Gegen den Aufmarsch der NPD gab es heute in Bochum zahlreiche Proteste . Wir haben live von den unterschiedlichen Schauplätzen des Geschehens berichtet. Den Ticker von Felix Christians, Dirk Krogull, Linda März, Stefan Laurin, Thomas Meiser und Bastian Pütter gibt es hier zum Nachlesen.
16:57 Uhr: Der Kessel an der Kortumstraße wird jetzt aufgelöst, aber sämtliche Insassen müssen ihre Personalien abgeben. Falls hier nichts mehr passiert, war es das von den Baronen – nun sei auch uns ein Maibierchen gegönnt.
16:50 Uhr: Die Polizei spricht von 2400 Gegendemonstranten, 180 Teilnehmer sollen es bei der NPD gewesen sein. Zwei Beamte wurden leicht verletzt, wie viele Demonstranten durch Knüppel und Pfefferspray zu Schaden kamen, ist noch nicht bekannt.
16:36 Uhr: Vor dem Bahnhof regnet es zum Abschied Eier und Spott auf die Nazis, die nur noch heim wollen. Aber auch das wird ihnen möglichst schwer gemacht: Im Bahnhof sind dutzende Antifas. An der Kortumstraße sind noch immer Linke im Polizeikessel eingeschlossen, wer hinaus will wird in Gewahrsam genommen.
16:28 Uhr: Die NPD-Kundgebung wurde soeben beendet, die ersten Teilnehmer reisen bereits ab. Rund um den Hauptbahnhof gibt es noch Katz und Maus-Spiele zwischen Linken und der Polizei. Auf der Rechenerstraße soll ein Polizeiauto angegriffen worden sein. Im Großen und Ganzen ist die Lage aber ruhig. Die Route der Nazis wurde zwar leicht abgekürzt, der Aufmarsch verlief aber für die Rechten störungsfrei. Die Polizei ermöglichte dies mit einem teils harten Durchgreifen – bis zu 200 Gegendemonstranten wurden festgenommen.
16:16 Uhr: Die NPD-Demo ist fast wieder am Hauptbahnhof. Die Route wurde aufgrund der Blockade verkürzt.
16:10 Uhr: Die Blockade auf der Unistraße hat weiter starken Zulauf. Kein Wunder, hier gibt es entspannte Stimmung und Sonne, dazu das beruhigende Summen des Polizeihubschraubers. Nach Ärger riecht es hier überhaupt nicht.
16:05 Uhr: Die Nazis gehen jetzt über den Südring zurück zum Hauptbahnhof. Derweil bestätigt die Polizei gegenüber Ruhrbarone 150 Ingewahrsamnahmen. Zu der Massenfestnahme sei es demnach gekommen, weil Gegenstände geworfen und Pyrotechnik gezündet worden sein soll.
15:50 Uhr: Am Hintereingang des Hbf tut sich absolut nichts, dennoch hat die Polizei den Zugang jetzt mit Rollgittern geschlossen. Reisende stehen ziemlich ratlos daneben. Es verstärkt sich derweil der Eindruck, dass die Route der NPD abgekürzt und direkt zum Vorplatz zurück geführt werden wird – der Weg zum Buddenbergplatz ist jedenfalls weiterhin friedlich blockiert.
15:37 Uhr: An der Ecke Universitätsstr/Klever Weg gibt es eine stabile Sitzblockade. So kommt die NPD hier nicht durch zu ihrer Abschlusskundgebung auf dem Buddenbergplatz, möglich wäre aber der Rückweg zum Haupteingang des Bahnhofs.
15:34 Uhr: Bier treibt.
15:28 Uhr: Grade spricht – oder eher brüllt – der Landesvorsitzende Cremer. Bei der NPD ist auch Melanie „Mel“ Dittmer dabei, die sich in den letzten Jahren vor allem als „Identitäre“ engagierte und Pegida-Demos in Düsseldorf anmeldete. Alles über Dittmer’s Karriere, und was Christoph Schlingensief damit zu tun hat, hat die linke Zeitschrift Lotta zusammengetragen.
15:17 Uhr: Die circa 200 Antifas, die von der Polizei an der Kortumstraße festgesetzt sind, wurden ausnahmslos in Gewahrsam genommen und werden jetzt nach und nach in Bussen abtransportiert.
Der Husemannplatz, auf dem die NPD aufmarschieren darf, ist nach Friedrich Ernst Husemann benannt, der 1935 im KZ Esterwegen von den Nazis ermordet wurde.
15:05 Uhr: Der reichliche Bierkonsum macht sich bemerkbar, einige Nazikartoffeln müssen mal austreten – auf dem Weg provozieren sie Gegendemonstranten. Die Polizei reagiert und verlegt die mobilen Klos näher zur Kundgebung. Es spricht der Krefelder Kreisvorsitzende Rainer Händelkes.
Am Polizeikessel an der Kortumstraße ist ein Gefangenentransporter vorgefahren.
15:00 Uhr: Das Häuflein Nazis steht jetzt zur Zwischenkundgebung auf dem Husemannplatz – gestört vom lautstarken Gegenprotest. Ein besonders obskures Grüppchen: Division Braune Wölfe („Lieber Odins Wolf als Gottes Lamm“).
14:55 Uhr: Auf dem Südring und rund um den Husemannplatz kommt die Lage nicht zur Ruhe. Mehrfach wurde Pfefferspray eingesetzt. Jetzt wird der Einsatz des Wasserwerfers angedroht.
Nicht nur in Bochum gehen Nazis auf die Straße. Ein Schwerpunkt ist in diesem Jahr das sächsische Plauen, dort kam es heute zu heftigen Ausschreitungen. Die taz berichtet aus allen Brennpunkten.
14:45 Uhr: An der Luisenstraße gab es einen Durchbruchsversuch von Antifas, die vom Dr.-Ruer-Platz kamen – die Polizei verhinderte das mit Pfefferspray. Gleichzeitig eskaliert die Situation am Südring, nahe dem Husemannplatz. Die Polizei fordert die Gegendemonstranten auf, „den Bewurf der Einsatzkräfte zu unterlassen“. Aus dem Husemannplatz soll gleich die Zwischenkundgebung der Nazis stattfinden.
14:40 Uhr: Die Nazis marschieren recht ungestört und wollen den „nationalen Sozialismus“ herbeibrüllen. Mehr als 100 sind es auf keinen Fall. Am Husemannplatz wartet ein Vielfaches an Gegendemonstranten auf den rechten Jammerhaufen.
14:35 Uhr: Im Viertel sind hunderte Antifas unterwegs – die NPD-Route scheint aber nicht zu knacken zu sein. Viele sammeln sich jetzt am Südring/Husemannplatz. In der Kortumstraße sind noch 80 Linke gekesselt.
14:25 Uhr: Bis zu 80 Antifas, die zu ihrer Kundgebung im Bermudadreieck wollten, sind offenbar in der Kortumstraße eingekesselt worden. Es wurden erneut massiv Pfefferspray und auch der Schlagstock eingesetzt. Die NPD-Demo beginnt jetzt.
14:15 Uhr: Vielerorts sind dieser Tage modisch gekleidete Rechte unterwegs, es sollen gar schon „Hipster-Nazis“ gesichtet worden sein. Aber nicht in Bochum. Die NPD hat mit dem Kehrblech den Ausschuss der Szene aufgeklaubt und nach Bochum gebracht. Als wäre diese Stadt nicht schon genug gestraft…
Indes sind die Antifas aus dem Bahnhof durch den Hinterausgang entfleucht und ziehen jetzt im Eilschritt durch die Straßen.
14:07 Uhr: Der Zug der NPD hat sich jetzt aufgestellt, während einige Nazis noch in der Durchsuchung der Polizei stecken. Auf dem Husemannplatz ist eine Zwischenkundgebung geplant, entlang der hermetisch abgesperrten Route sind Wasserwerfer postiert.
13:55 Uhr: Gleis 7/8 ist völlig dicht, und auch sonst ist der Bochumer Bahnhof lahmgelegt. Für Passanten kein Spaß, für Reisende eine Tortur. Davor beginnt jetzt gleich die NPD-Kundgebung, gerade wird der Lautsprecherwagen bereit gemacht. Hier sind es etwa 100 Teilnehmer. Ihnen stehen mehr als 500 Demonstranten gegenüber.
13:44 Uhr: Die Antifablockade im Hbf ist wohl eher eine „Einschließung“, wie im Polizeijargon ein Kessel genannt wird. Auch an der U-Bahn-Station Oskar-Hoffmann-Straße gibt es einen, hier soll es bereits Festnahmen gegeben haben.
Auf dem Vorplatz sind weitere Rechte angekommen, darunter der bekannte Dortmunder Neonazi Peter Gläser. Alle werden einzeln von der Polizei durchsucht.
13:33 Uhr: Es sind heftige Bilder: Im engen Durchgang des Hautbahnhofs setzt ein Polizist massiv Gas gegen eine große Gruppe Gegendemonstranten ein. Als Kampfmittel im Krieg ist der Einsatz von Pfefferspray seit 1972 international verboten, der Polizei ist er aber gestattet.
13:26 Uhr: Im Bahnhof ist die Lage angespannt, es kommt zu ersten Tumulten – die Polizei setzt Pfefferspray ein. Etwa 150 Autonome versuchen hier, die Anreise weiterer Nazis zu blockieren, die soeben auf Gleis 5 eingetroffen sind.
13:20 Uhr: Es wird lauter: Im Bahnhof sind jetzt viele Antifas aus Richtung Dortmund angekommen. Die Polizei hat die Helme aufgesetzt und will die Gruppe zum Buddenbergplatz abdrängen.
13:01 Uhr: Vereinzelt kommen sturzbetrunkene Nazis am Hauptbahnhof an. Begrüßt werden sie von der DGB-Jugend hinter den Absperrungen mit Verpisst Euch-Rufen.
Mit 750 Mitgliedern ist die NRW-NPD einer der stärksten Landesverbände – dennoch gilt sie hierzulande als chronisch schwach und schlecht geführt. Freie Kameradschaften und Die Rechte sind für Nazis attraktiver. Landesvorsitzender Cremer hat aber auch zu denen gute Beziehungen.
12:50 Uhr: Viele ehemalige Teilnehmer der DGB-Kundgebung sind jetzt am Hauptbahnhof. Zu sehen gibt es dort bisher vor allem Polizei und nicht mehr als zehn Nazis – die rechtsradikale Kundgebung beginnt erst gegen 14 Uhr.
12:42 Uhr: Es gibt wahrlich schönere Orte als die Rückseite des Bochumer Hauptbahnhofs, um den Maifeiertag zu begehen. Die Trinkerszene ist natürlich trotzdem da und hat bislang ein Opfer zu beklagen, das mit dem Krankenwagen abtransportiert wurde.
12:34 Uhr: Die Polizei hat den Hauptausgang des Bahnhofs gesperrt und bewacht mit einer Polizeikette besonders den Buchladen – die NPD kann also kommen. Derweil sind bei der Antifakundgebung jetzt 300 Teilnehmer.
12:20 Uhr: Am Intershop im Bermudadreieck haben sich bereits 200 Antifas versammelt, 30 weitere sind soeben am Hbf eingetroffen. Die DGB-Kundgebung, die eigentlich bis 14 Uhr dauern sollte, ist offenbar schon vorbei. Die DGB-Jugend würde von dort gerne in einem spontanen Demozug zum Bahnhof marschieren. Dort ist die Situation noch ruhig.
11:41 Uhr: „Die Lage hat relative Brisanz. Wie immer, wenn die NPD aufmarschiert“, sagt die Bochumer Polizei. Stimmt.
Startschuss für Aktionen der Antifa ist offiziell um 12:30 Uhr an der Kneipe Intershop. Mit einer Karte informieren die Aktivisten über örtliche Gegebenheiten.
11:38 Uhr: Erste NPD-Teilnehmer kommen schon jetzt am Hauptbahnhof an. Die Polizei ist bereits postiert und hat am Sammlungsort der NPD ein Durchsuchungszelt aufgebaut. Anmelder der noch-Partei ist Claus Cremer. Er ist in Bochum Ratsmitglied. Das Demonstrieren in Bochum lief nicht immer gut für den Wattenscheider: 2005 wurde er nach einer Rede wegen antisemitischer Hetze zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.
11:25 Uhr: Der DGB – ein Fall für’s Museum? Zumindest war heute das Bergbaumuseum Startpunkt der Gewerkschaftsdemo. Jetzt findet die Kundgebung auf dem Rathausplatz statt. Stargäste sind Bratwurst und Bier – später kommt noch Hannelore Kraft dazu.
10:40 Uhr: Die Polizei beginnt, den Hauptbahnhof mit Hamburger Gittern zu sichern.
9:40 Uhr: Bereits gestern Abend zog die Polizei massive Kräfte in der Bochumer Innenstadt und am Hauptbahnhof zusammen. Nazi-Gegner haben dazu aufgerufen, sich bereits früh am Hauptbahnhof zu treffen. Eine weitere Kundgebung ist für 12.30 Uhr im Bermudadreieck geplant. Hier ein Überblick.
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