Bochum: Kein Parteitag der AfD im Kolpinghaus

In der vergangenen Woche haben wir über einen „Offenen Brief“ der Bochumer Antifa an das Kolpinghaus berichtet. Die Antifaschisten forderten in ihrem Brief eine Absage des Parteitags. Der Pächter der Gastronomie im Kolpinghaus erklärte heute morgen auf Nachfrage der Ruhrbarone, dass er die Veranstaltung abgesagt hätte. Die Absage geschah in Rücksprache mit der Polizei, um „weiteren Ärger“ zu vermeiden. In diesem Zusammenhang erwähnte der Gastronom auch, dass seine Gaststätte Opfer einer Farbattacke geworden ist.

Zu dem Farbbeutelwurf bekennt sich im linken Internetportal Indymedia Linksunten eine „Arbeitsgruppe ‚Freunde der Nacht – Den Werne-Eickler Staatschutz um den Schlaf bringen’“. Den Autonomen „Freunden der Nacht“ scheint es allerdings entweder an Geographie oder Rechtschreibkenntnissen zu mangeln. Uns ist zumindest keine Stadt mit dem Namen Werne-Eickel bekannt.

Auch die „Alternative für Deutschland“ reagiert auf die Farbattacke und ruft auf ihrer Facebook Seite dazu auf, der Polizei Hinweise zu geben. Dass die Farbattacke in direktem Zusammenhang zu ihrem Parteitag steht, verschweigt sie allerdings, wohl um potentielle Unterstützer nicht abzuschrecken,  und beklagt stattdessen den Anstieg von Wohnungseinbrüchen in der Stadt, um für ihre Sicherheitspolitik zu werben.

Für die AfD ist die Absage ihres Parteitags eine erste Niederlage im Raum Bochum. Auf unsere Nachfrage haben die „Eurokritiker“ zur Stunde noch nicht reagiert. Auf ihrer Internetseite bewerben sie den Parteitag noch, allerdings ohne Ortsangabe. Ob die AfD nun ähnlich wie die neonazistische Kleinstpartei „Die Rechte“ ihre Parteitage konspirativ veranstaltet, bleibt abzuwarten.
Die Antifa Bochum jedenfalls feiert die Absage als ersten Erfolg ihrer Kampagne und ruft dazu auf, wachsam zu bleiben.

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Pepe
Pepe
10 Jahre zuvor

Das deutsche Parteiengesetz schreibt vor, dass Parteitage abgehalten werden. Wenn die Antifa das verhindert, dann will sie offenbar das Gesetz brechen. Die „Anti“fa wendet oftmals Methoden an, zum Teil sogar gewalttätige, die eher an die Fa… der 30er Jahre erinnern. Sie sind im Effekt anti-demokratisch, weil sie sich selbst über das Gesetz stellen. Toll, dass Ihr Blog diese linksradikale Bande so hofiert.

Nazienkel
Nazienkel
10 Jahre zuvor

Ja geil, der erste Weimarer-Republik Vergleich. Kommt da kein größerer Shitstorm? Ich finde das gut – keinen Fußbreit diesen Schlechtmenschen^^

Diese Partei ist ein Sammelbecken für solche Gefrustete, die sich für was besseres halten. Relativierer und Verschwörungsgläubige, christlich-fundamentale Homophobe und andere Demokratiefeinde.

Und der inselbegabte Sprecher ohne Schultern im Konfirmandenanzug taugt einzig zum fremschämen…

Petra
Petra
10 Jahre zuvor

Es gibt auch eine Kundgebung heute:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/108139

[Bo] Kundgebung gegen AfD-Kreisparteitag am Mittwoch

Den Kandidat_Innen von NPD, „Pro-NRW“ und AfD wurde – nach Wuppertaler Vorbild – eine Frist gesetzt von ihrer Kandidatur zurück zu treten. Wer dennoch kandidiert, muss damit Leben im Licht der antifaschistischen Öffentlichkeit zu stehen. Wir sind gespannt, was Nachbar_Innen, Kolleg_Innen, Arbeitgeber_Innen usw. vom Treiben der Rechten halten.

Die Kundgebung findet ab 18:30 Uhr in der Maximilian-Kolbe-Straße statt.

Im weiteren Verlauf des Wahlkampfs ist immer wieder mit Infoständen der Rechten zu rechnen und für den 10. Mai plant „Pro-NRW“ eine Kundgebung in Bochum. Haltet die Augen offen und beteiligt euch an antifaschistischen Gegenaktionen.

Den rechten Wahlkampf unmöglich machen!
In Bochum und überall!

trackback

[…] Kein Parteitag der AfD im Kolpinghaus (Ruhrbarone) […]

Nansy
Nansy
10 Jahre zuvor

Ja, wenn das so funktioniert !! Welche Partei möchte denn irgendeiner von uns als nächstes davon abhalten, ihren Parteitag abzuhalten? Da gibt es sicher den einen oder anderen Vorschlag, je nachdem welche Partei einem nicht passt.

Oder haben ich da was mißverstanden? Geht es nur um rechte Parteien? Oder sind linke Parteien auch Teil dieser schönen Idee?
Nun – das werden wir wohl nicht herausfinden – Weimarer-Republik Vergleiche führen ja offenbar bei einigen Vorzeigedemokraten zu heftigem Unwohlsein…
Warum wohl?

Joe
Joe
10 Jahre zuvor

Hallo,

Also welcher Demokratin bzw welchem Demokraten bei dieser Meldung nicht die Nackenhaare zu Berge stehen, dem ist nicht zu helfen!!!
Und AfD mit NPD und Pro NRW in einen Topf zu werfen, ist einfach lachhaft…

Sehr bedenklich, dass der Autor dieses Artikel den Störern scheinbar (heimlich?) Beifall klatscht!

Tja, war mal ein guter Blog hier mit investigativem Journalismus, jetzt ist scheinbar nur noch dumpfe Meinungsmache angesagt!

@Petra und Nazienkel:
Einfach noch mal in Ruhe lesen, was ihr geschrieben habt, und sich einfach mal ehrlich fragen, wie sich Eure Art und Weise über Andersdenkende zu schreiben und Ihnen zu drohen vom Verhalten rechter Gesinnungstäter unterscheidet.
Bin gespannt, ob Ihr einen Unterschied feststellen könnt.
Ich habe keinen gefunden…

EiligeIntuition
EiligeIntuition
10 Jahre zuvor

„Und AfD mit NPD und Pro NRW in einen Topf zu werfen, ist einfach lachhaft…“

Dann erklären sie doch bitte einmal, wo da die Unterschiede bestehen, na?

Xtian
Xtian
10 Jahre zuvor

Schließe mich, was die Antifa betrifft, vollumfänglich Claus Peymann an: „Nazihaftes Gepöbel!“

Joe
Joe
10 Jahre zuvor

@EiligeIntuition:

Nur ein paar der markanten Unterschiede zwischen der AfD und rechtsradikalen Parteien:

1.
Die AfD vertritt keine Blut- und Boden-Ideologie mit einer Hervorhebung der biodeutschen Abstammung als wesentlichem Kriterium für den Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft, sondern verlangt lediglich eine stärkere Regulierung und Steuerung der Einwanderung nach kanadischem Vorbild.

2.
Die AfD ist nicht gegen die europäische Integration Deutschlands, sondern lediglich gegen den Euro in der jetzigen Form (nebenbei: im Bundestagswahlkampf hat die AfD immer hervorgehoben, dass der Euro in jetziger Form auch den südeuropäischen Staaten schadet und diese Staaten eben nicht im Stich gelassen werden sollen nach einem evtl. Euroazsstieg, wie dies der AfD häufig unterstellt wird)

3.
In der AfD arbeiten überraschend viele Migranten mit (bei NPD und Pro wohl undenkbar, oder????)
In diesem Zusammrnhang interessant, dass die AfD von rechter Seite auch unter Beschuss geraten ist, wie z.B nach der Aufstellung der Kommunalwahlliste in Essen, auf der sich u.a mehrere Libanesen befinden oder aufgrund eines türkischsprachigen Flyers im letzten Bundestagswahlkampf, was die diversen Schmutzblogs wie pi-news.net und andere von einer islamistischen Unterwanderung der AfD fabulieren ließ (auf die entsprechenden Links verzichte ich hier gerne…)

Könnte mit den Unterschieden spielend weitermachen..

Für mich stellt es sich auf jeden Fall so dar, dass eine Partei die sowohl von links- wie auch von rechtsradikalen Demokratiefeindrn angefeindet wird, in meinen Augen eine Menge richtig macht;)

idd
idd
10 Jahre zuvor

@EiligeIntuition: Och, Unterschiede gibt es schon. So will die AfD eher weniger Staat und weniger Sozialleistungen, wohingegen die NPD im Normalfall für mehr Staatskontrolle steht. Zudem gibt es bei der AfD einen starken Fundamental-Christlichen Einfluss (Einschränkung der Homosexuellenrechte, Kritik von Schulpflicht bzw. Aufklärungsunterricht in der Schule usw.). Ich würde die AfD also eher mit der Teaparty-Bewegung vergleichen als mit NPD und Pro NRW. Rechts ist die AfD trotzdem und gefährlich obendrein

Freidenker
Freidenker
10 Jahre zuvor

„…um weiteren Ärger zu vermeiden.“ Das ist bekanntlich nichts neues in unserem ach so tollen Rechtsstaat (Stichworte: Israelfahne in DUI). Dass derart Verhalten hier regelmäßig gefeiert wird, ist schon sehr bedenklich.

Keinen Fußbreit den Sozialisten ALLER Couleur!

Nazienkel
Nazienkel
10 Jahre zuvor

@Freidenker, Joe etc. pp.

Keinen Fußbreit für Rassisten, Fremdenfeinde, Demokratiefeinde, fundamentale Christen und „konservative Türöffner“. Ihr entlarvt Euch doch beständig selbst.

Die AfD ist braune Kackscheisse!

Nansy
Nansy
10 Jahre zuvor

Bezeichnenderweise dreht sich die Diskussion hier hauptsächlich um die Bewertung der AfD, die einigen nicht in den Kram passt – soweit so gut (oder auch schlecht).
Zur Frage ob es einer Demokratie gut bekommt, wenn mittels einer Farbattacke (oder ähnlicher Aktionen) der Parteitag einer unliebsamen Partei verhindert wird, scheint es bei einigen Vorzeigedemokraten keinen Diskussionsbedarf zu geben – Hauptsache es trifft die Richtigen, die Wahl der Mittel ist da wohl unbedeutend!
Das übliche „meine Seite hat Recht, deswegen ist alles erlaubt“….

MarieBe84
10 Jahre zuvor

Man kann von der AfD halten was man will, aber wir leben in einer Demokratie und solange die AfD nicht verfassungsrechtlich verboten ist, kann man Ihr auch nur schwerlich den Raum für einen Parteitag nehmen. Schließlich leben wir in Deutschland von einer Vielfalt an Meinungen.

discipulussenecae
discipulussenecae
10 Jahre zuvor

Ich frage mich, wann die Gutmenschen der ‚Antifa‘ gegen den nächsten Parteitag der ‚MLPD‘ vorgehen werden. Denn deren Auslassungen zu Stalin oder Mao bieten durchaus Anlaß zu mehr als nur wohlmeinender Kritik:

https://www.mlpd.de/themen/klassiker-des-marxismus-leninismus/stalin
https://www.mlpd.de/themen/klassiker-des-marxismus-leninismus/mao-tsetung

Ebenso böte sich ein ‚DKP‘-Parteitag an:
https://news.dkp.de/tag/ddr/

Ob Trotzkis Anhänger von der ‚PSG‘ in unserer Gegend Parteitage abhalten, entzieht sich meiner Kenntnis. Auch dagegen ließe sich mit Recht demonstrieren:

https://www.gleichheit.de/resolutionen/verteidigung-leo-trotzkis/

Aber auch das linke Auge ist ja bisweilen erblindet.

Und daß die RUHRBARONE blindem ‚Antifa‘-Aktionismus eine so breite unkommentierte Bühne geben, finde ich wie andere vor mir ebenfalls bedenklich. Das journalistische Niveau war hier schon einmal höher.

der, der auszog
der, der auszog
10 Jahre zuvor

Wer einmal die Erfahrung gemacht hat, wie stark der Gegenwind sein kann, der einem entgegen bläst, sollte man es wagen die mitunter grenzwertigen Aktionen der Antifa hier bei den Ruhrbaronen in Frage zu stellen, der wird sich überlegen, ob er Artikel, in denen sich die Antifa mit gewalttätigen Aktionen als guter Kämpfer gegen das Böse produzieren darf, überhaupt noch kommentieren soll.

Zu schnell wird man selber als Nazi stigmatisiert oder zumindest in eine Ecke mit deren Sympathisanten gestellt. Da lässt sich nur schwerlich gegen an argumentieren, weil man es nicht selten mit einer ganzen Scharr zu tun bekommt, von denen man hier sonst nie etwas liest und bei denen man den Eindruck hat, sie tauchen immer nur dann auf, wenn es darum geht Kritiker der Antifa mit der Nazikeule zu erschlagen.

Ich ,für meinen Teil, habe mir zumindest vorgenommen, Berichte über die fragwürdigen Heldentaten der Antifa hier bei den Ruhrbaronen einfach nicht mehr zu kommentieren und werde mich an dieser Stelle weder zur AfD noch zur Farbbeutelaktion äussern.

Da dieser Artikel derzeit allerdings dazu genutzt wird, die Bühne in Frage zu stellen, die dieser Blog Antifagruppen bietet, um ihren nicht selten rechtswidrigen und gewalttätigen Aktionen das Prädikat „gut“ aufzudrücken, möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich der hier geübten Kritik an den Ruhrbaronen anzuschließen.

Piere
Piere
10 Jahre zuvor

@Iddi und Petra

Ich würde die AfD also eher mit der Teaparty-Bewegung vergleichen als mit NPD und Pro NRW. Rechts ist die AfD trotzdem und gefährlich obendrein

Ihren Kommentaren nach zu urteilen, wollen sie eine linke Alleinherrschaft, eine linke Diktatur bestehend aus einer oder mehreren linken Parteien?
Darauf laufen ihre Aussagen u. Forderungen doch hinaus.

Denn egal ob AFD, Pro X, oder NPD — diese Parteien sind allein deshalb „gefährlich“ (für wen eigentlich genau?) und darf allein schon deshalb nicht geben, weil sie „rechts“ sind.

Wen sollen die Menschen wählen, wenn sie überhaupt wählen dürfen, die nun ja nicht-links sind? Die „CDU“ etwa? Aber ist diese Partei ihrer Meinung nach doch ohnehin eine linke Partei — und ich denke viele ehemalige CDU-Anhänger und konservative Personen würden ihnen da zustimmen.

Ben
Ben
10 Jahre zuvor

Langfristig gesehen sind solche Aktionen ja auch eher ein Eigentor. Die AfD kann sich als Opfer inszenieren; bei ihren Anhängern wird kein Umdenken, sondern eher ein „jetzt erst recht“ in Gang gesetzt; die Ablehnung des Extremismus-Begriffes lässt sich mit solchen Aktionen immer schwerer begründen und wer meint, dass er auf diese Weise die Demokratie schützt, der hat das Konzept der Demokratie grundlegend missverstanden. Insofern ist dieser „Sieg“ einer, der niemandem etwas gebracht hat. Auch wenn das die Beteiligten vielleicht anders sehen mögen.

Piere
Piere
10 Jahre zuvor

Langfristig gesehen sind solche Aktionen ja auch eher ein Eigentor. Die AfD kann sich als Opfer inszenieren;

Ich würde ja behaupten wollen, dass die AfD in diesem Fall ganz objektiv betrachtet das Opfer sind –auf alle Fälle die Geschädigten.
Ansonsten stimme ich ihrem Kommentar sehr gerne zu.

Die selbsternannten Antifa-Aktivisten sind ziemlich eindeutig 1) Antidemokraten und 2) gewalttätig — und als solche disqualifizieren sie sich zunächst einmal selbst für eine demokratische Auseinandersetzung und sind weit extremistischer als so manche Gruppe oder Partei, die sie selbst bekämpfen. Der Ruhrbarone-Blog sollte, wenn er über deren Taten und Aktionen berichten muss, dies nicht unkommentiert oder unkritisch tun.

Ben
Ben
10 Jahre zuvor

Es gibt in den Presseorganen nicht ohne Grund die deutliche Abgrenzung „Artikel“ und „Kommentar“. Ein reiner Nachrichtenartikel, auch Meldung genannt, hat nicht zu kommentieren, sondern neutral über das zu berichten, was vorgefallen ist.

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor
Reply to  Ben

@Ben: Haben wir noch nie gemacht. Love it or leave it…

Ben
Ben
10 Jahre zuvor

Eben. Und deshalb sehe ich mit eurer Berichterstattung auch kein Problem. 🙂

OWL-Baron
10 Jahre zuvor

Das Verhalten der Antifa zeigt zum wiederholten Male, dass Antifaschismus kein Wert an sich ist. dies kann man an Beispielen belegen. Dieses zum antifaschistischen Schutzwall halluzinierte, im Stil des von Lenin 1917/18 entwickelten Roten Terrors, lang gestreckte Berliner Bauwerk, ist ein wunderhübsches Beispiel. Und für den ROTEN TERROR, wie ihn Lenin anordnete.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#20 | Piere: Es ist mittlerweile schon arg erheiternd, wenn man als halb- oder unwissender Netcitizen-Couchpotatoe Journalisten auffordert, ihre Berichterstattung dem eigenen Chakra anzupassen und braune „Neutralität ala Chef Piere“ verlangt.

Wenn Ihnen die braunen Alternativen ausgehen, weil diese Kleinparteien sich durch machtgeile Unterwanderunsgversuche permanent selbst zerlegen, dann ist es Zeit für die erstmalige Selbstkritik: „Warum bin ich so blöd und kann nicht vernünftig wählen?“

Arnold Voss
Arnold Voss
10 Jahre zuvor

@ DDA # 17

Mit der Antifa habe ich schon vor langer Zeit meine ersten negative Erfahrungen gemacht, und zwar als sie den Polit-Sänger, bekennende Linken und DDR Kritiker Wolf Biermann in einem seiner Konzerte niederbrüllten. Als ich die Aktivisten darauf hinwies, dass ich diesen Mann hören wollte und viele andere im Saal auch, wurden sie auch mir gegenüber ausfallend.

Seitdem weiß ich, dass man im Ernstfall vor Leuten, sie sich Antifaschisten nennen, genauso viel Angst haben muss wie vor den Faschisten. Das ändert aber nichts an der Tatsache, das es viele antifaschistische Aktion gibt, die ich gut und richtig finde. Es gilt also zu differenzieren.

Die Weihachtsmann-Aktion an der Uni fand ich z.B. angemessen. Die hier besprochene Aktion gegen das Kolpinghaus finde ich dagegen undemokratisch. Man kann gegen einen Parteitag demonstrieren, ja man sollte es, wenn einem die Partei nicht passt, aber man darf nicht Leute unter Druck setzen, die Räume für Parteitage zur Verfügung stellen.

Jenno
Jenno
10 Jahre zuvor

So lange die Antifa gleichzeitig bei den Grauen Wölfen verdächtig ruhig bleibt, kann man die Witzfiguren überhaupt nicht ernstnehmen.

der, der auszog
der, der auszog
10 Jahre zuvor

@Arnold

Mein Aha-Erlebnis mit der Antifa hatte ich vor ziemlich genau vier Jahren auf einer Demo gegen Pro-NRW, die es sich zur Angewohnheit gemacht hatten, in Gelsenkirchen auf Schloss Horst ihre Parteitage abzuhalten. Ein Grund auf diese Demo zu gehen, war für mich die fehlende Sensibilität der Gelsenkirchener Stadtverwaltung, die es Pro-NRW ermöglichte zeitgleich und in demselben Gebäude ihren Landesparteitag abzuhalten, wo drei Tage zuvor unter großem Tamtam eine Ausstellung der Friedrich Ebert Stiftung zum Thema Rechtsradikalismus und Nationalsozialismus eröffnet wurde.

Um so richtig einen drauf zu setzen, wurde am Tag vor der Ausstellungseröffnung, ähnlich wie jetzt am Kolpinghaus, durch großflächige Farbschmierereien an der Glashalle des Schlosses „ein Zeichen“ gesetzt. Sachschaden: 15.000 Euro. Die Polizei vermutete die Täter im linken Spektrum, was auch durch einen Bekennerbrief, den die WAZ per Internet erhielt, bestätigt wurde und der mit Autonome Antifa unterzeichnet war. Trotzdem hatten die Antifaschistischen Gruppen, die Falken, das Bündnis gegen Rechts und alle anderen, die zu der Demo gegen Pro-NRW aufgerufen hatten, nichts besseres zu tun, als die Farbattacke Pro-NRW oder anderem rechten Gesocks in die Schuhe zu schieben, schließlich fand in den ehrwürdigen Hallen ja auch diese Ausstellung gegen Rechtsradikalismus statt, die ein mögliches Motiv für eine solche Annahme lieferte.

Am Tag der Demo hatte sich der Verdacht der Polizei dann weiter verhärtet, u.a. wegen des Bekennerbriefes und auf der Demo wurde dann nicht nur gegen Pro NRW demonstriert, sondern auch für Verständnis für die Schmierereien der Antifa geworben, immerhin waren die ja ein sichtbares und unübersehbares Zeichen gegen Rechts…

Auf die Weihnachtsmannaktion an der Uni Bochum will ich nicht weiter eingehen, immerhin haben wir da an anderer Stelle unsere Argumente zu Genüge ausgetauscht und werden wohl auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Das einzige, was mich dazu noch interessiert, ist das juristische Nachspiel, immerhin ist ja von verschiedenen Seiten Anzeige erstattet worden und es wäre spannend zu erfahren, was daraus wohl geworden ist.

Unabhängig von der juristischen Beurteilung des Falles, würde ich mich allerdings ebenfalls mit einer guten Flasche Wein an einer außergerichtlichen Aufarbeitung der Angelegenheit beteiligen wollen. Ich weiß zwar nicht, wie es mit Helmut (und wer da sonst noch alles in der Vorweihnachtszeit Durst auf einen leckeren Tropfen verspürte) ausschaut, aber vielleicht lohnt es sich ja, diesbezüglich den Faden dann doch wieder aufzunehmen…

hier gibt es noch einige Fotos aus der WAZ zum Anschlag auf Schloss Horst:
https://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/anschlag-auf-schloss-horst-id2779488.html

Nazienkel
Nazienkel
10 Jahre zuvor

Die Argumentationsstruktur der AfD bzw. z.B. von Lucke oder Storch ist völkisch.

Hier völkelts, da völkelts, dort ein „Volksentscheid“, dort das „Europa der Völker“ – insgesamt eine sehr verzerrte völkische Sichtweise und damit eine Bremsspur in der Bux…

Nansy
Nansy
10 Jahre zuvor

@29:

Ihr Kommentar ist wohl etwas knapp ausgefallen? Das Sie störende „völkische“ an der Argumentationsstruktur der AfD bedarf da schon einiger Ergänzungen…

Selbst das Grundgesetz spricht vom Staatsvolk (Artikel 20 des Grundgesetzes: „die Staatsgewalt geht vom Volke aus“
oder:
Deutsch-dänischen Abkommen: „Das Bekenntnis zum deutschen Volkstum und zur deutschen Kultur ist frei und darf von Amts wegen nicht bestritten oder nachgeprüft werden.“

Um eine „Bremsspur in der Bux“ nachzuweisen, muss man schon etwas genauer sein…

Petra
Petra
10 Jahre zuvor

@#30 | Nansy:

Deswegen sollte man dort auch „Volk“ mit „Bevölkerung“ austauschen, alles andere ist tatsächlich sehr braun angehaucht !

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor

@Petra: Klingt für mich nicht braun: „„Wir, das Volk der Vereinigten Staaten, von der Absicht geleitet, unseren Bund zu vervollkommnen, die Gerechtigkeit zu verwirklichen, die Ruhe im Innern zu sichern, für die Landesverteidigung zu sorgen, das allgemeine Wohl zu fördern und das Glück der Freiheit uns selbst und unseren Nachkommen zu bewahren, setzen und begründen diese Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika.“
Aber ok, wenn einem in einer Diskussion nur noch die Metakommunikation bleibt…

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