Wir wissen nicht, ob es bei den bislang 30 Toten nach den Anschlägen des Islamischen Staates in Brüssel bleibt. Wir wissen nicht einmal, ob es heute noch weitere Anschläge geben wird. Klar ist nur: Europa ist wieder angegriffen worden.
Nach solchen Anschlägen sind Betroffenheitserklärungen üblich und auch Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime weiß, was sich gehört. Allerdings macht sich Mazyek mittlerweile nicht einmal mehr der Mühe, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Auf Facebook veröffentlichte er gerade die selbe Erklärung wie nach den Anschlägen von Paris im November 2015:
Ein Fehler, dem man ihm verzeihen muss, denn die Floskeln in den Presserklärungen zu den Anschlägen von Paris und Brüssel sind nahezu identisch:
Für Mazyek ist offenbar nur eines wichtig, sich und seine Religion zum Opfer zu verklären. Denn natürlich hat das alles nichts mit dem Islam zu tun. Wirklich nicht. Gar nichts. Echt nicht.
Guter Kommentar. Etwas ähnliches sagt Storch von der AfD auch, deren Partei ich für gefährlich halte. Aber dass sich im Moment derart viele Menschen über den Fakt aufregen, dass islamistischer Terror etwas mit dem Islam zu tun hat, ist naiv. Man kann und muss gegen die AfD und Storch zu Felde ziehen, aber man kann nicht leugnen, was offensichtlich ist.
Ich wünschte mir, dass wir mit dem gleichen Elan und der Wut und Trauer auch bei allen anderen Opfer sind. Im Norden Nigerias. In Kenya. Und ich wünschte mir, dass Organisationen wie Salafiya Watch Zulauf erhalten von uns Empörten und dass wir Gruppen wie die Emanzipatorische Antifa in Duisburg unterstützen, die Hassprediger und islamistische Umtriebe in der Marxloher Moschee beobachten.
Aber damit steht der gute Mann doch in bester islamischer Tradition: Osmanen, Araber oder Palästinenser – für das eigene Elend sind immer die anderen verantwortlich. Es sei denn, mann findet unter den eigenen Füßen plötzlich Öl. Das hat dann Allah in seiner unendlichen Güte geschickt. Warum die Güte Allahs allerdings geographisch nur sehr beschränkt ausgegossen wurde, wissen die Herren natürlich nicht. Aber Allah kann es per definitionem – er ist ja der allmächtig und allgütige – nicht gewesen sein: Ergo ist auch hier wahrscheinlich wieder einmal der böse Westen mit seinen blöden Ungläubigen schuld.
Aufs Neue ziehen die plärrenden Nazi-Lautsprecher, rechtsreaktionären Demagogen und neoliberale Neocons auf allen Kanälen zusammen mit den mörderischen Terroristen gemeinsam am chauvinistischem Strang der Angst.
@Robert Niedermeier: Nazis mögen Islamisten. Da sind sie ganz auf einer Linie mit vielen linken Antiimperialisten.
DER islam also?
na, dann ist die Lösung doch einfach…sperren wir ihn ein, den Islam!
"Neoliberale Neocons" ist ein Widerspruch in sich.
1.
Es gibt nichts, gar nichts, was den Terror des IS rechtfertigen könnte, egal, wo und wie er ausgeübt wird.
2.
Dass Menschen allein wegen ihres muslimischen Glaubens nicht dem IS zugerechnet werden können, nicht einmal in dessen Nähe gerückt werden dürfen, ist ebenso selbstverständlich.
Leider müssen wir es in Deutschland mittlerweile als Selbstverständlichkeit registrieren, daß diese Terrorakte des IS gebraucht bzw. mißbraucht werden, um zumindest verbal, jedenfalls noch überwiegend verbal, jedem Menschen muslimischen Glaubens mit Hass zu begegnen. Und dieser Hass wird, nicht nur, aber insbesondere gegenüber Flüchtlingen muslimischne Glaubens mittlerweile über Pegida und AFD hinausgehend geschürt -sh. heute u.a. durch Frau Lengsfeld – Aachener-Friedenspreisträgerin,Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, jetzt Mitglied der CDU.
Dem ist zu begegnen; auch durch die Medien, auch in den sog. sozialen Netzen. Und dazu kann jeder, der nicht böswillig ist, beitragen.
Das hat dann nichts, aber auch gar nichts zu tun "mit dem Ziehen am chauvinistischen Strang der Angst".
3.
Alles was zu diesem IS-Terror durch die muslimischen Gemeinschaften in Deutschland bisher gesagt worden ist, halte ich für ungenügend. Da muß in Quantität und Qualität mehr passieren. Nur können Dritte die muslimischen Gemeinschaften in Deutschland dazu nicht zwingen.Da bedarf es eines eigenständigen Problembewußtseins im Interesse der muslimischen Bürger in Deutschland!
4.
Wenn u.a. Deutschland weiterhin zu Saudi – Arabien und Katar normale diplomatische Beziehungen unterhält, ja sogar beste Wirtschaftsbeziehungen pflegt, wohl wissend, daß aus diesen Staaten der IS ideologisch und finanziell unterstützt wird, dann ist das ein politischer Skandal "erster Güte", der als solcher permanent und nachdrücklich medial aufzuzeigen, anzuprangern ist und dem "unverzüglich" durch Deutschland und die EU abgeholfen wird.
5.
Ich habe u.a. hier bei den Ruhrbaronen vor längerer Zeit im Zusammenhang mit der sog. Ukraine-Krise, mit den Sanktionen gegenüber Russland und mit anderen Konflikten in der Welt die Auffassung vertreten, daß es dringend geboten sei, auch mittels entsprechender Resolutionen der UN den IS weltweit zum F e i n d Nr. 1 zu erklären und ihn weltweit gemeinsam zu bekämpfen, unabhängig von allen Differenzen zwischen den Staaten und Völkern dieser Welt.
Das ist bisher nicht geschehen.
Und ich habe auch heute trotz der Ereignisse in Brüssel nicht den Eindruck, daß eine solche weltweit existierende und weltweit agierende Anti-IS Koalition gewollt ist.
PS
Erinnern will ich daran, daß "man" mir, auch hier bei den Ruhrbaronen, seinerzeit vorgehalten hat, ich würde die Gefahr des IS für Europa bzw. in Europa maßlos übertreiben und das verknüpft hat mit der Unterstellung, ich würde mit dieser Prioritätensetzung lediglich ablenken wollen von anderen Konflikten, z.B. dem sog. Ukraine-Konflikt.
Es geht hier doch nicht um irgend welche moralische Weltbeglückungsideen des sog. Westens, es geht nicht darum, ob Russland wieder Weltmacht zu werden versucht, es geht nicht darum, ob die USA ihre Weltmachtposition zu sichern oder auszubauen versuchen, es geht in erster Linie auch nicht darum, ob wie und wann "man" das sog. Flüchtlingsproblem in Europa lösen kann, es muß
p r i m ä r darum gehen, w e l t w e i t gemeinsam dem IS zu bekämpfen. Das hat das prioritäre Ziel aller Staaten zu sein, die sich nicht dem IS zu unterwerfen bzw. seiner Ideologie zu fügen bereit ist. Und für diese prioriäre Ziel sind weltweit alle verfügbaren Ressourcen prioriär einzusetzen.
Das wäre dann "Interessenspolitik" , eine notwendige, eine alternativlose!
(Danach kann man sich dann wieder der Lösung aller anderen Problemen widmen.
So wie die UDSSR und die USA trotz gewaltiger ideologischer Differenzen, trotz unterschiedlicher
imperialer Interessen sich einig waren, gemeinsam und verbündet mit weiteren StaatenHitler-Deutschland militärisch besiegen zu wollen , müßte die Anti-IS-Koalition möglich werden. Sie hätte gegen den IS weltweit Siegeschancen.
@ Besuchsrabe # 5
Nein, den Glauben kann man nicht einsperren, Mörder aus Gläubigkeit schon.
@ all
Wenn der Abstand zwischen den Terroranschlägen absehbar abnimmt, dann empfiehlt sich für Berufsbetroffene jeder Coleur schon aus zeitlichen Günden der Einsatz des Copy-Shops. Der/Die Geschickte unter ihnen, wird jedoch dafür sorgen, dass es keiner merkt. Da aber in den letzten Jahren und sehr wahrscheinlich auch in den kommenden das Wort Islam über den Islamismus zum fast unvermeidlichen Label des Terrors gehört, nutzt das den islamischen Berufsbetroffenen nichts. Insofern ist Herr Mazyek , absichtlich oder nicht, nur konsequent.
Die Sache ist paradox. Auf der einen Seite schreien wir bei jeder sich bietenden Gelegenheit nach einer strikten Trennung von Kirche und Staat. Auf der anderen Seite erwarten wir, dass kirchliche Amts- oder Würdenträger, egal ob Christen oder Muslime sich bei Anlässen wie heute positionieren, abgrenzen und verurteilen. Und wenn sie sich positionieren, wie Mazyek, und damit auch politisch werden, haben sie trotzdem alles falsch gemacht…
Islamistischer Terror hat letztlich seinen Ursprung im fundamentalistischen Islamismus, der wiederum aus dem Islam entstanden ist. Überall dort, wo es religiöse, völkische oder auch "kulturelle" Gemeinschaften gibt, die einen Allmachtsanspruch haben, die Homogenität vorgaukeln, die sich abgrenzen und alles vermeintlich "Fremde" verachten, ist der Terror nicht weit.
Von Pegida, AfD und Co wird allerdings vergessen oder ignoriert, dass es sich beim nationalsozialistischen Terror (damals wie heute) ebenfalls um eine radikalere Variante des Nationalismus handelt. Letztlich sind es hier statt religiöser Kategorien, Begriffe wie "Nation", "Volk" oder "Abendland", welche die Grundlage bilden.
Islamisten auf der einen und Rechtspopulisten auf anderen Seite haben strukturell mehr gemeinsam als sie glauben wollen. Nicht unsonst nennt sich die aktuell weltweit größte Terrororganisation "Islamischer Staat" – Religion und Nation vereint.
Ohne Nationen kein Nationalismus und ohne Islam kein Islamismus. Die existenzielle Frage wird sein: Wie kann eine Welt aussehen, in der das Denken in derartigen Kategorien überwunden wird?
bob hope,
einverstanden!
was ist das für eine komische Religion?eine Religion die weltweit menschen animiert Terrorakte zu begehen dabei Gott ist gross rufen,und dann sagen die verbände und Interessen Vertreter dieser Religion das hat nix mit unserer Religion zu tun! das ist schon komisch, genauso das reflexhafte verhalten danach.warum passiert das nur im Islam? vielleicht hat das doch damit zu tun und keiner traut sich das zu sagen weil sonst die nazikeule kommt,naja vielleicht kann es mir jemand von euch erklären.
Der gläubige Terrorismus bringt die Gläubigen unausweichlich in eine Argumentationsfalle. Wäre es nämlich wirklich der Glaube selbst, der in seiner Extremform zum Terror führt, dann wäre jeder Gläubige mitschuldig, und das kann er für sich selbst natürlich nicht sein, wenn er genau dieses Gewalt ablehnt. Bestreitet er aber deswegen konsequent jeden Zusammenhang zwischen Glaube und extremistischer Gewalt, obwohl die Geschichte des Glaubens bis heute nie ohne gläubigen Terror ausgekommen ist, wird ihm wiederum aus nachvollziehbaren Gründen unterstellt, dass er die Tatsache entweder verdrängt oder sogar leugnet, um sich gegen jede Glaubenskritik immun zu machen.
Es ist schon deswegen angebracht zwischen dem Glauben und dem jeweiligen Gläubigen zu unterscheiden. Wie es im Kommunismus Kommunisten gab, die gegen den kommunistischen Terror waren, so gibt es viele Gläubige die gegen den gläubigen Terror sind. Da das aber weder was am religiösen noch am politischen Terror ändert, ist die entscheidende Frage, ob der Gläubige bereit ist, in seinen eigenen Reihen den gläubigen Terror zu bekämpfen, zumindest ihn aber zu verurteilen.
Wenn ihm, obwohl er es tut, aber auch das nicht mehr geglaubt wird, weil er unter Generalverdacht steht, bewegt sich eine Gesellschaft auf sehr gefährlichem Terrain. Wer ein friedliches Zusammenleben von Gläubigen und Ungläubigen will, muss deswegen sowohl den Generalverdacht der Gläubigen gegenüber den Ungläubigen bekämpfen wie umgekehrt den Generalverdacht der Ungläubigen gegenüber den Gläubigen. Es ist also vor allem der Generalverdacht selbst, den es zu bekämpfen gilt, und das nicht nur in Zeiten des Terrors.
Arnold -14-
einverstanden!
@ dda # 10
Wer sich immer und überall zum Guten und zum Bösen und zu seiner Unterscheidung äußert wie die Glaubensorganisationen, der kann beim gläubigen Terror nicht passen, ohne sich unglaubwürdig zu machen. Egal ob es eine Trennung zwischen Kirche und Staat gibt oder nicht.
Soweit ich die Botschaft,die Stefan Laurin uns vermitteln will, verstehe, ist er der Meinung, daß der derzeitige Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek sich nicht viel Mühe macht, dem Terrorakt in Brüssel mit ein paar neuen Sätzen ein lautes muslemisches "Nein" entgegen zu rufen.
Laurin hält Mazyeks Kopie von diesemformulierten Ablehnung vom November angesichts der 30 Toten in Brüssel für unzureichend.
Außerdem ist die Stellungnahme, die ja nichts weiter ist als eine minimal geänderte Kopie, wobei das Wort frankreich durch das Wort Belgien ersetzt wurde, darum bemüht, die Sichtweise zu vermitteln, daß die Muslime prinzipiell nichts mit dem Islamismus zu tun hätten. Letzteres bemüht sich auch @Walter Stach in ähnlicher Weise darzulegen.
Aber geht es jetzt und Heute darum?
Ich kann bei mir selber nämlich den Gedanken nicht unterdrücken, daß es eine ausgesprochen lasche Stellungnahme seitens des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime ist. Und sofern sie an die europäischen Nichtmuslime addresiert sein sollte, eignet sie sich keinesweges als gute Überzeugungsarbeit. Ich weiß nicht, ob Aiman Mazyek die beste Besetzung dieses Posten ist, aber das zu entscheiden, ist ja eindeutig nicht meine Angelegenheit. Insofern ist meine Bemerkung nur als Hinweis daruf zu verstehen, wie ein typischer mitteleuropäischer Nichtmuslim solche vorgefertigten Abstandserklärungen aufnehmen kann. Nämlich gar nicht. So etwas geht wohl an Vielen praktisch nur halb- oder gänzlich unwahrgenommen so vorüber, als hätte man gar nicht gesagt. Wenn Aiman Mazyek mich zum Verbündeten haben will, muß er wohl einfach etwas mehr tun.
Den Kommentar von @Arnold Voß (9) kapier ich irgendwie nicht. Wieso ist er konsequent?
Und @DDA hat die Botschaft Laurins, daß es um die Kopie geht, übersehen.
Wenn einem sowieso nicht geglaubt wird, Helmut, dann ist es letztlich egal ob eine Kopie oder eine ganz neue Erklärung abgegeben wird. Aber ich gebe dir recht, überzeugend ist die Erklärung weder als Kopie noch als Original. Aber der Mann hat die Aufgabe, den Islam vor Kritik in Schutz zu nehmen, und das tut er ohne Wenn und Aber. Ob er damit auch ungläubige Menschen wie dich und mich erreicht, ist ihm sichtlich egal und muss es wohl auch sein. Mir ist allerdings auch relativ egal, was er offiziell sagt, respektive sagen muss. Im Kampf gegen den Terrorismus zählen für mich Taten und nicht Worte.
Das Echauffieren hier ist auch nur copy & paste, kopiere ich also eine Erinnerung: Der "Zentralrat der Muslime" ist gar keiner. Weder vertritt er "die" Muslime" noch "den" Islam, weder ist er "zentral" noch als "Rat" organisiert.
Erheblich interessanter wäre, wahr zu nehmen, was die Verbände, die 80 und mehr Prozent der hiesigen Muslime vertreten – die türkischen – vom Terror in Brüssel halten, nachdem sich hier niemand dafür interessiert hatte, was sie vom jüngsten Terror in Ankara und Istanbul gehalten haben. Das wären Vergleiche, die das Lesen lohnte.
Zu kompliziert?
Arnold, wenn es ihm egal ist, was wir Nichtmuslime über den Islam denken, dürfte er sich aber auch nicht beklagen, wenn genau das nicht in seinem Sinne ist. Darum vermute ich, daß es ihm nicht egal ist. Nur reicht dann eine Kopie einer Erklärung, die alle drei Monate bei Facebook neu eingestellt wird, nicht aus. Da müßte er wohl richtig Arbeit rein stecken. Und wenn er gar nicht maßgebend ist, weil die Muslime zu 80% nach Ankara und Istanbul gucken, wie @19 schreibt, hat er eigentlich noch mehr zu tun, um maßgebend zu werden. Egal, wie ich es betrachte, es ist zu wenig, was er anbietet.
Die meisten Muslime haben so viel mit Terror Zutun wie die Meisten Deutschen mit Nazis, ist nun mal so das wollen aber viele nicht verstehen.
Totaler Schwachsinn. Wer glaubt schon diesen Blödsinn wenn er von Muslimischen Organisationen kommt?
@ Thomas Wessel # 19
Thomas, das musst du dem Zentralrat der Muslime schreiben, dass er gar keiner ist. Und wie kommst du darauf, dass sich in Deutschland Niemand außer den Türken und den türkischstämmigen Deutschen für den Terror in Ankara oder Istanbul oder in anderen türkischen Städten interessiert hat. Frau Merkel hat darüber ausdrücklich ihre Bestürzung und ihr Beileid geäußert.
Und was den Rest der deutschen Bevölkerung betrifft. Glaubst du wirklich, dass der muslimische Terror gegen Muslime, und darum handelt es sich in der Türkei, nur Muslime bewegt? Kann es sein, dass du keine türkischstämmigen Freunde hast? Oder keine deutschen Freunde, die nicht gerne nach Istanbul fahren? Kann ich gar nicht glauben.
Zu Aiman Mazyek sollte man auch folgendes wissen und keinesfalls außer Acht lassen: Die Islamexpertin Valentina Colombo, die zu islamistischen Bestrebungen in Europa forscht, kennt Mazyek. Colombo, Senior Fellow der European Foundation for Democracy in Brüssel, sieht in ihm ein typisches Beispiel für einen Funktionär mit dem Ziel, Einfluss zu nehmen. Colombo forscht insbesondere zu den Strukturen und Zielen der Muslimbrüder in Westeuropa. "Die Muslimbruderschaft darf man sich nicht als eine weltweite Vereinigung vorstellen, der man beitritt und deren Mitglied man dann ist", sagt sie. "Es geht um eine Ideologie, die sich auf ein weltweites Netzwerk von Organisationen und Individuen stützt." Von den 33 im Zentralrat organisierten Verbänden werden die Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD) und das Islamische Zentrum Hamburg vom Verfassungsschutz beobachtet. Die IGD sei die "wichtigste und zentrale Organisation" der Muslimbruderschaft in Deutschland, so die Experten. Diesen "legalistischen Islamisten" gehe es darum, ihre "auf islamistischer Ideologie basierenden Vorstellungen des gesellschaftlichen und individuellen Lebens auf legalem Weg durchzusetzen". Dazu betrieben ihre Funktionäre Lobbyarbeit. Colombo rechnet zu den Vereinigungen, die eine ideologische und historische Verbindung zu den Muslimbrüdern und deren Ausrichtung aufwiesen, auch das Islamische Zentrum Aachen, die geistliche Heimat von Aiman Mazyek. "Ziel ist es, sich komplett in den Apparat der Institutionen zu integrieren, Macht zu erhalten und zum politischen Ansprechpartner zu machen", sagt Colombo. "Vertreter dieser Ideologie setzen sich – natürlich zu Recht – für die gleichberechtigte Behandlung der Muslime mit anderen Religionsgemeinschaften ein. Das Problem ist nur: Sie wollen alleinige Ansprechpartner werden und damit allein ihre konservative Sicht des Islam durchsetzen." Wenn dies gelänge, dann habe das Auswirkungen auf Gesetzgebung, Erziehung und Bildung für alle! Soweit die Einschätzung der Expertin Colombo, erschienen im Rahmen eines Portraits über Aiman Mazyek in der Badischen Zeitung von 11.01.2015. Vor diesem Hintergrund bekommen seine Aussagen und ständigen Anwürfe freilich eine ganz andere Bedeutung! Er hält nach eigener Einschätzung die Scharia für mit dem Grundgesetz vereinbar und nach den Anschlägen von Paris war seine erste und größte Sorge davor zu warnen Muslime nicht unter Generalverdacht zu stellen! Auch das spricht für sich! Nicht der braune Mob tobt, es sei denn er hätte über Nacht Millionen von neuen Mitgliedern bekommen. Es toben die Demokraten und Frauenrechtler und zwar vollkommen zu recht! Lassen wir uns doch nicht die Sicht vernebeln und ihn den Spieß umdrehen, getreu dem Motto: "Angriff ist die beste Verteidigung!" Der Mann will Islamkritik als eigenen Straftatbestand unter Strafe gestellt sehen und in dem Maße, in dem der Islam durch Lobbyisten wie ihn an Einfluss gewinnt, wird die Wahrscheinlichkeit größer, dass der politische Islam in Deutschland Gesetzestexte entwirft und verabschieden lässt! Mit weitreichenden Folgen! Das wäre dann nicht mehr mein Land Frau Merkel!
Guter, kurzer und prägnanter Kommentar.
Allerdings ist die Aufregung völlig überflüssig. Der Ärger vieler Menschen über Mazyek und co beruht auf der Annahme, dass er objektiv sein könne und müsse.
Ist er aber nicht. Mazyek ist Islam-Lobbyist und muss sein Produkt bestmöglich verkaufen.
Mit solchen Aktionen offenbart er lediglich unprofessionelles Arbeiten, es ist ein PR-Missgeschick.
Das hat aber mit seiner grundsätzlichen Arbeit nichts zu tun.
Wer einfach davon ausgeht, Mazyek ist der Pressesprecher eines islamvereins, der wird ihn halt in eine Reihe mit Regierungssprecher Seibert oder anderern Konzernvertretern sehen.
"Wie Islamsprecher Mazyek mitteilt, …blablabla" rückt seine Aussagen in das entsprechende Licht.
Es ist PR und hat mit seiner persönlichen Meinung nichts zu tun.
@Arnold Voss #23 | Meine Frage war, warum sich kaum wer – bei den Ruhrbaronen und auch sonst – dafür interessiert, was relevante Islam-Verbände sagen, wenn der Terror in der Türkei wütet: Kopieren sie die Unterscheidung, die hier – bei Dir, Arnold, bei den RB und auch sonst – wie ein Ur-Meter angelegt wird, nämlich die zwischen „wir“ und „ihr“? Macht es einen Unterschied, ob Muslime zerfetzt werden oder andere?
Fragte man so, drängte sich die nächste Frage auf: Fliegen beim Terror in der Türkei nur "Muslime" in die Luft? Ob nun Sunniten, Schiiten, Aleviten, Jesiden, Wahabiten – egal, alles „Muslime“? Und schon tickerte die nächste Frage ins Hirn: Fliegen womöglich auch Menschen in die Luft, die weder dies sind noch das, sondern so religionskritisch wie Du? Menschen, die sich mit einem liberalen Islam identifizieren? Oder mit gar keinem?
Terror schert sich einen Scheißdreck um Unterscheidungen, wie Du sie triffst. Du erklärst Dir die Welt so: „… der muslimische Terror gegen Muslime, und darum handelt es sich in der Türkei“.
Und weißt es selber besser: In Istanbul wurden deutsche Touristen in die Luft gebombt, sie waren christlich oder agnostisch oder was immer; jetzt, beim jüngsten Attentat, wurden Israelis ermordet …
Muslimischer Terror gegen Muslime? Arnold? Das meinte ich damit, dass es lohnen würde, die Reaktionen zu vergleichen, die von den relevanten Islam-Verbänden nach ALLEN Terror-Attacken der letzten Zeit gekommen sind: Differenzieren sie oder nicht? Unterscheiden sie ebenfalls einen "muslimischen Terror" vom nicht-muslimischen und "muslimische Opfer" von nicht-muslimischen?
Dass sie es NICHT tun, ist elementar. Selten, dass copy & paste sinnvoller war.
Nähe erzeugt mehr Betroffenheit.
In den letzten Tagen, aber fast ohne Beachtung der Öffentlichkeit:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/elfenbeinkueste-deutsche-bei-anschlag-in-elfenbeinkueste-getoetet-a-1082180.html
In Mali wurde die Ausbildungsmission der EU angegriffen, …
http://www.focus.de/politik/ausland/in-mali-angriff-auf-eu-ausbildungsmission-in-hauptstadt-bamako_id_5376830.html
….
Dass sich auch die Erklärungen der Verantwortlichen wiederholen, ist auch nachvollziehbar.
@ Thomas Wessel #26
Ich kann dir leider nur zum Teil zustimmen. Ja, der Terror selbst ist blind gegenüber dem einzelnen zufällig davon Betroffenen. Das gilt jedoch nicht für die Terroristen. Ganz im Gegenteil. Sie haben sehr wohl Motive und vor allem entscheiden sie wo und wann der Terror konkret stattfindet. Wenn der IS, bzw. die von ihm motivierten Terroristen z.B. in Istanbul oder in Paris zuschlagen, dann ist das ein großer Unterschied.
In Paris soll Europa und seine westlichen Werte getroffenen werden. In Istanbul richtet sich der Terror dagegen gegen ein überwiegend muslimisches Land das in den muslimischen Bürgerkrieg in Syrien involviert ist. Das in Paris dabei auch dort lebende Muslime und in Istanbul westliche und sonstige Besucher getroffen werden können, spielt dabei für die muslimischen Terroristen keine Rolle. Genereller gesagt:Hinter dem Terror steht immer eine bestimmte Ideologie des Terrors. In diesem Rahmen werden zufällige Colateralschäden bewusst in Kauf genommen.