Gegen die Dumschwätzer!


Nein, kein Tippfehler, sondern die originalgetreue Wiedergabe eines Wahlkampfplakates.

Naja, eines improvisierten Plakates. Gefunden an einem Verkehrsschild vor einem Altenheim in Herne setzt sich hier ein Bürger ein.

Und zwar nicht für, sondern gegen eine Partei. Ach was, gegen zwei Parteien. Gegen Rot-Grün.

Retro meets Wahlkampf
Retro meets Wahlkampf

Wir können natürlich nur mutmaßen, was der wackere Verfasser dieser biedermännischen Kleinode wählen würde: CDU, AfD, Zentrumspartei?

Allerdings: „Müntefering“ dürfte kein anachronistischer Bezug sein, der sich auf den ehemaligen Bundesminister bezieht, sondern auf Michelle Müntefering gemünzt sein – die Direktkandidatin für den Bundestagswahlkreis Bochum/ Herne II.

(Wenn auch ihr skurille, lustige, verschrobene Wahlkampfplakate, -slogans etc. findet, lasst sie uns doch zukommen!)

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
8 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Wolfgang Höfs
Wolfgang Höfs
11 Jahre zuvor

Das Motiv mag zwar Interpretationen zulassen, die Aussge jedoch ist klar strukturiert und lässt doch einen Menschen erkennen, der zumindestens erkannt hat, was Dummschwätz ist und wer ihn hält. Die Nutzung von kostenlos verteilten Stickern von Rewe/Penny, lässt darüber hinaus noch auf einen nachhaltig, ökologisch denkenden Menschen schließen, der es sogar noch schafft, aus deutschtümelnder Werbung Agitprop zu schaffen.

Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Höfs,
aber er schreibt „Dumschwätzer“ und wendet sich selbstverständlich analog zu seinem Schreibfehler an eine „Zilgruppe“ die ihn versteht.

Wolfgang Höfs
Wolfgang Höfs
11 Jahre zuvor

@Helmut Junge
Als jemand der mit zwei Kindern das NRW-Schulsytem der letzten 20 Jahren erleben durfte, hat man inzwischen größtes Verständnis für Menschen mit suboptimaler Orthographie. Trotzdem ist es doch schön, wenn solche Menschen sich über diesen Makel hinwegsetzen und erkennend wem sie diesen zu verdanken haben, sich artikulieren.

Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Wolfgang Hoefs
Es war 1983, als sich in einem Aufzug der Uni Duisburg eine Germanistikstudentin bei einem ihrer Kommilitonen über das Ekelpaket von ihrem Professor beschwerte, der ihr die Gemeinheit angetan hat, sie aus einer Broschüre etwas vorlesen zu lassen.
Das Gemeine daran war, daß sie keine altdeutsche Druckschrift lesen konnte und der Proff das doch genau wußte, wie sie sagte.
Germanistikstudenten werden nun mal häufig Lehrer , oft Deutschlehrer, und ich dachte so bei mir, daß sie das doch eigentlich können müßte. Wenn ich zurückrechne lag ihre eigene Schulzeit da schon 10 Jahre zurück. Daraus ziehe ich den Schluß, daß das NRW-Schulsystem schon seit mindestens 40 Jahren suboptimal sein müßte.
Zwischenzeit haben alle möglichen Parteien daran herumgeaast.
Aber ich werde hier nicht den Job übernehmen, diese Schulpolitik zu verteidigen. Das sollen diejenigen tun, die sich da avantgardistisch verantwortlich sehen.
Die aber diskutieren selten öffentlich, sondern brüsten sich mit ihren Erfolgen immer nur im eigenen Zirkel.

Wolfgang Höfs
Wolfgang Höfs
11 Jahre zuvor

@ Helmut Lange
Fraktur lesen gelingt mit Übung immer, aber wer hat schon in der Schule gelernt, dass Übung einfach dazu gehört. Google mal nach „Hermann Heffe“.

Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Wolfgang Höfs

ja das „s“ ist leicht mit dem „f“ zu verwechseln.
Bei Heffe käme aber noch Unkenntnis dazu.
Dafür gibt es im Antiquariat sicher einen guten Preis.

trackback

[…] Vor etwas über einer Woche fanden wir in Herne ein entzückendes Kleinod eines Guerilla-Wahlkampfs der anderen Art. […]

trackback

[…] mit Sendungsbewußtsein selbst aktiv werden, um ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen. (Wir haben darüber bereits […]

Werbung