Während der Zentralrat der Juden in Deutschland große Sorge ob der anti-muslimischen Demonstrationen von PEGIDA hat, zeigt Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) Verständnis für PEGIDA und meint, dort würden „Sorgen vor den Herausforderungen der heutigen Zeit“ artikuliert. PEGIDA steht jedoch für den Rassismus der deutschen Mitte. Deutschland war zudem nie Teil des „Abendlandes“, die Deutschen haben seit der Varusschlacht im Jahr 9 CE die Römer (=den Westen) bekämpft und einen anderen Weg als die westliche Zivilisation beschritten. Von unserem Gastautor Clemens Heni.
1) Wie Christian Geyer im Feuilleton der FAZ schreibt, erleben wir derzeit den „Triumph des Ressentiments“. Im Anschluss an Geyer geht es um die „pauschale Zurückweisung des fremdenfeindlichen Settings“ von PEGIDA (Patriotische Europäer gegen Islamisierung des Abendlandes).
2) Bundesjustizminister Heiko Maas hat Recht und nicht sein SPD-Vorsitzender und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel oder der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer: PEGIDA ist eine Schande und kein Hilfeschrei.
3) Es geht nicht um eine Therapiestunde für angeblich verunsicherte Dresdner. Es geht um die Abwehr des Rassismus, der vom Extremismus der Mitte, für die PEGIDA steht, ausgeht und sich völlig unverschämt in aller verbalen und symbolischen Brutalität, die von bis zu 15.000 oder mehr Leuten ausgeht, zeigt.
4) Jetzt wäre die Zeit der ANTIFA, die es (in angemessener Größe) nicht mehr gibt.
5) Deutschland hat aus den über 180 Morden von Neonazis und Rechtsextremen an Migranten, Obdachlosen, Nicht-Deutsch-Genug-Aussehenden, Punkern, Homosexuellen, Linken und anderen seit 1989 nichts gelernt.
6) Die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) an Migranten (2000–2006), die im November 2011 aufgedeckt wurden, haben dieses Land zu keinem Zeitpunkt wirklich erschüttert.
7) Wie die Huffington Post schreibt, gibt es in Deutschland Antisemitismus und „Islamhass“ gleichzeitig. Damit wird keineswegs eine Analogie des auf die Vernichtung der Juden ausgerichteten Antisemitismus mit Rassismus und Islamhass intoniert aber die extrem gefährliche Hetze gegen Muslime erkannt.
8) PEGIDA hat gar nichts gegen Islamismus. Als im Frühsommer 2014 Salafisten in Dresden demonstrierten, gab es außer bei der Jüdischen Gemeinde kaum einen Aufschrei, wie die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Dresden, Nora Goldenbogen, im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen gegen PEGIDA betont.
9) PEGIDA hat viel mit den Islamisten gemein: beide lieben homogene Kulturen, Traditionen, Heimat und Familie.
10) Filmaufnahmen von Panorama (ARD) beweisen den antisemitischen Charakter von PEGIDA, wo Demoteilnehmer davon reden, Deutschland sei „ein besetztes Land“ und bekäme seine „Befehle aus Washington und Tel Aviv“.
11) Die hunderttausendfach in Buchform gekaufte antisemitische Verschwörungsliteratur in Zuge des 11. September 2001 ist typischer Ausdruck von PEGIDA, die in deutscher antiintellektueller Manier von der „Lügenpresse“ schwadronieren.
12) Worauf fast niemand eingeht bislang: Das Symbol von PEGIDA auf dem Fronttransparent ist die Gleichsetzung von Hakenkreuz und Sowjetunion. Damit werden das Spezifische des Nationalsozialismus und des Holocaust abgewehrt bzw. geleugnet. Diese Gleichsetzung von rot und braun wird in der Forschung als „sekundärer Antisemitismus“ bezeichnet, der in der Schuldabwehr einen Ausdruck findet, und hat z.B. in der auch von Joachim Gauck unterzeichneten „Prager Erklärung“ von 2008 ihren vielleicht sichtbarsten Ausdruck gefunden, wie es wissenschaftliche Untersuchungen analysiert haben.
13) Gregor Gysi und die Linkspartei verharmlosen PEGIDA, wenn der Fraktionschef der Linken im Bundestag davon spricht, viele Demonstranten hätten „Ängste“ vor dem „sozialen Abstieg“. So wie die Linken damit den Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus von PEGIDA diminuieren, so verharmlosen Gysi, Sahra Wagenknecht, Dieter Dehm, Roger Willemsen, Katja Kipping, Bernd Riexinger, Oskar Lafontaine, Dietmar Bartsch, Konstantin Wecker und andere den Nationalsozialismus und die Shoah, wenn sie für den 11. Januar 2015 in die Berliner Volksbühne zu einer Konferenz mit dem Titel „1945 – Befreiung von kapitalistischer Barbarei“ einladen. Damit wird geleugnet, dass der Nationalsozialismus eine deutsche, antisemitische Volksgemeinschaft war und keine typisch kapitalistische Gesellschaft wie England, Amerika, Australien oder Frankreich. Der Titel der Konferenz insinuiert, es wäre im SS-Staat um eine ganz normale kapitalistische Profitmaximierung gegangen und nicht um die Vernichtung der Juden um der Vernichtung willen. Diese implizite Leugnung der Präzedenzlosigkeit von Sobibor, Majdanek und Babi Yar und der Sinnlosigkeit der Shoah steht typisch für das vollkommene Versagen fast der gesamten linken Theorie bezüglich des Nationalsozialismus und der Shoah.
14) In alter CSU-Manier (Franz-Josef Strauß) wird die ANTIFA mit Nazis gleichgesetzt.
15) In populistischer Manier wird zudem von PEGIDA in ihrem Frontbanner der Islam mit dem Nazismus gleichgesetzt. Damit wird eine seriöse Diskussion über Islamismus und die Differenz zwischen Islam als Religion und Islamismus als Ideologie, wie sie von weltweit führenden Islam- und Nahostforschern eingefordert wird (Daniel Pipes), verunmöglicht. Alle Muslime werden auf perfide Art und Weise diffamiert.
16) Seiten wie ACHGUT bedienen seit langem häufig Ressentiments gegen „den“ Islam und alles Linke, Ökologische, gegen das Gender-Mainstreaming und vieles andere mehr. Das Promoten von Thilo Sarrazin, dessen stolzdeutsches Agitationsbuch „Deutschland schafft sich ab“ 2010 ein Millionenbestseller wurde, ging federführend auch von dieser Seite aus.
17) Manche Autoren, die viele Verdienste im Kampf gegen den Antisemitismus haben und früher gegen „die neuen Nazis“ angingen, nach 9/11 gegen die antiamerikanische Schadenfreude und das Derealisieren der islamistischen Gefahr sich wenden, argumentieren ebenso zu Recht gegen die Obsession, die jüdische und muslimische „Beschneidung“ zu denunzieren. Sie scheinen aber offenbar nicht zu registrieren, dass z.B. bei PEGIDA oder HOGESA (Hooligans gegen Salafisten) einige der übelsten Agitatoren gegen das Judentum, den Islam und die Beschneidung, wie der Bundesvorsitzende der Partei Die Freiheit, Michael Stürzenberger, und somit auch die bekannteste Hetzseite gegen Muslime, Politically Incorrect (PI), mit dabei sind.
18) Wer angesichts von Millionen von Flüchtlingen weltweit, von denen nur einige wenige in EUropa überhaupt ankommen, den Rassismus der Anti-Flüchtlingsbewegung PEGIDA nicht sofort erkennt, hat keinerlei Empathie mit den Flüchtlingen dieser Welt.
19) PEGIDA ist eine Schande für die Menschheit.
20) PEGIDA zeigt die unabschätzbare Gefahr, die vom Extremismus des deutschen Spießbürgers ausgehen kann.
21) Wo waren manche Autorinnen und Autoren, Politiker und Politikerinnen, die jetzt zu Recht angewidert sind von den Rassisten und Nationalisten bei PEGIDA und sich endlich lautstark äußern, als im Sommer 2014 „Hitler hatte Recht“ oder „Juden-ins-Gas“ von der antizionistischen Internationale geschrien wurde?
22) PEGIDA hat keinen Begriff von Islamismus, da PEGIDA selbst für die Unterhöhlung oder Ablehnung der parlamentarischen Demokratie und der westlichen, vielfältigen Lebensweise steht. Die Rede von der „Lügenpresse“ und „dem System“ stehen dafür paradigmatisch. Wer zu Geld- oder Sachspenden an islamistische Gruppen wie Hamas, Hisbollah oder den Islamischen Staat aufruft oder sich den Gruppen direkt oder indirekt anschließt, fördert den Islamismus oder ist selbst Islamist. Islamismus ist aber gerade nicht identisch mit Terrorismus. Vielmehr hat die Forschung herausgearbeitet, dass es eine Strategie des Islamismus ist, in Gegenden, wo der bewaffnete Kampf eher unrealistisch erscheint, wie in Deutschland, Amerika oder Europa, legal vorzugehen und den jeweiligen Gesetzen aus strategischen aber nicht aus normativen Gründen zu folgen, ja sie strikt zu befolgen. Das widerspricht der ideologischen Präferenz des Islamismus für islamisches Recht (Scharia), das umzusetzen in die Zukunft verschoben wird, gerade nicht. Die Forschung wie der „World Almanac of Islamism“ des „American Foreign Policy Council“ aus USA spricht dabei von „gesetzestreuem Islamismus“. Ähnlich agieren auch Rechtsextremisten, die keineswegs nur illegal und terroristisch (NSU, Wehrsportgruppe Hoffmann uvm.) auftraten, vielmehr den legalen Marsch durch die Institutionen längst angetreten haben. In beiden Fällen, Islamismus oder Rechtsextremismus, geht es um eine allmähliche Veränderung der politischen Kultur des jeweiligen Landes. PEGIDA ist der deutlichste Ausdruck dieser Veränderung hin zu einem offenen Hass auf alle Nicht-Deutschen und Nicht-Stolzdeutschen.
23) Das wahnhafte schwarzrotgoldene Taumeln im Jahr 2014 angesichts einer Fußball-Männer-Weltmeisterschaft indiziert die geistige Leere eines ganzen Landes und fällt jetzt im schwarzrotgoldenen Fahnenmeer von PEGIDA auf das Land zurück.
24) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Einwanderungsland mit einer heterogenen Bevölkerungsstruktur.
25) Eine Demokratie zeigt sich darin, wie sie mit Minderheiten umgeht.
26) Salafisten/Islamisten und PEGIDA/HOGESA sind zwei Seiten einer extremistischen Medaille.
27) Wenn jene, die sich als pro-israelisch positionieren, nicht erkennen, dass in Israel 20% Muslime und Araber leben und in Deutschland 5% Muslime, sollten sie Nachhilfeunterricht in Zionismus nehmen. Der Zionismus von David Ben-Gurion, Ze’ev Jabotinsky, Kurt Blumenfeld und anderen basierte auf dem Zusammenleben von Juden und Muslimen/Arabern (sowie Drusen, Christen und anderen Minderheiten religiöser, ethnischer oder sonstiger Art) ohne den jüdischen Charakter Israels in Frage zu stellen.
28) Das „Abendland“ gab es in Deutschland nie. Die deutsche, anti-westliche Geschichte kulminierte im Nationalsozialismus (Peter Viereck, „Metapolitics“, Dissertation, Harvard University, 1942, publiziert 1941).
29) Eine Verteidigung des „Abendlandes in Deutschland“ vernebelt, trivialisiert oder leugnet, was in Buchenwald, Treblinka und Auschwitz von Deutschen verbrochen wurde.
30) Die Rede von einem „christlich-jüdischen Abendland“ entwirklicht, dass das Christentum von den jüdischen Anteilen nie etwas wissen wollte, sie rein instrumentell benutzte und nicht symbiotisch rezipierte, und macht zudem eine bewusste Front gegen den Islam auf, von dem Europa und die westliche Welt auch vieles aufnahmen, gleich wenn das häufig verschüttet ist.
31) PEGIDA und der „Gaucho“-Tanz der deutschen Fußballer am Brandenburger Tor zeigen die Fratze der deutschen Helene-Fischer-und-Tatort-Gemütlichkeit.
32) Talkshows liefern seit Jahren nicht nur dem allgemeinen geistigen Niedergang sondern auch den Populisten und Rassisten Futter. Letzteren geben sie Podien, Beispiel: der Alternative für Deutschland (AfD), die bereits in Landesparlamenten sitzt und mit PEGIDA kokettiert bzw. sie unterstützt. Viele Talkmaster/innen können seit Wochen nicht mehr richtig schlafen, weil PEGIDA partout nicht in ihre Shows kommen will.
Dr. phil. Clemens Heni ist Politikwissenschaftler und Direktor des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA). Er promovierte 2006 an der Universität Innsbruck mit der Studie „Ein völkischer Beobachter in der BRD. Die Salonfähigkeit neu-rechter Ideologeme am Beispiel Henning Eichberg“.
PEGIDA-Transparent:
12) Ich sehe darin kleine Gleichsetzung von NS (Hakenkreuz) und Sowjetunion. Ein Symbol der Sowjetunion ist nicht zu sehen. Oder ist das Logo der Antifaschistischen Aktion damit gemeint?
Ich erkenne darin eine Gleichsetzung der extremen Rechten durch das Hakenkreuz mit der Antifa als Chiffre für die radikale Linke bzw. alles was links der CDU steht.
15) Wenn man schon differenziert dann auch bitte die Symbolik beachten! Auf dem Transparent ist kein islamischer Stern und Halbmond zu sehen. Die Flagge des sog. „Islamischen Staates“ (IS) ist dort unter anderem abgebildet. Wie sicherlich bekannt sein dürfte, steht der Großteil der Muslime dem IS mindestens ablehnend gegenüber.
[…] Von Clemens Heni*, mit freundlicher Genehmigung der Ruhrbarone […]
Die Partei DIE LINKE weiß halt um die Ressistements der eigenen Anhängerschaft in den „Nebulas“. Insofern unterscheiden sich Gysi, Wagenknecht und Co. keinen Deut von jedem dahergelaufenen CSU-Bierzelt-Demagogen, der am „politischen Aschermitwoch“ der eigenen Klientel bei Bier und Brezn aus der rassistischen Seele spricht.
Sich selbst vordringlich als Opfer zu sehen, sei es als Opfer der eigenen Regierenden („die da oben…“) oder als Opfer fremder „Mächte“ („der Albion“, „der Ami“ oder eben „der Juden“), gehört gewissermaßen zur psychischen Grundausstattung eines Großteils der „lieben Landsleute“. Eingeigelt in der eigenen kleinen Wohlstandsinsel, die man nur verläßt, um sich zu bestätigen, dass es zuhause doch am schönsten ist (oder anderswo zumindest genauso scheisse wie hier), wird alles von Außen kommende als Bedrohung der eigenen biedermeierlichen „Gemütlichkeit“ (ein Wort für das es keine Entsprechung in irgendeiner anderen Sprache gibt) angesehen. Schon als „Einheimischer“ kann es einem passieren, dass einem nichts als Misstrauen und Ablehnung entgegenschlägt, wenn man mal ein wenig orientierungslos nach einer Adresse suchend durch eine x-beliebige Reihenhaus- und Eigenheimsiedlung stolpert: „Was machen Sie hier?“, bellt es einen dann nicht allzu selten im schönsten Blockwarttonfall entgegen.
Der „deutsche Sonderweg“ ist vor allem Ausdruck eines kollektiven Wahns, einer tradierten klinischen Paranoia. Und PEGIDA ist nichts weiter als das aktuell sichtbarste Symptom dieses Wahns. So wie Pickel in der Pubertät. Nur dass die Pubertät bei jedem Menschen irgendwann vorübergeht. 15.000 Leute versammelten sich am letzten Montag in Dresden, um sich gemeinsam von den ca. 4.000 in Sachsen lebenden Moslems bedroht zu fühlen. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man annehmen, dass jemand denen morgens schlechte Drogen in den Kaffee oder Tee gekippt hat. Es waren aber ganz „normale“ Deutsche, die da auf die Straße gingen, denn die Barbarei in Deutschland, das weiß man spätestens seit Goldhagen, entsprang in diesem Land schon immer der scheinbaren Normalität, sie war schon immer eine Barbarei der Mitte.
starker Tobak. Es bleibt das reale Problem, dass hier eine Gruppe von Menschen auftritt, die (bisher) nur Ihre durchaus auch unterschiedichen Meinungen äußern und nicht alle in einen Topf geworfen werden können. Einzelne Stimmen, „Beweise“, kann man für jede Ideologie finden. Clemens Heni erläutert leider nicht, warum er da beim Thema Islam und Islamismus so fein unterscheiden möchte. Allein die Trennung zwischen Gut=Islam und Böse=Islamismus ist ja wohl nur dem Wunschdenken geschuldet. Die Kriterien bleiben unklar. Man könnte ebenso von Pegida und Pegidaismus sprechen. Wie also umgehen mit den Bürgern, die das Phänomen Pegida repräsentieren?
Zu Punkt 13:
Also langsam wird dieses substanzlose Linksparteibashing auch langweilig, 1. Handelt es sich bei dieser Veranstaltung keinesfalls um eine Konferenz (was eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema der Veranstaltung implizieren würde, die dort sicher nicht stattfinden wird) sondern wohl um eine Art Festveranstaltung mit Musik etc, 2. Ist seit mehreren Tagen öffentlich, dass es sich bei dem Motto um einen Alleingang Dieter Dehms handelt, von dem die anderen Teilnehmer nichts wussten, die Bewerbung wurde bei Bekanntwerden gestoppt und das Motto darufhin vom Parteivorstand geändert, Roger Willemsen sagte die Teilnahme ab. Diesen Vorfall nun als Verharmlosung des Ns und der Shoah hochzustilisieren und in Zusammenhang mit einer angeblichen Verharmlosung von Pegida durch die Linkspartei zu bringen halte ich für vollkommen überzogen.
Das sind ja viele interessante Gedanken dabei, den meisten kann ich zustimmen. Aber hätte nicht jemand aus dieser losen Aneinanderreihung einen arguemntierenden Artikel machen können?
Schade, dass mit solchen Artikeln die Qualität des Ruhrbarone-Blogs runtergezogen wird.
Nur zu Punkt 8: PEGIDA gab es im Frühsommer 2014 ja auch noch garnicht.
Ich finde keinen Vorschlag, wie der weiteren explosionsartigen Entwicklung Pegidas begegnet werden könnte. Die obige Analyse macht mich bestenfalls noch ratloser. Da bleiben ja kaum noch Bündnispartner über, die gegen Pegida in Frage kämen.
Leider wird Clemens Heni den Kampf allein mit wenigen Leuten, die frei von Verdachtsmomenten sind, doch irgendwie, irgendwo rechts zu sein, führen müssen. Viel Spaß dabei Clemens. Ich bin gespannt auf deinen Bericht, wie es gelaufen ist.
@#7 Jonas: Falsch formuliert. Dresden hatte bis zum Auftauchen des von einem schwanzkneifenden Kriminellen organisierten Fremdenhasses überhaupt keine Probleme mit Ausländer und Flüchtlingen, so wäre es richtig.
@Klaus Lohmann: Ändert ja nichts an den falsch recherchierten Argumenten.
ARD + RTL machen es leider auch nicht besser:
http://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/RTL-inkognito-bei-Pegida-So-gefaehrdet-man-Glaubwuerdigkeit,pegida150.html
Nichts gegen Undercover-Recherchen, wo sie nötig sind. Aber die Pegida-Demonstranten in Dresden konnte man ganz offen zu ihrer Meinung befragen, wie man in unserem Beitrag sieht. Das sah ein RTL-Reporter offenbar anders. Er gab sich als normaler Demonstrant aus, angeblich um „Stimmungen und Aussagen für eine spätere Berichterstattung aufzugreifen“. Und er klopfte latent ausländerfeindliche Sprüche (bezüglich der Zahl der Türken im Straßenbild und des Bürgerkriegs in Syrien) – leider auch in unsere Kamera. Was das sollte, wissen wir nicht. Aber eines ist für uns klar: Das geht gar nicht! Damit gibt man denen ein gutes Argument, die immer „Lügenpresse“ rufen. Immerhin hat er uns inzwischen informiert, dass er für RTL arbeitet und 2012 zwischenzeitlich auch für ein NDR Regionalstudio. Was nichts daran ändert, dass er vor unserer Kamera den „normalen Demonstranten“ gespielt und damit der Glaubwürdigkeit von Journalisten einen Bärendienst erwiesen hat.
PS: Noch eine Ergänzung:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/rtl-bei-pegida-demo-stimmungsmache-fuer-ein-paar-zitate-a-1009755.html
Stimmungsmache für ein paar gute Zitate: Auf einer Pegida-Demo äußert sich ein Mann in einem Interview rassistisch. Später stellt sich heraus, dass er undercover für RTL arbeitet. Ein herber Schlag für die Glaubwürdigkeit des Journalismus.
Mir sind die ganzen Analysen viel zu komplex.
Ich sehe eher die Sorgen der ehemalig hofierten Mitte der Gesellschaft, die finanziell mit der globalisierung Welt konkurrieren muss, gleichzeitig Quoten, Sonderprogramme etc finanzieren muss und dann noch Angst vor dem Einbrecher oder Selbstmordattentäter hat.
Das klingt irgendwie irrational, ist für mich aber wahrscheinlich.
Ist das nicht eher eine Demo, wo jeder sein eigenes Ziel hat? Deshalb wird auch jeder Analyst fündig.
Je mehr man diese Gruppen an den rechten Rand drängt , desto mehr Personen werden es.
Wer hat schon Erfahrungen mit Asylbewerbern, …
Der wirtschaftliche Druck und das Sinken von Löhnen insbesondere im mittleren und unteren Bereich ist spürbar. Der Arbeiter ist machtlos. Wenn er streikt, wird aus dem anderen Land, wo sowie niedrigere Löhne gezahlt werden, geliefert.
Warum ist din Aktion in Dresden erfolgreich?
Dresden hat in den letzten Jahren viel erreicht. Es sind Abstiegssorgen.
@#10 keineEigenverantwortung: Erzkonservative Lebensphilosophie plus Xenophobie plus affektive Wutausbrüche plus Nachplappern dumpfer, unwahrer Parolen *ist* rechter Rand oder darüber hinaus, da muss man diese Leute nicht hindrängen. Angst vor Einbrechern hatten schon meine Urgroßeltern, da wurde der örtliche Schmiedemeister halt mit Tür- und Fenstergitter-Aufträgen beglückt.
@#10 Jonas: Trotz aller Peinlichkeit dieser „Agents Provocateur“ und der gedrehten Interviews drängt sich mir eine Frage auf: Haben die bei diesen Interviews drumherum stehenden Demonstranten auch nur ein Wort des Widerspruchs fallen lassen? Oder war ihnen das schlicht egal – genauso wie ihnen und der AfD die Teilnahme von Nazis an den Demos egal ist?
PEGIDA an der Ruhr
5% Muslime können nicht Deutschland islamisieren.
1 Esslöffel Salz kann die Suppe nicht versalzen.
Je nach Standpunkt erkennen die Einen im Islam, die Anderen im Kampf gegen den Islam den Untergang des Abendlandes. Der Untergang des Abendlandes hängt davon ab, wer den Kampf gewinnt.
Ein katholischer Kardinal warnt vor PEGIDA, ein evangelischer Bischof verbietet die Teilnahme an deren Demonstrationen. Muslime müssen dagegen sein. Linke sehen im Aufflammen rechten Gedankengutes den Todeskampf des Kapitalismus, auf dem der Kommunismus folgt. Rabbiner schweigen, weil sie genügend anderen Sorgen nachhängen. An ihrer Stelle spricht der neugewählte Präsident der Juden in Deutschland, Präsident der Juden in Bayern, Präsident der Jüdischen Gemeinde von Würzburg und nebenberuflicher niedergelassene Internist und Notfallarzt, ebenfalls in Würzburg, nur um seine wichtigsten Ämter zu nennen, die er alle vorbildlich erfüllt und für die ersten drei Aufgaben ehrenamtlich und ohne Bezahlung tätig ist. Dieser neugewählte Präsident der Juden in Deutschland, Präsident der Juden, etc., etc. sagt, dass PEGIDA brandgefährlich ist. Für wen, sagt er nicht.
Am Besten gefallen mir die PEGIDA-Definitionen, die in „Ruhrbarone“ publiziert sind.
http://www.ruhrbarone.de/pegida-zeigt-den-extremismus-der-deutschen-mitte/97439
32 Punkte sind aufgelistet, um PEGIDA zu beschreiben. Ich gehe nicht auf alle ein, da der Sinn vieler Punkte im Dunklen beleibt und manche Punkte nichts mit PEGIDA zu tun haben. Es bleiben genügend Punkte, die Abstoß zum Nachdenken geben.
3) Es geht um die Abwehr des Rassismus, der vom Extremismus der Mitte, für die PEGIDA steht, ausgeht und sich völlig unverschämt in aller verbalen und symbolischen Brutalität, die von bis zu 15.000 oder mehr Leuten ausgeht, zeigt.
Ich übersetze ins Deutsche: Rassismus geht vom Extremismus der Mitte aus.
Was ist „Extremismus der Mitte“? Mutmaßlich etwas anderes als der Extremismus der radikalen Ränder!
Was unterscheidet den Extremismus der Mitte vom Extremismus der Radikalen? Der mittlere Extremismus zeigt sich in verbaler und symbolischer Brutalität, der randständige Extremismus in physischer Brutalität.
Der uns allen noch gut in Erinnerung verbliebene Aufruf: „Juden ins Gas!“ stammt dementsprechend ebenfalls aus dem Extremismus der Mitte, wenn auch nicht von PEGIDA. Die an diesen antisemitischen Demonstrationen teilnehmenden Neonazis und Altkommunisten gehören dann ebenfalls der Mitte an.
N.B.: Seit wann ist der Islam/Islamismus eine Rasse?
7) Wie die Huffington Post schreibt, gibt es in Deutschland Antisemitismus und „Islamhass“ gleichzeitig.
Ja.
8) PEGIDA hat gar nichts gegen Islamismus. Als im Frühsommer 2014 Salafisten in Dresden demonstrierten, gab es außer bei der Jüdischen Gemeinde kaum einen Aufschrei.
Die erste PEGIDA-Demonstration fand im Herbst 2014 statt. Auf Grund der zeitlichen Reihenfolge darf PEGIDA als Antwort auf die Dresdener Demonstration der Salafisten (Radikale Islamisten? Aus der Mitte des Islam stammende Muslime?) verstanden werden
9) PEGIDA hat viel mit den Islamisten gemein: beide lieben homogene Kulturen, Traditionen, Heimat und Familie.
Dies ist eine unüberlegte und haltlose Unterstellung. Islamisten sind multikulti, denn sie rekrutieren ihre Kämpfer aus der ganzen Welt. Selbst ehemalige Christen und Atheisten füllen ihre Reihen. Richtig ist, dass Islamisten islamische Traditionen pflegen, wie Steinigen, Kreuzigen und Hand- und Kopfabhacken. Islamisten haben keine Heimat; ihre Heimat ist dort, wo sie die bisherige Bevölkerung ausgerottet haben. Islamisten lassen normalerweise ihre Familien zurück.
12) Das Symbol von PEGIDA auf dem Fronttransparent ist die Gleichsetzung von Hakenkreuz und Sowjetunion. Damit werden das Spezifische des Nationalsozialismus und des Holocaust abgewehrt bzw. geleugnet. Diese Gleichsetzung von rot und braun wird in der Forschung als „sekundärer Antisemitismus“ bezeichnet, der in der von Joachim Gauck unterzeichneten „Prager Erklärung“ von 2008 ihren sichtbarsten Ausdruck gefunden hat.
Unser verehrter und geliebter Präsident Joachim Gauck soll ein sekundärer Antisemit sein? Genauso sekundär wie PEGIDA? Diese Gemeinsamkeit wird beide nicht erfreuen. Im Übrigen wird auf dem Transparent nicht Hakenkreuz und Sowjetunion gleichgesetzt, sondern beide Symbole landen gemeinsam im Müll, was historisch hoffentlich korrekt ist. Beispielsweise benutze ich nur ein Fach im Portmonee für alle Geldmünzen, ohne die 2-Euro-Münze mit der 2-Cent-Münze gleichzusetzen.
15) In populistischer Manier wird zudem von PEGIDA in ihrem Frontbanner der Islam mit dem Nazismus gleichgesetzt. Damit wird eine seriöse Diskussion über Islamismus und die Differenz zwischen Islam als Religion und Islamismus als Ideologie verunmöglicht. Alle Muslime werden auf perfide Art und Weise diffamiert.
Auch dies ist eine unüberlegte und haltlose Unterstellung. PEGIDA setzt eindeutig den Islamismus als IS-Fahne mit dem Nazismus gleich. Auf den Unterschied zwischen Islam als Religion und Islamismus als Ideologie möchte ich nicht auf die Schnelle eingehen, da in Deutschland diesbezüglich die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist und hohe Strafen drohen.
16) Seiten wie ACHGUT bedienen seit langem häufig Ressentiments gegen „den“ Islam und alles Linke, Ökologische, gegen das Gender-Mainstreaming und vieles andere mehr. Das Promoten von Thilo Sarrazin, dessen stolzdeutsches Agitationsbuch „Deutschland schafft sich ab“ 2010 ein Millionenbestseller wurde, ging federführend auch von dieser Seite aus.
Diesem Lob schließe ich mich an.
18) Wer angesichts von Millionen von Flüchtlingen weltweit, von denen nur einige wenige in Europa überhaupt ankommen, den Rassismus der Anti-Flüchtlingsbewegung PEGIDA nicht sofort erkennt, hat keinerlei Empathie mit den Flüchtlingen dieser Welt.
Falsche Tautologie. Für die Flüchtlingsbewegung sind einheimische Diktatoren, Islamisten und muslimische Menschenhändler verantwortlich.
24) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Einwanderungsland mit einer heterogenen Bevölkerungsstruktur.
De facto richtig.
25) Eine Demokratie zeigt sich darin, wie sie mit Minderheiten umgeht.
Nicht nur Muslime, auch PEGIDA sind eine Minderheit in Deutschland.
26) Salafisten/Islamisten und PEGIDA/HOGESA sind zwei Seiten einer extremistischen Medaille.
Auf jeden Fall zwei Seiten derselben Medaille. PEGIDA/HOGESA ist die logische und historisch richtige Reaktion auf Salafisten/Islamisten.
31) PEGIDA und der „Gaucho“-Tanz der deutschen Fußballer am Brandenburger Tor zeigen die Fratze der deutschen Helene-Fischer-und-Tatort-Gemütlichkeit.
Ich bekenne hiermit offen, dass ich jeden Sonntag dem neuen Tatort entgegenfiebere und mich an den Liedern von Helene Fischer erfreue.
Ob die Ruhrbarone diesen Artikel veröffentlichen?
http://numeri249.wordpress.com/2014/12/20/pegida-an-der-ruhr/
@Dr. Nathan Warszawski: Hogesa als richtige Reaktion auf die Salafisten zu bezeichnen ist gefährlicher Unsinn: Eine Mob gewalttätiger Nazis und Hools kann nicht die Antwort auf einen Mob von gewalttätigen Salafisten sein. Die Antwort passende auf beide Lager, die sich ja strukturell ähneln, ist die liberale Demokratie. Bei Gender-Theorie, Ökologismus und was sonst gerade die Hobbys von gelangweilten Mittelstandskindern sind, bin ich oft nah bei der Achse. Bei Sarrazin und Pirincci natürlich nicht, da kommen wir nicht zusammen. Tobias Kaufmann hat dazu damals meiner Ansichtnach auf der Achse die passenden Worte gefunden. Und natürlich sind Salafisten Monokulturell, aber nicht nationalistisch: Jeder darf mitmachen, solange er Salafist ist, der Feind steht für die ausserhalb der eigenen Kultur/Religion. Islam, dass sehe ich wie Sie, ist keine Rasse sondern wie jede Religion eine Meinung über die Welt. Wenn es antimuslimischen Rassismus gäbe, gäbe es auch antikommunistischen Rassismus etc. Hat in diesem Blog aber auch schon alles so gestanden.
@“Dr. Nathan Warszawski“ – Netter Kunstname…
„Richtig ist, dass Islamisten islamische Traditionen pflegen, wie Steinigen, Kreuzigen und Hand- und Kopfabhacken“
Kann es sein, dass Ihre politisch-kulturelle „Bildung“ aus ein paar Comics mit handabhackenden Moslems besteht?
1.) Ja, das kann sehr gut sein.
2.) Und das sieht auch Jeder.
Mit der Toleranz ist das so eine Sache. Man kann sie wie ein Gummiband überdehnen, bis eines Tages das Band reißt. Das sollten eigentlich die Politiker wissen, wenn sie den radikalen Ausformungen des Islam hierzulande nicht Einhalt gebieten. Seit den blutigen Zusammenstößen auf Deutschlands Straßen in den vergangenen Monaten (Hamburg, Herford, Celle, Frankfurt) weiß man, dass tausende gewaltbereite IS-Sympathisanten bzw. Salafisten unter uns leben. Weder die Politik noch die zuständigen Behörden sind aber offenbar in der Lage, diesem Treiben ein Ende zu bereiten, entweder aus rechtlichen oder aus humanitären Gründen. Viele Menschen gehen jetzt auf die Straßen, weil sie meinen, dass die Toleranz irgendwo ihre Grenzen hat. Diese Leute als „Rassisten“ zu diffamieren, ist unfair und ungerecht.
@Klaus Lohman: Es ist kein Kunstname
@Klaus Lohman, wieso fragen Sie @Dr. Nathan Warszawski im Zusammenhang mit dessen formuliertem Bemerkung „…….dass Islamisten islamische Traditionen pflegen, wie Steinigen, Kreuzigen und Hand- und Kopfabhacken.“ ob es sein könnte, dass @Warszawskis politisch-kulturelle “Bildung” aus ein paar Comics mit handabhackenden Moslems bestünde?
Es handelt sich doch genau um die Informationen, die alle politischen Medien seit längerer Zeit verbreiten. Die Islamisten verschweigen das auch nicht, sondern präsentieren sich sogar stolz im Netz.
Jetzt muß ich aber mal Sie selber danach befragen, ob Sie sich selbst aus den Medien informieren, oder ob es Ihrerseits Zweifel an der Berichterstattung dieser Medien gibt.
Also Herr Lohmann, wenn Letzteres zutreffen sollte, dann mal raus mit der Sprache.
Irgendwie ist mir das alles zu hysterisch, nicht nur Pegida, sondern auch ein Großteil der Reaktionen darauf. Da gelingt es Rechtspopulisten 15.000 Demonstranten in einer ostdeutschen Provinzstadt auf die Straße zu bringen. Na und? Zum Vergleich: Im letzten Jahr fand in Paris eine große rechtspopulistische Demonstration gegen Homosexuelle statt, Die Zahl der Teilnehmer wurde auf
340.000 bis eine Million geschätzt. (http://fr.wikipedia.org/wiki/La_Manif_pour_tous). Worüber muß man sich also mehr Sorgen machen?
@#20 Helmut Junge: Hand- und Kopfabhacken = „islamische Tradition“, ergo Alltag im Islam????
Richtig, manche Medien, die gern auf der braunen Seite ihre Fische fangen, vermitteln ungeniert und unkritisch dieses Zerrbild. Auflage rules.
@yohak: Ich denke, es geht überhaupt nicht darum, hier eine Hitparade der braunen Volksverhetzungen aufzustellen und gegenseitig als „schlimm“ oder „nicht so schlimm“ zu bewerten. *Jeglicher* Hetze ist mit Aufklärung zu begegnen.
@#18 Dr.Stein: Nur zum Verständnis: Was genau müssen denn Dresdener über Gebühr tolerieren, auf dass sie unbedingt auf die Straße müssen? Zu hohe Müllgebühren?
„… die Deutschen haben seit der Varusschlacht im Jahr 9 CE die Römer (=den Westen) bekämpft …“
So, so. Die „Deutschen“ haben also in der Varusschlacht gegen die Römer („Italiener“?) gekämpft.
Interessante These. Mich dünkt, die Geschichte muss in grossen Teilen neu geschrieben werden. 😉
@Klaus Lohmann, lesen Sie doch mal ältere Literatur berühmter Moslime. Ältere Literatur deshalb, weil wir über Traditionen reden. Solche Literatur gibt es! Tatsächlich auch in deutscher Sprache. Sie ist sogar spannend und ausgesprochen lehrreich. Ich empfehle Ihnen dringenst schon wegen des Interesses an anderen Kulturen solche Lektüre. Einen schönen Überblick über das riesige moslimische Gebiet während des Mittelalters bietet die Lektüre der Aufzeichnungen des Weltreisenden Ibn Battuta.
Sein Buch ist nicht teuer, aber voller Informationen über die Lebenswirklichkeit im Gebiet zwischen Andalusien und China. Auch hier lebenden Moslimen kann ich solche Literatur nur empfehlen, geht es doch um ihre Geschichte, sofern sie sich mit unserer Geschichte noch nicht identifizieren mögen, was wir Alteingesessen ja wohl oder übel tun müssen.
Also Buchtipp: Ibn Battuta „Reisen ans Ende der Welt“ 1325-1353
Ich habe die Ausgabe vom Erdmann Verlag
@Helmut Junge: Danke für den Tipp, werde ich mir bestimmt gelegentlich zur Gemüte führen.
Allerdings kann ich zumindest in den Online-Rezensionen dieses Buchs keine Verbindung zu irgendeiner „Kopfabschlagen-Tradition“ des Islams erkennen. Sollte ich? Dass es im Mittelalter grausam zuging, dass es Kriege/Bürgerkriege und mordende Despoten gab, ist wohl kein angemeldetes Patent des Islam und auch mit der Neuzeit nur äußerst schwer zu vergleichen.
@10/Klaus Lohmann:
Ob der Widerspruch dann auch gesendet worden wäre? Ich glaube eher nicht…
@#28 Jonas: In Deinem NDR-Link sagt Panorama doch, dass sie *alles* zeigen. Ich sehe da auch keinen Schnitt im Interview.
33) Pegida-Anhänger bedienen sich eines Vokabulars, das eindeutig in Richtung völkische und nationalsozialistische Propaganda-Rhetorik verweist: Pegida und die „Lügenpresse“ – Ein Begriff und seine Geschichte
[…] http://www.ruhrbarone.de/pegida-zeigt-den-extremismus-der-deutschen-mitte/97439 […]
Ach, wiederhole mich gerne, habe ich diesen Antifatypen damals bei der Anti-Israeldemo in Essen auch schon gesagt: Viel Spaß mit euren neuen Freunden. Ich höre sie schon kommen. Sie sind gleich da. Ja, und die hatten Spaß. Aber so was von.
@Klaus Lohmann, es handelt sich um eine Welt, die uns fremd ist. Aber wir sprechen in letzter Zeit sehr häufig über diese Welt. Da wäre es doch angebracht, wir wüßten mehr darüber.
Wir lesen immer nur europäische Quellen. Die aber unterliegen in ihrer Bewertung sehr starken Schwankungen. Das wissen Sie selbst genau. Heute so, morgen so. Aber auch heute kommt niemand auf die Idee, arabische Quellen, die es als Übersetzungen gibt zu lesen. Warum eigentlich nicht?
Ob das islamische Mittelalter mit dem europäischen Mittelalter verglichen werden kann?
Sagen wir so, kann man vergleichen, wenn es für gleiche Delikte ganz unterschiedliche Strafen gibt?
Was jemand darf und was nicht, ist schon entscheidend für bestimmte Verhaltensregeln. Im wilden Westen sind Pferdediebe gehenkt worden. Da sagt auch niemand, daß der wilde Westen mit dem gleichzeitigen Europa vergleichbar gewesen wäre.
Lesen Sie halt mal den Bericht von Ibn Battuta. Die Rezensionen stellen das Wesentliche seiner Lebensleistung heraus, nicht daß er als Richter Leute auspeitschen ließ, weil die nicht zur richtigen Zeit das Gebet verrichtet haben. Warum auch?
Aber Sie kritisierten ja den Satz oben wegen der Tradition des Islam. Und wegen dieser Kritik habe ich Ihnen empfohlen dieses buch zu lesen.
Und zum Handabschlagen und Köpfen kann ich sagen, daß Handabschlagen für Diebstahl hier unüblich war, und köpfen ein Vorrecht adeliger Personen. Bürgerliche wurden anders umgebracht.
@Stefan Laurin: Ich habe nicht geschrieben, dass Hogesa die RICHTIGE Reaktion auf Salafisten ist, sondern dass PEGIDA/HOGESA die HISTORISCH richtige Reaktion auf Salafisten/Islamisten ist.
Historisch richtig bedeutet, dass es dem Lauf der Geschichte nicht widerspricht, nicht jedoch, dass es ethisch vertretbar wäre. Die liberale Demokratie mag die ethisch passende Antwort gegen beide Lager seinsein. Faktisch sehe ich kaum liberale Demokraten in Deutschland, die bereit sind, sich gegen Salafisten/Islamisten zu stemmen, gegen PEGIDA/HOGESA schon, mutmaßlich weil Letzteren rechtsradikal und Erstere Muslime sind.
Sarrazin ist mir zu trocken, Pirincci liest sich flotter.
In unserem westlichen Verständnis sind Salafisten nicht nationalistisch, da sie sich aus verschiedenen Ländern rekrutieren. Die Salafisten streben die Umma an, die politische Vereinigung aller Muslime. Umma kommt aus dem Hebräischen und bedeutet Volk oder Nation.
@#33 Helmut Junge: Traditionen werden im Normalfall gepflegt und lt. Personen wie dieser
Dr. Nathan Warszawski ja bis in die Jetztzeit. Muss ich davon ausgehen, dass anderthalb Milliarden Menschen auf dieser Welt bzw. ein Großteil davon auch heute eine Kopfabhack-Tradition pflegt? Oder möchte nur ein miskroskopisch kleiner Teil dieser Menschen solche „Traditionen“ für sich als Machtinstrument pflegen – genau so wie ein mikroskopisch kleiner Teil der Christen als Nazis weiter der „Tradition“ der Judenvernichtung anhängt? Ist Hexenverbrennung eine „Tradition“ u.A. der Deutschen, weil sie im Mittelalter zur Genüge praktiziert wurde?
Diese Vergleiche hässlichster Fratzen der Geschichte mit „Tradition“ sind dumm und gefährlich, wenn sie in die falschen Ohren geraten.
@#33 Klaus Lohmann: Die Strafen gemäß der Scharia werden in vielen islamisch geprägten Ländern in unterschiedlichem Umfang heutzutage angewendet (intensiv z.B. Iran, Saudi Arabien). Es handelt sich dabei keinesfalls um Besonderheiten des IS und auch nicht um „mittelalterliche“ Methoden. Vielmehr handelt es sich um das aus Koran und Sunna („beispielhafte“ Lebensgeschichte Mohammeds) im 10. und 11. Jahrhundert entwickelte Rechtssystem, welches für die muslimischen Priesterkasten weltweit seitdem Gültigkeit besitzt. Eine deutliche Mehrheit der gläubigen Muslime weltweit findet die Anwendung der Scharia richtig. Selbst der IS wird von hohen Prozentzahlen unterstützt. Deutlich sind Ergebnisse von Umfragen dazu in den Niederlanden http://www.audiatur-online.ch/2014/12/03/die-helden-jugendlicher-muslime-in-den-niederlanden/. Studien in Deutschland kenne ich leider nicht.
@Klaus Lohmann, „Diese Vergleiche hässlichster Fratzen der Geschichte mit “Tradition” sind dumm und gefährlich, wenn sie in die falschen Ohren geraten.“
Meine Lebenserfahrung ist die, daß alles worüber nicht gesprochen wird, weil es tabuisiert ist, weil evtl. andere Rücksichten genommen werden etc., unterschwellig weiter da sind und sich zur größeren Gefahr entwickeln können, als wenn darüber gesprochen wird.
Das ist letztlich auch genau das, was wir hier tun. Wir sprechen darüber und es gibt Meinung und Gegenmeinung.
In Diktaturen gibt es das seltener. Aber kennen Sie eine einzige Diktatur, die nicht irgendwand doch beseitigt wurde?
Nehmen wir Ihren obigen Satz. Solange der Ihre persönliche Selbstbeschränkung ist, ist es auch Ihr eigenes kleines Problem. Aber Sie sind dicht daran, diese Regel, die ja ein Denkverbot ist, auch anderen Leute zu verpassen, weil Sie diese Gedanken für gefährlich halten, „falls solche Gedanken in falsche Ohren geraten“.
Ich halte Denkverbote für hundertmal gefährlicher, denn in falsche Ohren geraten diese Gedanken auch dann, wenn Sie darüber ein Redeverbot verhängen.
Und @Michael Genniges (36) bingt sogar den Punkt, daß diese Tradition sogar noch heute weiterlebt.
Da müßten Sie sich jetzt einbringen und diesen @Michael Genniges widerlegen. So läuft das normalerweise. Gibt es das noch? Aber wenn es das noch geben sollte, Herr Lohmann, was dann?
Sagen Sie mir jetzt bitte nicht, daß Sie es fertigbringen, in einem Meer der Redenden zu schweigen.
Sie doch nicht!
@#37 Helmut Junge: Mal abgesehen davon, dass ich grundsätzlich Webseiten misstraue, die wie die im Link von Michael Genniges richtig aluhut-mäßig über sich selbst sagen: „Wir publizieren Zusammenhänge, Analysen und Hintergrundinformationen, die andere weglassen und korrigieren Fehler“, möchte ich auf die *wirklich* wissenschaftliche Studie des Innenministeriums aus 2011 verweisen, die zu deutlich anderen Ergebnissen zumindest für Deutschland kommt und der Realität durch sehr viel differenziertere Darstellungen der befragten Gruppen sowie deren Meinungen viel näher kommt.
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2012/02/junge_muslime.html
„..Die Untersuchung zeigte, dass sich alle in Deutschland lebenden Generationen von Muslimen mehrheitlich deutlich vom islamistischen Terrorismus distanzieren. Allerdings erleben sie eine Pauschalverurteilung der Muslime als Terroristen und eine zu vorschnelle Verknüpfung des Islams mit dem Terrorismus.“
Soll heißen: In dem Maße, wie Nicht-Muslime hier lebende Muslime mit solchen irrationalen Sprüchen wie „Kopfabhacken ist Tradition im Islam“ immer mehr in eine global inhumane, terroristische Ecke drängen wollen, tendieren Muslime als Antwort zu Widerspruch oder, und das ist selbstverstandlich gefährlicher, zur Abschottung.
Zur Studie selbst: http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2012/junge_muslime.html;jsessionid=73BBC3EF4CB6F8CF6B6CBE05C01A12AE.2_cid287?nn=3314802 (Achtung – knapp 800 Seiten muss man sich zwecks „Erleuchtung“ auch erarbeiten)
[…] (= den Westen) bekämpft und einen anderen Weg als die westliche Zivilisation beschritten.” Gastbeitrag von Clemens Heni bei den Ruhrbaronen vom 20. Dezember 2014 . Aus dem Text: “Worauf fast niemand eingeht bislang: Das Symbol von PEGIDA auf dem […]
[…] PEGIDA zeigt den Extremismus der deutschen Mitte (Clemens Heni, Ruhrbarone, 20.12.14) […]
@#38 Klaus Lohmann
Zunächst Danke für den Link zur Studie. Ich hatte bei Erscheinen darüber gelesen, sie aber nicht wiedergefunden. Die Ergebnisse dieser deutschen Studio halte ich ebenfalls für erschreckend, habe jedoch die 800 Seiten nicht (noch nicht) gelesen, sondern nur die Zusammenfassung.
Was Sie gegen die schweizer jüdische website audiatur einzuwenden haben, erschließt sich mir nicht. Das von Ihnen gewählte Aluhut-Zitat ist der Auseinandersetzung mit der Delegitimierung Israels in der europäischen Politik und Diskussion gewidmet und erscheint mir völlig berechtigt. Hier der Link zur Studie selbst:
http://www.forum.nl/Portals/0/publicaties/FORUM%20-%20Verkenning%20Nederlandse%20moslimjongeren%20en%20de%20Arabische%20Herfst.pdf
Was die deutsche Studie angeht, stellen sich mir einige Fragen: Wer wurde befragt? Wie wurde Muslim definiert? Sind säkulare, sogar atheistische Menschen aus dem islamischen Kulturkreis einbezogen? Wird daher die islamische Doktrin übernommen, dass Muslime ihre Religion nicht verlassen dürfen – die Scharia sieht dafür bekanntlich die Todesstrafe vor?
Warum ich das wichtig finde? Weil 15 oder 25% der gläubigen Muslime etwas ganz anderes ist als 15 oder 25% der Jugendlichen aus islamischem Kulturkreis.
Buschkowsy hat in seinem neuen Buch am Beispiel Neuköllns dargelegt, wie säkulare Muslime in den wachsenden Parallellgesellschaften mehr und mehr unter Druck geraten, ja teilweise verzweifelt sind. Sie sind unsere besten Verbündeten! Pirinci, Abdel-Samad, Kelek, Barsoum und viele andere normale Leute, Händler und Handwerker eben.
Was aber findet statt in den Koranschulen und Moscheen? Das ist das eigentliche Problem. Und dort werden Sie keinen Islam light finden, keinen Euroislam oder wie immer Sie es nennen wollen.
@Michael Genniges: Pseudojournalistischen Webseiten, die behaupten „Fehler zu korrigieren“, misstraue ich grundsätzlich und nicht grundlos, das hat überhaupt nichts mit deren Standpunkten oder Herkunft zu tun.
Für Ihre Fragen empfehle ich das Lesen der Studie, die werden dort sehr ausführlich beantwortet.
@35 Klaus Lohmann: „Muss ich davon ausgehen, dass anderthalb Milliarden Menschen auf dieser Welt bzw. ein Großteil davon auch heute eine Kopfabhack-Tradition pflegt? Oder möchte nur ein miskroskopisch kleiner Teil dieser Menschen solche “Traditionen” für sich als Machtinstrument pflegen – genau so wie ein mikroskopisch kleiner Teil der Christen als Nazis weiter der “Tradition” der Judenvernichtung anhängt? Ist Hexenverbrennung eine “Tradition” u.A. der Deutschen, weil sie im Mittelalter zur Genüge praktiziert wurde?“
Wovon Sie ausgehen müssen, ist mir gleichgültig. Wenn ein kluger Mensch weiss, dass es in gewissen Gegenden Muslime gibt, die der Tradition des Kopfabhackend frönen, dann wird er diese Gegenden meiden, obwohl nur ein winziger Teil der Muslime gerne Köpfe abhacken. Ich würde noch heute keinem Weißhäutigen empfehlen, alleine bei Nacht Harlem aufzusuchen. Sie und Todenhöfer sind selbstverständlich davon ausgenommen.
Ebenfalls wäre es dumm von einem Juden gewesen, in Nazideutschland Urlaub zu machen, auch wenn nur ein winziger Teil der dort lebenden Christen Nazis gewesen sind. Das es heute noch verbale Hexenverbrennungen in Deutschland gibt, erkennt man aus genügend Äußerungen von Politikern und Kirchenmännern.
@#43 Dr. Nathan Warszawski: Danke für diesen floristisch glänzend aufbereiteten Stammtisch-Überflug. Wenn diese teutschen Phobien nicht so traurig wären, könnte man evt. drüber lachen.
Viele Parolen der PEGIDA Demos kommen einem Déjà-vu gleich, so viel dann zur Erziehung nach 1945…
PI-Leser nun real auf der Straße, die Entwicklung war wohl vorprogrammiert, immun gegen Argumente, stereotype Abwehrmechanismen und niemand ist rechts!
Jetzt könnte man drauf hoffen, die Angelegenheit „PEGIDA“ wird eine Schicksal wie (Bl)Occupy, Montagsdemo, Stop watching us, etc. ereilen, doch was dann? Oder wird es ähnlich „erfolgreich“ wie PI nur eben auf der Straße?
Es hilft nichts von einer Schande für Deutschland zu sprechen, sich empört zu äußern, etc. all dies ändert nichts an der teils „merkwürdigen“ wie kruden Einstellung der Demonstranten. Ähnlich wie bei den Flüchtlinge muss es auch gelingen „Deutsche“ (wieder) zu integrieren!
Die Pegidaanhänger sind tatsächlich zumeist sehr gut ausgebildet und mit gutem Verdienst, also Bürgerinnen und Bürger mit hohem Verstand. Es könnte doch sein, sie haben es gründlich satt von Totalversagern regiert und dann auch noch beleidigt zu werden ? Angesichts der Ausfälle mit Schäden in Höhe weit über 3 Bundeshaushalte bleiben nur Neuwahlen und zwar sofort ! Beispiele: Vernichtung der Volks – T – Aktie durch Regulierung einer AG ( irre ), völlig unüberlegte Energiewende, schwerstes Regierungsverbrechen durch Unterstützung der Regierungsbehörden bei den NSU – Mördern, Arbeitslosentrickserei, geradezu trottlige Euroverschleuderung an Trick- und Taschendiebe
( dabei erfolgte z.B. ein Hinweis der Frau Legarde auf rund 200 – 300 “ ausgelagerter Mrd. Euro “ griechischer Verbrecher ), Goldreserven in Höhe von 156 Mrd. Euro fast komplett nur in Fort Knox….kaum noch dt. Eigentum und wohl eher ein Faustpfand für pol. Wohlverhalten…..sind wir noch ein souveräner Staat ?, eine geradezu dümmliche Politik gegenüber Rußland….es trifft immer den ärmeren Teil der Bevölkerung und vieler weiterer schwerster Grundgesetzverletzungen. Außerdem haben es die oben Erwähnten satt, weiterhin Millionen von Nichtsnutzen durchzufüttern. Jeder sollte mal in sich gehen und überlegen, welchen sinnvollen Beitrag er zum BIP bringt !?
@#46 Gerd Konrad: Gut, ’ne Runde Komplett-Auskotzen im Feierabend kann Jedem mal frische Luft verschaffen, dafür wurden ja auch Stammtische und deren Lufthoheit erfunden.
Aber was hat Ihre Hasstirade bitte mit den „Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes“ zu tun?? Kotzen in Frischluft ist besser oder reichte es nicht für fundierte Leserbrief-Kritik?
#46
Ja, ja, die schöne Geschichte von der ach so gut verständlichen Politikverdrossenheit der Dresdner Pegida, die von den „Systemparteien“ bis zur „Lügenpresse“ alles satt hat und äußerst besorgt ist über die Bedrohung der „nationalen Souveränität“ durch werweißwasalles.
Nach dieser Pegida-Umfrage in Dresden ist wohl zutreffender eine andere Aussage: Der typische Pegida-Demonstrant nimmt ungern an Umfragen teil. Zwei Drittel derjenigen, die von den Befragern angesprochen wurden, lehnten eine Antwort ab.
Nun gibt es bei solchen Umfragen zwar immer einen Anteil von Menschen, die keine Auskünfte geben. Aber bei einer so hohen Verweigererzahl muss man vermuten, dass gerade Pegida-Teilnehmer mit extremen Meinungen sich weigern, Auskunft zu geben – so wie sie auch regelmäßig Interviews mit der „Lügenpresse“ verweigern.
Dass die Umfrageergebnisse also mächtig heiße Luft sind, liegt ziemlich nahe. Hinzu kommt, dass gerade im gut bürgerlichen Mittelstand, der an der Umfrage teilnahm, ein gutes Gespür dafür vorhanden ist, was man in der Öffentlichkeit so sagen darf und was nicht und da haben die meisten wohl einen Teufel getan, den Interviewern ihre Islam- und Fremdenfeindlichkeit als Grund fürs Demonstrieren zu nennen. Sie möchten halt lieber als „besorgte Bürger“ wahrgenommen werden. Klare Kante gibt’s dann wieder zu Hause bei Mutti und unter den Stammtischbrüdern.