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Punk – die Zerstörung einer anarchistischen Idee

Henry Rollins Foto: aterpeirun Lizenz: CC BY 2.0


Die kulturelle Aneignung von Punk durch hochschulgebildete Ideologen ist heute schon fast vollzogen. Obenohne-Partys im Untergrund und ein erstarkender Widerstand lassen meine Hoffnung jedoch wieder etwas auferstehen. Vielleicht ist da doch noch was zur retten…

Punk ist als eine anarchistische Jugendbewegung entstanden, das Dagegensein war ein Muss und Provokation das Wichtigste überhaupt. Wild und frei hat man sich als Punker gefühlt, als Rebell und Querkopf. Pogo war als rauer Tanzstil aggressiv und musste brutal aussehen. Ich will jetzt nicht so vermessen sein und Punk hier irgendwie zu definieren, weil Punk zum Definieren gar nicht geeignet ist. Andererseits wird wohl niemand bestreiten, dass Punk rebellisch, unangepasst und provokant ist. Dass die Idee des Punks von Anfang an mit der Idee der Anarchie verknüpft gewesen ist, ist auch allgemein bekannt. Und deshalb ist es auch kulturelle Aneignung, wenn neumodische Möchtegern-Punker ihre einseitige Ideologie, starre Regeln und Stasimethoden zu Punk erklären. Und es ist auch keine Weiterentwicklung, sondern schlicht eine Abwicklung der eigentlichen Bewegung.

FLINTA und Awareness sind auf einmal überall Thema in der Punkszene, aber was ist das eigentlich? FLINTA bedeutet F = Frauen, L = Lesben, I = Intersex, N = Nichtbinär, T = Trans, A = Agender und allein daran erkennt man, dass es sich um eine von Ideologie getragene Abkürzung handelt, man könnte auch Frauen sagen. Aber Nein, man schafft eine Kategorie Menschen die alles umfassen soll, außer normale Männer, die auch Männer sein wollen (Cis-Männer). Was hat eine Abkürzung von Gender-Ideologen mit Punk zu tun? Nichts. Und auch Awareness ist überhaupt nichts, was an die ursprüngliche Idee der Punkbewegung im Entferntesten erinnert. Denn diese aufgezwungene Achtsamkeit die zum Teil mit Stasimethoden von sogenannten Awareness-Teams durchgesetzt wird, hat mit Anarchie nichts zu tun. Es geht schlichtweg nur um Macht. Die Macht der Denunziation und die Macht der ausführenden Awareness-Leute. Darauf gehe ich später mit einigen Beispielen noch einmal ein. Auch Sexismus, der eigentlich eine Benachteiligung aufgrund des Geschlechtes beschreibt, wird soweit verallgemeinert, dass er nicht mehr verstanden und ins Lächerliche verkehrt wird, zum Nachteil vor allen der betroffenen Frauen und auch Männer. Alles, was irgendwie mit Sex zu tun hat, ist auf einmal Sexismus und gehört verboten. Nackte Männeroberkörper triggern auf einmal und versaute Witze sind auch nicht mehr erlaubt. Pogoregeln schreiben vor, wie man zu tanzen hat, dass man niemanden belästigen darf, denn belästigt ist, wer sich belästigt fühlt, dass kein Alkohol getrunken werden darf, dass niemand sein T-Shirt ausziehen darf, dass man Rücksicht nehmen muss usw. usf… Die feministische Idee wird soweit ausgehebelt, dass es als wild und verwegen gilt, “Macker klatschen“ an Klowände zu schreiben und Männer dazu zu zwingen angezogen zu bleiben. Das gilt heute unter Punks als revolutionär und feministisch.

Für mich als emanzipierte Frau, die seit über 30 Jahren Punkkonzerte besucht, war immer die natürlich gewachsene Solidarität, die bei solchen Events und im Pogo selbstverständlich ist, ein besonderes Markenzeichen. Ich habe es noch nie erlebt, dass jemand im Pogo nicht aufgehoben wurde. Mir ist als Frau von ein paar blauen Flecke oder kleineren Blessuren abgesehen im Pogo auch nie wirklich etwas passiert. Sich immer in der Opferrolle zu sehen, statt sich als Frau selbst zu emanzipieren ist für mich äußert befremdlich. Das ist nicht mein Feminismus. Wenn Frauen die Schuld beim Patriarchat als fiktives Etwas sehen und männerfeindliche Aufkleber kleben, statt sich zu emanzipieren und sich mit ihren Fähigkeiten durchzusetzen, ist das einfach nur traurig. Männer sind nicht unsere Feinde. Wir Frauen müssen doch zeigen, was wir draufhaben. Dazu gehört im Punk auch sich zu trauen, in den von Männern dominierten Pogo zu gehen und nicht auf strenge Pogoregeln zu pochen, die den Tanz völlig zerstören.

Vom Missbrauch des Feminismus und Sexismus und den neuartigen strikten Pogoregeln, die Pogo in einen Achtsamkeitstanz verwandeln sollen, mal abgesehen, gilt für die FLINTA-Ideologen und die punkaffinen „Akademiker*innen“ heute, ihre Ideologie muss unbedingt durchgesetzt werden. Dabei greift man zunehmend auf Methoden zurück, die mir aus meiner Jugend in der DDR noch gut bekannt sind. Und man verzichtet zudem auch auf jegliche Logik, was teilweise zu völlig absurden Ideen führt. Aber das ist ja ein Merkmal von Wokeness allgemein, die sich nun auch im Punk breitmacht und ihn dabei zerstört. Es werden Feindbilder heraufbeschworen, die keine sind. Es ist eine Form von Wohlstandsverwahrlosung, die mich teils wütend und teils hilflos dastehen lässt…

Wo stehen wir heute in der Punkszene? Die Jugend ist gealtert und der wilde ketzerische Nachwuchs findet in völlig anderen Bereichen seine Heimat. Im Punk ganz gewiss nicht mehr. Denn Punk ist heute eine Farce, die vor allem auf betreutem Denken beruht. Pogo ist Achtsamkeitsgehopse und jeder bekommt seinen Wohlfühlbereich. Denunziantenkultur ist Muss und linker Dogmatismus das Wichtigste überhaupt. Wie konnte es soweit kommen?

Die heutige Jugend kann sich ins gemachte Nest setzen, hart erkämpfte Freiräume gibt es heute genug. Man kann sie leicht erobern und in einen Awareness-Bereich mit dogmatischen Regeln umwandeln. Statt wild herumzuspringen, laute rebellische Musik zu hören und auch mal die Sau raus lassen, wird stundenlang im Plenum besprochen, was man darf und was man nicht darf. So zerstören sie die ehemalige Anti-Kultur, die sich heute schon in weiten Teilen einem links-woken Dogmatismus unterworfen hat. Organisatoren von Punkevents sind mittlerweile von Ideologen infiltriert und plenumverseucht. Es gibt sogar Bestrebungen alte Songtexte zu zensieren, wenn sie nicht angemessen und woke genug sind. Aber eine staatliche Förderung und der Bundesadler auf dem Plattencover stört heute kaum jemanden. Früher waren Punksongs, die gegen den Staat angesungen haben, fast schon Mainstream in der Punk-Szene. Vielleicht passt es ins Bild, dass Antifa-Demos heutzutage staatlich nicht nur gewünscht, sondern sogar von regierenden Parteien gefördert und organisiert werden.

Ich möchte jetzt in einigen Beispielen vom Denunziantentum berichten, welches in der Punkszene schon fast üblich geworden ist.

In Gotha gibt es eine Location, wo immer gern mal gute Punkbands gespielt haben. Seit einigen Jahren kämpfen sie dort immer wieder gegen Verleumdung. Bands sagen zu und dann wieder ab, Flyer dürfen nicht gepostet werden, der Laden ist schon fast kaputt. Wegen nichts… Was ist passiert? 2019 gab es einen Vorfall, niemand weiß, was da wirklich war. Aber eine verunsicherte junge Frau mit großen Gedächtnislücken wurde indoktriniert und schrieb eine Abhandlung über einen angeblichen sexuellen Übergriff, der stattgefunden haben soll, und stellte ihn ins Netz. Anfang dieses Jahr gab es im Gerichtsprozess zu diesem Vorfall einen Freispruch, nicht wegen begründeter Zweifel, sondern, weil der Beschuldigte schlicht und ergreifend unschuldig ist. Die besagte Geschichte im Internet führte dazu, dass der beschuldigte Mensch gesellschaftlich zerstört ist. Und der Laden kommt, obwohl er sich komplett von dem Beschuldigten distanziert hatte, nur sehr mühevoll wieder auf die Beine, auch weil immer noch Hetz-E-Mails geschrieben werden, Plakate und Flyer nicht verteilt werden dürfen und immer wieder Bands absagen aus Angst mit der Location in Zusammenhang gebracht zu werden.

Das bekannteste Beispiel für ausuferndes Denunziantentum ist aber sicher Feine Sahne Fischfilet. Eine anonyme Internetseite beschuldigte den Sänger für irgendwas, was irgendwann stattgefunden haben soll. Nichts konnte irgendwie in ein tatsächliches Geschehen im Sinne eines sexuellen Übergriffes eingeordnet werden. Es wurde nie geklärt, was da war, weil da nichts war. Aber es gab ein Thema für Punktoo und andere Hetzportale und “Feministinnen“, die sich berufen sahen dazu etwas zu vermelden. Auch vor ein paar Tagen habe ich wieder einen neuen Instagram-Account entdeckt, wo man sich auf Kosten der Band und mit dieser “Täter-Thematik“ einen Namen machen und sich in Szene setzen will. Es wurde ein Lied geschrieben und ein Video gedreht mit nur einem Zweck, die Band Feine Sahne Fischfilet zu verleumden. Unter dem Deckmantel sich gegen sexuelle Übergriffe zu solidarisieren, wird Stimmung gegen die Band gemacht. Aus meiner Sicht geht es dabei nur um Aufmerksamkeit und Geldverdienen. Am Ende ist die Band Feine Sahne Fischfilet aber heute rehabilitiert, weil sie genug Fans hat und irgendwann auch mal endlich rechtliche Schritte gegen diese Verleumdung eingeleitet hatte. Ich hoffe auch, das neue Video wird bald gelöscht und findet keinerlei Aufmerksamkeit.

Anderes Beispiel:  Ich las ein Statement auf Instagram. Da wurde vom Sänger einer Band im Suff eine Tasse an die Wand geworfen in Richtung einer “FLINTA-Person“. Die Band entschuldigte sich ausführlich und gelobte in fast schon unterwürfiger Art und Weise Besserung wohl in der Hoffnung nicht völlig gecancelt zu werden. Und ich frage Euch Freunde: Ist das Punk??? Otze von Schleimkeim dreht sich im Grabe herum. Der wollte, dass Bierflaschen auf die Bühne geworfen werden. Das war Punk!

Auch zum Awarenessterror kann ich einige Beispiele geben. In Würzburg gibt es den Veranstaltungsort Kellerperle, wo tatsächlich immer mal Punkbands spielen. Dort ist ein Awarenesskonzept etabliert worden, dass an Dogmatismus und faschistoiden Strategien kaum zu übertreffen ist. Wertende Meinungen dürfen dort nicht geäußert werden. Die Gäste werden aktiv aufgefordert, andere Leute zu denunzieren und dabei reicht es, sich irgendwie unwohl zu fühlen. Man darf nicht sprechen, wie man will, es dürfen keine Getränke spendiert werden, Songtexte werden zensiert. Es gibt dort nicht nur Unisex-Toiletten, sondern es darf gar nicht zwischen Mann und Frau unterschieden werden. Man muss immer fragen, mit welchem Pronomen jemand angeredet werden will. Dieses Awarenesskonzept ist ein gutes Beispiel für die Okkupation des Punks durch die FLINTA-Ideologie mit ihren woken Dogmen. Als authentische Punkband kann man dort eigentlich gar nicht mehr auftreten.

Zum Backtofuture Festival 2023 gab es auch ein Awareness-Konzept, dass stasiartig und absolut übertrieben was. Die Arbeit des Awareness-Teams war ungerecht und durchweg von Ideologie geprägt. Es fehlte an Fingerspitzen- und Gerechtigkeitsgefühl. Insgesamt war das Awareness-Team ziemlich überaktiv. Am ersten Tag machte ein junger Mann im Übermut einen dummen Spruch über Vergewaltigung (in kleiner Gruppe), das hörte eine “Oberfeministin“ und rief sofort das Awareness-Team. Der junge Mann musste sich dort reflektieren und durfte auch an diesem Tag nicht wieder zum Festival. Am gleichen Abend beobachtete ich selbst, dass ein kräftiger junger Mann mehrere Mädchen hintereinander aggressiv in den Pogo zurück schubste, um seinen Platz vor der Bühne zu verteidigen. Ich rief das Awareness-Team und bekam zu hören: „Der macht nichts, der stand die ganze Zeit schon da“. Dann gab es eine Streitsituation zwischen zwei Frauen. Die eine goss dann in ihrer Erregung der anderen etwas Bier über die Frisur, was zum Ausschluss dieser jungen Frau vom kompletten Festival ohne Ticketrückerstattung führte. Das arme Mädel musste allein auf einem anderen Zeltplatz nächtigen und wird wohl nie wieder zu diesem Festival kommen, wegen etwas Bier in den Haaren! Und ich dachte immer Bierduschen sind Punk. Am nächsten Tag des Festivals zog ich mein T-Shirt mit der Aufschrift “A wie Antifeminist*in“ an. Es spielte gerade die Band Pogendroblem, die neben Team Scheiße besonders dafür bekannt ist, für die neue dogmatische Variante des Punks zu stehen. Ich nehme an, mehrere Menschen aus diesem Publikum beschwerten sich hinter meinem Rücken beim Awarenss-Team: Mein T-Shirt würde sie triggern. Eine junge Frau hatte mich vor der Petzerei tatsächlich auf das Shirt angesprochen. Ich erklärte Ihr, dass es mein Label und sarkastisch gemeint ist. Wie kann man das bitte missverstehen? Sie war dann allerdings sauer, weil sie keine Argumente mehr hatte und hat sich auch hinterrücks beschwert. Nach langer Diskussion forderte das Awareness-Team mich schließlich auf, mich umzuziehen. Was ich auch tat, sonst wäre ich auch des Festivals verwiesen worden. Da mir aus interner Quelle versichert wurde, dass es dieses Jahr besser wird in Sachen Awareness-Stasi, werde ich das Backtofuture-Festival wieder besuchen und bin gespannt, wie viel sie dieses Jahr vom Punk noch übrig lassen …

Ein krasses Beispiel zum Missbrauch des Sexismus gab es letztes Jahr zum Seewinkel Noise Factory Festival in Wien. Hier unternahm man den Versuch, die Band Knochenfabrik zu boykottieren. Irgendwann Ende 2022 wurde auf der Bühne vom Sänger eine witzige Bemerkung zu K.O.-Tropfen gemacht. Gleich danach wurde von es u.a. vom „Anti-Sexismus-Portal“ Punktoo aufgegriffen und gegen die Band Stimmung gemacht. Ein halbes Jahr später versuchte sich dann die FLINTA-Band Blacksquare vergeblich über diese Sache zu profilieren. Weil die Band, über deren musikalische Qualität man sicher streiten kann, nicht Headliner sein durfte, war sie beleidigt und rief zum Boykott gegen Knochenfabrik auf. Sie wollten mit einer Parallelveranstaltung, an der außer HC Baxter kaum jemand teilnahm, die Show von Knochenfabrik boykottieren. Deren Show war natürlich super wie immer. Aber allein schon der Versuch sowas durchzuziehen, sollte einem zu denken geben.

Neben den genannten Bands sind es zum Beispiel Bands wie Freidenkeralarm, Malatesta, Bambi shoots back und auf Social Media Accounts wie Punk.rockt, Punktoo, Bierschinken, die versuchen die wilde Punkbewegung in eine angepasste Wohlfühlkultur mit Genderideologie umzuwandeln. Vor allem aber das Fanzine Plastikbomb, das früher mal eines der besten Fanzines überhaupt war, tut sich damit hervor und trägt zusammen mit den woken Bands und Plattformen aktiv dazu bei, die kulturelle Aneignung des Punks komplett zu vollziehen und überall dogmatische Regeln und Vorschriften zu etablieren und das Denunziantentum und entsprechende Hexenjagden mit Leben zu füllen.

Man fragt sich in diesem Zusammenhang natürlich, auch wie unpolitisch Punk sein darf. Darf man als Punk konservative Positionen vertreten? Gar die CDU wählen? Oder muss man unbedingt Antifa sein? Die linke Szene ist ja schon immer sehr punkaffin, allerdings auch sehr zerrissen. Es gibt die Antiimperialisten und die Antideutschen, es gibt kommunismusaffine und anarchistische Strebungen und es gibt Oipunk, Poppunk, Punkabilly, Hardcore, Horror Punk, Ska Punk, Ska Core, Polit Punk, Fun Punk, Skate Punk, Punk’n’Roll, Beat Punk, Emo Punk, Melodic Punk…. Ist mir alles egal. Punk ist schließlich auch Vielfalt. Von mir aus ist er unpolitisch oder links oder antifaschistisch oder einfach nur witzig. Aber Punk ist doch nicht ideologisch, dogmatisch und im höchsten Maße ungerecht. Was hat das alles mit Nonkonformismus zu tun? Für mich ist Punk Anarchie. Und Anarchie ist Freiheit. Kommunismus, Faschismus, Islamismus, Transaktivismus, Dogmatismus haben im Punk nichts zu suchen.

Um auch mal etwas Positives zu sagen, möchte ich hier das Ruhrpott-Rodeo lobend erwähnen. Auch, wenn es ziemlich teuer ist, dorthin zu gehen, wobei es bei den tollen Bands auch irgendwie gerechtfertigt erscheint, gibt es beim Ruhrpott-Rodeo keine Awareness-Diktatur. Das Awareness-Team kümmert sich um zwischenmenschliche Probleme ohne irgendwelche Kleinigkeiten aufzubauschen. Stattdessen setzt man hier lieber auf Inklusion um auch Menschen mit Handicaps eine schöne Zeit und überhaupt eine Teilnahme zu ermöglichen. Es ist noch fast so wie früher, ein klassisches Punkfestival. Nacktheit ist nicht verboten, im Gegenteil sie ist sogar gern gesehen. Es gibt ein Nacktfoto-Shooting und alljährlich erscheint ein toller Nacktbild-Kalender vom Ruhrpott-Rodeo.

Bei den Fanzines sind es vor allem kleinere selbstgemachte Blätter, die nicht ideologieverseucht sind und das ZAP Hardcore Magazin, die diesen Krampf, der sich heute Punk nennt, kritisieren. Andere bekannte Fanzines wie das Ox oder das Mindthegap sind eher harmoniebedürftig und halten sich mit Kritik an der Punkokkupation zurück. Bei den Bands ist es ähnlich, die meisten schweigen zu dem Thema. Zu tief sitzt die Angst, ausgeschlossen und fertig gemacht zu werden. Vereinzelt kam man aber auch mal hier und da mal einen kritischen Song-Text entdecken. So hört man z.B. von Detlef, Antinorm, Imanktimavll oder Berliner Weise auch mal Lieder, die die Entwicklung in der Punk-Szene verurteilen oder zumindest mal die Abwicklung des Punks hinterfragen.

Ansonsten gibt es wohl hier und da noch vereinzelt ein paar mutige Rebellen und Rebellinnen, die versuchen die Mauer der politischen Correctness zu durchbrechen. Die haben es allerdings schwer, weil sie überall denunziert und Social Media gekonnt gecancelt werden. So sind sie dann lieber unter sich und es bleibt bis auf die wenigen Ausnahmen bei DIY-Läden, die ihr Ding machen fernab der Awareness-Diktatur. Wollen wir hoffen, dass der Widerstand gegen diese kulturelle Aneignung des Punks durch woke Ideologen wächst und stärker wird und Punk irgendwann wieder wild, frei und unangepasst rockt und man sich im Pogo wieder ungezwungen austoben kann.

Eure Anti-Feminist*in

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