SPD-Kraft erklärt sich mehr schlecht als recht

Foto: Hannelore Kraft

Die Vorsitzende der nordrhein-westfälischen SPD und Spitzenkandidatin für den kommenden Landtagswahlkampf Hannelore Kraft hat sich nun erstmals zum Theater um ihren Lebenslauf geäußert. Sie sagt in Spiegel Online: Der Text im Lebenslauf auf ihrer Homepage sei mit der Zeit einfach zu lang geworden, deshalb habe sie die Firma raus gelassen, für die sie vor acht Jahren gearbeitet habe.

Mit anderen Worten: Hannelore Kraft hat auf ihrer Homepage zu wenig Platz gefunden, um zu schreiben:

1989 – 2001 Unternehmensberaterin und Projektleiterin beim Zentrum für Innovation und Technik NRW (ZENIT GmbH) in Mülheim an der Ruhr"

So wie sie es noch 2006 getan hatte.

Deswegen habe sie verkürzt auf:

1989 – 2001 Unternehmensberaterin und Projektleiterin"

 

 

Seltsam, oder? Kraft hatte gut 11 Jahre bei der Zenit GmbH gearbeitet. Selbst als Wissenschaftsministerin in der alten rot-grünen Landesregierung hatte sie noch mit Zenit zu tun. Aber dann ist zu wenig Platz IM NETZ, um die alte Firma, das Karrieresprungbrett auch nur im Lebenslauf zu erwähnen? Wer soll das glauben, wenn die weltweiten Bytes noch für folgenden Eintrag reichen:

1986 – 1987 Auslandsstudium am King’s College, London; Praktikum bei der Banque Populaire Tours, Frankreich; Praktikum bei der PROGNOS AG, Basel, Schweiz

Da ist die Rede von Praktika. sic!

Ehrlich, mir fällt es schwer, den Worten von Kraft zu vertrauen. Eher kann ich glauben, dass Kraft den Hinweis auf die Zenit GmbH gelöscht hat, weil die Firma in einen NRW-Förderskandal vor zwei Jahren verwickelt war.

Wie dem auch sei. Wenn Sie das sagt. Jeder Mensch kann sich seine eigene Meinung bilden.

Der Rechtsanwalt von Hannelore Kraft will mir unterdessen per Unterlassungserklärung verbieten lassen, dass ich nach diesem Zusammenhang frage. Die genauen Zusammenhänge habe ich hier erklärt: klack.

Die Frist für die freiwillige Abgabe der Erklärung ist heute abgelaufen. Ich bin gespannt, ob es nun vor Gericht weiter geht, oder ob wir es hier bei diesem Widerspruch belassen.

Zum Abschluss zitiere ich noch aus einem Landtagsprotokoll aus dem Jahr 2007, in dem die Rolle von Kraft im Skandal hinterfragt wurde.

Am 28. März 2007 sagte Innovationsminister Andreas Pinkwart

Der Landesrechnungshof setzt sich dezidiert mit einem rot-grünen Förderprojekt für das Ruhrgebiet auseinander. Er spricht von administrativen Fehlern der Ministerien Schartau, Behler und Kraft. Ich kann verstehen, dass Sie davon ablenken möchten. Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren von der Opposition, das werden wir Ihnen nicht durchgehen lassen.

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gravis67
gravis67
15 years ago

Wenn es um Zensur und Vertuschen ginge, warum hat Sie (H.Kraft) nicht auch die Seiten der SPD NRW und der Landtagsfraktion, ich sage mal, umbauen lassen?

https://www.spd-fraktion.landtag.nrw.de/spdinternet/www/startseite/Koepfe/Fraktionsvorsitzende/index.jsp

https://www.nrwspd.de/partei/landesvorsitzende_hannelore_kraft.asp

Blindschleiche
Blindschleiche
15 years ago

Es gibt Momente, da freue ich mich so richtig über unabhängige Journalisten. Lieber Herr Schraven, hier hatte ich einen solchen.

Schade nur, dass es eine Steilvorlage für die NRW-CDU ist. Aber das nehme ich gerne billigend in Kauf.

Chris
Chris
15 years ago

Diese sog. „SPD“ ist für mich sowieso schon gestorben, gestorbener geht’s kaum. Hoffentlich taucht deine Seite nicht bald auf ner Sperrliste auf…

Meyeah
15 years ago

DAS Argument find ich in der Tat auch etwas unglaubwürdig! Mit genügend Rückgrat würde man zum eigentlichen Grund stehen und sich keine Ausrede einfallen lassen, die vielleicht für ein Hausaufgabenheft gut genug wäre.

Thorsten
15 years ago

Da scheinen die Rechtsanwälte von Hannelore Kraft bei ihren Kollgegen, die für Silvana Koch-Mehrin arbeiten, gelernt zu haben 😉

piratenwahl
15 years ago

Das Internet darf kein platzfreier Raum werden…

kluelz
15 years ago

Also ich fand den Artikel spannend aufgebaut, zumal ich an dieser Stelle …

Der Text auf ihrer Homepage sei mit der Zeit einfach zu lang geworden, deshalb habe sie die Firma raus gelassen, für die sie vor acht Jahren gearbeitet habe. Es sei einfach lächerlich …

… laut losprustend lachen mußte. „Lächerlich“? Stimmt.

pmn
pmn
15 years ago

Dürfen wir denn jetzt statt SPD Grüne, Linke oder Piraten wählen, ohne in den Verdacht zu geraten von der CDU aufgestachelt worden zu sein? Gerade die anderen Oppositionsparteien sollten sich sowas zunutze machen, um die Oppositionsführerschaft für sich zu reklamieren.

Blindschleiche
Blindschleiche
15 years ago

@ gravis67

Es geht in den Anmerkungen von David Schraven ausschließlich um die eigene Heimseite von Frau Kraft, die sie nun mal selbst bearbeiten kann. – Auf die, der SPD eigentümlichen, Seiten wird sie wohl schwerlich direkten Einfluss nehmen können.

gravis67
gravis67
15 years ago

@blindschleiche

Sie ist Fraktions- und Landesvorsitzende, in einfachen Worten „Chefin von allen“. Wenn sie keinen Einfluss auf die Seiten der Fraktion und der Landespartei hat, wer dann?

Horst
Horst
15 years ago

lächerlich was für ein wirbel um so eine simple verkürzung in einem lebenslauf gemacht wird. absolut lächerlich. der liebe david ist wohl etwas aufmerksamkeitsbedürftig.

blogger-sc
blogger-sc
15 years ago

@ Horst:

Man kann doch einen unabhängigen Journalisten nicht „aufmerksamkeitsbedürftig“ nennen, nur weil er Dinge beim Namen nennt! Und die Reaktion von Kraft zeigt ziemlich deutlich, dass er da etwas öffentlich gemacht hat, was ihr nicht recht ist.

Frank Muschalle
15 years ago

Danke, David Schraven, für die Aufklärung. Dass Frau Kraft das Mitmachinternet nicht versteht, erkennt man auch daran, dass sie auf Wikipedia noch nicht aktiv gewesen ist. Mal sehen, ob sie auch hier in die Falle tappt und von SPD-Servern aus ein paar Bits und Bytes einsparen lässt.

Wer gegen Blogger mit Anwälten vorgeht, erweist sich als unpolitischer Mensch. Denn er zeigt, dass er auf politische, unliebsame Argumente nur unpolitisch und juristisch antworten kann.

Der „Linke“ Lutz Heilmann und die „Liberale“ Silvana Koch-Mehrin lassen grüßen.

Wilmer
15 years ago

Einen Manipulationsversuch bei Frau Kraft zu vermuten: na, ja, von mir aus. Kann ja jeder Denken (und Schreiben), was er will.

Daraus einen Rechtsstreit zu machen: Zeugnis von völlig unzulänglichem politischen Verständnis. Wie kann man nur so dumm sein.

Bodo
Bodo
15 years ago

Frau Kraft kann nur mit dem Personal arbeiten, welches sie in der SPD hat, und das ist einfach grottenschlecht!
Ade SPD!

Dennis
15 years ago

Also ich finde Kraft erklärt indem Spiegel Artikel nichts. Auch finde ich nicht gut, wie die Blogs beschrieben werden. Niemand beschimpft Frau Kraft in ihrem Amt. Soweit ich das bisher verstanden habe, sind die meisten Blogger eher befremdet bis erschüttert, wie sehr plump Frau Kraft doch hier vorgeht. Darüber hinaus ist der ganzen Geschichte eine gewisse Irrationalität nicht abzusprechen. Wer jedenfalls seiner Partei keinen Schaden zufügen möchte, darf aus meiner Sicht SO keineswegs agieren. Treten macht unsympathisch, was ist daran so schwierig zu verstehen? Frau Kraft ist dabei sich vor einer breiten Parteien Landschaft zu blamieren.Die CDU dürfte vor Lachen nicht mehr in den Schlaf kommen. Statt ihr zu helfen, gießen ihre „Berater“ noch mehr Öl ins Feuer. So wie ich die Berichterstattung von David Schraven verstanden habe, konstatiert er eine Veränderung in Krafts Lebenslauf. Und er spekuliert über die Ursachen.

Ich bin mir mehr als sicher, dass dies in Deutschland erlaubt ist. Und falls Frau Kraft ernsthaft damit ein Problem haben sollte, dann ist es in der Tat gut, dass sie das so kommuniziert. Sie entlarvt sich dann damit für mich – und wie man sieht, für viele andere auch – als unwählbar. Nochmal: Es geht doch nicht darum Kraft in irgendeiner Form zu beschädigen. Es geht um nichts weiter als Transparenz. Und wer die nicht leisten möchte, der muss halt gehen.

gravis67
gravis67
15 years ago

@David

Das ist jetzt aber spitzfindig deinerseits. Na klar, war es deine Absicht mit dem Bericht über den gekürzten Lebenslauf einen Zusammenhang mit dem Förderskandal herzustellen. Dass hast so natürlich nicht geschrieben. Aber das in sog. „Fragen“ verpackt, daran erkennt man dann den journalistischen Profi. Und die gesamte Netzgemeinschaft fällt darauf rein. David Schraven das Opfer. Die anderen sind die Bösen. Mit journalistischer Sorgfallspflicht hat das hier alles nichts mehr zu tun.

Dirk
15 years ago

Hallo, Zensur ist hier nicht der richtige Begriff. Aber Schönung des CV trifft schon zu. Platzersparnis ist sehr unglaubwürdig. Wobei das jetzt natürlich ein PR-Supergau wird!

P.S. Ich komme von SPIEGEL online, der Beitrag hier dürfte wohl rege kommentiert werden! 😉

Markus Merz | Hamburg St. Georg

Das Internet darf kein kraftfreier Raum werden? !piratenpartei #spd #nrw !de

Trackback: https://identi.ca/notice/5872038

PS: Zwei Doofe ein Gedanke -> #6

RA Kompa
15 years ago

Juristisch ist das Anliegen der Dame nicht ganz so aussichtslos los, wie man annehmen möchte. Man kann die Äußerung nämlich mit einiger juristischer Fantasie als Andeutung eines Verdachts interpretieren – und Verdachtsberichterstattung ist inzwischen an so erhebliche Voraussetzungen geknüpft, die selbst erfahrene Anwälte kaum noch prognosdizieren können, was die einschlägigen Pressekammern in Hamburg und Berlin für zulässig halten.

Franz
Franz
15 years ago

Hallo David,

im Artikel ist ein kleiner Fehler. Frau Kraft war nicht Wirtschaftsministerin sondern Wissenschaftsministerin.

Jürgen Kortus
15 years ago

wie die CDU in NRW Blogger nutzt/Blogger trotzdem unterstützen

von watcher @ 2009-06-29 ? 19:56:56

(aus: spiegel.de) SPD-Politikerin erzürnt Blogosphäre

Von Barbara Schmid

Schlechter Einstieg in den Online-Wahlkampf: Nordrhein-Westfalens SPD-Chefin Hannelore Kraft geht juristisch gegen einen Blogger und Journalisten vor, der ihr eine Manipulation ihres Lebenslaufs vorwirft. Die Internet-Community tobt, rüstet zur Verteidigung.

Düsseldorf/Jerusalem – Eigentlich sollte es die Woche von Hannelore Kraft werden. Die Düsseldorfer SPD-Chefin ist mit Christina Rau nach Israel geflogen. Dort will sie das Erbe von Johannes Rau für sich reklamieren, das schon länger und mit einigem Erfolg Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) für sich beansprucht. Kraft ist die Herausforderin von Rüttgers bei der Landtagswahl voraussichtlich im kommenden Mai.

Hannelore Kraft, Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen SPD: „Ich lass‘ mir das nicht mehr gefallen“
Zwischen schönen Terminen in Tel Aviv und Jerusalem gibt es schlechte Nachrichten aus der Heimat für Kraft. Statt endlich mal international zu glänzen, muss sie sich im Internet wüst beschimpfen lassen.

Die Fakten sind schnell erzählt: Dem Bottroper Journalisten David Schraven war aufgefallen, dass sich der Lebenslauf auf Krafts Homepage geringfügig geändert hatte. „In der Zeit von 1989 bis 2001 Unternehmensberaterin und Projektleiterin“, steht in der aktuellen Fassung. Bis 2006 war dort noch detailliert zu lesen, für wen sie in diesen Funktionen gearbeitet hat: die Mülheimer Firma Zenit GmbH (Zentrum für Innovation und Technik NRW).

In seinem Blog Ruhrbarone spekulierte Schraven über den Grund: „Warum ist aber der Hinweis auf die Zenit GmbH verschwunden? Nun, vielleicht liegt es daran, dass die Zenit GmbH in einen der großen NRW-Förderskandale verwickelt war, in dessen Verlauf vor zwei Jahren auch die Rolle von Hannelore Kraft kritisch hinterfragt wurde.“

Die Landes-CDU, die in der Twitter- und Blogger-Szene offenbar unterwegs ist, (eigene Anmerkung: die haben wohl auch einen „blogwart“, grins) stieß auf Schravens Blog und nahm sich des Themas an. Die CDU-Geschäftsstelle ließ gleich eine bunte Postkartenaktion entwerfen, in der Kraft Zensur vorgeworfen wird. Mit der provokanten Frage: „Haben Sie etwas zu verbergen, Frau Kraft?“

Diese „Schönung des Lebenslaufes war für uns eine echte Steilvorlage“, freut sich CDU-Sprecher Matthias Heidmeier. Noch mehr beglückt ihn, dass die SPD-Chefin mit ihren juristischen Schritten gegen Schraven und die CDU jetzt erst richtig für Wirbel sorgt. In der Internet-Community wird Schraven inzwischen zum unerschrockenen Aufklärer hochstilisiert – und Kraft mit ihrer SPD in Grund und Boden gebloggt. „Eigentor für Madame Kraft“ ist noch die freundlichste Äußerung.

Schraven will nicht nachgeben

„Ich lass mir das nicht mehr gefallen“, erklärte Kraft gegenüber SPIEGEL ONLINE. Der Text auf ihrer Homepage sei mit der Zeit einfach zu lang geworden, deshalb habe sie die Firma raus gelassen, für die sie vor acht Jahren gearbeitet habe. Es sei einfach lächerlich, von Zensur zu reden, wenn der Hinweis auf ihren früheren Arbeitgeber noch immer und für jeden überprüfbar auf der Homepage der SPD-Landtagsfraktion und der SPD-Landespartei zu lesen ist.

Sie in Verbindung mit dem Förderskandal zu bringen, nennt Kraft „rechtswidrig“. Schraven ist für die SPD-Politikerin auch „nicht irgendein Blogger, sondern ein Journalist, der für verschiedene Medien in NRW schreibt. Das konnte ich nicht so laufen lassen, das widerspricht meinem Gerechtigkeitssinn.“

Wie es aussieht, geht der Streit medienwirksam weiter. Bis heute, 17 Uhr, sollte Schraven eine Unterlassungsverpflichtungserklärung unterschreiben. Gegenüber SPIEGEL ONLINE erklärte der Blogger: „Ich werde nicht unterschreiben.“ Seine Unterstützer stehen hinter ihm: Im Web wird bereits Geld für seine Verteidigung gesammelt.
———————-
Wenns der CDU genehm ist, dann sind blogs also okay, oder? Wie billig, wie primitv!
Wenns gegen die CDU geht, nach deren Leseweise, dann sind es Nestbeschmutzer und man ist parteischädigend, oder? Wie billig, wie primitiv!

Unabhängig von der Wertungsseite, es ist unübersichtlich, blogs können Stimmung machen, selbst wenn Parteien sie als Trittfahrer nutzen.

Und das ist gut so, die öffentliche Meinungsbestimmung der Parteien ist a.D. – außer Diensten, sie ist abgelöst von einer modernen Informationsgesellschaft, darum verdient die Bloggerinitative Solidarität, wo immer sie gefordert ist. Wer Shraven unterstützen kann, soll es bitte tun!

mfg watcher

Horst Wenzel
15 years ago

Hallo,

ich muss #21 von juristischer Sicht aus zustimmen. Ich verstehe zudem nicht, warum sich der RuhrBarone-Blog so in die Sache reinsteigert. Fand den Blog immer ganz nett. Aber macht euch doch nicht zu Knechten des Meinungsmache-Portals der Bertelsmann Stiftung aka. SPIEGEL ONLINE.

Hannelore Kraft hatte mit der ZENIT-Affaire nichts zu tun. Dass die CDU das jetzt natürlich meint ausschlachten zu müssen, dass hier Leute diskutieren ist wiederwärtig und hilft den Konservativen nur von fehlenden posivien Inhalten in Landes- und Kommunalpolitik abzulenken.

Viele Grüße,
Horst

publicrevenge
15 years ago

die SPD ist schon lange nicht mehr wählbar(u.a.Onlinezensur),

auch die CDU bekam und bekommt nie meine Stimme..

Die FDP ist einfach ein Witz, siehe Leichtmatrose Westerwelle, der Vogel als Aussenminister und wir blamieren uns bis auf die Knochen…

Die Grünen sind nur noch für sorgenfreie Gutmenschen
wie Beamte, Lehrer, Privatiers etc.

Alternativen fehlen leider… armes Deutschland!

Hochachtung für Ihren Mut!

Ein kleines Dankeschön gab`s ja schon von SpOn 😉

Zu viele „Selbstbediener und Parasiten“ machen unser Land kaputt und wir sind nur das doofe Volk…aber wir sind ja selber Schuld, keine Eier in der Hose wenn man das mit den wilden 70ern vergleicht…

Frank Niemeyer
Frank Niemeyer
15 years ago

@ David,

komme gerade von Spiegel online:

Ganz einfach: Hätte die Frau Kraft sich dazu nicht geäußert, wäre einfach nichts passiert! Wie heißt es in der Werbung: Nur Gutes verdient „Kraft“ ! Diese Frau aber nicht!!

Christian Soeder
15 years ago

Im Ursprungsartikel wird meiner Meinung nach der Eindruck erweckt, Hannelore Kraft sei in die NRW-Förderskandale direkt involviert gewesen und persönlich verantwortlich zu machen, und habe aus diesem Grund ihren Lebenslauf geändert. Nach meinem Empfinden ist dies kein Zufall, sondern genau so auch von David Schraven gedacht.

Ich denke nicht, dass das viel mit freier Meinungsäußerung zu tun hat, sondern eher mit übler Nachrede und Rufmord. Von daher ist es nachvollziehbar, dass Hannelore Kraft dagegen vorgeht.

Bisher hatte ich eine hohe Meinung von den Ruhrbaronen, aber das ist echt armselig. Das sind die Methoden der BILD, nur etwas subtiler. Dass SPON darauf anspringt, wundert mich indessen nicht.

PS: Ich bin SPD-Mitglied.

Patrick
Patrick
15 years ago

Kann mich #28 nur anschließen. Bin zwar kein SPD-Mitglied und weit davon entfernt aber was soll das? Darf jetzt niemand mehr seinen Lebenslauf ändern bzw. wenn er es tut, wird behauptet man wolle etwas verheimlichen. Wo Frau Kraft gearbeitet hat weiß doch eh jeder! Aus einer solchen Änderung, die eine Kleinigkeit ist, einen Skandal zu machen (und noch dazu den Ruf der Netzgemeinde zu missbrauchen) ist arm. Überlasst so etwas doch wirklich der BILD! Mein RSS-Abo der Ruhrbarone ist weg. BTW: Gibts eigentlich schon ein BlogBlog? Sollte man BildBlog mal vorschlagen…

Ralle
Ralle
15 years ago

Was mich grade umtreibt ist folgendes Statement aus dem Spiegelartikel:

Schraven ist für die SPD-Politikerin auch „nicht irgendein Blogger, sondern ein Journalist, der für verschiedene Medien in NRW schreibt…“

Was impliziert diese Aussage? Bei irgendeinem Blogger kann man sowas schon durchgehen lassen, die sind ja nicht ausgebildet/ernstzunehmen/relevant/professionell/objektiv/sorgfältig?? Von „echten“ Journalisten kann man mehr erwarten, die müssten wissen dass man so etwas nicht machen darf und deswegen ist es angebracht die juristische Keule auszupacken?

Vielleicht hilft mir mal jemand auf die Sprünge, denn ich habe da wohl offensichtlich ein Problem mit der Interpretation.

Alex
Alex
15 years ago

Danke für die wertvollen Informationen. Hier geht es nicht um die Änderung eines Lebenslaufes, sondern um die Schönung eines Lebenslaufes, damit kritische Stimmen unterbleiben. Dass hier der CDU geholfen wird, freut mich eigentlich persönlich weniger, auch wenn ich kein SPD-Mitglied bin. Aber unabhängiger Journalismus sollte natürlich auch neutral sein. So verstehe ich auch Ihren Beitrag, der den Weg auf Spiegel-Online gefunden hat.

Hier wurde teilweise von Rufmord gesprochen. Dazu kann ich nur sagen, dass es hier um Tatsachen geht und keine Gerüchte. Wieso darf man Tatsachen nicht öffentlich machen? Sollte Frau Kraft nicht zu ihrer Vergangenheit stehen? Darf man als Journalist nicht mehr informieren? Ich finde die Reaktionen einfach lächerlich.

Wieso betonen die meisten der Kommentatoren hier eigentlich, dass sie gerade kein SPD-Mitglied sind oder überhaupt der SPD nahe stehen? Irgendwie kommt einem das ja auch verdächtig vor. Wenn es denn so eine kleine Sache ist, die Herr Schraven da öffentlich bemerkt hat, wieso reagiert Frau Kraft darauf derart heftig? Und wieso reagieren die Poster/Kommentatoren hier derart heftig?

Der Ursprungsartikel unterstellt Frau Kraft in keiner Weise die direkte Beteiligung an dem Skandal. Das ist vielleicht subjektives Empfinden von Leuten, die sich dadurch angegriffen fühlen.

Weiter so, Herr Schraven, lassen Sie sich nicht von undifferenzierten Meinungen oder von plumpen Anschuldigungen beeinflussen.

Bushmill
Bushmill
15 years ago

Die Tatsache, dass der unveränderte Lebenslauf der Frau Kraft auf den Seiten der NRWSPD und der SPD-Landtagsfraktion unverändert ist spricht eindeutig dafür, dass hier niemand etwas vertuschen will (Links s. Beitrag 1). Als Landes- und Fraktionsvorsitzende hätte Frau Kraft natürlich die Möglichkeit, dort die gleichen Änderungen vornehmen zu lassen. Hat sie aber nicht. Ich finde die Andeutung, hier ginge es um Vertuschung geht deutlich zu weit. Ich habe da ein anderes Verständnis von professionellem Journalismus. Frau Kraft hätte auf solch ein polemische und unbegründete Anspielung aber ruhiger reagieren können.

svenni
svenni
15 years ago

imho wird hier von euch ein popanz aufgebaut, dem es angesichts der anderweitig publik gemachten fakten an grundlage fehlt. aber die schwarzen freuen sich natürlich ein loch innen bauch. gratuliere.

Nils
Nils
15 years ago

Hey David, da haste ja mal was losgetreten… 🙂 Eine Kleinigkeit im Grunde nur, aber die Gegenseite sorgt mal wieder für kostenlosen Hype.

Als kritisch kennt man dich ja auch aus dem NR. Super Sache… Werde diese Posse weiter verfolgen und wünsche viel Erfolg!

Viele Grüße aus Dortmund
Nils

Meike
Meike
15 years ago

Anstatt sich mal über Deine Kollegen vom Fernsehen aufzuregen, beispielsweise Tom Buhrow, der den Hals nicht vollkriegen kann, hängst Du Dich an Kleinigkeiten auf.

Ganz schön provinziell Dein Beitrag.

Patrick
Patrick
15 years ago

zu #36:
Klar, wenn jemand behauptet ich würde versuchen meinen lebenslauf zu schönen, obwohl ich lediglich nur einen von vielen (und natürlich bei der presse gespeicherten) lebensläufen ändere. und gleichzeitig behauptest ich hätte dort böse sachen getrieben, was zu beweisen ist (und worauf du in #37 wieder anspielst. dann würde ich mich dagegen auch wehren und zwar mit den für prominente in solchen fällen üblichen methode: der unterlassung. so eine person kann doch nicht jeden journalisten persönlich anrufen!

sag doch einfach mal was frau kraft bei zenit gemacht haben soll und lege belege vor.
ansonsten häng das ganze etwas tiefer und dann ist es auch nichts schlimmes mal zuzugegeben, sich geirrt oder im ton vergriffen zu haben.

Johnbook
15 years ago

Wieder ein excellentes Beispiel für das Verständnis zur Pressefreiheit speziell der SPD Politiker (kann natürlich auch von den CDUlern oder wem auch immer kommen). Da schönt diese Dame sich offensichtlich etwas zurecht und wenn jemand darauf hinweist wird die juristische Keule gezogen, in der Hoffnung damit den Hinweiser mundtot zu machen. Bleib dran und wenn diese dame nicht aufwacht und sich entschuldigt sollte sie die volle Kanne im Netz kriegen.

unionsbuerger
15 years ago

Seit dem Fall http://www.kanzlerschroeder.de wissen wir, dass die SPD Probleme mit Internet hat.

Hans-Werner
Hans-Werner
15 years ago

Ach, die Partei’ler. Irgendwie erkennt man die Leute wie der Bauer die Schweine am Gang. Oder hier halt am Duktus.

Für die ist es halt Verrat, in der Zeit, in der es für sie um den Zusammenhalt geht, auch um den Preis der Selbstverleugnung. „Die Schwarzen“ als Profiteure. Erinnert mich an die Plakate „der Feind hört mit“.

Ach, Partei’ler, Disziplin, Disziplin, und dann glauben, das sei die Demokratie.

Da lob‘ ich mir ein klares Wort, ein wenig Polemik, die auf Parteilichkeit keine Rücksicht nimmt. Und der Richter, ja, der lächelt spätestens beim BGH über die Angelegenheit. Meinung geht halt zum Glück noch recht weit – wenn man die Puste hat, durch die Instanzen zu gehen. Ich wünsche dem Autor, dass er das nicht nötig haben wird.

Micha
Micha
15 years ago

Schöner Beitrag nach dem Motto kleiner Anlaß – große Wirkung!

Warum Frau Kraft so hysterisch reagiert kann ich nicht verstehen – warum sie ihren Lebenslauf verändert hat auch nicht. Warum war die Nennung des Arbeitgebers bis vor kurzem – aus Marketingsicht – noch völlig ok, jetzt aber nicht? Warum diese lächerlichen Ausflüchte?

Die Klagedrohung ist lächerlich!

… und wieder einmal hat jemand nichtkapiert wie das mit dem Internet so funktioniert …

Micha

ThomWeb
15 years ago

So, ich habe im Verlaufe des Abends einige Mails an diverse Rangordnungen der SPD geschrieben. Der Druck auf die SPD muss aufrecht erhalten werden. Erst wenn die jeden Tag zehntausende von Mails bekommen, merken die vielleicht, was sie da angestellt haben.

Immerhin – Frau Kraft geht mit der Zeit. Sie hat das erfolgreiche Geschäftsmodell Abmahmen im Internet für sich entdeckt.

Wählbar ist diese Partei damit nicht mehr. Das ist aus und vorbei.

Marcus Meier
15 years ago

Interessant ist diese Einlassung der Frau Kraft:

Der Text auf ihrer Homepage sei mit der Zeit einfach zu lang geworden, deshalb habe sie die Firma raus gelassen…

Der Text der Vita ist in seiner aktuellen Fassung 1.284 Zeichen lang, die gekürzte Passage 79 Zeichen. Zum Vergleich: Zur minutiösen Aufzählung ihrer Praktika (!) braucht sie 98 Zeichen. In einer offiziellen Zenit-PM wird sie übrigens als ?Zenit-Gewächs? bezeichnet.

MiM
MiM
15 years ago

Ich habe gerade davon aus Spiegel-Online gelesen. Ich bin immer mehr davon begeistert, was Bloggen für Wellen schlagen kann. Es gibt mir das Gefühl, dass wir wirklich etwas bewegen können und ein wichtiger Teil einer demokratischen Basis sind.

Frank-Jan Kamenz
Frank-Jan Kamenz
15 years ago

Das ist noch im SPD bereich gutes brauch…..

Es git in Irland so ein SPDler, namens Christian Pauls, dann steht sein lebenslauf auf der seite des Auswertige Amtes, dann wieder nicht, dann steht sein Bild da, dann wieder nicht.

Fremd, das jedes mal nachdem wir Ihme geschrieben haben, die seite geaendert wird. Nicht so fremd, wenn man weiss, das Herr Pauls schon eine Offizielle Ruege vom Irische regierung bekommen hat, wegen seine aussage.

AUsserdem hat Herr Pauls zusammen mit Herr Steinmeier auch in unser fall SPD politik betrieben. Wird sind von beide fast 3 jahre festgehalten worden in Irland, ohne moeglichkeit zu reisen oder unser familie zu sehen.

Und jedes mal wenn wir denen um ein Persoenliches gespraech fragen, wird abgelehnt.

Schreiben mit drohungen sind wir gewohnt, und luege, viele luege.

Das Herr Steinmeier wegen Menschenrechte verletzungen am 18.10.2008 verurteilt worden ist, hoert auch keine in Deutschland.

Wir sind die meinung, es wird so trainiert innerhalb der SPD, nichts sagen, alles verdrehen und wenn es anders kommt, einfach mit die andere seite mitreden und behaupten das du das andere nie gesagt hast.

Haben die in der SPD ein schrifsteller fur ausreden??

Patrick
Patrick
15 years ago

2008 war der Text auch noch da:

https://web.archive.org/web/20060303135708/www.hannelore-kraft.de/.net/html/8644/welcome.html

Leider gibt es keine neueren Archivseiten. Schade.

An alle, die meinen, dass auf den anderen Seiten der CV-Eintrag noch dasteht, muss ich sagen: wie lange wäre der da noch stehen geblieben? Kann ja sein, dass der auch bald „gekürzt“ worden wäre, weil zu wenig „Platz“ da ist.

Karli
Karli
15 years ago

HK hat übrigens auch ein Profil bei meinvz. allerdings keine freunde.

Patrick
Patrick
15 years ago

OK. Streicht den archive-Link. Hab mich verkuckt.

Karsten Max
Karsten Max
15 years ago

Sehr geehrter Herr Schraven,

wenn es um die Meinungsfreiheit angeht, werde ich es mir mit Sicherheit nicht von irgendwelchen Politikern + Ihren Anwälten verbieten lassen.
Es hilft nur eins, die Wähler sollen diese Frau einfach nicht wählen !!! Was denkt sich die Frau eigentlich, wer sie ist, schließlich sind wir Steuerzahler die jenigen, die ihren Gehalt finanzieren und das sollte sie besser nicht vergessen.
Ich werde den Verlauf weiterhin verfolgen und wenn es zur Klage kommt, werde ich Ihnen 50? Spende zukommen lassen, ich hoffe die anderen werden auch nachziehen.

Mit freundlichen Grüssen

Kasten Max

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