An Karfreitag ist ja in NRW wieder Tanzverbot. Und wie in den vergangenen Jahren wird an vielen Orten dagegen verstossen.
In Köln zum Beispiel. Köln ist ja nicht nur eine Hochburg der Schwulenszene und besticht durch das beste Nachtleben und Kulturprogramm NRWs, sondern ist auch tief katholisch. Das große Gebäude neben dem Hauptbahnhof (Wenn ihr Richtung Innenstadt rauskommt, links halten!) zeugt ja davon. Es ist eine katholische Kirche.
Und aus Protest gegen das Tanzverbot am Karfreitag findet auf der Domplatte eine Party unter dem Motto „Zum Teufel mit dem Tanzverbot“ statt. Treffpunkt ist um 19.00 Uhr. Veranstalter ist die Hedonistische Internationale. Sie meint, Religion wäre Privatsache und kein vernünftiger Grund, anderen seine Lebensweise aufzuzwingen.
Stimmt, Religion ist Privatsache und kein vernünftiger Grund, anderen seine Lebensweise aufzuzwingen. Deshalb sollten alle religösen Feiertagen abgeschafft werden. Es gibt genug gute Gründe für weltlich begründete Feiertage, wie das Ende des Krieges, die Menschenrechte u.v.m
Schöner Anlass und der richtige Ort, das werde ich mir wohl mal anschauen.
Ich bin auch nicht religiös und stehe der Kirche sehr kritisch gegenüber, aber man kann ja im Umkehrschluss auch Sitten und Gebräuche der Katholiken respektieren, zumal ja die Oster-Feiertage auch dankend angenommen werden. In dem Fall finde ich ausnahmsweise das Verhalten der Flashmob(b)er auch nicht so wirklich tolerant.
Tanzverbot (als ob es da nicht Möglichkeiten gäbe das zu umgehen)an einem Tag wird die Partymeute wohl mal verkraften können, ist ja nicht so das es einem nun durchgängig 3 Wochen nicht mehr ermöglicht wird.
Wenn jeder lautstark deutlich macht, was er von den Gebräuchen der anderen hält („nichts“), werdet ihr merken, dass man so nicht zusammen leben kann.
Schlage vor, dabei auch gleich den Grill anzuschmeißen und lecker Schweinewürstchen zu grillen. Damit hätte man auch gegen den katholischen Abstinenztag und das muslimische Schweinefleisch-Essverbot getan. Und wenn man dann noch Mohamed-Karikaturen beim Tanzen in die Höhe halten würde, wär´s echt mal originell.
So wie geplant find ich die Aktion ehr luschig!
@#3
Wenn die Kirchen mein Bedürfnis aus zu schlafen am Sonntag Morgen respektieren würde und endlich mit diesem unsinnigen Glockengeläute aufhört, dann kann ich auch deren anderen Sitten und Gebräuche respektieren und verzichte gerne am Karfreitag aufs Feiern.
@Rinko Respekt ja, aber Verbote Nein!
Natürlich können die Katholiken gerne ihre Messe feiern, nur das allen ihre Freiheit durch ein gesetzliches Verbot eingeschränkt wird geht nicht.
„Tanzverbot (als ob es da nicht Möglichkeiten gäbe das zu umgehen)an einem Tag wird die Partymeute wohl mal verkraften können, ist ja nicht so das es einem nun durchgängig 3 Wochen nicht mehr ermöglicht wird.“
Wo ist die Rationale Begründung? Für diese Aussage, warum darf ich an dem Freitag nicht wie an jedem anderen Freitag auch in meine Stammdisko gehen?
Und wenn die Flashmobber die Messe der Katholiken nicht Stören oder beeinflussen, ist das eine legitime Demo.
@Tom Und es geht hier nicht um die Gebräuche sondern um das damit Verbundene Verbot, was mir und anderen etwas Aufzwingt.
Nehmen wir mal an ich gründe jetzt meine eigene kleine Religion (ist ja mein gutes Recht) und die schreibt es mir vor am 6.4 in der Öffentlichkeit zu Tanzen. Was dann? Schränkt es dann nicht mein Grundrecht auf freie Religionsausübung ein?
https://www.ruhrbarone.de/liebe-christen-oder-die-karfreitagsansprache-eines-unglaubigen/
Karfreitag ist bei mir schon traditionell ‚Schweinshaxentag‘! Hmmm…
Freue mich schon drauf! 🙂
@Robin: Ich bin da ganz traditionell: Fischstäbchen mit Apfelkompott und Kartoffelpürree 🙂
@Stefan: Fisch esse ich immer direkt nach Ostern. Dann ist er preisreduziert 😉
Alles Mumpitz… sollen sie doch am Freitag mit geschmierten Schuhen durch die Furche trampeln… verdorrt ihnen eben das Getreide im Sommer… ausserdem ist es doch gute katholsche Tradition, am Karfreitag zu flash… ne… zu wischmoppen… nur sollten sie das dann, ebenfalls aus guter Tradition vor einer protestantischen Kirche machen und nicht vorm Dom… das ist kontraproduktiv…
Wäre es nicht eine angemessene Reaktion auf so einen Christlichen Feiertag, aus Protest zur Arbeit zu gehen?
@rocco: Ich bin Freiberufler. Natürlich arbeite ich an dem Tag…
Ich gebe zu, dass ich immer noch Katholikin bin. Und dazu stehe ich.
Dennoch lehne ich das Tanzverbot an Karfreitag ab. Ja, Karfreitag frei zu haben ist schön und das die freien Weihnachtstage auch schön sind und da wird ernsthaft keiner gegen sprechen.
Das Tanzverbot hingegen ist längst überholt, die Zeiten haben sich geändert. Man muss nicht tanzen, wenn man nicht möchte. Nirgendwo wird man dazu gezwungen. Aber es nicht zu dürfen (!) ist eine andere Dimension.
Ich könnte einen Kompromis gut heißen – zwischen beiden Parteien – das z.B. nur in geschlossenen Räumen (Diskos und Co.) getanzt und gefeiert werden darf, wohingegen Straßenfeste an diesen Tagen zu unterlassen sind. Und das dürfte wohl auch für die meisten Orte ohnehin zutreffen.
Auf der Domplatte stehen doch immer so merkwürdige Stelltafeln. Nicht dass die versehentlich umgetanzt werden!
@BillBrook: Das wäre doch ein feiner Kollateralnutzen 🙂
Die derzeitige Gesetzeslage überhöht die Religionsfreiheit so sehr, dass man annimmt, dass der Katholik bereits dadurch in seinem Glauben beeinträchtigt wird, dass er am Dienstag nach Ostern erfährt, dass seine Arbeitskollegen am Karfreitag im Kino oder Theater gelacht oder in der Disko getanzt haben.
Tatsächlich wäre es vollkommen ausreichend, privaten Wohnungen und religiösen Versammlungsstätten an solchen Tagen einen verschärften Schutz vor Lärm und sonstigen Emissionen zukommen zu lassen. Das Nachtleben soll stattfinden dürfen, es muss aber unter einer empfindlicheren (nicht überempfindlichen) Wahrnehmungsschwelle bleiben – heißt: die Großraumdisko muss ihren Himmelslaser auslassen, der Kneipier soll an einem anderen Tag im Hinterhof den Grill anschmeißen, die Außengastro hat im Wohngebiet mal eine Pause – aber jeder, der aufgrund von Lage (weit draußen) oder guter Schallisolierung öffnen kann, soll das tun können, solange er niemanden in seiner Besinnlichkeit stört!
Wie wäre es, das Volk abstimmen zu lassen? – Ist ja gerade besonders trendy, hip und angeblich das demokratischste vom Demokratischen…
Hier ein paar mögliche Abstimmungsvorlagen:
Darf der Deutsche Karfreitags tanzen gehen Ja oder Nein?
Soll es in Deutschland ein Kirchturmverbot geben, damit vom Glockengeläut angenervte Bürger bis Sonntagsmittags in Ruhe ihren Partyrausch ausschlafen können?
Muss die deutsche Kavallerie in die Schweiz geschickt werden, um den Eidgenossen die in der Bundesrepublik geltenden Gesetze und Regeln zu Steuern und Partyverboten, sowie die deutsche Kirchturmpolitik (eventuell auch ohne Glocken) notfalls mit Gewalt auzuoktruieren?
Was die Gladbecker können, oder nicht, wird auch jeder andere Bundesbürger hinbekommen, oder nicht. 😎
Tanzen? Am besinnlichen Karfreitag? Unerhört! Alle Verantwortlichen sofort zur Zwangsbesinnung!
Was für ein geistig armes Land! Da sind an einem einzigen Tag im Jahr Tanzveranstaltungen und ähnliches verboten und die Community steht nervlich am Abgrund. Kann man wirklich nichts anderes machen an Karfreitag?
Eine Radtour oder Freunde nach Hause einladen?
Alle Jahre wieder … . Letztes Jahr war das hier auch schon der „künstliche“ Aufreger.
@21
Sie sehen das völlig falsch!
Für Nicht-Gläubige ist dieser Tag einfach nur ein Freitag! Da macht ein solches Verbot einfach keinen Sinn – und es wird nicht weniger unsinniger dadurch, dass es nur an wenigen Tagen im Jahr gilt!
Alles Volkserzieher….
„i i can’t dance, i don’t want to be part of your re…
…ligion!“ nun, ich tanze selten und nicht gut. trotzdem: wer mir tanzen verbieten will bekommt ne packung als wär’n wir in den achtzigern https://www.youtube.com/watch?v=6nSXtZPKms4
Beschämend – Mehr fällt mir zu den meisten Kommentaren nicht ein! Feiertage mitnehmen, die Bedeutung nicht verstehen und dann noch auf das eigene Recht der Selbstentfaltung pochen. Ignoranz und Engstirnigkeit in seiner schönsten Form… Wenn es nur ums Tanzen gehen würde, könnte der Flashmob doch einfach auf irgendeinem Feld in der Eifel stattfinden. Dann wäre jedem geholfen 😉
Ich bin auch Katholik und ich tanze wann es mir gefällt und nicht wenn es mir einer befiehlt und ich höre auch nicht auf zu tanzen nur weil ein Gesetz es mir bestimmt .
Jesus hat nichts dagegen einzuwenden wenn wir tanzen wann immer wir das wollen . Zumindest hat er mir gegenüber noch nie etwas gegenteiliges anklingen lassen ! 😉
ABER DAFÜR MUSS ICH KEINEN FLASHMOB VERANSTALTEN
Mag sein, dass das Tanzverbot nicht mehr so richtig zu einem angeblich modernen Staat passt. Zu einem modernen Staat passen allerdings Zeiten des Innehaltens, der Besinnung, des Nachdenkens, auch über Leiden und Tod. Zeiten des gemeinsamen Feierns eines Gottesdienstes, der dann auch Auswirkungen auf den Alltag erhält.
Ich werde jedenfalls gerne am Freitag in einen Gottesdienst gehen, um mir die unverwechselbare Botschaft von diesem Jesus erneut zu vergegenwärtigen. Eine gute Predigt ist etwas Wertvolles und die Passionslieder ein Schatz.
Wer stattdessen tanzen möchte, soll das tun, mich wird er damit nicht ärgern können. Mögen Sie mit Ihrer ach so großen Freiheit am Karfreitag ihr Glück vergrößern. Aber ich glaube, dass unserere Gesellschaft eher häufigere Auszeiten nötig hat als noch mehr Tanzveranstaltungen. Wir amüsieren uns zu Tode und schmeißen mühsam erworbenes Kulturgut einfach weg.
@28
Innehalten im modernen Staat gut und schön – aber warum muss das anlässlich eines angeblichen Hinrichtungsjubiläums geschehen?
Der gemeinsame Gottesdienstbesuch ist dafür in einer Gesellschaft, in der 40% nicht den beiden großen Kirchen angehören und diese ihren jeweils knapp 30% Gläubigen auch noch das gemeinsame Abendmahl verbieten, auch nicht geeignet – die Veranstaltung hat keine gesellschaftliche Relevanz mehr.
Wenn der Staat Innehalten zwangsverordnen will, dann soll er sich terminlich nicht an den kirchlichen Feiertagen orientieren – der Jahrestag des Mauerbaus würde als Gedenktag infrage kommen und sogar auf historisch gesicherten Fakten beruhen!
@26
Was ist denn für Nicht-Christen die Bedeutung von Karfreitag, wenn man sich mal nicht blind der eher christlichen Annahme hingibt, dass alles, was in der Bibel steht, auch wortwörtlich genauso geschehen ist.
Natürlich wird der Karfreitag „mitgenommen“ – kirchliche Feiertage sind für die meisten so eine Art unflexibler Urlaubstag. Ich wäre durchaus für eine Flexibilisierung: der Karfreitag entfällt, dafür ein extra Urlaubstag – und wer ein „ev“ oder „rk“ in der Lohnsteuerkarte stehen hat, wird bevorzugt behandelt, wenn er den gewonnenen Urlaubstag an diesem Tag einreichen will. Alle anderen können ihn gerne ihrem Jahresurlaub zuschlagen …
Oder wollen Sie, dass Nicht-Betende mehr arbeiten müssen? Das ist ja meist die absurde Forderung, die hinter solchen Formulierungen steckt …
Wenn also Innehalten an einem anderen Tag genehm ist, dann setzt Euch doch dafür ein und schreibt bitte, wo und wie ihr es tut. Ich bin gespannt und möchte mich wirklich (!!!) mitfreuen. Aber der Schrei nach Abschaffung von Ruhezeiten der Gesellschaft, ohne dass Alternativen geboten werden, fördert nur eine weitere Kommerzialisierung. Ruhezeiten sind gute Gelegenheiten zum Nachdenken, und genau das brauchen wir.
Das ist ja gerade das Schöne, dass ALLE am SELBEN Tag innehalten können!
zu @28
„Innehalten im modernen Staat gut und schön – aber warum muss das anlässlich eines angeblichen Hinrichtungsjubiläums geschehen?“ Ich finde, dass Tage, die daran erinnern, dass Menschen gelitten haben, besonders dafür geeignet sind. Das geschieht in unserem Land nicht zu viel, sondern zu wenig. Man muss es nicht am Karfreitag, aber warum nicht gerade an einem solchen Tag, der sich traditionell dafür anbietet. Wer Schwierigkeiten mit der Kirche hat, der möge sich doch an diesem Tag an die Verfolgten, Leidenden, Gefolterten dieser Welt erinnern. Er kann es vielleicht mit Amnesty International tun. Gut so, aber tut es doch bitte.
Was habe ich davon, wenn ich jetzt an einem solchen Tag wie dem Karfreitag meine Freiheit demonstriere und tanze und die christliche Kirche aufs Korn nehme? Ist damit ein wesentlicher Gewinn für die Gesellschaft verbunden? Warum tanzt man nicht am Ostersonntag oder Freitag nach Ostern, wenn man es möchte? Macht es dann weniger Spaß?
@30
Nun, jeder hat doch seinen eigenen Rhythmus, in dem er mal das Bedürfnis verspürt, über sich und sein Leben nachzudenken – warum sollte das denn ausgerechnet im Abstand von 11-13 Monaten zur gesamtgesellschaftlichen Stillen Treppe ausarten?
Die Römer haben übrigens im Nahen Osten ganzjährig hingerichtet, eine Hervorhebung einzelner Menschenrechtsverletzungen (die ja objektiv gar nicht einzeln dokumentiert sind) ist da überhaupt nicht angebracht – deshalb ist da auch ein Foltergedenken nach dem Mondkalender überhaupt nicht sinnvoll.
was hat so ein „christliches“ gesetz (tanzverbot) denn in einem staat verloren, in dem religion und politik laut verfassung voneinander getrennt gehören?! ich würde an jedem anderen tag auch nicht tanzen, aber wer es mir verbieten will, der kriegt mich jederzeit zu doofen rhytmischen zuckungen! mich schüttelt’s halt bei so mittelalterlichem kuhdung, wo alle zum „innehalten“ GEZWUNGEN werden. ich halte ganz individuell inne… ich besinne mich auch… aber wann ich es will! diese auf ein komplett willkürliches datum festgelegte gülle ist doch dem 21. jhdt unwürdig… wobei ich sagen will: den „feiertag“ in allen ehren, aber sollen den doch alle begehen, wie sie wollen! jesus wurde nicht auf den tag am 6. april gekreuzigt (wenn überhaupt!) wer das irgendwie zelebrieren will – schön und gut! nur stört niemanden dabei und verbietet niemandem das zu tun, was er/sie gerade möchte! ich bin gespannt, wie die gesetzgülle letztendlich vor gericht mit dem recht auf freie religionsausübung kollidiert, wenn zb diskordierInnen oder pastafaris mit juristischem backup auftauchen, um diese moppelkotze ein für alle mal für verfassungswidrig zu erklären…
@29. Mit keinem Wort schreibe ich von Mehrarbeit. Ich bemängele nur eine Mentalität des ICHS und des Nehmens. Statt den Feiertag als Geschenk anzunehmen, wird er eingefordert. Aber nur nach eigenen Wünschen. So fordern Kinder auch Geschenke ein.
Dann kann der Karfreitag und der Ostermontag direkt abgeschafft werden und wir gehen alle wieder arbeiten… Genauso Pfingsten und Weihnachten…
@33
Geschenk von wem?
De facto ist Ostern ein unflexibler Teil des Urlaubsanspruchs … im Tausch gegen einen flexiblen Urlaubstag kann der Karfreitag gerne entfallen.
Tja, ich kann mit dem ganzen Religionsklapperatismus nix anfangen. Tanzen kann ich auch nicht und an Flashmobs hab ich auch kein Interesse, genauso wenig kann ich es leiden untätig irgendwo rumzusitzen. Also werde ich den Tag nutzen und die kaputten Traggelenke an meiner Vorderachse austauschen. Und wenn dann noch Zeit ist die Flex und das Schweissgerät auspacken und endlich mal unser Gartentor reparieren.
Damit ist jedem gedient: Das Tanzverbot ist eingehalten und ich habe auch nicht wie der Rest der nicht an Wahnvorstellungen leidenden („Ungläubige“) freigemacht sondern gearbeitet. Und wenn der Krach jemanden stört soll er das mit unserem Hund ausdiskutieren, der freut sich wenn er ungebetene Besucher auf dem Grundstück herumscheuchen kann.
Gruß Tobi
Was offensichtlich kaum jemand weiß: Karfreitag ist der höchste evangelische Feiertag; der höchste katholische Feiertag ist Ostern. Soweit zur leider üblichen antikatholischen Polemik.
Und zum Karfreitag als Tag der christlichen Zurückhaltung: Andere Kommentatoren haben das Argument zwar schon formuliert, aber noch nicht durchgezählt: 1. Weihnachtstag, 2. Weihnachtstag, Neujahr, Ostermontag, Himmelfahrt, Fronleichnam (in NRW), Pfingstmontag, Allerheiligen (in NRW) und in anderen Bundesländern kaum anders. Also ca. 8 arbeitsfreie christliche Festtage im Jahr.
Ich finde: Wer das verlängerte Viertagewochende mitnehmen will, das in der Republik aus religiösen Gründen stattfindet, sollte auch Rücksicht auf die Mitbürger nehmen, deren höchste religiöse Feiertage an diesem Wochenende gefeiert werden!
Ich bin für konsequenteren Laizismus; dazu gehört die Abschaffung konfessionsbestimmten Religionsunterrichts ebenso wie die Abschaffung von Tanzverboten. Wer aber meint, am Trauertag der Christen unmittelbar vor dem Kölner Dom tanzen zu müssen, ist nach meiner Überzeugung respektlos bis asozial.
@ all @ Thorben # 33
Apropos kirchliche Feiertage:
Nicht die Kirchen schenken den Menschen einen freien Tag sondern alle Menschen die in diesem Lande arbeiten, egal ob sie diesen Religionen angehören oder nicht, schenken ihn den Kirchen. Freie Tage, egal ob sie nun Feiertage sind oder nicht, gibt es nur deswegen, weil sie vorher und nachher erarbeitet werden. Von den Menschen ganz zu schweigen, die auch während der Feiertage arbeiten müssen. So ist das nun mal in einer Volkswirtschaft.
@38
Diese Art von Flash-Mob wäre jetzt nicht mein Mittel, aber ich halte es für legitim – weil es die Situation so anschaulich spiegelt:
Für die Flash-Mobber ist der gestrige Tag einfach ein Freitag gewesen, an dem sie tanzen wollen, aber sie ihnen wurde von praktizierenden Christen und ihrem langen politischen Arm ein Tanzverbot aufgezwungen. Umgekehrt ist für die Christen, die den Dom aufgesucht haben der Karfreitag ein hoher Feiertag, an dem sie nicht tanzen wollen, aber sie wurden gegen ihren Willen mit einem Flash-Mob konfrontiert.
Der Kern der Kritik ist, dass eine Gruppe der anderen Gruppe ein Verhalten, bzw. ein Unterlassen eines Verhaltens aufzwingt – und da wurde der Spieß eben umgedreht. Ziel sollte doch sein, dass sich Tänzer und Nicht-Tänzer gegenseitig in Ruhe lassen und ein bisschen Abstand wahren und jeder dem anderen überlässt, wie er gerne diesen Tag verbringen möchte – und da ist die Abschaffung des Tanzverbots (bei gleichzeitiger Einführung eines leicht verschärften Lärmschutzes für die Stillen Tage, wo religiöse Versammlungsstätten oder Privatwohnungen in Hörweite sind) der richtige Weg … manche tun aber beinahe so, als ginge es hier um die Einführung eines Tanzzwanges.
Bedenklich finde ich übrigens, wie hier eine Art Feiertagsbegehungszwang herbeigeredet werden soll. Es ist für die Kirchen ein großes Privileg, dass ein üppiger Teil des Freizeitbedürfnisses der Menschen nicht in individuellen Urlaubstagen sondern vereinheitlichen Feiertagen zu kirchengenehmen Terminen gewährt wird, an denen die meisten Betriebe komplett geschlossen werden, statt wie bei der Urlaubsplanung auf eine Mindestbesetzung zu pochen. Aus diesem Privileg nun Verhaltenszwänge abzuleiten, ist einfach nur dreist.