Margot Friedländer kann nichts dafür

Margot Friedländer Foto: Martin Kraft Lizenz: CC BY-SA 4.0

Nach ihrem Tod wurde Margot Friedländer noch einmal das ganze Mitgefühl der Deutschen zuteil – wunderbare Entlastung von der Verstrickung der eigenen Eltern und (Ur)Großeltern in die Nazi-Barbarei – Während der Judenhass fröhlich Urständ feiert. Eine Polemik

Margot Friedländer war eine faszinierende Frau. Sie ist 103 geworden – allein das ein Sieg über die Nazis, die sie als junges Mädchen umbringen wollten wie sechs Millionen andere Jüdinnen und Juden. Im biblischen Alter von 88 Jahren ist sie dennoch ins Land der Täter zurückgekehrt, um sich in den Dienst einer überaus wichtigen Sache zu stellen: der Aufklärung als Zeugin über die Verbrechen, die Deutsche vor allem Juden angetan haben. Und sie machte ihnen keinen schlechtes, sondern ein gutes Gewissen: „Menschen bleiben“ – ja, wer möchte das nicht gerne?

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Reminder: Philipp Peyman Engel liest heute im Schauspielhaus Bochum aus seinem Buch „Deutsche Lebenslügen: Der Antisemitismus, wieder und immer noch“

Philipp Peyman Engel Foto: Marco Limberg Lizenz: Copyright


Am Freitag, den 16. Mai um 19:30 Uhr, stellt Philipp Peyman Engel im Oval Office des Schauspielhaus Bochum sein autobiografisch geprägtes Buch Deutsche Lebenslügen: Der Antisemitismus, wieder und immer noch vor.

In seinem Werk beleuchtet Engel den Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober und beschreibt ihn als Nagelprobe für Deutschlands politische und moralische Haltung.

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Quo vadis Meinungsfreiheit?

UK Subs im Café Central, Weinheim, 2020 Foto: Cryptorebel Lizenz: CC BY-SA 4.0


Halten wir Meinungen überhaupt noch aus, wenn sie unserem Narrativ nicht entsprechen?

Cicero veröffentlichte am Dienstag das komplette Geheimgutachten des Verfassungsschutzes zur Einstufung der AFD als gesichert rechtsextremistisch. Die Ausrede, es wären geheime Quellen zu schützen, wurde durch Cicero mit der Komplettveröffentlichung direkt widerlegt. Der Verfassungsschutz bediente sich nur aus öffentlich zugänglichen Quellen. Cicero wollte dem Bürger die Gelegenheit zu geben, sich selbst ein Bild über die Arbeit des

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Bald ist der BVB der einzige Ruhrgebietsverein in der 1. Bundesliga

Zuletzt war der BVB in Top-Form | Foto: Peter Hesse

Der Fußball im Ruhrgebiet steckt in schwierigen Zeiten: Der VfL Bochum muss den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten, Schalke 04 entgeht dem erneuten Absturz in die Drittklassigkeit nur hauchdünn – und einzig Borussia Dortmund sorgt mit einer starken Rückrunde für einen Hoffnungsschimmer. Die Schwarz-Gelben dürfen weiterhin auf die Qualifikation zur Champions League hoffen. Thommy Junga und Peter Hesse analysieren, warum der Fußball im Revier längst nicht mehr so glorreich ist– und was sich ändern muss.

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Der Zoo in Dortmund – Tierisch enttäuschend

Im Dortmunder Zoo. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Dortmund ist als größte Stadt des Ruhrgebiets auf vielen Ebenen bestrebt, seiner Führungsrolle gerecht zu werden. Im Fußball gelingt das inzwischen fast schon mühelos – schließlich haben sich die namhaftesten Konkurrenten aus der Region inzwischen allesamt in die unteren Ligen verabschiedet. Da steht man als Dortmunder selbst nach einer enttäuschenden Bundesliga-Saison, wie sie der BVB aktuell erlebt (hat), noch immer vergleichsweise gut da.

Anders sieht es in anderen Bereichen aus. Besonders deutlich wird das am Beispiel des Dortmunder Zoos. Einst eine der schönsten und gepflegtesten Anlagen im Ruhrgebiet, hinkt man inzwischen nicht nur Städten wie Gelsenkirchen oder Duisburg deutlich hinterher – der Abstand zur Spitze wächst sogar weiter, wie in dieser Woche einmal mehr deutlich wurde.

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Gib mir ein Leitbild…

Ministerin Mona Neubaur bei der Vorstellung des Industriepolitischen Leitbilds Foto: MWIKE NRW/ A. Bowinkelman Lizenz: Copyright


Nordrhein-Westfalen hat sich ein industriepolitisches Leitbild gegeben. Mit grünen Floskeln und arrogant zur Schau getragener Selbstgewissheit wird es den wirtschaftlichen Niedergang des Landes beschleunigen.

In Nordrhein-Westfalen schätzt man den Luxus: Das Land gönnt sich mit Mona Neubaur eine Diplom-Pädagogin und Grüne als Wirtschaftsministerin. Und die hat nun ein „Industriepolitisches Leitbild für Nordrhein-Westfalen“ vorgelegt. Am Anfang des der

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Dorau, Donau und Adorno

Andreas-Dorau (c) TapeteRecords

Folgt man dem Wörterbuch, folgen Fluch und Flucht dicht aufeinander. Anders Andreas Dorau, den alle für Fred vom Jupiter halten, er hält seine Spur. Und schenkt dem Pop ein Gefühl, das majestätisch ist, das Dada-Gefühl, keineswegs harmlos. Am Freitag live bei urban urtyp, dem Indie-Format in der Christuskirche Bochum.

44 Jahre zurück, Diana Spencer heiratet Prince Charles, als „Fred vom Jupiter“ dazu kam, der Song, den Andreas Dorau mit 15 Jahren im heimischen Pfarrhaus in Hamburg geschrieben hat und der, genial brachial, beides war: völlig daneben und voll auf den Punkt. „Monarchie und Alltag“, Fehlfarbens epochales Wunderwerk, war gerade ein paar Monate alt, als Dorau der NDW – der Neuen deutschen Welle – die Krone aufgesetzt hat, die ihr fehlte, um punk- wie punktgenau abdanken zu können: Dorau und Diana, es wäre eine Geschichte für sich, Narzissen und Kakteen. Was eine andere Geschichte ist, die geht so:

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NRW-Kabinett beschließt Gesetzentwurf zur Altschuldenlösung

Hendrik Wüst, CDU (Foto: Roland W. Waniek)


Das Landeskabinett hat den Gesetzentwurf zur teilweisen Entschuldung der Kommunen in Nordrhein-Westfalen verabschiedet. Nun liegt der Entwurf dem Landtag zur weiteren Beratung und Entscheidung vor, wobei die endgültige Verabschiedung für Juli geplant ist.

Vorgesehen ist, dass das Land NRW 50 Prozent der übermäßigen kommunalen Verbindlichkeiten zur Liquiditätssicherung übernimmt. Jede Kommune erhält eine einheitliche Mindestquote ihrer übermäßigen Verbindlichkeiten erlassen. Nach der

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