Update: 1099 Euro: Metzger mahnt Teenie-Band ab – Die Reaktion von Wurst-König

Das ist die Band Erbeereis. Ich kannte sie bis vor wenigen Minuten auch nicht. Sie müssen aber ein Stück haben, dass das Bochumer Unternehmen Wurst-König so auf die Palme brachte, dass die Band Post von deren Anwalt bekam. Sie mussten ein Video von Youtube entfernen, das anscheinend die Fleischerehre verletzte. Und sollen jetzt 1099 Euro Anwaltskosten zahlen. Durch das wenig geklickte Video sei immerhin ein Schaden von 35.000 Euro entstanden. Sagt die Band in diesem Video.

Ich habe vorhin bei Wurst-König angerufen. Von der Geschäftsführung ist niemand zu sprechen. Der Name der Band Erdbeereis sei allerdings bekannt, sagte man mir. Und der Name Barbara Streisand wird es vielleicht bald  auch sein…

Update:

OK, ich kenn jetzt den Text. Das sich Wurst-König darüber aufregt, kann ich gut verstehen. Der übliche Tierrechtlerschwachsinn inklusive Tier-KZ und Beleidigung. Tiefstes Peta-Niveau. Geht nicht. Aber seien wir mal ehrlich: Das sind Kinder.  Und das Argument mit dem 35.000 Euro Schaden ist Quatsch. Das kann man anders regeln. Mit einem Stück Fleischwurst…bekommen die Kleinen doch immer an der Wursttheke…

Update II:

Hier die Reaktion der Wurst-König Geschäftsführerin Iris Rach auf meine Frage, ob das ganze Theater mit dem Anwalt den nötig gewesen wäre:

„Ich war gezwungen meinen Anwalt einzuschalten weil ich die Bandmitglieder nicht ausfindig machen konnte. Ich konnte als Unternehmerin nichts anderes machen, als einen Anwalt einzuschalten. Der Text ist für mich nicht einmal das Schlimmste, sondern die Bilder der Filiale. Das geht gegen unsere Urheberrechte. Die Kosten betreffen nur den Anwalt. Die Jungs haben sich entschuldigt, die Entschuldigung nehme ich an und werde keine weiteren rechtlichen Schritte einleiten.“

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
39 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Rob
Rob
13 Jahre zuvor

Ich will den Song hören, unzensiert! 🙂

Teo
Teo
13 Jahre zuvor

Die 3 Fans der Band hätten nunmal für jeweils 10.000€ Wurstwaren eingekauft. Da hat der Konzern schon ganz richtig und mit realistischen Argumenten eingegriffen.

Will
13 Jahre zuvor

ich auch!!! 🙂

Katharina
Katharina
13 Jahre zuvor

Ich werde die Firma „Wurst und Schinken König“ zukünftig meiden und dies auch allen meinen Freunden raten. Und dies folgt nicht aus dem Lied der Band „Erdbeereis“, das m.E. eher ungewollte Werbung für diese Firma darstellte (schlagen Sie bitte im Marketing-Handbuch den Begriff „Streisand-Effekt“ nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt), sondern dies folgt aus ihrer unsouveränen Reaktion gegenüber den Emanzipationsbewegungen der Bochumer Jugend.
Bitte teilen Sie ihren Unmut im Kontaktformular der Firma mit: https://www.wurst-koenig.de/kontakt.htm

Franka
Franka
13 Jahre zuvor

Das ist schön passend für das Unternehmen BRDigt, jede Art von Protest bereits im Keim ersticken, kenne den Song nicht, aber es macht deutlich das Diffamierungen bestimmter Leute in D auch nur von vorbestimmten (dafür bezahlten) Leuten gemacht werden darf, und nicht von so dahergelaufenen Möchtegern-Hatern.. Man erinnere aber mal an das Kunstverständnis im allgemeinen, da ist völlige Freiheit beinahe Gesetz. Ausserdem kann man den Song sicher weiter streamen, mit dem entsprechenden Peep an der Stelle wo einer nicht genannt werden möchte. Abschließend lässt sich sagen, auf beiden Seiten gibt es Keine bessere Werbung, nur der Eine lässt sie sich noch bezahlen, lol..

Max
Max
13 Jahre zuvor

Also bitte, ein einfaches Schreiben mit der Möglichkeit auf Klage bei Nichtentfernen des Songs aus dem Internet hätte doch bei so einer Teenieband gereicht. 35000 Euro Schaden die die Jungs zu begleichen hätten…. Ich glaube da kennt jemand die Relationen zwischen einer Freizeitband und einer Lady Gaga nicht.

Kevin Wystub
Kevin Wystub
13 Jahre zuvor

meine ereeichbarkeit war zu jeder zeit gegeben, zum einen war mein vollständiger name unter dem youtube video vermerkt, sowie die vornamen aller anderen bandmitglieder. zum anderen haben wir mit unserer band eine öffentliche präsenz auf facebook.com. so viel zum ausfindigmachen der mitglieder 🙂

Jens
13 Jahre zuvor

Urheberrecht woran? (konnte das Video noch nicht sehen)

anonymus
anonymus
13 Jahre zuvor

ololololol
freut euch über die werbung

Franka
Franka
13 Jahre zuvor

teurer Anwalt..

Gerd Herholz
13 Jahre zuvor

…jetzt möchte ich aber doch mal brechen, nämlich eine Lanze für die gute Wurst. Auch für die Wurst-König-„Philosophie“ zum besonders freundlichen Unternehmen, zu fairer Leistung und guten Gefühlen, jaaa, hhmmhh, leckerlecker, mal schauen unter https://www.wurst-koenig.de.
Und dann erst im Shop „Der Herzhafte“, ein „toller Präsentkorb voller herzhafter Spezialitäten“ oder unter „Faire Leistung“ der Text zu „Fleischwurst in Folie“, das nenne ich mal Literatur am Stück.
Ob ich der wunderbaren Firma einfach mal einen Slogan schenken dürfte???
„Wo die Wurst auf dem Thron sitzt“ oder „Wir machen die Könige unter den Würsten“. Na, ein bisschen müsste ich wohl noch dran arbeiten. Und 1.100 € sollte ich schon nehmen für einen davon, wenn sie ihn haben wollten. Und dann alles für Erdbeereis ausgeben.

Zitat http://www.wurst-koenig.de: „Unsere Philosophie … ist, ein besonders freundliches Unternehmen zu sein. Mit einem netten Team, das Hand in Hand arbeitet und zusammenhält. Mit sauberen Geschäften, in denen eine angenehme Atmosphäre herrscht. Mit viel Spaß am Verkauf von immer frischer und guter Ware. Und natürlich mit vielen zufriedenen Kunden, die gern bei uns kaufen, weil sie wissen, dass es bei uns immer frisch und immer gut ist. Und das schon seit 30 Jahren!“

Zitat: „Bei uns … werden Sie fair behandelt und das bedeutet für uns Zuverlässigkeit, Rechtschaffenheit und Vertrauenswürdigkeit. Deshalb legen wir ebenso großen Wert auf die Auswahl unserer Mitarbeiter, wie auf die Qualität unserer Produkte und die Auswahl unserer Angebote, die stets durch unseren hauseigenen Metzgermeister überprüft werden. Unsere Kunden können sicher sein, eine erstklassige Leistung zu erhalten. Denn wir wollen, dass Sie zufrieden sind und mit einem guten Gefühl bei uns einkaufen.“

trackback

[…] kenne den Song nicht, vertraue aber auf das Urteil, das Stefan Laurin bei den “Ruhrbaronen” gefällt hat: Das sich Wurst-König darüber aufregt, kann ich gut verstehen. Der übliche […]

DAMerrick
DAMerrick
13 Jahre zuvor

Eine dämlichere Ausrede konnte der Frau auch nicht einfallen, oder?

Sollen wir uns alle mal einzeln die Mühe machen die Adressen zu finden? Ich wette selbst ein Digital Immigrant der nur zwischendurch mal nach den neusten Preisen googlet findet minimum einen Namen.

Diese Firma hat ja auch das Video gefunden, aber brauchen einen Anwalt um nach „Band Erdbeereis“ zu googlen? Die Band muss aus Bochum kommen, das bestätigt sie sogar bei MySpace und da gibt es sogar schon tolle Fotos der Proben.

Echt nicht zu fassen.

Dennis
Dennis
13 Jahre zuvor

Find ich völlig ok, dass sich der „Wurst König“ dagegen wehrt, obwohl ich den Song natürlich gern gehört hätte um das vollständig nachvollziehen zu können.
Und warum sollte sich die Geschäftsführerin die Mühe machen, die Bandmitglieder selbst zu suchen?!
Zahlt die 1.300€, die Publicity ist sowieso weitaus mehr wert!

gordon-creAtive.com
13 Jahre zuvor

Ich würde sagen, diese Band hat ab heute eine Zukunft.

trackback

[…] Ruhrbarone berichteten es (zumindestens für mich) als erstes: 1099 Euro: Metzger mahnt Band ab. Erst dachte ich bei der Überschrift, dass sich irgendeine Band mit dem ehemaligen […]

Henning
Henning
13 Jahre zuvor

Klar, Anwalt einschalten war natürlich absolut unumgänglich. Alternativlos. Unausweichlich. Zwingend.
Verstehen wir alle.

trackback
13 Jahre zuvor

Ich fordere: Internetführerschein…

Und zwar nicht für die Teens und Twens, um die Öffentlichkeit vor ihnen zu schützen, sondern für die Unternehmen, um sie vor sich selber zu schützen. Wurst König demonstriert gerade unfreiwillig die negativen Auswirkungen Streisand-Effektes. Und ich be…

Frank
13 Jahre zuvor

Wo findet man auf der Wurstkönig Website Infos darüber, wie die Schlachtung bei denen vonstatten geht?

Spätestens seit dem schockierenden Sachbuch „Tiere essen“ von Safroer interessiert es mich auch, wie die Tiere, deren Fleisch ich konsumiere gelebt haben und vor allem, wie sie geschlachtet wurden.

Und ich schließ mich der Frage von Jens an: Urheberrechte woran? Was war das für ein Anwalt, den die gute Frau da zu Rate gezogen hat?

h.f.ullmann
13 Jahre zuvor

irgendwie ist es seltsam wie hier einige automatisch auf Seiten der Band sind und sogar zu Kaufmeidungen aufrufen. Das Unternehmen hat sich vorbildlich verhalten und lediglich die Anwaltskosten eingefordert, besser kann man es nicht machen. Editiert

Jens König
Jens König
13 Jahre zuvor

Wieso darf sich heutzutage eigentlich jeder Wurst-König nennen?
Sorry, wenn hier einer König ist, dann bin ich das. Und Wurst ist das sowieso.
Oder wie der Berliner sagt: „Icke bin die Wurst“.

Aber zum Punkt:
Stefan! Du! Alter! Pharisäer! Erst von Streisand-Schinken reden und dann alle von der Wurst runter holen wollen. Was ist das denn für eine Salamitaktik? Welche Sau wolltest Du da durch’s Dorf treiben, um sie dann sang- und klanglos in’s Sommerloch zu senken?
Nee, der Braten ist jetzt in der Röhre. Aus der Pelle kommst Du nicht mehr raus.
Wer Streisand ruft, muss auch vegetieren! Wurstboykottieren! Schinkenabstinenzlern!
Und bei den Anonymen-Carnivoren eintreten: „Hallo, ich bin der Stefan und ich esse Wurst. Erst war es nur ein Stück Mortadella. Aber dann wurde es immer schlimmer, Leber-, Mett- und Brägenwurst. Und dann, am Schluss, Kinderwurst, ihr wisst schon, die mit den lachenden Gesichtern. Ich kann nicht mehr….“.

Aber wir haben Dich durchschaut, Laurin, Du willfähriger Herold des Wurstkönigs, Du schlachtender Apologet des Schinkenspickers! Du Falscher Prophet der Fleischterrine!
Rück die Buletten wieder raus! Was hast Du dafür bekommen, dass Du jetzt vom Boykott abrätst. Und auch noch Werbung für die Zwiebelwurst beim Wurst-König machst?
Was auch immer es ist, ich will die Hälfte.

hd
hd
13 Jahre zuvor

Tsts….Doch kein Thema worüber es sich vortrefflich aufregen läßt. Die Ruhrbarone lassen nach. Kein Thema für euch. Da mag jemand Peta nicht ;-). Ob nun Gewurschtel oder nicht. Erst sah es so aus als hätten die Ruhradeligen ihr Herz für Erbeereis endeckt, dann kneifen.

Ihr lasst schwer nach. ALso kein drolliges Königs- Wurst Bashing. Lieber weiter der unsäglichen SPD brav und braver die Stange halten. Dabei sich an dem Tanzparaden- Desater Sauerland, der Linken und anderen Bandbreiten hochziehen.

Arme. ärmliche Barone. Qualitätsjounalismus sieht dann doch wohl anders aus.

Frank
13 Jahre zuvor

@Stefan: Wir brauchen eine Tierethik. Weniger Fleisch, gesundes Fleisch, kein Töten ohne Betäubung.

Fritz
Fritz
13 Jahre zuvor

Was heißt denn hier Tierrechtsschwachsinn, Herr LAurin?

Eva
Eva
13 Jahre zuvor

Die Firma König lässt eine Frage offen: Warum mussten sie für das Schreiben eines Briefes einen Anwalt engagieren? Fühlten sie sich selbst mit dieser an für sich einfach zu bewältigenden Aufgabe womöglich überfordert? 😉

Thomas
13 Jahre zuvor

@Frank (Frontmotor) #26

>Wir brauchen eine Tierethik.

Sehr gefährlich.

Bei den Hardcore-Veggies rekurriert das auf Singer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Singer

Auf dessen Thetik in seinem Buch Animal Liberation.

https://de.wikipedia.org/wiki/Animal_Liberation._Die_Befreiung_der_Tiere

Und Philosophie-Hochschullehrer Singer, gar Oxford-Professor, würde bekanntlich auch neugeborene Menschenwesen mit Handicaps töten lassen wollen. Erwägt er jedenfalls.

So funktioniert dessen Gedankenmodell des Präferenz-Utilitarismus‘.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4ferenzutilitarismus

Militante Tierrechtsorganisationen wie PETA sind übrigens immer nach dem alten KPD-Prinzip der konspirativen Zellenbildung verfasst.

Soweit zu deren Freiheitsbegriff.

trackback
13 Jahre zuvor

[…] Das Schöne am Kapitalismus in seiner derzeitigen Erscheinungsform ist ja, dass er jungen Menschen immer sofort zeigt, wo der Hammer hängt. So bekommt der gemeine Metall-Fan von der Musikindustrie und den Betreibern einer Kasperbude am eigenen Leibe aufgezeigt, dass er nur Zahlvieh ist und ein paar übermütige Jungs, die sich cool wie Erdbeereis geben, mussten jetzt lernen, dass das Recht immer das Rechte des Stärkeren ist – was im Kapitalismus bedeutet: Das Recht des Zahlungskräftigeren. […]

Uschi
Uschi
13 Jahre zuvor

Also was hier alles für ein scheiß kommentiert wird.
Erdbeereis macht echt gute Musik und hat auch bestimmt mehr als 5 Fans.
Und auch wenn es eine Teenie-Band ist, will auch diese Band, wie die Großen auf der Bühne stehen und ihre Musik publizieren.
Und das es Folgen hat, wenn man so ein Unternehmen mit dem Liedtext oder viel mehr mit dem Video angreift, dass weiß doch wohl jeder. Deswegen denke ich, dass man damit eigentlich gut bedient ist, wenn man nur die Anwaltskosten bezahlen muss.
Auch weiterhin wird erdbeereis gerne gehört und am liebsten mit einem scharfen beißer von Wurst König nebenbei.

Frank
13 Jahre zuvor

@ #29 Thomas

So tief bin ich in dem Thema noch nicht. Bin auch kein purer Veggie. Trotzdem ist die Zusammenstellung meines bzw. unseres Speisezettels das, was wir in diesem Jahr konkret verändert haben.

Ich war da bis jetzt gedankenlos. Jetzt, da ich mehr weiß, achte ich nach Möglichkeit darauf, nicht gerade Fleisch aus der Tierquälereianstalt zu kaufen.

Ein Mindestmaß sollte der sogenannte „mitfühlende Kapitalismus“ auch für Tiere übrig haben. Das sind schmerzempfindende Geschöpfe und keine Gegenstände.

Wenn man als Fleischer eine Website betreibt, fände ich es gut, Informationen über die Herkunft, Haltung und Schlachtung der Tiere zu bekommen.

Das wäre meiner Meinung nach der bessere Weg gewesen, den Disput zwischen der Band und der Fleischerei aus der Welt zu schaffen.

Thomas
13 Jahre zuvor

>So tief bin ich in dem Thema noch nicht.

Ich schon. Ich hab‘ das Dingens ja mal aus Neigung studiert. Als es Mode war: Duisburg, Amsterdam und Leiden.

Aber immer nur Ideengeschichte und in der Mensa den Braten abgeholt.

Vegetarismus nehm‘ ich übrigens sehr ernst, volkswirtschaftlich das coolere Modell

Und außerdem schmecken Sprossen und Kalamata-Oliven so schlecht nicht.

Torben
Torben
13 Jahre zuvor

@Thomas zu #29
Du hast Peter Singer gelesen? Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln, jedenfalls wenn ich Deinen Kommentar lese.
Das Werk auf welches Du Dich beziehst wenn Du schreibst, er ziehe es in Erwägung menschliche Tiere zu töten, dürfte „Praktische Ethik“ (oder auch „Animal Liebartion“, wobei ich ersteres empfehlen würde) gewesen sein. Eine sehr ausführliche, sorgsame und strukturierte Analyse von Ethik.
Ja, er erwähnt diese Gedankenspiele. In dem angesprochenen Kontext jedoch, der in der öffentlichen Diskussion völlig untergeht, ist das legitim und mit Nichten in irgendeiner Art und Weise verächtlich. Er überprüft dabei bspw. Aussagen über den Grund der differenzierten Betrachtungsweise der Wertigkeit von unterschiedlichen Formen des Lebens (Mensch – Tier). Wenn er also in einem einzelnen Gedankenstrang den Schluss zieht, dass man (unter den vorher zur Prüfung aufgestellten Argumenten) auch menschliches Leben bis zu einem gewissen Grad der kognitiven Fähigkeit ebenfalls töten dürfte, tut er dies zulässigerweise. In seinem Gesamtkontext aber, wenn er nicht gerade die Argumente der Menschen analysiert die im Töten von Lebewesen (vorwiegend Tieren) kein Problem sehen, da sieht seine Bewertung wieder ganz anders aus. Seine Ethik ist eine durchweg positive und lebensbejahende. Kein Kranker, kein Embryo und kein behinderter Mensch braucht sich vor den Argumentationen von Peter Singer fürchten.
Wer es nicht glaubt soll doch bitte mal sein Werk „Praktische Ethik“ lesen. Es ist wirklich sehr schlüssig und in keiner Weise irgendwie Lebensverachtend.
Aber Du hast natürlich Recht, dass sich das sehr leicht, gerade wenn man sich der Lektüre nicht stellt, fehlinterpretieren lässt und einzelne Absätze, wenn der Kontext fehlt, ziemlich verstörend wirken können.

Peter Singer hat übrigens kürzlich den Ethik Preis der giordano bruno Stiftung erhalten. Da dies gleichzeitig auch wieder die irrationale Debatte um fehlinterpretierte Thesen aus seinen Werken hervorrief, hat sich der humanistische Pressedienst, in Person Michael Schmidt-Salomons, dieser Sache in einem Posting angenommen:

https://hpd.de/node/11627

Liebe Grüße.

Thomas
13 Jahre zuvor

@Thorben #34

>Thomas zu #29 Du hast Peter Singer gelesen? Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln, jedenfalls wenn ich Deinen Kommentar lese.

Tu, was Du willst. (-:

Ich jedenfalls habe Singer sogar freiwillig studiert in meiner Jugend.

Und über die Debatte, die etwa an der Duisburger Uni zu Seminarsprengungen führte als dessen Epigonen ihn propagieren wollten im philosophischen Hauptseminar, lang und breit geschrieben.

Singer schreibt sehr klar, der hat eine Luzidität wie Wittgenstein drauf, ein Eindeutigkeitsmomentum wie Kant in seinen Thesen – deswegen kann man ihn überhaupt nicht mißverstehen.

Und wer ihn nicht mißverstanden hat, das waren ganz sicher die Leute von der Krüppelbewegung, die mit der MS, die gegen das damals umstrittenene Seminar von Singers Gefolgsleuten deutlich protestiert haben.

Singers Logik vom Präferenzutilitarismus definiert als moralisch integere Absolution den Unterschied in der Nützlichkeit von Wesen.

Singer sagt, wer postulativ Empfindungen von Schmerz habe, sei höherwertig einzustufen.

(Hm, als ich das erstmals meiner 33 Jahre alten Schnappschildkröte, die in einem Terrarium in meiner Küche lebt, das einzige Wesen, das ich kenne, das kein Gefühl kennt, erzählt habe, hatte ich jedenfalls das Gefühl, daß sie darüber lacht.)

Thorben: Singers Thesen begründen Euthanasie mit einem vorgeblichen Rationalismus, dem der Nützlichkeit eben.

Und. Daß Singer sich in der Scientific Community mißinterpretiert fühlt, halte ich für Mimosendünkel.

Torben. Du solltest mal Ollie Tolmeins Bücher zur Bioethik und zu Singer lesen. Im Prinzip ist der Antipode zu Singer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Tolmein

Und die Verheißung meiner Schnappschildkröte, sofern ich ihr Grinsen richtig interpretiere, heißt: Jeder Tag ist Gegenteil-Tag.

(-:

Torben
Torben
13 Jahre zuvor

@Thomas zu #31

Okay, ich nehme meine plumpe Kritik, Du habest Singer nicht gelesen, zurück… 🙂

Mit Deiner Antwort bringst Du mich in Verlegenheit.
Ich hab leider weder Philosophie, noch Ethik studiert. Es war auch (leider) nicht Teil meines eigentlich Studiums. Ich bin bei der Lektüre von einigen Humanisten auf Singer gestoßen und habe Dir (Schande über mein Haupt) flux unterstellt Du seist einer derjenigen, welche gerne gegen Singer hetzen.
Ich verfolge die gbs und ihre Aktivitäten recht aufmerksam und da wird man leider recht häufig mit undifferenzierter platter Kritik an Singer konfrontiert, weshalb ich – nicht minder undifferenziert wie ich jetzt vermuten muss – spontan in die Verteidigerrolle schlüpfte.

Mit meinem Laienwissen habe ich Singers Thesen, soweit ich sie recht verstanden habe, durchaus plausibel und nachvollziehbar empfunden. Ich kann auch nichts daran sehen, dass er das Schmerzempfinden und die Erfahrungsfähigkeit von Leid zum Kriterium wählte. Ich fand das in den aufgearbeiteten Zusammenhängen nachvollziehbar und sinnvoller als so manches Kriterium welches heutige Gesellschaften (oder Religionen) als Abgrenzungskriterium predigen.

Deine Gedanken werde ich bei der künftigen Lektüre der „Praktischen Ethik“ im Hinterkopf haben. Muss ich wohl nochmal lesen…
Welches Werk von Tolmein kannst Du mir denn empfehlen?
Vom Titel her scheint mir das Buch „Wann ist der Mensch ein Mensch? Ethik auf Abwegen“ ja passend zu erscheinen.

Liebe Grüße,
Torben.

Thomas
13 Jahre zuvor

>Ich hab leider weder Philosophie, noch Ethik studiert.

>Welches Werk von Tolmein kannst Du mir denn empfehlen?

Ideengeschichte. Ideengeschichte – rekurriert auf alles.

Sehr nett ist es auch, sich mit mit Contergankids, das ist so ungefähr meine Generation, sich über Singer zu unterhalten – so schnell kann eine meine besten Freundinnen mit den Füßen gar nicht tippen, wie die konträr zu Singer geht.

Je älter ich werde, desto mehr wird die Schüssel rund.

>Vom Titel her scheint mir das Buch “Wann ist der Mensch ein Mensch? Ethik auf Abwegen” ja passend zu erscheinen.

Viele Quellen, viele Titel, viel Buntes – das ganze Ding:

https://www.sonderpaedagoge.de/geschichte/deutschland/brdnachkrieg/quellen.htm

Tobias
13 Jahre zuvor

„Der Text ist für mich nicht einmal das Schlimmste, sondern die Bilder der Filiale. Das geht gegen unsere Urheberrechte.“

Aussschlaggebend ist hier doch nur, wer die Bilder gemacht hat. Wenn die Bilder von der Firma gemacht wurden, ist es eindeutig, dass eine Urheberrechtsverletzung vorliegt. Sind die Bilder aber von den Bandmitgliedern gemacht worden, dann weiß ich nicht, wo hier die Urheberrechtsverletzung sein soll.

Kevin Wystub (Erdbeereis Sänger)
Kevin Wystub (Erdbeereis Sänger)
12 Jahre zuvor

im video war EIN! foto zu sehen, das in der google bildersuche zu finden und runterzuladen ist und eine wurst könig filiale von innen zeigt. mitarbeiterinnen, sowie das wurst könig logo, haben wir mittels schwarzen balken unkenntlich gemacht. diese zensur reichte der geschäftsführerin jedoch nicht aus, da die filiale trotz zensur eindeutig als wurst könig filiale zu erkennen gewesen sei.

Werbung