Am Sonntag schlugen die Moskitos aus Essen am heimischen Westbahnhof den Favoriten und Tabellendritten der Oberliga Nord aus Leipzig in einem überragenden Spiel von beiden Teams mit 3:1. Am Freitag steht dann der nächste Knaller in der altehrwürdigen Eisporthalle in Essen-Frohnhausen an. Der Lieblingsfeind aus Herne gibt sich zum Ruhrderby die Ehre. Von unserem Gastautoren Simon Ilger
Nach dem kräftezehrenden Spiel in Tilburg am vergangen Freitag welches 1:4 aus Essener Sicht verloren ging und neben den fünf Toren auch zwei stattliche Boxeinlagen zu bieten hatte, ging man als eindeutiger Außenseiter in die Partie gegen Leipzig. Neben dem Langzeitverletzten Michael Hrstka fehlten die beiden – aufgrund ihrer Boxeinlagen gesperrten – Leistungsträger Julian Airich und Patrick Raaf-Effertz. Es gab jedoch auch erfreuliche Personalien: neben Goalie Justin Schrörs, der knapp drei Wochen krankheitsbedingt passen musste stand erstmalig nach über vier Monaten Dominik Patocka wieder im Mücken-Trikot auf dem Eis.
Das Spiel begann äußerst rasant, beide Teams legten im ersten Drittel ein enormes Tempo auf den glatten Grund und erspielten sich Chance um Chance die jedoch allesamt von den auf beiden Seiten hervorragend aufspielenden Goalies vereitelt wurden. Auch Leipzigs Bradley Snetsinger, der Top-Scorer der Liga, kam nicht zum Zug und so ging es torlos in die erste Drittelpause. Das zweite Drittel begann für die Icefighter aus Leipzig besser und in der 31. Minuten konnte Florian Ullmann nach starkem Zuspiel von Snetsinger das 0:1 erzielen. Die 641 Zuschauer am Essener Westbahnhof sahen weiterhin ein gutes Eishockeyspiel, deutlich über Oberliganiveau und wenige vor der Schlusssirene des zweiten Drittels konnte Essens Top-Stürmer Michal Velecky in 5:4-Überzahl Sebastian Staudt im Leipziger Tor zum verdienten 1:1 überwinden. Das dritte Drittel begann wie das zweite endete mit enorm hohem Tempo, sehr starkem Eishockey und vielen Torszenen auf beiden Seiten. In der 52. Minute ist es Andrej Bires der den Führungstreffer für Essen erzielen kann und was dann folgt ist ein Sturmlauf der Leipziger, welche jedoch an Justin Schrörs im Essener Tor schier verzweifeln. Gut zwei Minuten vor Schluss nahm Leipzigs Cheftrainer Sven Gericke Torhüter Sebastian Staudt zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, was Jan Barta wiederum eiskalt ausnutzte und zum 3:1 Endstand einnetzte. In der vorletzten Minute ließ sich der Leipziger Hubert Berger noch zu einer Undiszipliniertheit hinreißen und kassierte für einen versuchten Stockstich eine Spieldauerdisziplinarstrafe.
Moskitos-Coach Frank Gentges zeigte sich nach dem Spiel äußerst zufrieden mit seiner Mannschaft und lobte explizit die beiden Rückkehrer Schrörs und Patocka.
Am Freitag kommt nun Herne und die Essener hoffen auf ein volles Haus. Auch wenn die Herner, aktuell Tabellendritter, als Favorit in das Spiel gehen, haben die Essener in dieser Saison schon mehrfach gezeigt, dass sie insbesondere in heimischer Halle jedes Team schlagen können. Zur Zeit rangiert der Mückenschwarm auf Platz neun, vier Punkte hinter den siebtplatzierten aus Halle und zwei Punkte hinter den Bären aus Neuwied, welche den letzten Play-off-Platz belegen. Drei Punkte gegen Herne wären also enorm wichtig.
Tore:
0:1 (10:48) Ullmann (Snetsinger, Albrecht)
1:1 (39:36) Velecky (Barta, Saccomani) PP1
2:1 (51:43) Bires (Hildebrand, Gejerhos)
3:1 (57:55) Barta (Velecky, Klingsporn) EN
Strafen: Essen 4 – Leipzig 8 plus 5+SD Berger
Zuschauer: 641