13 Thesen für die Freiheit

freiheit

Die aktuelle Ausgabe von Novo Argumente widmet sich dem Thema Freiheit. Sie widmet sich ausschließlich dem Thema Freiheit. Mit einem „Freiheitsmanifest“ möchte die Novo-Redaktion eine Diskussion über den Wert der Freiheit in unserer Gesellschaft anregen. Daneben enthält das Magazin viele Autorenbeiträge zur Thematik, u.a. von Karen Horn, Stefan Laurin, Ulrike Ackermann, Philipp Tingler, Reinhard K. Sprenger, Vince Ebert, Josef H. Reichholf und Frank Schäffler – sowie Interviews mit Juli Zeh und Jan Fleischhauer.

Für freie Menschen und eine Gesellschaft freier Menschen im 21. Jahrhundert

Wir haben Glück, heute zu leben. Noch nie standen so vielen Menschen so viele Möglichkeiten offen. Wir sind mobiler, gesünder, wohlhabender, gebildeter, technologisch fortgeschrittener und in vielerlei Hinsicht freier in unserer persönlichen Lebensgestaltung als je zuvor. Grund genug, optimistisch in die Zukunft zu blicken.

Doch wir laufen Gefahr, wichtige Errungenschaften zu verlieren. Freiheitsmüdigkeit breitet sich aus. Der Glaube an unsere eigenen Fähigkeiten hat nachgelassen. Die Überzeugung, dass wir selbst und unsere Mitmenschen unangeleitet die richtigen Entscheidungen treffen und die Zukunft positiv gestalten können, verliert an Kraft. Immer mehr staatliche Gebote, Verbote und Regeln prägen unseren Alltag. So entsteht ein gesellschaftliches Klima, in dem nicht Offenheit, Experimentierfreude und Toleranz, sondern Skepsis, Ängstlichkeit und Konformismus dominieren.

Deshalb streiten wir für Freiheit: die Freiheit, die Menschen benötigen, um die Gesellschaft voran zu bringen, die Freiheit, das eigene Leben zu gestalten, und vor allem auch die Freiheit kontroverser, offener Debatten ohne Denk- und Redeverbote. Eine Gesellschaft, die das nicht zulässt, ist nicht mehr frei. Nur eine Gesellschaft, in der es freien Wettstreit der Ideen gibt, kann sich positiv verändern.

Diese Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit und war es nie. Das Recht, eigene Ziele und Träume zu verfolgen, Gedanken und Meinungen auszudrücken und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, wurde einst den Herrschenden abgetrotzt. Wir müssen uns jeden Tag neu dafür einsetzen. Das Problem von Freiheit oder Unfreiheit ist nicht eines, das für uns während der Französischen Revolution oder der Verabschiedung des Grundgesetzes gelöst wurde. Es betrifft uns jeden Tag in unserem eigenen Leben. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der aktuellen Krise des politischen Liberalismus haben wir 13 Thesen formuliert, mit denen wir eine neue Diskussion über Freiheit aus humanistischer Perspektive eröffnen wollen.

1. Der Mensch ist nicht das Problem, sondern die Lösung. Freiheit ist nicht gefährlich, sondern die Quelle menschlicher Kreativität.

Dem humanistischen Ideal, dass der Mensch frei und autonom sein Leben und seine Umwelt kontrollieren und durch rationales Handeln zum Besseren gestalten kann, steht heute ein antihumanistisches gegenüber, das auf Vermeidung, Selbstbegrenzung, Risikoscheu und Angst vor Veränderungen basiert. Hier erscheint der Mensch in erster Linie als mögliche Gefahr für sich selbst, für andere und den ganzen Planeten. Dagegen wenden wir uns. Wir glauben an den Menschen, sein schöpferisches Potenzial und damit auch an die Freiheit.

2. Wir können selbst entscheiden, was gut für uns ist und was nicht. Dafür brauchen wir keinen wohlmeinenden Staat, der uns erzieht, therapiert oder vor uns selbst schützt.

Wenn in der westlichen Gesellschaft das gesellschaftliche Gut Freiheit relativiert wird, geschieht dies nicht in jener Weise, wie wir es von Diktaturen kennen. Es marschieren keine Polizeitruppen auf und es wird keine Staatspropaganda auf Flugblätter gedruckt. Die moderne Sprache des Freiheitsentzuges ist die des Beschützers und Pädagogen. Frauen müssen vor Männern geschützt werden, Verbraucher vor Konzernen, Nichtraucher vor Rauchern und die Raucher vor sich selbst. Durch Verbote und Verhaltensanreize greifen politische Institutionen in immer mehr Lebensbereiche der Bürger ein und machen Vorschriften darüber, was wir essen, trinken oder konsumieren dürfen und wie wir uns in zwischenmenschlichen Beziehungen verhalten sollen. Damit verkehrt sich unser Verhältnis zu den Institutionen. Nicht der Staat muss sich mehr vor den Bürgern rechtfertigen – die Bürger werden dem Staat gegenüber rechenschaftspflichtig.

3. Die repräsentative Demokratie bildet das Fundament unserer politischen Freiheit. Sie muss gegen Allparteienkonformismus und technokratischen Politikstil verteidigt werden.

Für die Freiheit zu kämpfen, wird heute umso wichtiger, weil es bequem geworden ist, Verantwortung an andere auszulagern, statt mit Mut und Zuversicht für eigene Entscheidungen gerade zu stehen. Die politisch Handelnden verstecken sich hinter angeblichen Sachzwängen und entziehen sich so der Kontrolle und Rechtfertigungspflicht gegenüber der demokratischen Öffentlichkeit. Statt im Parlament werden politische Entscheidungen häufig von Gremien getroffen, die sich keiner demokratischen Wahl stellen müssen – das gilt vor allem für die EU-Ebene. Zu leichtfertig wird das Mantra, es gebe keine Alternative, von vielen Bürgern akzeptiert. Doch es gibt in der Politik immer Alternativen. Deshalb treten wir für ein Wiedererstarken der demokratischen Streitkultur in Parlamenten, Parteien und der Bevölkerung ein.

4. Die ausufernde Überwachung macht die Welt nicht sicherer, sondern unfreier.

Staatliche Überwachung ist längst Alltag. Spätestens seit dem 11. September 2001 greift der Staat unter dem Vorwand der Gefahrenprävention im Antiterrorkampf massiv in die Rechte seiner Bürger ein. Die Angst vor Terrorangriffen oder anderen Gefahren hat dazu geführt, dass der Schutz durch den Staat für viele wichtiger geworden ist als der Schutz vor dem Staat. Der Preis, den wir hierfür zahlen, ist ein zunehmender Verlust unserer Selbstbestimmung. Verbriefte Freiheitsrechte werden durch Vorratsdatenspeicherungen, Abhörnetze oder die präventive Erfassung biometrischer Daten eingeschränkt. Diese Entwicklung muss umgekehrt werden. Wir schützen uns nicht durch immer mehr Überwachungskameras oder Kontrollen vor Terroristen. Angst und Misstrauen sind kein guter Ratgeber.

5. Das Private muss privat bleiben. Vertrauensvolle Beziehungen im Privaten schaffen die Grundlage für ein lebendiges öffentliches Leben.

Immer mehr Menschen glauben, hinter verschlossenen Türen, Schändliches oder Gefährliches vermuten zu müssen. Aus diesem Misstrauen erwachsen Forderungen nach Transparenz in immer mehr Bereichen unseres Lebens. Die persönliche Freiheit der Menschen entfaltet sich aber gerade in den selbst gewählten zwischenmenschlichen oder familiären Beziehungen, die den Einzelnen die Sicherheit geben, frei von externen Vorschriften und Rollenerwartungen autonom zu handeln. Mündigkeit und Urteilskraft werden vor allem in der Sphäre des Privaten eingeübt – aber auch die Politik kommt nicht ohne Vertraulichkeit aus. Deshalb müssen wir die Privatsphäre nicht nur vor staatlichen Eingriffen schützen, sondern auch das Bewusstsein für ihre gesellschaftliche Bedeutung wieder schärfen.

6. Kindererziehung ist Angelegenheit der Eltern und nicht des Staates.

Bis heute sieht das Grundgesetz Erziehung zwar noch als Recht und Pflicht von Eltern an, doch das Prinzip elterlicher Erziehungshoheit wird immer weiter ausgehöhlt. Dadurch wird auch der Status der Eltern als mündige und verantwortungsbewusste Erwachsene in Frage gestellt. Eltern wird nicht mehr zugetraut, selbst am besten zu wissen, was gut für ihre Kinder ist. Da schlechte Erziehung heute für praktisch jedes spätere Fehlverhalten von Menschen als Begründung herhalten muss, sieht der Staat besonderen Handlungsdruck. Durch die zunehmenden Interventionen entsteht ein Klima der Verunsicherung bei den Eltern, unter dem die Kinder am meisten leiden.

7. Das Ziel des Sozialstaats muss es sein, dass Menschen unabhängig bleiben und weder staatlicher Fürsorge bedürfen, noch staatlicher Bevormundung ausgesetzt sind.

Es ist richtig und ein Gebot der Humanität, dass die Gesellschaft hilfsbedürftige Menschen materiell unterstützt. Das Ziel jeder staatlichen Unterstützung muss es aber sein, dass die Hilfsempfänger so schnell wie möglich wieder ohne sie auskommen können. Der Sozialstaat hat sich merklich von diesem emanzipativen Anspruch entfernt. Das heutige Wohlfahrtsmodell basiert auf der therapeutischen Prämisse, wonach im Grunde alle Menschen in unterschiedlichem Ausmaß von einem omnipräsenten Staat und seinen Institutionen beraten, betreut und zu einem gesünderen und besseren Lebensstil erzogen, verführt oder gedrängt werden müssen. Gefördert wird Abhängigkeit und Entsolidarisierung statt Unabhängigkeit und gesellschaftliches Miteinander. Deswegen brauchen wir eine politische Debatte über die Grenzen des interventionistischen Sozialstaates.

8. Die Redefreiheit ist das Fundament der Demokratie. Jedes Wort, auch das schwer ertragbare, muss gesagt werden dürfen.

Meinungs- und Redefreiheit werden von unserer Verfassung garantiert, aber nicht mehr gelebt. Immer wieder werden scheinbar gute Gründe dafür aufgeführt, warum die freie Rede eingeschränkt werden sollte – etwa, dass sich empfindliche Seelen durch Wörter verletzt fühlen oder verwirrte Zeitgenossen von Demagogen verführt werden könnten. Sprachregeln sollen die Menschen vor eigenem und fremdem sprachlichen „Fehlverhalten“ schützen. Abweichende Meinungen werden nicht als Chance gesehen, die eigenen Argumente zu erproben und zu stärken, sondern zum Anlass genommen, Menschen auszugrenzen oder eine Entschuldigung zu fordern. Aber nur dort, wo verschiedene Meinungen im Wettstreit miteinander liegen, kann sich am Ende das beste Argument durchsetzen. Deshalb brauchen wir das Recht, jede Überzeugung hören zu dürfen, denn auch falsche, provozierende, verlogene und verabscheuungswürdige Äußerungen tragen zum Klärungsprozess bei. Statt auf Tabus sollten wir auf eine Kultur der Kontroverse setzen.

9. Die Wissenschaft muss frei von politischer Einflussnahme forschen dürfen. Je besser wir verstehen, wie die Welt funktioniert, desto umfassender können wir unser Schicksal selbst bestimmen.

Je mehr wir wissen, desto freier können wir sein. Die Forschung erweitert unablässig unsere Handlungsmöglichkeiten. Gerade die Freiheit der Forschung ist aber heute nicht in vollem Maße gewährleistet. Denn sie ist nur dann wirklich frei, wenn sie als Selbstzweck betrieben wird, also ausschließlich dem Erkenntnisgewinn und der Wahrheitssuche dient. Dafür muss die Wissenschaft vom Staat mit genügend finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Gleichzeitig muss er sie als autonome Sphäre respektieren und darf nicht versuchen, sie zu lenken und zu regulieren.

10. Naturbeherrschung ermöglicht Freiheit.

Die wachstums- und technikkritische Grundhaltung sowie die Knappheitsmythen grünen Denkens verneinen unsere Rolle als Gestalter unserer Umwelt. Ständig wird an uns appelliert, die Natur durch Vorsorge, Verzicht und Selbstbeschränkung zu konservieren. Dabei ist die Befreiung von den Härten und Launen der Natur eine zivilisatorische Errungenschaft. Die immer weiter reichende Naturbeherrschung hat uns in den vergangenen 200 Jahren Freiheit und Wohlstand gebracht. Wer von der natürlichen Begrenzung der Ressourcen spricht, blendet den menschliche Erfindungsreichtum aus. Wir erschließen ständig neue natürliche Quellen des Reichtums. Auch für zehn Milliarden Menschen ist ein hoher, „westlicher“ Lebensstandard möglich. Wir dürfen uns nicht irritieren lassen und müssen diesen Weg weitergehen.

11. Unternehmerische Freiheit und Wirtschaftswachstum im Rahmen einer demokratischen, gemeinwohlorientierten Gesellschaft schaffen die materiellen Voraussetzungen für ein freies Leben.

Die Skepsis gegenüber der Marktwirtschaft ist heute weit verbreitet. Es wird unterstellt, die Interessen der Wirtschaft und der Bevölkerung ständen in Widerstreit zueinander. Die Unternehmen werden immer stärker reguliert. Dies führt dazu, dass sich nicht die besten Lösungen durchsetzen und Investitionen ausbleiben. So werden Wachstum und Innovationskraft der Wirtschaft gehemmt. Doch wirtschaftliches Wachstum ist nicht nur Grundlage dafür, dass Hunger und Armut weltweit mehr und mehr zurückgedrängt werden. Wirtschaftswachstum bedeutet auch mehr Freiheit bei uns: In Deutschland hat sich im 20. Jahrhundert die Zahl der Arbeitsstunden pro Kopf halbiert. Wir werden freier, wenn immer weniger Arbeit zur unmittelbaren Erzeugung der materiellen Lebensgrundlagen erforderlich ist, wir uns mehr leisten können und mehr Freizeit haben.

12. Offene Grenzen machen uns alle freier. Wer seine Koffer packt, um woanders Arbeit und ein besseres Leben zu finden, zeigt Initiative und Mut. Wir können von der Dynamik der Einwanderung nur profitieren.

In einer freien Welt sollte jeder das Recht haben, zu leben und zu arbeiten, wo er möchte. Viel zu häufig wird über Einwanderung als Last gesprochen. Während wir akzeptieren, dass die Öffnung der Grenzen für Waren unseren Wohlstand erhöht hat, stehen viele der Einwanderung skeptisch gegenüber. Dabei kommen hier die gleichen Mechanismen zum Tragen: Menschen gehen dorthin, wo sie Arbeit finden können und ihre Dienste gebraucht werden. Einwanderungswellen gehen häufig mit großen Wachstums- und Wohlstandsimpulsen einher. Wir sollten Einwanderung daher als etwas Positives begreifen, anstatt angstgesteuerte Debatten über ihre Begrenzung zu führen.

13.Es ist sinnlos, sich den Menschen als Wesen ohne freien Willen zu denken.

Der Mensch ist in seinem Denken und Handeln frei. Wir berauben uns unserer Freiheit, wenn wir uns einreden oder einreden lassen, nicht selbst für unser Leben verantwortlich zu sein, sondern bloß Resultat unserer Gene, Produkt unserer sozialen Herkunft oder Opfer frühkindlicher traumatischer Erfahrungen. Die übermäßige Betonung vermeintlicher natürlicher oder sozialer Ursachen des Verhaltens erschwert den Individuen, ihr Leben als rationale und voll verantwortliche Akteure in die eigene Hand zu nehmen.

Das Manifest kann hier gelesen, kommentiert und unterzeichnet werden:freiheitsmanifest.de

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
48 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
11 Jahre zuvor

„6. Kindererziehung ist Angelegenheit der Eltern und nicht des Staates.“
Was sind da gesetzliche Vorschriften, die da Eingreifen?
Mir fallen nur Schulpflicht und Jugendamt ein. Habe keine Kinder, vllt daher was nicht mitbekommen.

„Das Ziel jeder staatlichen Unterstützung muss es aber sein, dass die Hilfsempfänger so schnell wie möglich wieder ohne sie auskommen können. Der Sozialstaat hat sich merklich von diesem emanzipativen Anspruch entfernt.“
ist schlecht formuliert mMn.
Der Sozialstaat soll gerne emanzipatorisch sein und nicht paternalistisch. Aber wenn es um Sozialhilfen geht… das Ziel, das Menschen schnellstmöglich wieder ohne Sozialhilfe auskommen sollen, kann nicht erreicht werden. Es wird ja z.B. keine Vollbeschäftigung geben und somit immer Arbeitslose. Somit wird für viele Menschen ein Abhängigkeits-Verhältnis bestehen, ob man will oder nicht.
Solange das den Abhängigen die größtmögliche Freiheit und Würde lässt und nicht paternalistisch erziehen will, wäre das aber auch völlig okay.

zu 8 Redefreiheit: hätte man noch Zeichen ergänzen können. Mir ist es zwar nicht unsympatisch, wenn NPD-Anhänger wegen Hitlergrüße Ärger bekommen… aber ein Zeichen zu verbieten ist Quatsch. Lass die Nazis etc. ihre Zeichen lieber öffentlich zeigen, das ist für die sicher kontraproduktiver als das Verbot… wären sie klug, würden sie sich alle zu Performance-Künstler erklären und einen auf Meese machen.

zu 9 Forschung: sehr wichtig ist auch, dass die Forschungsergebnisse, die mit Staatsgeldern gefördert wurden, auch frei und für jeden zugänglich veröffentlicht werden. Sonst ist man gezwungen die angesehenen Zeitschriften für 933984984984984 Euro im Abo zu bestellen… damit ist das Wissen nicht frei zugänglich und bleibt einer kleinen Menge vorbehalten

zu 13 „freier Wille“: ich finde den Punkt etwas unsinnig. Hätte man weglassen sollen. Die anderen 12 Punkte implizieren auch politisches Handeln, das man sich wünscht. Während 13 argumentiert, dass man im Denken frei sein soll… solange man nicht der Meinung ist, dass der Mensch Resultat seiner Erfahrungen und Gene ist…
jedem stehts frei, sowas zu behaupten. Zumal es ja Forscher gibt, die bezweifeln, dass es den freien Willen gibt… und es nachgewiesen ist, dass der Mensch auch nicht rational handelt wie ein Homo oeconomicus…
vielleicht versteh ich auch nicht, worauf man hinauswill, aber 13 wäre besser weggelassen worden.

Dummkopf
Dummkopf
11 Jahre zuvor

Die Reklame (google) unter dem Text:

Lesen Sie mehr über AfD

jungefreiheit.de/probe-abo

Alternative für Deutschland Mehr erfahren: 4 Wochen JF Probeabo

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Dummkopf

@Dummkopf: Bei mir steht IT-Werbung. Die Werbung wird von Google eingespielt. Ich habe keine Lust, das technische Verfahren immer und immer wieder zu erklären und damit ist die Debatte, die wir hier schon 1oo Mal hatten beendet. Und ja: Du kannst lesen…

Dummkopf
Dummkopf
11 Jahre zuvor

Mir ist schon klar, wie das mitte Reklame von dieser Suchmaschine so läuft. Deshalb habe ich den Reklametext auch c&p. Aber danke für den Hinweis.

Wäre ich der St. Laurin und somit Mitunterzeichner, so würde ich es aus Gründen meiner Authentizität es als unabdingbar betrachten, Google Analytics, Akismet Spam Filter und dergleichen abzustellen – -der Freiheit wegen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ganz genau genommen hätte ich das erst gar nicht angefangen.

Mir ist schon klar, es geht ums Geld, schliesslich muss die Nummer hier auch bezahlt werden, trotzdem.

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Dummkopf

@Dummkopf: Wenn Du ein Blog machst, kannst Du das auch gerne alles so machen wie Du willst. Wir machen es weiterhin wie bisher.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

@#3 | Stefan: Ich sehe Werbung für neuste Musikproduktions-Technik und Asthma, weil ich für meine Tante kürzlich nach günstigen Hustenmitteln gegoogelt hatte. Wenn man wollte, könnte man natürlich auch Rückschlüsse auf persönliche Präferenzen derjenigen User ziehen, die AfD-Werbung sehen. Aber das wollen wir ja nicht, oder?:-)))

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

Die totale Elternhoheit über die Erziehung ihrer Kinder ist das Gegenteil von Freiheit, wenn man sie aus der Perspektive der Kinder sieht. Der Kern aller Chancenungleichheit besteht ja in der unabänderlichen biologischen Tatsache das sich der Mensch seine Eltern nicht aussuchen kann. Seine Freunde und Lehrer aber schon.

Wenn er aber bis zu seinem 18 Lebensjahr komplett unter der Fuchtel seiner Eltern stehen, also bis dahin über keine eigenen, d.h. staatlich gegen die Eltern gesicherten Rechte der Selbsbestimmung verfügen würde, wäre die totale elterliche Erziehungsbestimmung im Ernstfall nichts anderes als Gehirnwäsche.

Hinzu kommt das eine Erziehung zur Freiheit die wesentliche Voraussetzung für ein selbstgestaltets Leben ist. Die genau aber ist in einem unfreien Elternhaus eben nicht gewährleistet, bzw. stark behindert.

Man kann das sehr gut an der religiösen Programmierung vieler Kinder sehen, die ehe sie überhaupt selbst darüber entscheiden können, ja überhaupt wissen was Religion, geschweige den Gott bedeutet, schon Mitglied der Kirche ihrer Eltern werden müssen.

Dummkopf
Dummkopf
11 Jahre zuvor

Ich bin mir nicht sicher, ob ich kann den Text sowie #1 und #6 richtig zusammengekomme; ich versuche es mal so (auch wenn ich hier autobiographisches zum Besten gebe:

Ich in ein katholisches Elternhaus geboren worden. Ich wurde getauft, habe in der Schule Religionsunterricht durch den Pfarrer von gegenüber genossen,
war nach entsprechender Vorbereitung bei meiner ersten Beichte. Überhaupt habe ich alle, meinem Lebensalter entsprechenden Sakramente gespendet bekommen. Ich war (nominell) Sonntags um 9.00 Uhr im Jugendgottesdienst und habe mich in der Kirche sitzend auch nicht umgedreht, sondern immer noch vorne geschaut.

Was macht das mit einem?

In meinem Falle nichts.

Ich bin mit 16 Jahren ausgetreten.

Nansy
Nansy
11 Jahre zuvor

Kann ich mich mit anfreunden – zu 12 (offene Grenzen) fällt mir allerdings nichts ein, was in der Kürze erklären würde, warum sich das anhört, als wenn es jemand geschrieben hätte, der noch nie im Ausland gewesen ist.

„Die Vorstellung, Immigranten würden durch kriminelle Schlepperbanden in die Irre geführt und wüssten nicht, welch hartes Leben sie erwartet, ist naiv und missversteht die Dynamik der Migration.“

Es ist immer wieder verblüffend, was in Deutschland lebende Menschen für Vorstellungen von den Verhältnissen in Entwicklungsländern haben. Auch viele Jahre nach meinen Auslandsaufenthalten, setzt mich das immer wieder in Erstaunen (Erschrecken?)…..

Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Dummkopf

Für mich gilt das gleiche. Ich war sogar auch noch Messdiener. Ich bin allerdings erst mit 18 Jahren ausgetreten, was letztendlich nichts anderes sagt, als das das alles sogar sehr viel mit einem macht.

Wären wir beide jedoch z.B. bei den zeigen Jehovas gewesen, sprich hätten wir beide streng religiöse Eltern gehabt, wäre dieser Lernprozess allerdings sehr wahrscheinlich garnicht, und wenn doch, wesentlich schmerzlicher verlaufen.

Hätte meine Mutter, ein wunderbare Frau und mittlerweile verstorben, allerdings bei mir zuhause das alleinige Sagen gehabt, wäre ich sehr wahrscheinlich schon weit vor meinem 16 Lebensjahr in einem Priesterseminar/Internat im Sauerland gelandet und da wäre ich nicht mehr so einfach aus der religiösen Programmierung herausgekommen.

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor

@Dummkopf: Beendet bedeutet beendet. Schreiben Sie was zum Thema des Textes oder trollen Sie anderswo herum.

Tolleranz
Tolleranz
11 Jahre zuvor

zu Punkt 6 ist das wesentliche schon gesagt worden.
zu Punkt 12 muss ich Nansy zustimmen. Die wenigsten Einwanderer (vor allem nicht die, die wir dringend ohne Bedingungen aufnehmen sollten) kommen wohl wegen eines (besseren) Jobs nach Deutschland/Europa.

David Schraven
David Schraven
11 Jahre zuvor

@ Arnold

Das mit den Kindern stimmt soweit. Ist aber sehr kompliziert. Die Selbstentfaltung ist wichtig. Die Erziehung dazu erst recht. Aber wenn Leute in ihrer Homöopathennische leben wollen mit dem heiligen St. Globuli, dann finde ich, dürfen sie das. Dann dürfen sie ihren Kindern meinetwegen auch sagen, dass gutes Getreide nur bei Vollmond ausgesäht werden kann.

Die müssen ihre Kids nur impfen, bei Krebs ordentlich behandeln lassen und auf eine Schule schicken.

der, der auszog
der, der auszog
11 Jahre zuvor

@Arnold

Dein Biographischer Einwurf, gerade was die religiöse Erziehung angeht, kommt mir sehr bekannt vor, auch wenn mein Bruch mit der Kirche erst wesentlich später kam (ich war nicht nur Messdiener, sondern habe auch einige Semester Theologie studiert) und auch nicht so krass wie bei Dir war, dass ich es für nötig hielt aus dem Laden völlig auszutreten. Der wichtigste Faktor ist da sicherlich der Einfluss des Elternhauses, dem man sich als Kind und Heranwachsender erst einmal nicht so ohne weiteres entziehen kann. Man sollte allerdings das Phänomen des sogenannten Generationenkonfliktes nicht unterschätzen, in den jeder Mensch im Laufe seines Reifeprozesses gerät und der dabei hilft, sich von seinen Eltern und ihrer ‚religiösen Programmierung‘ abzunabeln. Je freier und toleranter eine Gesellschaft ist, desto Vielfältiger sind die Alternativen, die sich für eine Neuorientierung bieten und um so einfacher fällt es loszulassen.

@Tux

Falls es Dich interessiert, wie ein einflussreicher Politiker tickt, der
zwar ausgebildeter Lehrer ist, aber, soweit ich weiß, genau wie Du keine Kinder hat, sich aber in der sozialdemokratischen Wohlfühlwelt Nordrheinwestfalens einen Namen gemacht hat, weil er kein Kind zurücklassen will, dann lass Dir mal folgende Sätze von Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski auf der Zunge zergehen:

„So drastisch es klingt, manchmal wäre es wirklich sinnvoller, Kinder direkt nach der Geburt in eine andere Obhut zu nehmen, das ist bitter, aber es ist so. Mir macht es große Sorgen, dass Eltern nicht mehr in der Lage zu sein scheinen, ihre ureigenen Aufgaben zu erfüllen. Zum Beispiel ist Zahnpflege in einem bestimmten Milieu längst nicht mehr selbstverständlich. Da kommt die nächste Aufgabe auf uns zu.“

oder an anderer Stelle:

„Wir stellen zum Beispiel fest, dass viele Kinder übergewichtig sind, dass sie nicht mehr rückwärtslaufen können, dass sie keine Pausenbrote mehr mitbekommen. Also bieten wir Projekte an, in denen wir etwa gemeinsam mit den Eltern das Frühstück für deren Nachwuchs vorbereiten. Die Frage ist doch: Schauen wir nur zu oder greifen wir ein? Und da ist es gesamtgesellschaftlich extrem sinnvoll, früh zu intervenieren, um hier für eine Änderung im Bewusstsein zu sorgen.“

Das vollständige Interview von Jörg Diehl mit Gelsenfrank gibts im Spiegel:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/in-gelsenkirchen-leben-die-meisten-armen-kinder-deutschlands-a-864565.html

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Auch wenn es trivial ist, auch wenn ich es hier im Blog schon x-mal gesagt habe:
1.
Frei sein:
Wo zu,wo für frei sein und wo von frei sein?
Über Antworten auf diese Fragen hat jeder jeden Tag n a c h z u d e n k e n .

Geschieht das nicht, fehlt die Basis für einen Diskurs über „Freiheit“, für einen
Diskurs im Sinne der Habermas-Defintion: „Diskurs ist der Schauplatz kommunikativer Rationalität.“

Mir scheint, daß diese Basis oftmals fehlt.

Folglich wird beim Meinungsaustausch in Einzefällen -Kindererziehung, Rauchverbot, Geschwindigkeitsbegrenzung, Sexualleben, Religionen, pp.-
oftmals nur an der „Oberfläche gekratzt und vor allem „aneinander vorbei-geredet“.

2.
Frei sein in dem Bewußtsein, lebensnotwendig und unabänderlich Teil einer Gemeinschaft zu sein.

Teil einer Gemeinschaft, die Verantwortung für mich trägt und in der
ich folglich für die Gemeinschaft (mit-)v e r a n t w o r t l i c h bin; für ihr Überleben und für ihr Funktionieren.

Über diese Feststellung hat ebenfalls jeder „jeden Tag“ n a c h z u d e n k e n .

Geschieht das nicht, fehlt wiederum die Basis für einen Diskurs über „Freiheit und Verantwortung“.

Mir scheint, diese Basis fehlt regelmäßig im Meinungsaustausch und auch deshalb wird -sh.oben-oftmals nur an der „Oberfläche gekratzt“ und vor allem“aneinander vorbeigeredet“, z.B. wenn über Inhalt und Schranken des Sozialstaates diskutiert wird, über Demokratie und Rechtstaat, über ihre gegenseitige Unabdingbarkeit und über ihre dementsprechende Inhalte und Schranken, über Gerechtigkeit, über Solidarität, über die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz pp.

Mir scheint, in dem sog. Freiheitsmanifest, über das hie diskutiert wird, wird auch nur an der Oberfläche gekratzt.

Überraschen kann das niemanden.Denn über „Freiheit“, über „Freiheit und Verantwortung“ wird seit mehr als 2.000 Jahren nachgedacht, geschrieben, geredet,diskutiert mit den unterschiedlichsten Folgen für die jeweilige Staats- und Gesellschaftsordnung. Ein kurzes Manifest kann das nicht ersetzen, kann das nicht einmal in Kurzform zusammenfassen.

„Freiheit und Verantwortung“

Ist das etwas, was das Leben eines jeden Menschen trägt und prägt?

Oder ist das nur etwas, was einige Intellektuelle in der jeweiligen Gesellschaft, getragen und bestimmt von sehr persönlichen, oftmals lediglich (partei-)politischen Interessen und Zielen situationsabhängig definieren und diktatorisch als das „objektiv Richtige“ zu bestimmen versuchen?

Das wiederum hat dann nichts zu tun mit einem Diskurs, sondern mit einem Manifest.

Ich frage , ob nicht jedes Manifest a priori freiheitswidrig, der Diskurs jedoch der Freiheit immanent ist.

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

Ich habe früher, als ich noch keine Kinder hatte, viel mehr Ahnung von der Kindererziehung gehabt, als heute. Das scheint aber vielen so zu gehen. Denn später, als ich Kinder hatte, haben sehr viele Menschen, die selbst weder Kinder hatten, noch jemals eigene Kinder haben wollten, mir sehr genau erklärt, was meine Frau und ich falsch machten. Schade, dass diese fähigen Erzieher nicht selbst Kinder hatten. Daraus wären sicherlich Wunderknubbel geworden.
Sie haben aber keine und ein großer Teil von Ihnen arbeitet beim Staat. Da liegt es doch nahe, die Kinder vom Staat erziehen zu lassen. Nur will jede Frau, die wirklich Kinder haben will, diese auch um sich haben. Sonst wollen sie keine.
Wenn es gelänge, diese Frauen zu überzeugen dennoch Kinder zu gebären, auch wenn dann der Staat kommt und sie ihnen abnimmt, hätte der Staat eine gute Chance sich selbst auf ewige Zeiten zu stabilisieren. Dieser Überlegung liegt die Grundannahme zugrunde, das die Erziehung der Kindheit längerfristig wirkt. Wenn ich aber die Entwicklung von @Dummkopf, @Arnold, @Der, der überdenke, dazu meine eigene Entwicklung berücksichtige, glaube ich, dass Menschen mit stark ausgeprägtem individualistischen Charakter meist aus Familien stammen, weniger aus staatlichen Erziehungsanstalten. Mir stellt sich die Frage, Welche Menschen, die heute im Zenit ihres Lebens stehen, und wegen ihren Leistungen im Leben bekannt geworden sind, in Familien, und welche und wieviele in Staatlichen Einrichtungen großgezogen worden.
Mein Grundgedanke ist dabei völlig außerhalb der political corectnes vorbei die Frage, was der Allgemeinheit besser nützt.

hop
hop
11 Jahre zuvor

Das Manifest träumt den liberalen Traum vom Staat, der nur noch dazu da ist, das Privateigentum seiner Bürger zu schützen. In einer Gesellschaft, in der noch nicht einmal ein Mindestlohn von 8,50 Euro durchzusetzen ist (natürlich bekämpft dieser nur die Symptome und nicht die Ursachen), bleibt die Freiheit aber immer nur die Freiheit derer, die sie sich leisten können. Und das werden immer weniger.

Auf der einene Seite herrscht Misstrauen gegen den Sozialstaat auf der anderen Misstrauen gegen den Kapitalismus (im Manifest Marktwirtschaft genannt). Der späte Horkheimer hat gesagt, daß Gerechtigkeit und Freiheit „dialektische Begriffe“ seien: Je mehr Gerechtigkeit, desto weniger Freiheit; je mehr Freiheit, desto weniger Gerechtigkeit.“ Der alte Marxist bezog sich vor allem auf die Zustände im realexistierenden Sozialismus – auch vor dem Hintergrund, dass es den (Industrie-)Arbeitern in den westlichen, kapitalistischen Ländern damals vergleichsweise gut ging.

Seit den frühen 1980ern erleben wir einen Rollback: Reagonomics, Thatcherism und Kohl-Ära haben den Klassenkompromiss aufgekündigt. Vor diesem Hintergrund im Namen der „Freiheit“ eine weitere Deregulierung zu fordern gehört zwar zum neokonservativen Programm, bleibt aber bemerkenswert: Schärfere Gesetze/stärkere Überwachung und Freiheit des Marktes sind zwei Seiten einer Medaille. Die Gelder kann der Staat, der sich ja eigentlich zurückziehen soll, und können die Besitzenden dann mal schön in die innere Sicherheit und in den Schutz in ihres Privateigentums investieren. Die City of Quartz lässt grüßen.

Der schnüffelnde, mich bevormundende Staat geht mir auch auf die Eier, Marktradikalismus hilft da allerdings nicht weiter – im Gegenteil. Das Freiheitsmanifest klingt für mich eher nach einem sozialdarwinistischen Projekt, bei dem die Schwachen „natürlich“ auf der Strecke bleiben: Mittelalter statt 21. Jahrhundert. Und natürlich bin ich nicht so naiv zu glauben, dass diejenigen, die über ein gewisses Vermögen verfügen, dieses nicht unbedingt freiwillig mit denjenigen teilen möchten, die es erarbeitet haben…

abraxasrgb
abraxasrgb
11 Jahre zuvor

@ Walter Stach und Konsorten / Kohorten der Verantwortung:

Ver-ANTWORT-ung setzt logisch und semantisch die Nach-FRAGE voraus.
Die gibt es bei vielen liberalen / libertären Menschen aber nun einmal nicht.
Genau so wenig, wie mich die andere Meinung mancher Menschen beeinträchtigt, sollen sie es bitte schön auch mit meiner MEIN-ung machen.

Abgesehen davon geht es um Handeln, nicht nur um Worte …

Die Habermässige Religion der Rationalität und Vernunft, muss ich selbst als Philosoph, nicht regelmässig (be)folgen und schon gar nicht als allein selig machende Weisheit anbeten. Das ist ein wenig einseitig und latent vernunftgrößenwahnsinnig. Die meisten Faktoren der Menschlichkeit lassen sich eben gerade nicht rational / objektiv bestimmen. Es sei denn, man möchte den kleinsten gemeinsamen Nenner der kollektiv / objektiven Egalität von rationalen Ameisen.

Wer mehr Staat fordert, anstatt Freiheit fördert, kommt am Ende beim egalitären Kollektivismus an.

Sehr schön erläutert bei F.A.v.Hayek: Wege in die Knechtschaft.

Gruß
abraxasrgb

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

-18-
1.
„Freiheit, die i c h meine“……..; Respekt vor dem, was der andere meint, wenn er Freiheit denkt, diskutiert, lebt? Den erkenne ich in Ihrem Beitrag nicht.

2.
Ich habe mich in meinem Beitrag -15- nicht mit der Philosophie von Habermas befaßt.
In diesem Zusammenhang deshalb gänzlich unverständlich, weil insofern sinnlos,sind mir deshalb die Worte:“……. als allein selig machende Weisheit……“.

Ich habe lediglich eine Definition von Habermas zitiert: „Diskurs ist………“.
Ich finde, das ist eine hervorragende Definition, jedenfalls eine für mich in Streitgesprächen beachtenswerte und hilfreiche.
Und ich finde, sie verdient es, von allen bedacht zu werden, die über das was „Freiheit“ ist diskutieren, auch hier bei den Ruhrbaronen.

3.
Wenn der vorletzte Satz eine Replik auf meinen Beitrag war, ist das durch nichts zu begründen.

4.
Zum Grundsätzlichen:
Freiheit ohne Verantwortung -sich selbst und der Gemeinschaft gegenüber-?

Nach meiner Meinung -ich bin so frei, diese zu haben und zu äußern-, wäre das zutiefst unvereinbar mit dem Wesen eines jeden Menschen als Individuum und zoon politicon.

Es geht m.E. nicht um das OB der Einheit von Freiheit und Verantwortung, sondern um das WIE, also auch darum, das „rechte Maß“ im Ausbalancieren von Freiheit und Verantwortung zu finden. Das gilt für jeden Menschen bei seiner ganz persönlichen Lebensgestaltung, das gilt für ihn als Mitglied in der Gemeinschaft, in der er lebt -von der Familie, über die Nachbarschaft, die Kommuine bis hin zum Staat- , aber auch umgekehrt für die Gemeinschaft gegenüber dem Einzelnen und für den Staat gegenüber dem Einzelnen.

Und über dieses WIE wird, wenn der Staat gefordert ist,in einer Demokratie gestritten und letztlich in demokratischen Prozessen entschieden.
Wie denn sonst?
Durch die Verfasser eines Manifestes?

Wenn das Manifest ein Beitrag (unter vielen) sein will in einem Diskurs („Schauplatz kommunikativer Rationalität“) über „Freiheit“, dann habe ich dieses Dokument als Ausdruck freier Meinung zur Kenntnis zu nehmen , und ich kann es -nicht muß es – bedenken ;nicht mehr und nicht weniger.

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ David # 13

Stimme dir zu. Es gibt Werte und Eigenheiten von Eltern die als Ausdruck ihrer Individualität ihre Kinder zwar prägen, sie jedoch nicht lebenslänglich abhängig machen, bzw. schädigen. Von Globuli und Esoterik kann man sich befreien, sofern man das will, bzw. man durch die Wirklichket eines Besseren belehrt wurde. Von körperlichen Schlägen und/oder geistigen Demütigungen gelingt das viel viel schwieriger, wenn überhaupt.

@ Helmut # 16

Mein Bedenken richteten sich nicht gegen die elterliche Erziehung als solche (Ich bin selber Vater), sondern gegen ihren Absolutsheitsanspruch. Gegen die sogenannte „Heilige Familie“. Familien sind weder heil noch heilig. Es sind viel mehr soziale Zusammenhänge die durchaus brutaler und bösartiger sein können als außerfamiliäre Erziehungseinrichtungen.

Die Kinderschutzbünde dieser Welt sind nicht wegen der staatlichen sondern wegen der elterlichen Unterdrückung von Kindern entstanden, was die staatlichen/öffentlichen Einrichtungen diesbezüglich nicht aus der Kritik entlassen soll. Ganz im Gegenteil.

Die Freiheit der Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder kann und darf deswegen nicht bedeuten, dass sie mit ihren Kindern machen können was sie wollen. Menschenrecht ist nämlich auch Kinderrecht, und dieses Kinderrecht kann im Ernstfall nur der Staat verteidigen, weil es sich eben auch gegen die Eltern richten kann.

@ DDA # 14

Die Auseinandersetzung mit den Eltern, bzw. ihren Werten und Lebensvorstellungen kann für ein Kind äußerst fruchtbar sein, sofern sich die Eltern auf diese Auseinandersetzung einlassen. Sprich, wenn sie ihre Entscheidungen erklären und sie, natürlich dem Alter des Kindes angemessen, auch mit diesem diskutieren und/oder aushandeln.

Ein großer Teil der neuen westlichen Pädgogik ist voll von Anleitungen dazu. Es gibt aber nachwievor, und weltweit sogar überwiegend, Erziehungsvorstellungen die eine solchen, für die Eltern keineswegs einfachen, Weg ihrer Kinder zu einer eigenen Persönlichkeit ablehnen. Erst recht wenn es sich um Mädchen handelt. Auch das Schlagen von Kindern ist in vielen Kulturen und bestimmten gesellschaftlichen Millieus nachwievor üblich. Von anderen religiösen Missbräuchen wie Beschneidungen ganz zu schweigen.

Wer also fröhlich die absolute Erziehungsfreiheit, ja -hoheit der Eltern als Teil eines libertären Manifestes verkündet hat entweder keine Ahnung von den sozialen Realitäten dieser Welt oder er verkündet ein erzkonservatives, ja antiemanzipatorisches Erziehungs- und Familienbild unter dem Deckmantel der Freiheit.

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
11 Jahre zuvor

@der, der:
Danke für die Zitate vom Baranowski. Ist ja schwer erträglich.
Bisher bleibt es aber bei Worten und es hat noch keiner versucht, Taten folgen zu lassen, oder?

relevant scheint mir da der Debattenbeitrag, der auf WDR5 die Tage kam. Sinngemäß:
die ideale Eltern sind die 4- Eltern, nicht die 1+ Eltern. Man macht immer was falsch, je nachdem, wen man fragt. Mit 4- ist man aber ausreichend gut, dass aus dem Kind ein anständiger Mensch mit schöner Kindheit wird…

auch relevant – wollt ich mir mal anschauen- der Dokumentarfilm Alphabet, der grad in den Kinos anlief. Tenor: das Bildungssystem zerstört Kreativität und raubt ein Stück Kindheit durch Anpassungs- und Leistungsdruck.

da sollte sich Baranowski nochmal überlegen, ob er überhaupt weiß, was besser für Kinder ist, bevor er sie noch den Eltern entreißt und Familiendramen schafft…

Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Hop # 17

Ich stimme ihnen zu, wenn sie sagen, dass es ohne eine ökonomische Grundsicherung des Lebens keine Freiheit geben kann. Auch der der, obwohl er vollzeit arbeitet, gerade mal eine Wohnung und sein Essen bezahlen kann, ist nicht frei, denn er hat zum Sterben zuviel aber zum Leben zuwenig.

Ich betreite aber das Freiheit und Gerechtigkeit sich ausschließen. Ganz im Gegenteil. Ohne Freiheit kann es keinen Gerechtigkeit geben und ohne Gerechtigkeit keine Freiheit. Deswegen ist es auch so wichtig den Freiheitsbegriff nicht vom Leitbild der Verantwortung zu trennen.

Freiheit, Gerechtigkeit und Verantwortung sind, sofern man den Freiheitsbegriff nicht dem absoluten Subjektivismus individueller Lebensgestaltung anheim zu stellen bereit ist, die 3 wesentlichen Seiten einer gesellschaftspolitischen Einheit, die landläufig als Emanzipation verstanden wird.

Wer an Gerechtigkeit nicht interessiert ist wird aus gutem Grunde jede Verantwortung gegenüber dem Gemeinwesen ablehnen. Damit nimmt er bewusst die Unfreiheit der anderen in Kauf. Unter diesen Bedingungen ist aber eine Dialog über Freiheit sinnlos, da der Dialog per Defintionem die Achtung der Freiheit zumindest eines anderen Mitglieds eben dieses Gemeinwesens voraussetzt.

Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Tux.. # 21

Nichts für Ungut, aber ehe sie den Stab über Herrn Baranowski brechen sollten sie sich vielleicht beim Gelsenkirchener Kinderschutzbund noch mal genauer über die Situation von Kindern in dieser Stadt informieren. Es geht leider nicht allen so gut wie in den Familien die sie zu kennen scheinen.

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

der,der,,,Arnold, @Tux
ich verstehe deine Zitate zu Baranowski anders als @Tux.
Während @Tux überhaupt nicht den Wahrheitsgehalt der Grundaussagen Überprüft, sondern entsetzt reagiert, denke ich, dass falls Baranowski über reale Beobachtungen spricht, wir durchaus darüber nachdenken sollten, ob wir nur zuschauen,oder direkt eingreifen sollen. Man muß ja nicht Baranowskis Auffassungen teilen. Aber die Gesellschaft hat schon eine Pflicht den Kindern gegenüber, die sie nicht abwälzen darf.
Dazu kommt ach meiner Auffassung, dass die Gesellschaft auch eigene Zukunft-und Überlebensinteressen verfolgen muß. Das aber ist schwierig gegenüber der gleichwichtigen Forderung nach einer individuelle Freiheit abzuwiegen. Ich hatte in meinem Beitrag 16 versucht diesen Gedanken anzusprechen. Leider sind Gedanken zu einer Balance verschiedener Interessen schwierig zu formulieren. Ich bin grundsätzlich für die elterliche Erziehung, aber sehe, (bilde mir ein zu sehen) dass heute ein riesiger Teil der Eltern nicht die Mindestanforderung, die heutzutage erforderlich ist, um den Kindern eine Zukunft zu gestalten, von ihren Eltern erfüllt werden (werden konnen?)
Darum habe ich auch schon an anderer Stelle verpflichtende Ganztagsschulen gefordert.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Nur ein Einwurf:

Für mich sind zwei der hier interessierenden Grundwerte menschlichen Zusammenlebens a.)die Freiheit und b.)die Gleichheit ( im allgemeinen die eines jeden Menschen in seiner unantastbaren Würde und im konkreten die Gleicheit eines jeden vor dem Gesetz).

Was Freiheit und Gleichheit im allgemeinen beinhalten und was sie im konkreten bedeuten, darüber war , seit Menschen denken, und darüber ist ,solange Menschen denken, strittig zu diskutieren und ggfls. umstritten zu handeln. Zugleich wird dabei zwangsläufig – wiederum sowohl im allgemeinen als auch im konkreten -stets das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Gleichheit virulent und als permanent neu auszuloten jedermann bewußt; in einer Demokratie geschieht dieses Ausloten in demokratischen Prozessen nach dem Mehrheitsprinzip unter Wahrung elementarer Minderheitenrechte.

Gerechtigkeit ist für mich in diesem Sinne kein Grundwert wie Freiheit und Gleichheit, sondern eine elementare Handllungsmaxime für individuelles, für gemeinschaftliches, für staatliches Tun oder Unterlassen.

Wenn ich dem Grundwert der Freiheit fölgend etwas tue, etwas unterlasse, habe ich das Tun/das Unterlassen daran zu messen, ob das Ergebnis gerecht erscheint.

Wenn ich dem Grundwert der Gleichheit folgend etwas tue, etwas unterlasse, habe ich das Tun/das Unterlassen daran zu messen, ob das Ergebnis gerecht erscheint.

Wenn ich im Widerstreit zwischen Freiheit und Gleicheit etwas tue, etws unterlasse, habe ich das Tun/das Unterlassen daran zu messen, ob das Ergebnis gerecht erscheint.

Damit ist die Frage naheliegend, ob es Kriterien gibt und ggfls. welche das sein könnten, anhand derer ich beurteilen kann,ob das jweilige Tun/das Unterlassen „gerecht“ erscheint. Ist die Frage bezogen auf objektive Kriterien, fällt die Antwort schwer.Ich versuche es deshalb erst gar nicht , hier Antworten zu präsentieren, denn solange Menschen denken, gehen die Meinungen darüber weit auseinander, nach welchen objektiven Kriterien zu bestimmen ist, was im allgemeinen und im konreten „gerecht ist“ bzw. ob es überhaupt solche objektiven Kriterien geben kann.

Ein subjektives Kriterium gibt es aber allemal, nämlich das menschlichen Gewissen, das jedem bewußt macht, ob das was er tut oder läßt „gerecht“ ist. Und dieses Kriterium wäre schon für sich und „ohne Weitere(s) eines, daß jedem Einzelnen bei seiner individuellen Entscheidungen, aber auch den Veranwortlichen in Staat und Gesellschaft auf der Suche nach dem jeweils Gerechten ein verläßlicher Wegweiser sein kann.

-PS
Mein Verständnis von Gerechtigkeit als „Handlungsmaxime“, nicht als Grundwert neben Freiheit und Gleichheit ist nicht dem eigenen Nachdenken entsprungen. Ich habe dazu irgend wann, irgend wo von irgend wem „Denkanstöße“ erhalten. Ich weiß allerdings nicht mehr, wann das war, wo das war, und wer der maßgeblicher Denker war, der mich „angestoßen“ hat.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
11 Jahre zuvor

Zu 10: Naturbeherrschung ermöglicht Freiheit.

Natur lässt sich nicht beherrschen. Vor allem nicht die Auswirkungen des Klimawandels, die nach dem aktuellen Berichtsentwurf des UN-Klimarats IPCC (s.u. Link) zunehmen, d.h. „häufigere und längere Hitzewellen, Starkregen und eine Verstärkung der bestehenden Trends: In nassen Gegenden wird es nasser, trockene Regionen müssen noch mehr dursten.“

Wer unter Dürreperioden oder Überschwemmungen leidet, ist nicht frei. Er verliert Haus und Hof und damit seine Ernährungsgrundlagen – Armut ist das Gegenteil von Freiheit. Es kann also von der in Nr. 10 genannten „Befreiung von den Härten und Launen der Natur eine zivilisatorische Errungenschaft“ zur Zeit keine Rede sein! Nur müssen sich mit diesen Launen andere Menschen, weit weg von uns, auseinandersetzen.

Offenbar ist aber der unerschütterliche Glaube an die technischen Möglichkeiten und das never-ending-Wachstum bei den Unterzeichnern nicht zu erschüttern. Dabei ist doch gerade das ungebremste Wachstum zum Teil dafür verantwortlich, dass eben NICHT für alle „zehn Milliarden Menschen … ein hoher, „westlicher“ Lebensstandard möglich“ ist, wie es die Unterzeichner erhoffen – sondern gerade aufgrund des weltweiten Industriestandarts und -wachstums den vom Klimawandel negativ Betroffenen keineswegs möglich ist, auch nur annähernd dieses Ziel zu erreichen. Die kommen dann, wie in 12. genannt, mit ihrem Koffer zu uns – weil auf einem trocknen Acker nunmal keine Saat aufgeht.

Und wer glaubt Klimawandel sei Quatsch – DIE WELT berichtet regelmäßig darüber – nicht unbedingt verdächtig, das LobbyBlatt grüner Ökospinner zu sein.

https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article112352699/Ein-monstroeser-Klimakiller-legt-rasant-zu.html
https://www.welt.de/wissenschaft/article111584550/Wenn-Permafrostboeden-tauen-droht-der-Klima-Gau.html
https://www.welt.de/wissenschaft/article111562420/Meeresspiegel-steigt-viel-rasanter-als-gedacht.html

https://www.taz.de/Bericht-des-UN-Weltklimarats/!105772/

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Ulrike Märkel

@Ulkrike Märkel: So funktioniert Grüne Politik – und du bist ja bei den Grünen: Mit Angst. Übrigens Kennzeichen aller autoritären politischen Bewegungen. Die Beherrschung der Natur und die wirtschaftliche Entwicklung waren die überhaupt erst Grundlage jeder kulturellen Entwicklung. Sie gehören zum Menschen. Und Wirtschaftswachstum ist noch immer das beste Mittel gegen Armut. Auf jeden Fall ein besseres, als am grünen deutschen Wesen zu genesen.

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Ulrike Märkel,
Dass wir noch sehr weit davon entfernt sind, die Natur zu beherrschen, fällt mir jedes mal auf, wenn es plötzlich regnet. Die Grünen haben neulich nun mal neu beschlossen, wieder den Umweltschutz in den Vordergrund ihrer Politik zu schieben. Jetzt kommt es aber darauf an, ob sie das alle erklären konnen, was sie sagen. Und das ist nicht leicht, weil wir über Wetterphänomene reden. Die gehören zur Natur und lassen sich schwer verstehen.

Und Klimawandel findet tatsächlich statt. Aber das behaupten nicht nur die Grünen. Die Erde hat sich weitergedreht.
Und so im weichen sprachlichen Bereich mag alles stimmen. was Sie sagen und vieles denke ich auch so ähnlich. (Da unterscheide ich mich von Stefan Laurin)
Es kommt aber darauf an, welche Forderungen die Grünen aus den bekannten Daten ableiten, und wie sie diese transportieren und durchzusetzen gedenken.
Auf der anderen Seite sitzen nämlich immer noch die Konzerne, die möglichst billig und ohne Auflagen schnelle Kasse machen wollen. Gegen deren Interessen müssen sie sich durchsetzen. Mannomann. Das wird schwer. Dazu benötigen sie aber breite Zustimmung. Die kriegen sie aber nur, wenn sie sich auf den vielen Podiumsgesprächen gegenüber diesen Gegnern durchsetzen.
Die Grünen fordern beispielsweise „Die Energiewende“. Aber wer fordert die eigentlich nicht?
Was so ein hochtechnisiertes Land wie Deutschland braucht, ist eine gesicherte Energiezufuhr.
Die kriegt man nicht hin, wenn man zu 100% auf erneuerbare Energie setzt. Dann ist es dunkel sobald der Wind fehlt, bzw. die Sonne nicht scheint. Atomkraft wolen Sie so oder so nicht, ich auch nicht. Sie beötigen also eine Hauptenergiequelle, die im Notfall 100% der erforderlichen Energie abdeckt.
Also wie soll der Energiemix aussehen? Das sind Detailfragen, die man nur beantworten kann, wenn man sowohl von Technik als auch von Wirtschaflichkeitsüberechnungen was versteht. Die Köpfe für diese Fragestellungen sitzen aber nicht unter den Politologen sondern kommen aus den anderen Bereichen.
Wenn ich mir dann die Biografien grüner Mandatsträger ansehe, und mich an all die dämlichen Diskussionen erinnere, die ich mit und in den Grünen schon selbst hatte, sehe ich black was die Überzeugungsfähigkeit im Detail betrifft. Das geht vermutlich schief.
Auch ihr Kommentar hilft uns da nicht weiter. Das sind Wahlampfplattitüden, die ich alle kenne, teils sogar generell für richtig halte, dieaber tatsächlich im Kern darauf abzielen „Angst“ wie Stefan es formuliert, zu evozieren.
Auf mich wirkt das schon lange nicht mehr, und die Flüchtlingszahlen hängen m.E. überhaupt nicht von der Zunahme der Wüstenflächen ab. Da gibt es ganz andere Zusammenhänge, wie beispielsweise die Abfischung der westafrikanischen Küste durch spanische und andere Fischereiflotten, Ungleichheit der Bevölkerung Afrikas und anderer Gebiete mit ungeheurem Reichtum einer kleinen in Luxus lebenden Klasse und der dazu notwendigen Korruption und vieles mehr, darunter allerdings auch Klimaveränderungen in einigen Gebieten. Der Faktor Bevölkerungswachstum muß immer im Zusammenhang mit der Produktionsleistung in einem Verhältnis stehen, damit die Ernährung aus eigenen Mitteln möglich ist. Da gibt es Ungleich gewichte. Also muß die Produktivität angehoben werden.
Das wollen Sie aber nicht.
Aber Stefan sagt es, wenn ich auch seine Meinung zum Umweltschutz wiederum für falsch halte.

der, der auszog
der, der auszog
11 Jahre zuvor

@Arnold

da die Novo-Redaktion in ihrem Intro zu den 13 Thesen die Freiheitsmüdigkeit in Deutschland beklagt, bin ich erst mal davon ausgegangen, dass sich die Thesen auf die Gesellschaft in Deutschland beziehen und nicht gleich auf die ganze Welt. Allerdings zeigt die Diskussion über Punkt 10 „Naturbeherrschung“, der ja auch schon von Ulrike Märkel aufgegriffen wurde und in denen von 10 Millionen Menschen die Rede ist, dass sich die Thesen auch globaler betrachten lassen, weshalb Deine Ergänzungen durchaus berechtigt sind.

@Tux, Helmut

Mit dem Hinweis auf das Baranowskiinterview wollte ich erst einmal darstellen, wie gegenwärtig direkt vor unserer Haustüre über staatliche Eingriffe in die elterliche Erziehung nachgedacht wird und zwar so krass, dass den Eltern direkt nach der Geburt die Kinder weggenommen werden sollen, was allerdings weder ein Oberbürgermeister noch ein Jugendamt (nur für maximal 24 Stunden) von sich aus machen kann, sondern was ein Familienrichter (früher Vormundschaftsrichter) entscheiden muss. Da Familien in Deutschland unter besonderem Schutz des Staates stehen, ist das nicht so ohne weiteres möglich. Es muss eine Kindeswohlgefährdung vorliegen, bsp.: Mutter ist Drogen- bzw. alkoholabhängig, Obdachlos, psychisch krank, etc. Der Zustand der Zähne ist da sicherlich kein Parameter, weil Kindern direkt nach der Geburt die Beisserchen fehlen.

Schlechte Zähne können allerdings in einem späteren Alter durchaus ein Zeichen von Verwahrlosung sein, weil sie oftmals auf eine falsche und schlechte Ernährung hindeuten. Auch hier ist es nicht so ohne weiteres möglich, den Eltern ihre Kinder wegzunehmen. Vielmehr wird ihnen im Regelfall erst einmal eine sozialpädagogische Familienhilfe zur Seite gestellt, welche die Familie mehrmals pro Woche aufsucht und begleitet, zum Beispiel bei Arztbesuchen und Behördengängen, bei der organisation von Möbeln und Hausrat. Ziel ist es, die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken. Solche Maßnahmen werden nicht vom Jugendamt selber durchgeführt, sondern an fachkompetente Vereine und Organisationen (Caritas, Diakonie, freier Träger der Jugendhilfe etc.) weitergegeben und sie kosten eine Menge Geld, was neben der nicht zu übersehenden Armut in Gelsenkirchen ein weiteres Problem ist. Die Stadt selber hat nämlich auch kein Geld, weshalb den Gestaltungsmöglichkeiten, von denen Baranowski da träumt, recht enge Grenzen gesetzt sind.

Mein ‚Unterton‘ gegenüber unserem OB, der in #14 durchschwingt und den ich auch nicht leugnen möchte, hängt mit der 20 Millionenspritze an Schalke zusammen, über die ich mich hier an anderer Stelle schon mehrfach ausgelassen habe und die ich angesichts der in Gelsenkirchen herrschenden Armut immer noch für einen Skandal halte. Das Problem das aus dieser Armut entsteht, nämlich die Verwahrlosung vieler Kinder, hat Baranowski allerdings schon richtig erkannt, was den Fußballdeal mit Schalke um so skandalöser macht.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Der, Der…..-29-

1.
Ist es völlig auszuschließen, daß kommunale, daß staatliche Eingriffe in die Freiheit der Eltern, ihre Kinder zu erziehen, damit zu begründen sind, so auch durch Baranowsky in GE, daß viele Eltern nicht begriffen haben, nicht begreifen wollen, daß jeglicher Freiheit Verantwortung immanent ist -sh.mein Beiträge 15/19- und daß zudem der Gleichheit aller Menschen vor Gesetz wegen, hier vor allem der Chancengleichheit aller Kinder wegen, staatliche/kommunale Reglementierungen nicht nur zu begründen sind, sondern diese sogar zwingend erfordern könnten?
Solche Überlegungen scheinen naheliegend und keineswegs bezogen auf die Entscheider,hier in GE, a priori Unsinn zu sein;teilen muß man sie nicht.

Und damit hätte ich im konkreten erneut Anlaß, daran zu erinnern, daß das schwierige, das permanten Ausbalancieren von Erfordernissen und Bedürfnissen, die der Freiheit aller Menschen geschuldet sind -einer Freiheit der Verantwortung immanent ist- und den Erfordernissen, die Staat und Gesellschaft dem Prinzip von der Gleichheit aller Menschen schuldig sind, in einer Demokratie in demokratischen Prozessen getroffen werden;; nicht durch Aristokraten, Oligarchen, Plutokraten.

Antworten auf die Frage, ob es auch insofern demokratie – relevante Defizite in Staat und Gesellschaft Deutschlands gibt, gehören in eine andere Diskussion.

2.
Die Millionensubvention des S04 zeigt am Einzelfall, daß selbstverständlich auch in der Kommunalpoltik jedermann bewußt ist, daß für sehr viele Arme, für sehr viele Menschen aus „sozial-schwachen“ Schichten der Bevölkerung der samstägliche Besuch eines Bundesligaspieles ganz wichtig ist, um trotz Armut, trotz so mancher sozialer Diskrimnierung im Alltag „dabei sein zu könnnen“, teilhaben zu können an einem die Gemeinschaft „schichten-übergreifend“ interessierenden und fazinierenden Ereignis. Und selbst für diejenigen in GE, die nicht ins Stadtion gehen, die z.Teil den Stadion-Besuch gar nicht finanzieren zu können, ist „Teilhabe aus der Distanz“ an S04 die, oftmals nur die eine Möglichkeit, sich „dazu gehörig“ fühlen , diskutieren und sich mit anderen Menschen in einem Gemeinschaftsbewußtsein verbunden fühlen zu können, gemeinsam Freud und Leid zu erleben.“

Wenn also auch deshalb GE aus öffentlichen Mitteln den S04 unterstützt hat, was ich unterstelle, erscheint nicht nur naheliegend, sondern insofern begründet zu sein. Damit könnte dann auch zu erklärt werden, warum es in GE gegen diese Subvention „keinen Aufstand“ gegeben hat, vor allem nicht seitens derjenigen, die ansonsten unter den „leeren Kassen“ der Stadt besonders zu leiden haben.

Meine Gedanken habe ich wegen Deiner erneuten Bemerkung konkret auf den S04 bezogen. Ich hätte sie ebenso beziehen können auf viele Fußballvereine weltweit.

Ich erlaube mir ‚mal sehr zynisch, sehr provokant zu fragen:

Wie hätte die Bürgerschaft in GE, vor allem „in den ärmeren Stadtvierteln“ abgestimmt, wenn gefragt worden wäre:

„2o Mio für S04, ansonsten spielt der Verein nie mehr in der Bundesliga oder 2o Mio für marode Kindertagesstätten, Schulen, für deren Renovierung, für Neubauten, für mehr laufende Betriebsausgaben z.B. im Rahmen der Ganzstagsbetreuung“?

Ich widerspreche mit meinen Überlegungen nicht Deiner Kritik. Ich will mit meinen Überlegungen auch die von Dir stetig kritisierte Subvention nicht zu rechtfertigen versuchen. Ich habe nur darüber nachgedacht, warum „Armut in GE“, warum die „Verwahrlosung von Kindern in GE“ mit einer damit einhergehenden 2o Mio Subvention an S04 das öffentliche Bewußtsein in GE, vor allem das der von Armut und Kinderverwahrlosung betroffenen Schichten der Bevölkerung nicht spürbar erregt, aufgeregt zu haben scheint.

Die Subvention des S04:
Eine auch insofern gerechtfertigte, eine gerechte Entscheidung, eine Entscheidung, die dem Gerechtigkeitsempfinden der Entscheider nicht zuwider war, die auch zutun haben könnte mit der Gewährleistung des Rechtes auch der ärmen Menschen auf Teilhabe an gesellschaflichen Ereignissen, hier am Fußball des S04, die insofern auch unter die Idee von der „Gleichheit aller zu subsumminieren wäre“?
Das war jetzt der Versuch, die Subvention an SO 04, die Beiträge zur Armut, zur Verwahlosung von Kindern sowie meine Gedanken , wie ich sie unter – 25- geäußert habe und das Ganze bezogen auf den Ausgangspunkt der Diskussion irgend wie zusammen zu bringen.
Krampfhaft? Mag sein.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
11 Jahre zuvor

@Helmut Junge und @Stefan Laurin

Ja das stimmt – niemand kann behaupten, dass die Energiewende leicht werden wird. Erleichtert wird sie jedoch auch nicht durch die Lobbyarbeit von Unternehmen wie RWE. Gerade war in der SZ auf Seite 1 das von RWE-Chef Tertium dramatisch inszenierte Blackout-Szenario zu lesen. Tertium sagt mit Blick auf das Abschalten von Kohlekraftwerken: „…um es klar zu sagen: Eine gefährliche Situation“ und als Headline „Dann geht in Deutschland das Licht aus!“

Das kann man dann wirklich „ANGST machen“ nennen, um die eigenen -vor allem wirtschaftlichen Interessen- durchzusetzen. Und wenn das immer noch nicht hilft, dann macht man ANGST mit drohenden Jobverlusten. Das funktioniert in jedem Fall – denn dann wird auch Hannelore Kraft sich in den Koalitionsverhandlungen vor die Energiekonzerne stellen und ganz Landes-Mutti tapfer für weitere Kohlesubventionen kämpfen.

Wahlkampfplattitüden kann ich in meinem Kommentar nicht entdecken. Die Behauptung, dass es den Grünen darum geht, Angst zu erzeugen ist von keinem bisher nachvollziehbar belegt worden – es geht ja auch keineswegs um Emotionen, sonder schlicht um wissenschaftliche Erkenntnisse und um die Frage, wie wir damit umgehen.

Natürlich kann man entscheiden, noch die älteste Kraftwerksmöhre am Dampfen zu lassen. Und natürlich kann man sich als oberste Arbeiterin Nordrhein-Westfalens, in Koalitionsverhandlungen Kohle-Klientelpolitik betreiben. Aber dann darf man nicht weinen, wenn der CO2 Ausstoß der BRD weiter ansteigt und man nicht mit seinem Bundesland zum Vorreiter einer erfolgreichen Energiewende wird, weil man lieber auf alte Technologien setzt. Vor allem aber muss mann dann auch die politische Verantwortung für die globalen Folgen der Klimaerwärmung mit tragen – selbst dann, wenn die Dürreperiode nicht den SPD-Wahlkampfstand in Castrop-Rauxel betrifft, sondern den Bauer in Afrika.

Natürlich haben Sie Recht, Herr Junge – es viele Gründe für Armutsmigration – das war nur ein Beispiel dafür, warum Menschen ihr Land verlassen. Der Weltklimarat geht davon aus, dass es bis 2050 150 Millionen Klimaflüchtlinge geben wird.

Das Verschlafen der Energiewende der Riesen (Tertium: „Doch. Die RWE ist zu spät in die erneuerbaren Energien eingestiegen“) sollte man aber nicht auf die politische Kappe nehmen. Denn wer mehr als 5 Mio. Euro im Jahr als Vorstandschef eines der größten deutschen Energieunternehmen verdient, dem darf man eigentlich zutrauen, solche Trends nicht zu verkennen. Klagen über den bösen Ökoboom jedenfalls macht die eigenen Fehler nicht wett.

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Ulrike Märkel

@Ulrike Märkel: Die Energiewende ist ein zutiefst asoziales Projekt bei dem die Mieter mit ihrer Stromrechnung dafür sorgen, dass die Besitzer von Solarzellen und Windrädern jede Menge Geld bekommen. Der immer teurer werdende Strom gefährdet zudem Arbeitsplätze. Im Spiegel war zu lesen, wie viele Tonnen CO2 bislang eingespart wurden: Keine einzige. Und wenn in Deutschland eine eingespart werden würde, würde sich das nicht auswirken – denn durch den europaweiten Emissionshandel wird dadurch der Preis europaweit sinken. Auch sind in Deutschland durch die Subventionen keine neuen exportfähigen Industrien entstanden: Die deutsche Solarbrachen ist hinüber, wir können das Geld glich direkt nach China überweisen.
Davon ab: Seit 15 Jahren „pausiert“ der Klimawandel. Die Dummheit der Politiker die auf die Öko-Lobbyisten reinfallen macht leider keine Pause.
Aber mit der ANGST vor dem drohenden Weltuntergang und Horrorszenarien kann man wunderbar Geld verdienen.
Davon ab: Jede Meinung, die nicht der der Grünen entspricht als ausschließlich von „Lobbyisten“ gesteuert zu denunzieren, ist ziemlich billig. Zumal es ja deutlich üblere Lobbyisten gibt als die der Industrie – die schafft zumindest Arbeitsplätze. Die Grünen sind da schon ganz anderen Lobbyisten gefolgt…

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
11 Jahre zuvor

Es sind zurzeit Milliarden, die von NRW an die nördlichen Länder (Wind) und südlichen Länder (Sonne) fließen. Eine gigantische Umverteilung mit vielen Landbesitzern, die durch Flächenverpachtung im Geld schwimmen können, ohne einen Finger zu rühren. Warum haben wohl so viele Wähler der angeblich ökologischen Parteien so hohen Einkommen?
Ebenso sollte jeder, der meint, dass NRW die Welt retten kann, sich überlegen, welchen Einfluss NRW auf das Weltklima hat. Insbesondere im Vergleich zu den Wachstumsregionen in Asien etc. Wir haben neue, moderne Kraftwerke (ein gigantisches volkswirtschaftlichen Vermögen), die nicht am Netz sind

Es ist deshalb verständlich, dass die Industrie und die Verbraucher besorgt sind. Es geht um unseren Wohlstand. Wer möchte schon in der ökologisch korrekten Höhle leben (natürlich nur vegan). Wir haben wirklich wichtigere Probleme als unseren Energie-Mix.

NRW und insbesondere das Ruhrgebiet ist zu einem staatlichen Versorgungsgebiet geworden, das immer wieder nach dem Staat und Transfergeldern schreit. Die sozialen Projekte haben nur selten Verbesserungen zum Ziel. Es geht häufig darum, den Status Quo zu mildern und damit dauerhaft auch Beschäftigung für die versorgenden Institutionen zu schaffen.

Deshalb ist es wichtig, an die Selbständigkeit und Eigeninitiative der Menschen zu erinnern. Der Staat ist nicht für eine Komplettversorgung von der Wiege bis zur Bahre verantwortlich. Man kann auch selber arbeiten, lernen und seine Kinder erziehen. Das sollte man auch von den Bewohnern einfordern dürfen, wenn sie keine gesundheitlichen Einschränkungen etc. haben.

Wo sind die technischen Innovationen und die Erfinder, die insbesondere in der Blütezeit der Zechen und Stahlwerke zu rasanten Fortschritten führten und den deutschen Wohlstand schafften?
Sie wurden in der Priorität durch Soft-Skills ersetzt.

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin # 32 + Keineeigenverantwortung #33

Aber daran ist das Land NRW und vor allem das Ruhrgebiet selber schuld. Die Geldreserven der hiesigen Energiekonzerne, bezahlt von den Verbrauchern, waren in ihren besten Zeiten so gigantisch, dass ihnen eine rechtzeitige Umstellung auf neue Energien mit links möglich gewesen wäre.

Gestützt von der Sozialdemokratie ist ihnen das nicht einmal im Traum eingefallen. Stattdessen wurden mal eben ein paar Milliarden in einem Gebiet versenkt, von dem sie wirklich keine Ahnung hatten: der Telekommunikation.

Jetzt von seiten dieser Konzerne Subventionen wegen der Energiewende zu fordern ist einfach nur ein riesiger volkswirtschaftlicher Witz, der erneut auf Kosten der Stromverbraucher läuft, während sich in der monpolistischen Grundstruktur dieser Konzerne bis heute nichts Wesentliches geändert hat.

Die NRW SPD und Frau Kraft sitzen in einer selbst gebauten Falle die sie jetzt Kopf und Kragen kosten kann. Die CDU hat sich allerdings gegenüber diesen Konzernen nie ernsthaft anders verhalten. Einzig und allein die Grünen haben sich mit ihnen angelegt, wurden aber nie ernstgenommen, bzw. hatten sie nie die Macht sich gegen sie und ihre politische Lobby durchzusetzen.

Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, das die Energiewende selbst asozial gestaltet ist, indem sie von denen am meisten bezahlt wird, die auch den alten Energiekonzernen am meisten ausgeliefert waren: den Millionen von privaten Wohnungsmietern die ihre Energiekosten auf Niemanden umlegen, geschweige denn sich Anteile an den Energieunternehmen leisten können.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

-32-Stefan-
Abgesehen davon, daß ich Schwierigkeiten habe, in der Diskussion über ein „Freiheits-Manifest“ die Kurve zur Energiewende zu bekommen, will ich mittels eines Zitates deutlich machen, wie teilweise gegen festehende (!!) Fakten in der Disk.über die Energiewende argumentiert wird. Und ich zitiere hier Prof.Dr.Claudia Kemfert vom DIW, bekanntlich kein Institut der Grünen oder des BUND, die in einem Interview -sh.Umwelthauptstadt.de- als Antwort auf die 3.Frage, die ihr gestellt wird u.a.feststellt:

„Es gibt zahlreiche Mythen. Die Strompreise explodieren allein wegen der ÖKO-Energie, es kommt zu Blackouts, wir importieren Atomstrom aus dem Ausland oder verlieren Wettbewerbsfähigkeit. Keines der Argumente stimmt……………………..
Es kommt keine De-industriealisierung, sondern ene Re-industriealsierung.“

Vor einigen Tagen hat auch der „Chef“ der sog. Bundesnetzargentur erklärt, daß es ein Mythos ist, von einem drohenden Stromausfall in Deutschland zu sprechen.

Wenn trotzdem unverdrossen in den Medien, auch hier bei den Ruhrbaronen Gegenteiliges behauptet, aber nicht begründet(!!)wird, sind Hinweise auf den Einfluß der Lobbysten von E.ON, RWE u.a. auf Poltik und Medien nicht nur naheliegend, sondern geboten. Und wenn das u.a. Ulrike Märkel macht, ist das m.E. selbstverständlich.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
11 Jahre zuvor

Es gibt ja auch noch eine Ruine an der A2 bei Hamm-Uentrop, die vor vielen Jahren die Zukunft der Kohle sichern sollte.

Die Frage ist doch, wo hier wirklich der Strombedarf und insbesondere die Grundlast wirtschaftlich erzeugt werden soll?
Die Solartechnik ist in NRW doch nicht sinnvoll einsetzbar, und bei Windrädern laufen die Nachbarn zu den Demos. Stromleitungen will auch keiner haben. Da wird es dann auch schnell esoterisch, und die Grundlagen der Physik werden komplett ignoriert.

Insgesamt ist es sicherlich richtig, dass insbesondere das Ruhrgebiet die Chancen des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem Krieg richtig gut versemmelt hat. Wer wollte denn Unis, wenn ein ganzer Jahrgang doch im Stahlwerk arbeiten konnte.

Auch heute sollte die Presse kritischer sein und nicht jedes Öko-Pilot-Projekt mit dem OB etc. ablichten. Zu oft wird hier für kleinste Effekte Geld versenkt. Jedes dieser Projekte reduziert die Chancen unserer Kinder, da bspw. Schulen nicht vernünftig ausgestattet werden.

Natürlich ist es nicht nachvollziehbar, dass wir jetzt in den Subventionswettlauf einsteigen sollen, aber es gibt zu viele (Ex-)Politiker in den Versorgungsposten, so dass auch hier wieder mit den schlimmsten Folgen gerechnet werden muss.

Es gibt doch genügend Politiker/Gewerkschafter, die in den Gremien sitzen und bei den alles abnicken, was sie sonst kritisieren.

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Ulrike Märkel, @Arnold, „das die Energiewende selbst asozial gestaltet ist, indem sie von denen am meisten bezahlt wird, die auch den alten Energiekonzernen am meisten ausgeliefert waren: den Millionen von privaten Wohnungsmietern die ihre Energiekosten auf Niemanden umlegen“
Genau da steckt in vielen Plänen der Grünen die Falle.
Wie wollen sie auf die notwendige breite Unterstützung kommen, wenn jeder weiß, dass er es am Ende selbst zahlen wird?
Vordergründig kämpfen sie ja schon gegen die Konzerne. Aber letztlich sind sie trotz besserem Wissen, dann doch bereit, die Gesetze so formulieren zu lassen, dass es diejenigen trifft, die jetzt schon nur mit Mühe leben können.
Die sehen irgendwann mal die Konzerne als ihre Unterstützer gegen die Forderungen der Grünen. Das wird noch so kommen.

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Walter Stach

@Walter Stach: Die Re-Industrialisierung sehe ich nicht. Aber besser als das übliche Öko-Getröte finde ich die Analyse der Monopolkommission – und ihren Vorschlag zur Einführung eines Quotensystems für Erneuerbare statt der Förderung einzelner Technologien.
https://www.monopolkommission.de/sg_65/s65_volltext.pdf
Und das Thema Erneuerbare hat eine Grüne untergebracht und das Blog zur Unterbringung der üblichen PR-Sprüche über Postwachstumsökonomie etc. genutzt. Was Leute halt so sagen, wenn für sie das Geld immer vom Staat kommt und nicht erwirtschaftet werden muss.

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

Den Vorschlag finde ich auch gut, Stefan. Aber ob er politisch durchgesetzt werden kann, ist äußerst fraglich. Die Stromkonzerne mauern meines Wissens nämlich auch dagegen.

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor

@Arnold: Alle mauern – die einen (EEG-Schnorrer), weil sie Subventionen bekommen, die anderen (RWE, Eon, Stadtwerke etc.) weil sie auch gerne welche hätten. Alteingesessene Unternehmen und Subventionsschnorrer mögen keinen Markt, er ist eine Veranstaltung für Verbraucher und Menschen mit Ideen.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
11 Jahre zuvor

@ Stefan Das Thema hat nicht die Grüne Ulrike Märkel eingebracht, sondern die These haben die Freiheitskämpfer (die sich mit anrührender Bescheidenheit auf Delacroix’s Freiheitsikone beziehen) in Nr. 10 selbst eingebracht. Es heisst dort: „Unsere Rolle als Gestalter unserer Umwelt“ und „Wer von der natürlichen Begrenzung der Ressourcen spricht…“ An dieser Stelle den irrationalen Vorwurf zu machen, das jemand in einer dafür vorgesehenen Kommentarzeile auf Eure Thesen reagiert, ist ein sonderbar. Wenn ihr aber über Eure eigenen Thesen gar nicht diskutieren wollt – so what?

Freidenker
Freidenker
11 Jahre zuvor

„Wer mehr Staat fordert, anstatt Freiheit fördert, kommt am Ende beim egalitären Kollektivismus an.“ Dieser Satz von abraxasrgb ist sicher nicht geeignet, das vertrauensvoll-emotionelle Wohlbefinden der hier schreibenden Staatsbürger mit gesundem Hausverstand zu fördern, bringt es jedoch auf den Punkt. Der Weg in die Knechtschaft ist gepflastert mit lauter „guten“ Absichten der Nomenklatura.

Hoffentlich wird es nicht so schlimm wie es schon ist!

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Freidenker, ich hatte bei Abrexasrgb sowieso schon das Gefühl dass der Ihnen geistig sehr nahe steht, wenn er nicht sogar identisch mit Ihnen ist.
Er erwähnt nämlich ausgerechnet das Buch, das Sie auch gelesen haben.
Genau dieses eine Buch.

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

Ulrike Märkel, die von Ihnen zitierten Freiheitskämpfer haben in Nr. 10 eine Position formuliert, die damals schon Karl Marx (ich muß die Stelle suchen), vermutlich gegen die Verknappungstheorien von Malthus angeführt hat.
Auf jeden Fall erinnere ich mich, dass Marx, jeden Gedanken an endliche Ressourcen verworfen hat. Das ist den obigen Freiheitskämpfern bestimmt nicht bewußt, dass sie eine veraltete marxistische Position vertreten.
Und ich findes es absolut witzig, dass ganz frühe Wirtschaftliberale die Idee der Verknappung entdeckten und ganz frühe Sozialisten die Idee vertraten, dass der Mensch schon damit fertig werden würde, falls…
Heute ist es genau umgekehrt. Heute vertreten die Wirtschaftslibealen die these der unbegrenzten Rohstoffe, und alle mir zur Zeit bekannten Marxisten glauben an die Begrenzheit der Rohstoffe.

abraxasrgb
abraxasrgb
11 Jahre zuvor

@ Helmut Junge,

nö, ich bin ein anderer Mensch, der die Freiheit schätzt. Ach so, ich habe mehr als ein Buch gelesen 😉
Aber genau dieses eine erschien mir als das passendste Buch zum Thema. Vielleicht mal im Selbstversuch testen?

Inhaltlich zu #44 … zumindest naturwissenschaftlich ist das haltbarer und seriöser als der meiste Klimakrempel, der mir bislang vorgesetzt wurde. In einigen Punkten, wie z.B. Wasser (das wird in den Erläuterungen auf der zugehörigen Website schön erläutert und die Thesen vertieft) habe ich schon an anderer Stelle identisches Gedankengut publiziert.

Was mich aber an den Thesen überzeugt ist weniger die Sympathie für ähnliche Gedanken, als die sachlich nachvollziehbare Argumentation und die daraus gezogenen Schlüsse. Auch wenn es vielen meiner bisherigen Meinungen und Vorlieben widerspricht. Es gehört mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als einmal lieb gewordene und vertraute Positionen beizubehalten. Meine Haltung, YMMV.

Mehrheit und Wahrheit sind, das ist nunmal schlecht von der Hand zu weisen, kategorial verschieden und selten, bestenfalls kontingent, identisch. Ein Abstimmungsverfahren kann politisches Handeln bestimmen, politische Fakten kann es im Umgang mit naturwissenschaftlichen Fakten zwar schaffen, ändert aber nichts an der grundlegenden Wirklichkeit. Das eine stellt eine subjektive Meinung (Doxa) dar, das andere eine objektive Erkenntnis (Episteme). Bestes Beispiel ist die Klimahysterie. Klima ändert sich (schon immer), aber der Umgang damit ist ein völlig anderer geworden.

Wirklich lohnende Lektüre sind die ausführlicheren Texte zu den 13 Thesen. Aber manche Menschen haben ja einen Denkhorizont mit dem Radius Null und nennen das ihren Standpunkt. Also lieber nicht von Fakten verwirren lassen, wenn man meint, schon alles oder genug zu wissen 😉

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

,
lesen sie mal meinen Artikel über das 8,2 K-event.
Danach sind Sie ebenso wie ich, genau so schlau wie vorher, nur dass Sie trotzdem mehr wissen. so ging es mir nach dem Schreiben damals.
Es gibt zu viele wenns. aber als ich den Artikel schrieb, ist mir aufgefallen, dass es bis dahin nur 6 Meßstellen für die wassertemperatur im unendlichen golfstrom gab. Daraus sind Temperaturdaten für die zukunft hochg erechnet worden. Setzt man nur noch 2 oder 5 Thermoter ein zusätzlich ein, was mag dann herauskommen? Leider habe ich den Artikel nicht flüssig geschrieben.

https://www.ruhrbarone.de/das-82-k-event-wird-sich-nicht-wiederholen/

Ach, nichts für ungut. Ich habe @Freidenker nachdenklich machen wollen.

abraxasrgb
abraxasrgb
11 Jahre zuvor

# Helmut
@8,2 Kilo usw. Ok, d´accord, was die Haltbarkeit der Prophetien anbelangt. Dazu bin ich zu naturwissenschaftlich ausgebildet, als das ich mich von einer „Mehrheitsmeinung(sic!)“ der Klimaforscher überzeugen liesse. Selbst wenn es einen Klimawandel gäbe, käme ich im politischen Handeln nicht auf Lösungen, die auf der Beschwörung apokalyptischer Ängste basieren und nur re-agieren (und damit politisch fast schon reaktionär werden).

Agree to disagree? 😉 Das wäre dann ja das größte gemeinsame Vielfache mit Freidenker, Dir und mir? Libertäre / liberale Menschen haben nicht unbedingt das Bedürfnis einer Meinung zu sein 😉 Wenn ich von mir auf andere schliesse, dann ist der Dissens sogar ein willkommener Anlass seine eigenen Positionen zu überdenken. Was ich an den chronischen „Standpunktlern“ vermisse. Das hat schon fanatische, religiöse und manchmal auch pathologische Züge.

Diskussion, nicht mehr und nicht weniger wollen die Autoren der Thesen. Scheint gut zu funktionieren. Ich betone ja immer, dass historisch Philosophie die Geisteshaltung der ersten Demokraten war … und eigentlich immer noch sein sollte.

Eine saubere Trennung von gedachten übersimplen schwarz-weiss Schemata (gut-falsch) und eindimensionalen Zuordnungen (rechts-links auf einer Linie orientiert) und der überkomplexen wunderbaren Wirklichkeit ist eine schönere Basis für immer noch hinreichend kontroverse Dialoge, Debatten und Diskurse.

Auf spannende Kontroversen!

der, der auszog
der, der auszog
11 Jahre zuvor

„4. Die ausufernde Überwachung macht die Welt nicht sicherer, sondern unfreier.“

Über diesen Punkt sollten wir aus gegebenem Anlass auch ein wenig diskutieren, denn derzeit gibt es keinen Tag, an dem in den Nachrichten nicht über die NSA Aktionen berichtet werden.

Folgendes fällt auf:

Die Überwachung und das Ausspionieren von Bürgern ist kein alleiniges Phänomen totalitärer Staaten, die wir gemein hin als unfrei wahrnehmen. Sie ist in demokratischen Systemen genauso zuhause Bsp: BRD, USA. Wir trällern wie selbstverständlich unsere Hmynen, ob Einigkeit und Recht und Freiheit oder in den USA vom Land of the Free ohne über den Wert, den der Begriff Freiheit impliziert, weiter nachzudenken.

Es wird zugelassen, dass Menschen, die Überwachungen und Missstände aufdecken und so weltweite Diskussionen über Freiheit und Bürgerrechte auslösen, geächtet, verfolgt, isoliert, misshandelt und bestraft werden. Manning ist jüngst zu 35 Jahren Haft verurteilt worden, Julian Assange sitzt seit längerem in der Botschaft Ecuadors in London fest, Snowden hat für ein Jahr Asyl in Russland, wo Menschen- und Bürgerrechte paradoxer weise ebenfalls mit Füßen getreten werden, weil das demokratische und freie Europa, allen voran Deutschland, das Verhältnis zu den USA wichtiger bewertet, als die Notwendigkeit, Menschen humanitär zu helfen, denen wir in Anbetracht der derzeitigen Diskussion über Bürgerrechte sehr viel zu verdanken haben.

Des weiteren fällt auf, dass mit den Spionageaktionen nicht nur die Bürger überwacht, sondern gleichzeitig auch Versuche unternommen werden, die Meinungsbildung und Meinungsäußerungen zu behindern. In Großbritannien ist seit Bekanntwerden der britischen Ausspähaktionen der Guardian, der neben dem Spiegel in Europa die Informationen Edward Snowdens publiziert, mehrfach Repressalien der britischen Regierung ausgesetzt gewesen und David Cameron droht mit weiteren Reaktionen.

Es fällt auf, dass in der europäischen und deutschen Politik derzeit zwar viel über Freiheit geredet und eingefordert, aber konkret eigentlich nichts unternommen wird, um der Freiheit und den Menschen, die aktiv für diese Freiheit kämpfen, gerecht zu werden. Da wird die Reise von Hans Christian Ströbele zu Snowden nach Moskau als grüne PR Aktion abgewertet. Da wird von Regierungsseite signalisiert, dass man Snowden zwar befragen will, um den Bürger zu beruhigen und ihm das Gefühl zu geben, man wolle aufklären und gleichzeitig signalisiert man, dass es kein Asyl für Snowden geben wird, um die USA nicht weiter zu verprellen und ihnen auch in Zukunft devot in den Anus zu kriechen.

Die Regierung in Deutschland steckt derzeit in einer Art Häutungsprozess. Wie eine Schlange streift sie ihr schwarz-gelbes Äußeres ab um sich vermutlich demnächst als etwas schwarz-rotes zu entpuppen. Sie ist nichts halbes und nichts ganzes und ihren derzeitigen Status kann man nur als kommissarisches Interim bezeichnen. Diejenigen nämlich, die momentan als Regierung die politischen Entscheidungen treffen, sind nicht mehr vom Volk legitimiert, sondern vom Bundespräsidenten und diejenigen, die vom Volk legitimiert sind, nämlich die Bundestagsabgeordneten, haben eine neue Regierung noch nicht gewählt. Trotzdem versuchen Merkel und ihre CDU Minister in der NSA Aufarbeitung Fakten zu schaffen, indem sie Beispielsweise Asyl für Snowden ablehnen, welches er bräuchte um vor einem Untersuchungsausschuss im Bundestag auszusagen. Einen solchen Ausschuss zu organisieren ist allerdings nicht Sache der Regierung und schon gar nicht der CDU alleine, sondern des Bundestages, der in der Diskussion bislnag kaum in Erscheinung trat und die Entscheidung über Asyl trifft letzten Endes immer noch das Justizministerium, welches, wenn auch nur kommissarisch, immer noch von der FDP geleitet wird, von der man derzeit bedauerlicherweise nur Statements in Sachen Telekommunikationsdatenspeicherung hört, allerdings nichts konkretes zur NSA Affäre und Snowden. Auch über die seltsam einseitige Rolle der FDP, die sich aus der außerparlamentarischen Opposition heraus gerade krampfhaft als Bürgerrechtspartei wieder zu beleben versucht, könnte man vielleicht nachdenken und diskutieren, denn sicherlich finden sich unter den Lesern hier nicht nur Grüne, Konservative und Sozialdemokraten, ganz zu schweigen von den vielen Unterzeichnern der 13 Thesen.

Werbung