Auch 2011 wird das Ruhr2010 Online-Projekt 2010lab fortgeführt. Der Grund ist der angebliche Erfolg der Plattform.
Es verursacht Kosten von fast einer Million Euro und ist notorisch erfolglos: Das Medienprojekt 2010lab gehört zu den Flops der Kulturhauptstadt. In den Rankings kommt die Seite schlecht weg. Die Blog-Beiträge werden kaum kommentiert und Links auf die Site sind selten. Warum auch? In wirren Videos werden ständig Leute gefragt, warum sie kreativ sind, die meisten Texte sind belanglos und lieblos heruntergeschrieben. Positive Ausnahme: Die Arbeiten von Michael Blatt.
Angeblich wachsen die Userzahlen. Die Ruhr2010 Pressestelle spricht von einer Verdoppelung der Besucher im Sommerloch, bleibt den Nachweis allerdings schuldig. Alexa stellt eher ein Dümpeln fest. Und das soll jetzt unter dem Dach des European Centre for Creative Economy (ECCE) weitergehen. Eine Kulturhauptstadtseite, die schon während der Kulturhauptstadt ohne Bedeutung war, geht in die Post-Kulturhauptstadtphase.
Diese Ruhr 2010 ist eine gigantische Geldvernichtungsmaschneriei.
Am Ende dieses gastroentrologischen Infektes, werden die Städte im Einzug der Kulturhauptstadt allesamt von diesem Dauer-Duchfall ausgezerrt sein und es wird im Pott weniger Kultur geben, als zuvor….
…denn weder Stilleben noch die Schachtzeichen noch andere Veranstaltungen waren und sind auf Nachhaltigkeit angelegt. Das werden Theater, Musik- und Volkshochschulen, Kleinkünstler zu spüren bekommen.
Ein „Redakteur“ nennt in seinem „Community-Profil“ als Lieblingsfilm „‚Durch den Wilden Kaukasus‘ von Fritz Pleitgen“. Ein zweiter hinterlegt als sogenannte „Empfehlung“: „Ich empfehle bei Fragen und Anregungen zu 2010LAB.tv eine Mail an info@2010lab.tv zu schreiben.“
Meine Frage: Warum das alles?
Meine Anregung: Abschalten!?
Was sollen die Mädels und Jungs vom 2010LAB denn anderes machen? Zugeben, dass sie gescheitert sind? Selbst wenn sie es wollten dürften sie es nicht. Die funken so lange bis kein Geld mehr da ist,egal ob ihnen einer zuhört/sieht oder nicht. Es ist nicht nur um die Kohle schade sondern auch um das Engagement was da sinnlos verpulvert wird.
mmh. weiß gar nicht warum so ein ätzender neid auf die seite besteht. ist doch nur internet. als wenn ruhrbarone mehr leute lesen würden und selbst wenn das so wäre (dass mehr ruhrbarone lesen) die tatsache irgendeine bedeutung (z.B. Qualität und Vielfalt) hätte. es gibt keine korrelation zwischen VIEL (z.B. Leser) und GUT.
ok, 2010.lab kostet offenbar viel geld und dafür ist sie irgendwie subotimal und zu wenig dynamisch und schwierig zu nutzen. der ansruch (Europa! Ruhrgebiet!) ist hoch, das meiste aber eher klein. aber was text und kommentare bei ruhrbarone so zeigen (sinnlos, abschalten usw.) ist doch purer sozialneid.
Paule, natürlich gibt es keine eindeutige Korrelation zwischen VIEL und GUT. Aber es gibt eine zwischen dem eingesetzten (Steuer)Geldern und dem erzielten bzw. gewünschten Effekten, und die ist offensichtlich auch in ihren Augen beim LAB 2010 eher negativ. Oder habe ich da etwas falsch gelesen?
Die Ruhrbarone kosten dagegen keine Steuergelder, sind dynamischer, leichter nutzbar und werden von viel mehr Leuten in und außerhalb des Ruhrgebietes gelesen. Wer hat also jetzt neidisch zu sein?
Und Paule, nehmen wir mal an, sie hätten ihr privates Geld ins LAB2010 gesteckt, was würden sie als Aktionär/Teilhaber jetzt tun? Oder was meinen sie, was Herr Gorny oder Herr Fesel oder Herr Pleitgen täten, wenn sie ihre eigene Kohle in dieses Projekt gesteckt hätten?
#4 Paule:
1. Das Problem ist doch, dass hier ein Zuschuss-Staubsauger angeworfen wurde, der für sogenannte „Leuchtturm-Projekte“ der Alltags-Kultur (Schwimmbäder, Bibliotheken etc.) die Luft wegsaugt.
2. Ein Projekt, das schon während des Kulturhauptstadtjahres überflüssig war, erweckt hier den Anschein, zum Versorgungsprojekt eines Kulturmanagers zu werden.
Kann mir mal einer erklären, wie der Betrieb einer web-site solche Unsummen verschlingen kann? Ist das Kohleförderung in 2010?
Ich weiß nicht genau, was denn die gewünschten „Effekte“ einer Blogseite sein sollen? Ja, sicher, Leute erreichen, möglichst viele am besten. Und sonst? Auch die Ruhrbarone wurden ja sicher in den ersten 8 Monaten nicht übermässig gelesen – und eigentlich kenne ich keine Seite, die heute als erfolgreich gelten muss und das im ersten Jahr geschafft hätte (von Hypeseiten mal abgesehen, die dann aber ebensoschnell wieder ungelesen vor sich hinhocken im Netz).
Wenn ich also ein Investor wäre – um bei dem Bild zu bleiben Herr Voss – würde ich Verbesserungsvorschläge machen, Kritik üben, weiter beobachten und Geduld haben, bis mein Investment Erfolge zeitigt. Ob Blog oder Betrieb – die meisten Dinge zeigen Probleme und Potentiale ja erst, wenn sie GEMACHT werden, also im Prozess. Und da ist die Seite offenbar mitten drin.
Das noch am Rande: dieses „was Gorny u Co“ täten, wenn das IHR Geld wäre, ist ein wenig schlauer Einwurf. Wenn nämlich immer nur Geld für Sachen ausegegeben würde, die „der kleine (oder auch große) Mann“ auch ausgeben würde dafür, aus dem eigenen Portmonai, dann würde es die allermeisten Kulturveranstaltungen -Bauten -Theaterstücke – Festivals etc. nicht geben. Aber Rechenschaft müssen die steuerfinanzierten Dinge eben trotzdem abgeben. Und das ist ja auch gut so. Auch zwischen BILLIG und BESSER gibt es leider keine zwingende Verbindung
@Paule: Wir sind absolut nicht neidisch auf das lab. Warum sollten wir auch? Was ich n ur absolut nicht verstehe ist warum ein sol erfolgloses Projekt mit öffentlichen Mittel weiterbetrieben werden soll. Das Lab ist technisch und inhaltlich ein Flop. Es findet kaum Leser. Selbst bei der Ruhr2010 GmbH gilt das Lab als Rohrkrepierer. Mit dem Geld könnte man bessere Sachen machen. Und da das Lab schon im Jahr 2010 nicht erfolgreich war gibt es auch keine Perspektive für die Zeit danach. Warum also nicht sofort abschalten? Warum noch ein Jahr weiter Geld verbrennen. Übrigens: Wir hatten in den ersten acht Monaten mehr Besucher.
Es stimmt ja: viele Projekte haben eine Anlaufzeit. Das 2010lab ist aber an die Kulturhauptstadt gekoppelt, und die endet nun mal im Dezember. Schon der Name sagt ja, dass es in diesem Jahr seine Relevanz entfalten soll. Im „Buch zwei“ heißt es dazu: „Gesellschaftlichen Wandel durch Kultur vorantreiben, ist das anspruchsvolle Ziel von ‚2010lab‘. Es ist das virtuelle Online-Labor zur
Kulturhauptstadt RUHR.2010. […] Das „2010lab“ zählt zu den digitalen Kreativwerkstätten der Kulturhauptstadt an den Schnittstellen von Kultur, Kreativität, Ökonomie und Bildung in Europa. Es richtet sich dabei an alle Bereiche der Kreativwirtschaft, um die Kommunikation der Branchen miteinander zu stärken.“ (Seite 127)
Es läuft unter dem Programmpunkt „Kreativwirtschaft stärken“. Es hat also einen sehr konkreten Anspruch, der über Werbung weit hinausgeht. Sicher geht sowas nicht in ein paar Monaten. Ob aber die Wahrnehmung und Relevanz des Kulturhauptstadt-Web-TV ausgerechnet dann steigen werden, wenn die ganze Sache vorbei ist?
Guter Punkt Achim und Stefan. Warum soll es ausgerechnet im Jahr DANACH Kraft entfalten soll, ist eine berechtigte Frage. Aber vermutlich unbeantwortbar im Jahre 2010. Ich kann nur einwenden, dass doch immer von „Nachhaltigkeit“ gefaselt wird, wenn es um die Ruhr 2010 ging, dass gewissermaßen ein RRRuck durch die Region geht und danach die Dinge (Kreativwirtschaft, Kultur, Aufmerksamkeit., Image, Selbstwahrnehmung etc, pp) anders, besser – was weiß ich – werden. Die tausenden Veranstaltungen (ich glaub bis Juli waren es 5000) entwickeln ja nicht alle einzeln eine veränderte Wahrnehmung oder Aufmerksamkeit auch außerhalb der Region (wobei ich daran am meisten zweifle), sondern zusammen und nicht an dem Tag, in dem Monat, sondern „on the long run“, oder? Berlin ist auch nicht direkt nach dem Mauerfall zur hipsten Stadt Europas geworden, sondern – obwohl es alles, was man nun liebt, schon vor 15 Jahren gab – erst vor 5 bis 7 Jahren, so dass jetzt kein Modemagazin, keine Band, kein DJ und kein Künstler, kein Schrifsteller mehr ohne einen Aufenhalt dort auszukommen scheint.
Ist nur Internet, möcht ich nochmals zum 2010.Lab wiederholen, und Zeit geben. Hätte sicher viel mehr mit passieren können (und müssen) – warum das nicht geschah, wird interne und konzeptionelle, grundsätzliche und individuelle, vielleicht sogar technische Gründe gehabt haben. Und wie gesagt: die Dinge wachsen im Prozess. Ich geb ihnen jedenfall noch ein Jahr, denn sooooo übel wie das hier beschrieben wird, sind einige Texte vielleicht, aber nicht alle Texte oder Filme – wie in einer Stadt eben: Mist und Tolles, Belangloses und kleine Perlen, Mainstream und Schräges im Mix. Lasst se ma machen…
@ Paule #7
Paule, sie wissen offensichtlich überhaupt sehr wenig. Auch scheinen sie der Meinung zu sein, das bei öffentlichen Investitionen, erst recht wenn sie in den sogenannten Kulturbereich gehen, keine Effektivitäts- und vor allem Qualitätskriterien zu gelten haben.
Das Problem ist aber, das auch öffentliche Gelder begrenzt sind und in der Regel mehr als nur eine Kulturproduktion zur Finanzierung ansteht. Für das Geld das im 2010LAB ausgegeben wird gibt es also reichlich kulturelle Alternativen. Fragen sie z.B. einfach mal die Projekte die von der Kultuhauptstadt abgelehnt wurde, wie die das LAB sehen.
Es ist auch eitles Gequatsche, wenn sie hier behaupten, sie würden Vorschläge zur Verbesserung machen. Beim LAB2010 ist von Anfang an nichts nach Plan gelaufen. Vor allem ist es viel zu spät ans Netzt gegangen um eine ernst zu nehmende Wirkung für die Kulturhauptstadt zu haben. Fragen sie einfach mal ein paar Insider, bevor sie sich hier weiter äußern.
Ach ja, die Frage ob jemand auch sein eigenes Geld in eine Projekt stecken würde, für das er massiv geworben und für das er auch persönlich verantwortlich ist, halte ich für eine sehr kluge Frage. Wie wäre es denn ihrerseits mit einem Sponsering fürs LAB, Paule. Muss ja finanziell nicht hoch sein. Aus dem Ding kann doch nach ihrer Ansicht noch was richtig Tolles werden. Irgendwann auf jeden Fall.
@Voss: huuuuch, da ist aber jemand grrrrrrr. nee, ich hab keine ahnung von gar nichst, keine insiderinformationen und auf keinen fall eine eigene meinung, die gegenüber ihren weisheiten, effektivitätskriterienkenntnissen und so weiter und sofort bestand haben könnte. also äußer ich mich lieber nicht und sponsore webseiten von abgelehnten kulturprojekten.
Heiiii Paule, nicht gleich weinen, wenn einem die Argumente ausgehen.Könnte doch sein, dass ich in diesem Fall einfach nur recht habe.
nööö, ich wein nicht, ich wälz mich am boden, weil ich mal wieder lernen musste, wie wenig ich weiß. könnte es übrigens sein, dass eines ihrer projekte abgelehnt wurde?
Hei Paule, was jetzt? Weiter oder nicht weiter? ….o.k. weiter. Ich habe nicht geschrieben dass sie keine Ahnung von gar nichts haben. Fall sie das gelesen haben sollten, hätten wir ein echtes Kommunikationsproblem.
Ich habe nur geschrieben, dass sie in diesem Fall nicht viel Ahnung haben und sich deswegen eher im Spekulativen bewegen. Ihre Vergleiche mit Berlin sind deswegen müßig. Ihr Aussagen zur Langfristigkeit und Nachhaltigkeit sind von dem Grad an Allgemeinheit, dass sie für alles und nichts gelten.
Das gleiche gilt für die Parole „Zeit geben“. Das kann nur jemand schreiben, dessen eigenes Geld nicht in dem Projekt steckt. Zeit ist auch in der Kultur Geld und das Ruhrgebiet hat weder allzuviel Zeit und noch viel weniger Geld um seine Zukunft zum Guten zu wenden.
Vielleicht neigen sie aus dieser Unkenntnis der besonderen Lage hier vor Ort dazu, die Sachargumente anderer mehr aus emotianal-privaten Motiven (Neid, Missgunst usw) als inhaltlich zu interpretieren. Nur zu ihrer Aufklärung:Ich bin in diesem Fall und auch von der restlichen Kulturhauptstadt persönlich überhaupt nicht betroffen.
@Paule: Nö, ich habe kein Projekt beantragt. Aber sagen Sie mir doch einmal welche Perspektive das Lab mittelfristig haben sollte? Sollen die noch jahrelang durch die Welt fahren und Leute fragen „Why are you kreative“? Und wer soll das alles bezahlen? 2011 ist Schluss mit den Ruhr2010 Geldern. Soll der RVR oder das Land auf alle Ewigkeit eine erfolglose Webseite finanzieren? Gäbe es da nicht ein paar sinnvollere Ausgaben?
ok, jetzt wird es wieder differenzierter, das freut mich.
„Zeit ist auch in der Kultur Geld und das Ruhrgebiet hat weder allzuviel Zeit und noch viel weniger Geld um seine Zukunft zum Guten zu wenden.“ sehr schöner Satz von Herrn Voss, dem ich nichts hinzuzufügen habe. Nur: am 2010.lab liegt das sicher nicht. Und wird es auch in Zukunft nicht hängen. Auch wenn Ihnen das wieder zu allgemein formuliert sein wird.
Weiß gar nicht, warum Sie sich so auf das totale Misslingen dieser Seite versteifen, denn mir kommt die gar nicht so schrecklich vor. Und ich finde da durchaus immer wieder erhellendes und schönes, witziges. Scheint also an etwas anderem zu liegen. Daher meine Frage nach persönlichen Motiven, daher auch die Frage, ob es denn nur um den Neid auf eine Millionen Euro geht.
Berlin hatte ich als Beispiel von verzögerten Effekten genannt, die aus der gesamten Kulturhauptstadtsauce irgendwann mal entstehen mögen: inklusive des Labs und etwa 3000 anderen wenig erfolgreichen Projekten. Oder auch nicht entstehen. Abwarten ein paar Jahre.
„Ich bin in diesem Fall und auch von der restlichen Kulturhauptstadt persönlich überhaupt nicht betroffen“ – noch ein schöner Satz von Herrn Voss, den glaub ich viele Ruhrgebiets Bewohner unterschreiben können und Leute von Außerhalb erst recht. DAS macht es traurig – ein lab mehr oder weniger, respektive (auch wenns dekadent klingen mag) eine Million mehr oder weniger, ist da egal. Das Geld wird eh ausgegeben. Wofür das aber sein sollte, da gibt es sicher soviele Meinungen wie Kulturschaffende.
(PS: Vaskes Projekt wird doch gar nicht vom Lab bezahlt, sondern dort nur unter anderem veröffentlicht, wenn meine kleine spontanrecherche richtig ist…)
@Paule: Welchen Effekt soll denn eine Seite mit wenigen Besuchern haben? Und könnte man mit dem Geld nicht besser Initiativen vor Ort unterstützen. (Und damit meine ich nicht die Ruhrbarone. Wir brauchen und wollen keine Unterstützung). Persönlich betroffen bin ich trotzdem: Ich zahle Steuern und mag es nicht, wenn sie verschwendet werden.
noch ein versöhnlicher nachsatz: DIESE Seite ist übrigens klasse, gut zu „usen“ wie man so sagt und übersichtlich und engagiert. würde die förderung in jedem fall auch verdienen. und das mein ich nicht zynisch.
Ich stimme voll zu Stefan! Ich reagier vielleicht nur so allergisch, weil ich dieses „von unseren Steuergeldern!“ so oft bei (geförderten) schrägen Theater oder Performance Projekten, bei Off-Festivals oder auch moderner Kunst höre, deren Breitenwirkung gering sein mag, aber eben sein soll.
Eine Seite ohne Wirkung, die so teuer ist, muss man aber – und da steh ich eben allein offenbar – überarbeiten, verbessern, Redaktion und Konzept verschlanken und breiter wahrnehmbar machen, nicht nach 8 Monaten wieder aufgeben. Aufgeben kann man dann immer noch. Könnten wir uns darauf einigen?
@Paule: Vielen Dank. Aber diese Seite ist so wie sie ist weil wir uns nie nach Förderkriterien ausrichten mussten und immer alles selbst bestimmt haben. Es gab nie eine Sitzung mit Politikern oder Förderern. Wir haben alles selbst bestimmt.
@ Paule
Von mir auch noch was Versöhnliches. Mit persönlich betroffen, meinte ich finanziell. Steuern zahle ich sehr wohl und das auch im Ruhrgebiet, aber das lasse ich jetzt mal außen vor. Das ich geistig und damit auch emotional betroffen bin, können sie ja unschwer an meinem Engagement in diesem Blog sehen.
Hat mir übrigens auch inhaltlichen Spaß gemacht, mich mit ihnen öffentlich zu streiten. Deswegen genau machen wir diesen Blog. Dass in der und über diese Region mehr und vor allem öffentlich diskutiert wird.
Also, beehren sie uns bald wieder.
@herrn voss: es war mir eine ehre 😉
@Paule, Arnold, Stefan: Sehr nett, Eure Diskussion mitzuverfolgen. Hat Spaß gemacht, danke. Nicht auszudenken, wenn sie (die Diskussion) abends am Tresen stattgefunden hätte – wat dat wieder an Pilsbier gekostet hätte…
Ich mag Stefans Lab-Bashing nicht besonders, weil ich es über weite Strecken für persönliches Gorny- und Fesel-Bashing halte, mit denen ich selbst immer gut zusammengearbeitet habe. Eher halte ich mich an einige von Paules Argumenten, gebündelt in #17. Ich schreibe für beide Blogs, leider für beide sehr unregelmäßig. Mir ist das Medium zu schnell für recherchierte Geschichten, ich brauch dafür zu lange, und den Luxus regelmäßiger Beiträge kann ich mir wirtschaftlich nicht immer leisten. Da kommentiere ich lieber, wenn ich die Vorlage volley nehmen kann.
Bei den Baronen geht mir die Aufgeregtheit über immer die gleichen langweiligen Themen auf den Senkel (Waldorf, Linke, Rücktrittsforderungen an Hinz & Kunz, das ist doch alles, wie Helge sagen würde, kein Name für ne Katze!) (will sagen, berührt mein wirkliches Leben nicht). Gut dagegen die popkulturelle Folie, auf der das Ganze stattfindet und auf die sich alle Kombattanten offenbar irgendwie geeinigt haben. (Ist aber ein Gorny-Ausdruck, das mit der Folie, sic!)
Im Lab dagegen, da hat Stefan wieder recht, herrscht echolose Ödnis; für einen Lab-Autor ist das qualvoll wg. null Resonanz. Ich veröffentliche dort meine metagastronomischen Themen im Einklang mit den Zielen, die das Lab verfolgt, nämlich die Wechselwirkungen zwischen Kreativität und Ökonomie „nachhaltig“ über das kalendarische Ende der Kulturhauptstadt zu verfolgen. Bei diesem Anspruch, den das Lab hat, sind viele Texte in der Tat zu dünn.
Macht unterm Strich: Ich lese mehrmals täglich mit Genuss die Barone und mehrmals wöchentlich das Lab, von dem ich nicht will, dass es eingestellt wird, weil es zurzeit niemanden gibt, der mit einer ähnlich anspruchsvollen Zielvorgabe antritt. Klar, die reißen oft schon die erste oder zweite Hürde, aber ein Jahr mehr möchte ich mir das schon noch ansehen.
Peter Erik Hillenbach:
Danke für den Kommentar, ganz meiner Meinung!
@ Peter Erik Hillenbach
„popkulturelle Folie“ und „metagastronomische Themen“:
Weißt du, wie das In Österreich heißt?
„Lercherlschas“
@Simon: Klasse, kannte ich noch nicht, vor allem, weil es auch noch überraschend „der“ heißt, bis man gegoogelt hat, was es heißt.
„Darmwind einer Lerche“, gefällt mir! Das trifft auf viele Blogbeiträge zu; ich bin stolz darauf, dass meiner der erste ist, der sich solche Meriten verdient.
Bei uns sagt man Quark, Kappes oder Jiddisches wie Tinnef zu solchem aufgeblasenen Scheiß, der mehr vernebelt als benennt. Aber es hilft ja nix, die Dinger heißen nun mal so, irgendwelche Namen muss man den Sachen ja geben.
Guten Tag Herr Laurin,
Sie schreiben „Nö, ich habe kein Projekt beantragt“. Haben denn andere Ruhrbarone Ruhr.2010-Projekte beantragt?
Herzliche Grüße
@Ohne Namen: Keine Ahnung. Aber da ich bislang die Artikel zu diesem Thema geschrieben habe ist das auch ziemlich egal was die anderen machen. Haben Sie denn in einem meiner Texte zu diesem Thema einen inhaltlichen Fehler gefunden?
Die Ruhrbarone sind selbst für die Bewohner, die am Niederrhein wohnen allemal lesenwerter als 2010lab. Die Berichte über Alpen , Voerde, Rheinberg, …. tendieren bei 2010lab eindeutig gegen Zero. Allen im allen ist 2010lab wieder ein mal, wie so oft im Ruhrgebiet, nur eine Geldvernichtungmaschine.
Nun, man kann sich letztlich doch nicht ganz zurückhalten, wenn man das alles liest 😉 Viel Polemik, viele Emotionen, ist ja auch okay, so muss das wohl sein. Ich schreibe auch für Lab bzw. bin Teil des „Das Ruhrgebiet – aufgenommen und abgemischt“-Teams (kann man sich gerne mal anschauen und danach bashen, hier der Prolog:https://www.2010lab.tv/video/das-ruhrgebiet-aufgenommen-und-abgemischt-episode-0), deswegen bin ich ja wohl ohnehin befangen. Dennoch finde ich immer wieder gute und unterhaltsame Beiträge auf der Site (Michael Blatt, aber sicher auch einige andere), wie ich bei den Baronen auch immer wieder Beiträge finde, die das Gegenteil sind. Schaue trotzdem regelmäßig wieder gerne vorbei. Musste mich nur beim Lesen des Beitrags fragen, was denn wohl hier gestanden hätte wenn das Projekt nicht fortgesetzt worden wäre. Wenn soviel investiert worden wäre, und dann alles am 01.01.2011 dicht gemacht worden wäre… Naja, die Frage kann sich ja jeder selbst beantworten. Ich freue mich jedenfalls darüber, dass hier etwas über das Jahr 2010 fortgesetzt wird, denn das war doch auch der Sinn des Ganzen, dachte ich zumindest… Hey, da fördere ich doch lieber so etwas mit öffentlichen Mitteln als die Altersbezüge von Sarrazin… Nichts für ungut, beste Grüße!
Liebe Stefan Laurins dieser Region,
bei uns hier im Westpark sitzen ständig mehrere strunkelige Pennbrüder, lamentieren rum und schaukeln sich gegenseitig hoch, wie scheiße doch alles ist. Das gibt ihnen anscheinend ein gutes Gefühl und lässt sie in ihrer misslichen Situation so etwas wie ein wohliges Gemeinschaftsgefühl empfinden.
Die Senfdazugeberei der Ruhrbarone hier, wirkt für mich oft wie Heckenpennerei 2.0. Die leicht gehobene Version von Parkbankstänkerei. Schön nach Feierabend (oder wonach auch immer) den Laptop anschmeissen und ersma rumstänkern, worüber auch immer, am liebsten aber über Ruhrbarons Lieblingsthema „Kulturhauptstadt / Die da oben“. Irgendeiner findet sich immer ders genauso sieht. Und schwupps! Schon hat der triste Abend nicht mehr ein ganz so übellauniges Gesicht.
Gibts solch eine Institution in anderen Regionen eigentlich auch –
oder ist das jetzt „typisch Ruhrgebiet“ ????!????
Weitermachen!!!
@Jörg: Ich mag es nicht, wenn erfolglose Projekte ohne jede Perspektive auf Kosten der Steuerzahler weiterbetrieben werden. Und ich mag es nicht, wenn mit öffentlichem Geld Medien gemacht werden, die reine PR-Instrumente sind. Und wenn dann alles keine Perspektive hat, wird es absurd. Die Leute vom lab sind doch selbst enttäuscht, das keiner ihre Texte kommentiert. Und zum Lieblingsthema Kulturhauptstadt: Ein paar Dutzend Texte von über 4300 sind nicht gerade der Beleg für ein Lieblingsthema. Und von diesen Texten waren auch nicht alle negativ. Aber über das Lab kann ich kein gutes Wort schreiben – es ist ohne Kompetenz geschaffen, verspätet gestartet und erfolglos. Weitermachen? Klar. Versprochen
Was man aber nicht machen darf, ist, bei jedem ausgegebenen Cent wie ein angestochenes Schwein um den Block zu laufen und zu schreien: „Geldvernichtung!“
Kein Schauspielhaus ohne Förderung, keine Ruhrtriennale ohne öffentliche Gelder und keine wachsende Kreativwirtschaft ohne ein Forum zur Vernetzung.
Wenn Ihr das alles nicht wollt, dann bitte!
Dann aber ohne mich, dann muss ich wohl leider flink doch noch das Weite suchen!
Ihr dürft nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Das LAB produziert viele Filme und das kostet leider (immer noch) viel Geld.
Und es gibt gute Sachen darunter:
https://www.2010lab.tv/video/ist-es-kunst-oder-kann-das-wech-a40
Vielleicht ist der Ansatz zu schwammig, vielleicht wollen sie zu viel: Kultur TV, nicht nur fürs Ruhrgebiet, kulturelles Onlinelabor mit wachsender Community und dabei auch noch die Kreativwirtschaft stärken.
Da kann man schonmal die Übersicht verlieren.
Vor allem ist das LAB aber eins: ein Projekt und kein fertiges Produkt.
Jeder kann mitgestalten und es hat sich seit dem Start schon stark verändert.
Der Kultur TV Anteil ist zurückgeschraubt worden, die Filme gibt es aber nach wie vor.
Mit einem davon möchte ich auch schließen:
https://www.2010lab.tv/video/für-die-linke-spur-zu-langsam-tom-liwa
Weitermachen!!!
Jörg, immer wenn es nicht so läuft wie es laufen soll, ist es ein Projekt. Ich kanns nicht mehr hören. Sie sind es, der hier Sachen in einen Topf wirft die nicht zusammengehören. Die Ruhrtrienale z.B. lohnt ihr Geld.
Das Subventionen per se schlecht sind hat selbst Laurin nirgendwo geschrieben. Aber es gilt auch bei Subventionen abzuwägen, welche gut und welche schlecht angelegt sind.
Ansonsten tun sie mir und sich selbst einen Gefallen und vergleichen mich bitte nicht mit einem der Besoffskis auf der Parkbank in ihrem Westpark. Oder ist das ihr normales „Argumentationsniveau“? Ich kanns allerdings nicht glauben.