Noch stehen für den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund vor dem offiziellen Jahresende einige Spiele an. Eines lässt sich jedoch bereits sagen: 2024 war für den BVB, trotz gegenteiliger Ankündigungen der Offiziellen, erneut ein verlorenes Jahr!
Am Samstag erspielten sich die Schwarzgelben auswärts gegen Borussia Mönchengladbach ein 1:1-Unentschieden. Für sich betrachtet ist das kein schlechtes Ergebnis. Doch für Borussia Dortmund, die sich als selbsternanntes Spitzenteam versteht und in der Saison 2024/25 im Dezember noch immer auf den ersten Liga-Auswärtssieg wartet, war es eine weitere Enttäuschung in einer nicht enden wollenden Kette von Rückschlägen.
Erst in der Vorwoche verspielten die Dortmunder im heimischen Stadion in den letzten fünf Minuten einen möglichen Sieg gegen den FC Bayern München und mussten sich ebenfalls mit einem 1:1 begnügen. Auch dieses Ergebnis war auf dem Papier kein Misserfolg, obwohl dadurch der Heimnimbus riss. Fakt ist jedoch, dass der BVB nach 13 Spielen in der Bundesliga mit 21 Punkten nur auf Platz sechs liegt. Zum Vergleich: Im Vorjahr standen die Dortmunder unter Trainer Edin Terzic nach 13 Runden mit 25 Zählern auf Platz fünf. Ein Fortschritt ist somit nicht erkennbar – im Gegenteil.
Wie in der Vorsaison musste die Borussia auch in diesem Jahr ein frühes Aus im DFB-Pokal verkraften. Wo also ist die erhoffte Trendwende, die sich die Verantwortlichen vom Sommer-Wechsel hin zu Nuri Sahin versprochen hatten? Es gibt sie schlicht nicht.
Seit Jahren scheint der BVB – mit Ausnahme des überraschend erreichten Champions-League-Finales gegen Real Madrid – den eigenen Ansprüchen hinterherzulaufen. Schlimmer noch: Die unter Trainern wie Jürgen Klopp und Thomas Tuchel noch erkennbare Strategie und die Ambition, sich zu einem echten Top-Team zu entwickeln, sind seit 2017 immer weiter verblasst.
Stattdessen hört man als Fan Woche für Woche Durchhalteparolen und Ausreden. So sprach Coach Sahin in der Vorwoche auf der Vereinshomepage davon, das angeblich vorhandene „Momentum“ mit in das wichtige Spiel in Gladbach zu nehmen. „Momentum“? Welches Momentum? Die Mannschaft enttäuscht seit Saisonstart mehr, als sie den eigenen Ansprüchen genügt. Noch immer wartet sie in der Liga auf den ersten Auswärtssieg – die schlechteste Bilanz seit über 30 Jahren.
Auch die Heimbilanz täuscht über die Realität hinweg: Viele Auftritte gegen vermeintlich „kleinere“ Gegner wie den VfL Bochum, den FC St. Pauli oder auch Heidenheim waren eher schwach, und der BVB setzte sich oft nur glücklich durch.
Wie soll man als Dortmund-Fan mit guter Laune aus diesem Kalenderjahr gehen? 2024 wird, unabhängig vom Ausgang der letzten Spiele, als enttäuschend in die Vereinschronik eingehen. Dass die Borussia erneut titellos blieb, ist dabei noch das geringste Problem.
Viel ärgerlicher ist es, dass der BVB vom eigenen Anspruch, der zweite Leuchtturm im deutschen Fußball hinter den Bayern zu sein, inzwischen meilenweit entfernt scheint. Und das nicht nur wegen der sechs Punkte Rückstand auf Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt. Viel bitterer ist die erkennbare Planlosigkeit der Verantwortlichen und die ermüdenden Durchhalteparolen, die Fans Woche für Woche ertragen müssen. Einfach nur bitter!