Anfang Oktober ist es so langsam, und da sollte doch… Anders gesagt: Wenn mit Beginn der Herbstsaison im Ruhrgebiet nicht mindestens drei absolute Hochkaräter im Programm wären, das wäre doch geradezu eine Schande für diese anscheinend so Kultur beflissene Gegend. Und was gibt es? Eine neue Jazzreihe, einen Gedenkabend und … Kurt Krömer. Immerhin!
Kurt Krömer schafft es auf erstaunliche Weise, den Nerd und das (leicht verbeamtete) Schoßhündchen im etwas angeschrägten Mann von heute sympathieträchtig gegen das Standardproletariat zu stellen und damit auch noch bei beiden Seiten – und darüber hinaus – zu punkten. Das reicht an der Ruhr schon weit im Vorfeld für eine ausverkaufte Essener Lichtburg und für nur noch wenige Restkarten im RuhrCongress Bochum. "Kröm de la Kröm" heißt die bereits jetzt extrem erfolgreiche Tour, und vielleicht gibt es bei der nächsten dann ja auch noch einen Termin mehr in der Nähe. Nicht wahr, Dortmund?
In die vollen in punkto Jazz und Improvisation geht das geschätzte Hundertmeister. Unter dem Titel "Kultgäste" werden von nun an lokale auf internationale Größen der Szene treffen, und zwar nicht gerade knapp. Den Anfang machen Th´Elektro Club (Tim Isfort, Thorsten Töpp und DJ till-o-mat) zusammen mit Saxophonistin Angelika Niescier und Schlagzeuger Achim Krämer für’s Regionale, internationale Gäste sind Han Bennink, Mary Oliver und Johanna und Christofer Warner. Ein starker Auftakt, der eine Menge feinsinniger wie dynamischer Improvisation verspricht!
Vor zehn Jahren verstarb Thomas Koppelberg, unbestritten einer der großen Charakterköpfe seiner Zeit. Den Schauspieler, Musiker und Theatergründer ehrt ein "Koppelberg Abend" im Theater Freudenhaus ganz im Sinne des Künstlers: Erst Anekdoten und Musik mit Gästen wie Markus Kiefer und Der Vorstand, dann ganz viel Party.
Im Überblick:
"Kröm de la Kröm" am Donnerstag, den 2. Oktober ab 20 Uhr im Bochumer RuhrCongress.
"Kultgäste" am Samstag, den 4. Oktober ab 19.30 Uhr im Duisburger HundertMeister.
"Koppelberg Abend" am Freitag, den 3. Oktober ab 20 Uhr im Essener Theater Freudenhaus.