Vorsätze für 2009? Weiterhin mehr Links in die Außenwelt als auf andere Webseiten pro Beitrag. Besser auf die Arbeiten der vorgestellten Künstlerinnen und Künstler eingehen ohne ansatzweise zuviel zu verraten. Konzerte, Fußball und Moppern nicht in dieser Kolumne verhandeln. Und damit direkt in das nächste Jahr: Aus aktuellem Anlass Harald Schmidt, aber auch Philharmonisches und Fotografisches.
Kurt Weill, Hanns Eisler, Dmitri Schostakowitsch und auch die Comedian Harmonists – das sind Namen, die auf den ersten Blick nicht zur Essener Philharmonie passen wollen, zu den üblichen Debatten um den Wert von Kultur drumherum aber vielleicht schon. Jedenfalls stehen Werke und Stücke dieser Herren im Mittelpunkt von "Kuhle Wampe oder Wem Gehört Die Welt?", einem der vielen Höhepunkte zum traditionell starken Jahresbeginn dieser Institution. Dargeboten wird das Programm vom WDR Sinfonieorchester Köln, mit dem Chansonnier, Komponisten und Dirigenten HK Gruber als Mittelpunkt und mit Gastauftritten der Berlin Comedian Haronists und der Sopranistin Ute Gferer.
Harald Schmidt solo wünscht sich das Volk. Kann es haben, und zwar auch noch im Januar an dessen ehemaliger Ausbildungsstätte, dem Kom(m)ödchen. Denn den Herrn gibt es nicht nur im Fernsehen, genau! Und da es keinen Internetverkauf gibt und nichts von "keine Karten mehr" zu hören ist, gilt auch das alte "Ist ja eh ausverkauft, mach mal die Glotze an, Ilse" nicht. "Live und exklusiv" heißt das Programm und dürfte auch für notorische Fernsehgucker etwas zu bieten haben. Danke, Düsseldorf!
In Essen gibt es eine Freie Akademie der Bildenden Künste. (Taucht nicht oft im Fernsehen auf.) Und die hat eine Galerie namens KU28, und zwar in der Prinz-Friedrich-Straße 28. Die Absolventinnen und Absolventen dieses Hauses diskutieren nicht den ganzen Tag über 2010 oder 2001. Die haben anderes auf der Agenda, z.B. einen Besuch bei der Ausstellung (siehe Foto) von Karin Geiger. Diese wiederum leitet dort diverse Projekte an der Schnittstelle Fotografie/Medien, ist Meisterschülerin von Magdalena Jetelová (Kunstakademie Düsseldorf), war dann an der University of British Columbia und lehrte vor Essen auch in Leipzig und Pasadena. Durch ihre bildhauerische Schulung ist sie u.a. in der Lage, andere Blicke auf Menschen und Szenen in öffentlichen Räumen darzustellen als andere Menschen. Auch hier gilt: Bringt man etwas mit, dann bekommt man mehr zurück. In diesem Sinne!
Im Überblick:
"Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt?" am 2. Januar ab 20 Uhr in der Essener Philharmonie.
"Live und exklusiv" noch am 5., 19. und 26. Januar ab 20 Uhr im Düsseldorfer Kom(m)mödchen.
Fotografien von Karin Geiger noch bis zum 16. Januar in der Essener KU28. Ein Werkstattgespräch ist am 15. Januar von 16 bis 18 Uhr.
Hmm, gibt?s keinen Poll zum Abschluss des Jahres? Mit schön ausgedachten Rubriken?
Oh, schöne Idee. *klatsch in die Hände* „Alle mitmachen!“ Also hier meine:
Lieblingsgetränk des Jahres: Schweppes Bitter Orange
Lieblingspflanze d.J.: Zamioculcas
Lieblings-Neuschrott d.J.: Drucker & DVD-Player.
Lieblingsmonat d.J.: Wie immer August.
Oh, das mieseste Handy d.J. klingelt: Sony Ericsson Cyber-Shot 5.0 oder so.
Na, ich dachte ja eher an etwas mehr Ruhrgebietsbezogenes (Polls über Platte, Buch, Film, Pflanze, Tier, Name, Beruf gibt?s doch eh genug): einer der skurrilen Momente im Ruhrgebiet 2008 war sicherlich die bejohlte Sprengung des Volkswohlbund-Gebäudes in Dortmund, während gleichzeitig, nur wenige Meter entfernt, die Shrinking Cities-Ausstellung eröffnete:
https://www.myvideo.de/watch/3453675/Sprengung_in_Dortmund
Nicht weniger skurril: das lokale Feuilleton, das im Sommer in Polleschs Ruhrtrilogie ?Tal der Fliegenden Messer? einhellig das Lokalkolorit vermisste (zu wenig ?Ruhr?-Gefühl, zu viel Global Talk):
https://www.youtube.com/watch?v=6wtUJBIBpsA
Knallerei in Dortmund und Ballerei am Mülheimer Ruhrufer ? das ist so was wie mein Fazit, heute an Silvester (-:
Für neue Jahr wünsche ich mir sowas auch für Duisburg. 🙂
Sicherlich war „Kuhle Wampe“ ein Höhepunkt – eigentlich sollte man den Film mal wieder zeigen, bei dem man irgendwo in der Menge auch Erwin Geschonnek erblicken könnte… 🙂
Ad Astra