3 FÜR 7 – Ausgehtipps, immer noch wöchentlich

Zunächst: Nein, der Autor dieser Zeilen nimmt kein Geld oder (natürlich total indirekte) Spenden für das Schreiben dieser. Vielleicht kommt nächstes Jahr mal was von der VG Wort rein, wenn alles technisch klappt. Und er kennt die vorgestellten Künstler in der Regel auch nicht persönlich. Und selbstverständlich gilt auch für ihn die GOLDENE REGEL, dass ja ALLES, ALLES letztlich natüüüürlich Geschmackssache ist, dass jedeR eh nur das heraus liest was eh schon Gedachtes bestätigt und … so weiter. ALSO IST DOCH EH EGAL WORÜBER MAN WIE SCHREIBT, NE? DAS GLEICHT SICH DOCH ALLES IRGENDWIE AUS! DIE KONKURRENZ MACHT ES, DIE FREIE PRESSE!! Und alle haben genug Stoff zum Bequatschen, regen sich auf und ab, und gut is. Und wer schreibt, was die Mehrheit interessiert, kann auch gleich für den Mainstream schreiben. Denn sonst ist es ja kein Pop und nicht diskurswürdig und letztlich glauben eh alle nur, was das Staatsfernsehen sagt. ES IST DEUTSCHLAND HIER! Letzten Samstag jedoch meinte ein Bekannter: "Wenn Du echt nur so wenig bekommst für diese tolle Arbeit und über mich schreiben willst, und wo Du das so gut machst, dann könnte ich (!) Dich doch dafür bezahlen." Und der Autor dieser Zeilen antwortete: "Ach nö, auch davon möchte ich nicht abhängig sein. Ab und zu ein Eis wie jetzt gerade reicht völlig." Und jetzt denkt er sich: Ja, das ist doch das Modell, wie Filz zunächst von unten nach oben und dann, wenn es "geschafft" ist, top-down funktioniert. Heute ist es das Eis, und morgen doch wieder Koks im Loft von Herrn und Frau F. oder G. Und dabei fallen bestimmt ein paar Brotkrumen ab, mit denen man sich dann eine neue Krawatte kaufen kann. Oder jemandem ein Eis ausgeben. Äh, homefucking is killing prostitution (Oder holt es sie ins Heim? Hm). Diesmal: PoesiePalast, The Ex, Freakatronic.

Der PoesiePalast Ruhr beherbergt Lesungen und haha schlägt seine Zelte in Duisburg, Dortmund, Essen, Gladbeck, Oberhausen und Gelsenkirchen auf. Innerhalb dieser Zelte des Palastes lesen dann Schauspielvolk und Bücherschreibende aus Werken von z.B. Erich Fried und Rainer Maria Rilke vor, Georg Kreisler liest Mitte November im Consol Theater aus seiner Autobiographie, und ab und an wird auch mit Musik untermalt oder kontrastiert.

The Ex sind die exemplarischen ehemaligen Hausbesetzer aus den Niederlanden, die herkömmlicher angefangen haben als Crass z.B., aber auf ihrem Weg der Auseinandersetzung mit allen möglichen Musiken der Erde anscheinend nur wenig an Anfangsquerköpfigkeit verloren haben. Eine gewisse Altersmilde gibt es wohl, na klar. Im Rahmen der Tour zum 30-jährigen Bestehen der Band wird auch im FZW gehalten (das anscheinend derzeit ein Abo auf Erwähnung hier hat, aber… – s.o.).

Freakatronic – Foto von der Band 🙂 – und auch Emma dazu, das ergibt diesmal eine Releaseparty sogenannter "Singles", wobei gleich das Label ITD mitpräsentiert wird. Was würde ein Promotexte schreibender Mensch dazu sagen? Vielleicht "Fantasie voller und gleichzeitig erdig-abgründiger Electropop mit HipHop-Einflüssen, der zwischen Rebellentum und Glam-Slacker den Weg auf die nächste Party sucht und dabei gerne die Kumpels aus der Nachbarschaft mitnimmt". Aber so schreiben doch keine Menschen, oder?

PoesiePalast Ruhr noch bis zum 19. November.
The Ex am Donnerstag ab 20 Uhr.
ITD zeigt sich am Samstag ab 21 Uhr im Goethebunker.

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Patricia
15 Jahre zuvor

Den bösen Humor von Georg Kreisler sollte man sich nicht entgehen lassen.

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