Routinen, Gewöhnungseffekte. Der Autor hat gerade einen Artikel über den Film „Dorfpunks“ bei einseitig.info abgeliefert, hört eine alte Live-Aufnahme von einem F.S.K.-Konzert in Essen und fragt sich, ob er das Bohren und der Club of Gore Konzert auf Zollverein empfehlen soll. Er entscheidet sich für einen Zwischenweg. Aber vor allem für: Ein Festival. Eine Diskussion. Und ein Treffen.
Eine Freundin aus Studientagen fragte einmal, warum Frauen Frauenpolitik machen sollten. Naja, vielleicht weil es ja bemerkenswert wäre, wenn nur (biologische) Männer Genderpolitik machten. Es ist aber z.B. schon erstaunlich, wie wenige Frauen in der (Medien-)Kunst in einer klar gebrochenen Männerrolle reüssieren, und wie viele Männer versuchen, sogenannte weibliche Seiten zu okkupieren. Was immer das bedeuten mag. Und was ist eigentlich in diesem Zusammenhang ein Internationales Frauenfilmfestival? Diesjähriges Motto „Fokus: Freiheit“ (Foto mit freundlicher Genehmigung von IFFF Dortmund|Köln). Gefördert von Stadt, Land, Kommunen, Toyota, RWE und Sparkasse. In Dortmund und Köln. Sechs Tage lang, ab heute. Mehr hier.
Am Mittwoch geht es hingegen mal um Wissensökonomie als Breitensport. Claus Leggewie und andere diskutieren unter dem Titel „Alter Traum in neuer Gestalt? Von der gedruckten zur digitalen Enzyklopädie“. Und das aus Anlass der Publikation des achten Bandes der „Enzyklopädie der Neuzeit“. Genau. Alle nutzen Wikipedia, alle nutzen Google, aber hier geht es um Print! Geschrieben von Deutschen in Paris, nämlich dem Deutschen Historischen Institut. Verlegt in Essen, haha. Spannende Definitionen aus – global betrachtet – interessanter Perspektive, diskutiert angesichts der üblichen Kulturkämpfe um Technikdistribution, Diskurshoheiten, Wissenstransfer und Ungleichzeitigkeiten. Kulturwissenschaftliches Institut eben.
Und damit zum Bild fremder Kulturen, die gar nicht fremd sind. Es scheint ja eher dass mit dem Ende von letzten eigenständigen Kulturen in Afrika, Asien, Australien und Südamerika nur die Unterschiede zwischen asiatischen, arabischen und europäisch-amerikanischen Hochkulturen deutlicher zutage treten, während auf Ausreißer aus diesem Kanon noch härter eingeprügelt wird. „Bosporus – Tor der Kulturen“ trägt diese eingeschränkte Sichtweise schon im Titel, ist aber inner-europäisch und mit Blick in Richtung Naher Osten natürlich auch NRW-gefördert und dient sozusagen einfach nur der Verständigung unter leicht verschiedenen Nachbarn. Mehr hierzu hier, knackige Fakten und Daten zu allen drei Veranstaltungen in HiTech-kompatibler Hegemonialkultur-Kürze im …
Überblick:
Das Internationale Frauenfilmfestival vom Dienstag, 21. April, bis zum 26. April in Köln und Dortmund (domicil, Schauburg, CineStar).
„Alter Traum in neuer Gestalt?…“ am Mittwoch, 22. April ab 18.15 Uhr im Essener Kulturwissenschaftlichen Institut.
Das Theatertreffen „Bosporus – …“ im Rahmen der 32. Duisburger Akzente vom Sonntag, 25. April bis zum 13. Mai im Theater Duisburg.