3. Oktober: Nazis demonstrieren in Hamm gegen „antirussische Stimmung“ und „Besatzungskonstrukt Israel“

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Der Hammer Kreisverband der Nazipartei „Die Rechte“ ruft für den 3. Oktober zu einer „Demonstration für deutsche Interessen“ auf. Zu denen scheint, glaubt man dem Aufruf, die Solidarität mit Russlands Präsident Putin,  der radikalislamischen Hamas und Syriens Diktator Assad zu gehören:

Das Besatzungskonstrukt Israel führt aktuell im Gazastreifen eine militärische Offensive durch, der bereits über 1.000 palästinensische Zivilisten zum Opfer gefallen sind. Die arabischen Nachbarstaaten, die Israel ebenfalls wenig wohlgesonnen sind, verhalten sich derzeit noch ruhig, könnten aber jederzeit in den Konflikt eingreifen.

Im Frühjahr 2014 hielt die Welt wochenlang den Atem an, als es in der Ukraine zur bislang schwersten weltpolitischen Krise des 21. Jahrhunderts kam. Sogar eine direkte militärische Konfrontation zwischen Rußland und der NATO schien möglich. Aktuell herrscht in der Ostukraine ein blutiger Bürgerkrieg, der jederzeit auf weitere Regionen überschwappen kann

Seit der Ukraine-Krise etwas in den Hintergrund geraten, aber immer noch brandaktuell ist der bewaffnete Konflikt in Syrien. Den syrischen Streitkräften steht eine multinationale, vom Westen hochgerüstete und größtenteils islamistisch gesinnte Truppe gegenüber, die mittlerweile auch Teile des Iraks unter ihre Kontrolle gebracht hat.

Mit dem Demonstrationsaufruf setzt Die Rechte ihre Querfrontstrategie der  vergangenen Monate fort, mit der sie versuchte, für Teile der Linken und der neuen Montagsdemonstranten anschlussfähig zu sein. Mitglieder der Nazipartei nehmen regelmässig an den Montagsdemonstrationen in Dortmund teil und marschierten auch gemeinsam mit Islamisten und Mitgliedern der Linkspartei NRW, darunter deren Vorsitzenden Ralf Michalowsky, gegen Israel. Am vorletzten Wochenende besuchten Mitglieder der Partei ein Sommerfest der Linkspartei im Oberbergischen Kreis  – verjagt wurden sie nicht.

Ob die Demonstration in Hamm ein Ersatz für den „Antikriegstag“ in Dortmund  ist, für den die Nazis intern für den 6. September mobilisiert hatten, ist noch unklar. Kann sein, dass eine Demonstration in Dortmund noch kurzfristig angemeldet wird. Wenn nicht, wenn der 3. Oktober in Hamm  der Ersatz für den traditionellen Antikriegstag in Dortmund ist, wäre es ein Erfolg des Bündnisses Blockado, das bereits am 1. Mai dafür gesorgt hat, dass die damalige Nazi-Demonstration nur verspätet starten konnte.

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Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

Ja, ist denn schon wieder 1939?

Locke
Locke
10 Jahre zuvor

Tippe auf max. 50 Teilnehmer, ausser deren neue arabischen Freunde kommen auch.

Emil
Emil
10 Jahre zuvor

Was soll man dazu sagen? In Hamm war in den letzten Jahren Anfang Oktober öfters ein Aufmarsch, von daher nichts neues, dass die nazis nur „intern“ nach Dortmund mobilisieren schütz auch vor nix. Man muss sich ja nix vor machen, dennen reichen 2 wochen mobi und eine mögliche teilnehmerzahl von max. 300 ist zu erwarten.
Ob das viel mit Blockado zu tun hat ist auch fraglich, sicher einen Teil haben sie erfühlt und für zusätzlichen Stress gesorgt, aber viel eher denke ich das den Nazis für den moment die Puste ausgeht und das Ritalin langsam aber sicher versagt…

Wie auch immer, hoffen wir mal das es gelingt jeglichen aufmarsch empfindlich zu stören!

Herr Karl
10 Jahre zuvor

Der „Aufruf“ könnte auch von Dr. Diether Dehm stammen…

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