45 Jahre nach dem Tod von Ludwig Erhard erscheinen am Mittwoch seine Erinnerungen

Ludwig Erhard Foto: Pelz Lizenz: CC BY-SA 3.0

Mit einem Aufsatz von ihrer Wirtschaftschefin Lisa Nienhaus hat die „Süddeutsche Zeitung“ am Wochenende die in den nächsten Wochen und Monaten anstehenden Analysen zu Ludwig Erhard eröffnet. Denn an diesem Mittwoch erscheint die Autobiografie des Bundeskanzlers – über 45 Jahre nach seinem Tod.

„Erfahrungen für die Zukunft – Meine Kanzlerzeit“ hat Ulrich Schlie, seit April 2020 Inhaber der Henry-Kissinger-Professur für Sicherheits- und Strategieforschung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, das Buch betitelt. Prof. Schlie ist gemeinsam mit der Ludwig-Erhard-Stiftung Herausgeber des Buchs, das im Econ Buchverlag erscheint.

Schlie ordnet das ungewöhnlich deutliche Werk ein, der Verlag verspricht: „Der Text aus dem Jahr 1976 ist eine schonungslose Abrechnung mit politischen Gegnern und falschen Freunden in der eigenen Partei. Das Skript beeindruckt aber vor allem durch eine unglaubliche Aktualität. Ludwig Erhard bezeichnet die FDP als Bremser, die jeden Koalitionspartner zur Verzweiflung bringt. Er kritisiert die Bundesneuverschuldung, beklagt übertriebenen Lobbyismus, wettert gegen die GroKo und schreibt, dass wir die Hauptlast für die Sicherheit Europas nicht den USA überlassen dürfen.“

Ludwig Erhard habe übrigens eine enge Bindung zum Ruhrgebiet gehabt, sagte Schlie auf Nachfrage von Ruhrbarone: „Ludwig Erhard war mehrfach im Ruhrgebiet, insbesondere auch im Wahlkampf 1965, als er eigens eine Ruhrgebietstour mit dem Auto machte. Über den noch im Bau befindlichen Ruhrschnellweg durchquerte Erhards Fahrzeugkolonne das Revier. Die Straßen waren gesäumt mit Menschen“, so Schlie. Und: „Erhard stattete damals sowohl verschiedenen Bergwerken – ausgerüstet mit Staubmantel und Schutzhelm – als auch den Duisburger-Ruhrorter Häfen und den Städten Mühlheim an der Ruhr, Essen, Herne und Bochum einen Besuch ab. Er nahm die Sorgen und Nöte der Menschen im Ruhrgebiet ernst. Bund, Land und die Menschen müssten parteipolitisch übergreifend zusammenhalten. Die Hoffnung war groß, dass Erhard sich persönlich um die Nöte der Menschen im sich nicht zuletzt durch den Zuzug der Gastarbeiter vergrößernden Ruhrgebiet kümmern würde.“

Das Buch „Erfahrungen für die Zukunft – Meine Kanzlerzeit“ (ISBN: 9783430211161) von Bundeskanzler Ludwig Erhard erscheint im Econ Buchverlag. Herausgeber sind Prof. Dr. Ulrich Schlie und die Ludwig-Erhard-Stiftung. Verleger ist Jürgen Diessl.

Mehr zum Buch: https://www.ullstein.de/werke/erfahrungen-fuer-die-zukunft/hardcover/9783430211161

Mehr zu Herausgeber Ulrich Schlie: https://www.cassis.uni-bonn.de/de/ueber-uns/alle-mitarbeiter/schlie

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