An einer von BlockaDO organisierten Demonstration nahmen am Abend 500 Menschen teil. Die Demo gegen rechte Gewalt zog vom Rathaus durch die Innenstadt und Nordstadt zum Wohnhaus des Neonazis Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt. Die Demonstranten nutzten den Auftakt am Rathaus, um sich über die Ereignisse vom Sonntag auszutauschen. Trotz strömenden Regens hielten die Protestierenden den langen Weg ins Hafenviertel durch. Die Teilnehmer kamen aus den unterschiedlichsten politischen Spektren.
Der einzige Zwischenfall ereignete sich auf der Mallinckrodtstraße, als ein betrunkener Nazi herumpöbelte. Der Nazi wurde schnell vertrieben, die Polizei stellte die Personalien eines Demonstranten fest.
Hier die Pressemitteilung des BlockaDO-Bündnis:
Mehr als 500 Menschen gegen rechte Gewalt auf der Straße!
Am Abend haben über 500 Menschen in Dortmund gegen rechte Gewalt demonstriert. Anlass der Demonstration war ein brutaler bewaffneter Angriff von 30 Nazis auf das Dortmunder Rathaus am Sonntag. Die DemoteilnehmerInnen versammelten sich ab 18 Uhr auf dem Friedensplatz vor dem Rathaus. Die Menschen unterhielten sich dort lange und intensiv über die Ereignisse vom Sonntag. Gegen 18:30 folgte der erste Redebeitrag, In dem ein Augenzeuge vom Angriff berichtete.
Etwas später setzte sich die bunte Demonstration, an der Menschen aus der Autonomen Antifa, verschiedenen Parteien und viele engagierte BürgerInnen teilnahmen, in Bewegung. Stefan Michaelis vom BlockaDO-Bündnis: „Wir freuen uns, dass nach zwei Tagen Mobilisierungszeit so viele Menschen auf die Straße gegangen sind, um den Nazis ihre Wut zu zeigen.“
Nach Beginn der Demo gab es einige Irritationen, als die Polizei mit Fotos herum lief und nach Menschen suchte, die beim Angriff der Nazis auf das Rathaus Straftaten begangen haben sollen. Die Polizei Dortmund sendet hier widersprüchliche Zeichen an die Zivilgesellschaft. „Einerseits sagt Polizeipräsident Lange, dass er mit der Zivilgesellschaft zusammen arbeiten möchte, andererseits ermittelt er gegen Menschen, die sich am Sonntag, aufgrund der eklatanten Fehleinschätzung des Polizeipräsidiums zur bestehenden Gefahrensituation, selbst verteidigen mussten.“, so BlockaDO-Sprecher Stefan Michaelis.
Die Demonstration zog ohne polizeiliche Störungen weiter in die Nordstadt. Am Gedenkstein des vom NSU ermodeten Dortmunders Mehmet Kubaşık wurde eine Schweigeminute eingelegt. Kurz darauf pöbelte ein offensichtlich angetrunkener Neonazi die DemonstrantInnen an. Der Nazi wurde daraufhin von einzelnen DemoteilnehmerInnen vertrieben.
Die Demo endete gegen 20.45 Uhr in der Gneisenaustraße, im direkten Wohnumfeld von Siegfried Borchardt, der für die Partei „Die Rechte“ in den Dortmunder Stadtrat eingezogen ist und die angreifenden Neonazis am Sonntag anführte.
Aus Sicht des BlockaDO-Bündnisses war die Demonstration trotz des miserablen Wetters ein voller Erfolg. „Anhänger der Partei ‚Die Rechte‘ haben sich nicht auf die Straße getraut. Außerdem konnte BlockaDO viele neue Menschen erreichen, die mit Sicherheit auch den nächsten Aufmarsch mit uns blockieren werden.“, so Stefan Michaelis vom BlockaDO-Bündnis abschließend.
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