
Bei der letzten Bundestagswahl verloren die Grünen deutlich. Nun sind die Weichen für eine große Koalition unter Friedrich Merz gestellt. Es ist eine Zeit der Neuorientierung, des Machtverlusts – und der offenen Fragen. Viele Menschen spüren Unsicherheit. Die zentrale aber lautet: Wie schafft man es, die Grünen trotzdem weiterhin für alles Schlechte verantwortlich zu machen – für Inflation, kulturelle Dekadenz, vergiftete Kinderseelen und Energiepreise?
Als Service für unsere Leserinnen und Leser bieten die Ruhrbarone hier sieben bewährte Strategien, mit denen das zuverlässig gelingt – samt psychologischer Mechanismen für die stabile Feindbildpflege im Alltag. Was ist eine „Argumentatio ad Trans*um“? – Ein mächtiges Schwert, wie Hillary nie eines hatte, und das wir nun in die Hand unserer Leserschaft legen.
Strategie 1: Die grüne Saat ist gesät
Die Grünen regieren nicht mehr? Macht nichts – ihre Schuld bleibt. Denn alles, was jetzt passiert, wurde damals vorbereitet. Egal, ob Strompreise, wirtschaftliche Schwäche oder gesellschaftliche Polarisierung: Man kann problemlos behaupten, dass es ohne das Heizgesetz, die Energiepolitik oder eine angeblich moralisierende Kommunikation nie so weit gekommen wäre. Wichtig: Es ist nie die CDU schuld, die Deutschland im Wachkoma regierte. Damit lässt sich fast jedes politische Problem mühelos auf die Grünen zurückführen – und das ganz ohne neue Fakten.
Psychologischer Mechanismus: Confirmation Bias – Man erinnert sich bevorzugt an alles, was ins eigene Weltbild passt, und blendet den Rest einfach aus.
Strategie 2: Die vergifteten Kinderseelen
Die nachhaltigste Schuld der Grünen ist keine politische – sondern eine kulturelle. Ganze Generationen sind inzwischen „grün versifft“. Kinder, die beim Klimastreik waren. Jugendliche, die über Geschlechterrollen diskutieren. Schüler, die sich für Antidiskriminierung interessieren. Alles Spuren einer tiefgreifenden Vergiftung durch „Woke-Ideologie“, für die niemand außer den Grünen verantwortlich sein kann. Dass solche Kinder denken, statt zu gehorchen – ein Verlust traditioneller Ordnung. Und der bleibt.
Psychologischer Mechanismus: Backfire-Effekt – Widerspruch oder Aufklärung führt bei ideologisch gefestigten Personen zur Verstärkung der Ursprungsmeinung.
Strategie 3: Der grüne Deep State
Zwar haben die Grünen formal keine Macht mehr, doch die eigentliche Herrschaft führen sie weiter: in Redaktionen, auf Theaterbühnen, in Fördergremien. Kaum jemand wagt es, sich öffentlich gegen sie zu stellen – und wenn doch, folgt die mediale Empörung. Das ist er, der tiefe grüne Staat, der durch Kultur- und Medieninstitutionen wirkt, unsichtbar, aber allmächtig. Dass es in Wahrheit zahlreiche kritische Stimmen gab? Zählt nicht – sie waren nicht laut genug. Oder zu differenziert.
Psychologischer Mechanismus: Hostile Media Effect – Menschen mit starken Meinungen empfinden selbst ausgewogene Berichterstattung als voreingenommen.
Strategie 4: Das Beklagen der Diskursverschiebung
Die Grünen haben in den letzten Jahren die öffentliche Agenda dominiert – mit Klimawandel, Energiewende und Menschenrechten. Damit haben sie verhindert, dass über wirklich zentrale Fragen gesprochen wurde: den Genderstern auf dem Friedhof, die Farbwahl von Fahrradwegen oder die Deutschpflicht auf Spielplätzen. All das ging im Lärm um Krieg, Klima und Kosten unter. Wer behauptet, es sei auch über andere Dinge geredet worden, betreibt Verharmlosung.
Psychologischer Mechanismus: Framing und selektive Wahrnehmung – Aufmerksamkeit wird gelenkt, Inhalte erscheinen wichtiger oder unwichtiger – je nach Weltbild.
Strategie 5: Die ewige Projektionsfläche
Die Grünen sind es ja auch selbst schuld. Sie tun nichts aktiv dagegen, dass man sie nicht mehr als „grün“ wahrnimmt. Sie stehen sogar zu ihren Überzeugungen. Sie weichen nicht aus, sie relativieren nicht, sie sagen, was sie denken – öffentlich. Was abermals ja zeigt, wie verbohrt sie sind. Wer so mit sich im Reinen ist, hat etwas zu verbergen. Genau deshalb eignen sich die Grünen hervorragend als universelle Projektionsfläche für alles, was im eigenen Leben nicht passt. Und genau deshalb ist es richtig – und nötig –, sie weiterhin für alles schuldig zu erklären.
Psychologischer Mechanismus: Sündenbockprinzip und Confirmation Bias – Das, was man ohnehin nicht mag, wird zum universellen Schuldigen erklärt.
Strategie 6: Argumentatio ad Trans*um
In den USA gewann Trump einzig wegen des Transthemas. Es gab keine anderen Themen im Wahlkampf. Das ist Fakt. Alle anderen Umfragen und Statistiken sind Fake News. Wie Associated Press und der Golf von Mexiko. Es ging einzig und allein um das Transthema. Und das ist genau das, was Deutschland nun ebenfalls droht. Wer also meint, die AfD oder das BSW hätten andere Gründe für ihren Aufstieg, macht sich mitschuldig an der Verharmlosung des wahren Problems: zu viel Trans. Wenn die Ronnies und Mandys nun also AfD und BSW wählen, dann nur, weil die Grünen das Transthema groß gemacht haben.
Psychologischer Mechanismus: Reduktion komplexer Systeme und moral panic – Vielschichtige Ursachen werden auf ein scheinbares Reizthema reduziert.
Strategie 7: Die Sprichworttechnik
„Das war bestimmt wieder Habeck.“ Mit solchen Sätzen lässt sich fast jede Alltagspanne grün einfärben – egal, ob der Strom ausfällt, der Tank teuer ist oder das Handy spinnt. Es funktioniert wie ein geflügeltes Wort: einfach, eingängig, unwiderlegbar. Mit jedem Halbsatz wird die Schuld an den Grünen weitergetragen – auch ohne Kontext. Der Nebeneffekt: Wer so spricht, wirkt meinungsstark, ohne sich inhaltlich einlassen zu müssen.
Psychologischer Mechanismus: Dunning-Kruger-Effekt – Wer wenig weiß, ist oft besonders überzeugt davon – vor allem, wenn’s schön einfach klingt.