Ab Morgen ist es also wieder soweit: Mit einem großen Open-Air-Fest für alle Bürger eröffnet die Ausstellung Emscherkunst 2016. Das diesjährige Motto der Kunsttriennale Emscherkunst lautet offiziell dabei „Entdecke die Kunst – erlebe die Veränderung“.
Zum insgesamt dritten Mal nach 2010 und 2013 zeigt die ‚Emscherkunst 2016‘ dabei dann in den nächsten Wochen Kunst in Stadt und Natur entlang der Emscher. Auf einer insgesamt rund 50 Kilometer langen Kunstroute durch insgesamt fünf Städte (Holzwickede, Dortmund, Castrop-Rauxel, Recklinghausen und Herne) sind dann über den Sommer hinweg die diversen Kunstwerke (wohl wieder am besten mit dem Fahrrad) zu erleben.
Am Samstag beginnt dabei alles erst einmal mit einem großen Fest!
Direkt am Kunstareal Phoenix See in Dortmund beginnt um/ab 14 Uhr so langsam das Fest zum Auftakt des Kunstsommers an der Emscher. Um 16 Uhr wird die Ausstellung dann auch ganz offiziell eröffnet.
Auf dem familienfreundlichen Programm stehen am Samstag dann Führungen zu den Kunstwerken am Phoenix See, ein attraktives Bühnenprogramm am Hörder Burgplatz, viel Musik und natürlich auch entsprechende gastronomische Angebote. Der Eintritt ist dabei für die Besucher frei.
Mit fünf festen und einer durch den gesamten Ausstellungsbereich wandernden Arbeit ist dieses Kunstareal ohnehin auch einer der großen Schwerpunkte der diesjährigen Ausstellung.
Die Eröffnungsfeier findet entsprechend unter freiem Himmel statt. Und da aktuell ja auch weiterhin noch gewittrige Schauer angekündigt sind, bitten die Veranstalter alle Besucher darum, doch bitte auch an entsprechend wetterfeste Kleidung zu denken.
Weitere Infos: http://www.emscherkunst.de/eroeffnungsfeier/
Nichts gegen diese Emscherkunst. Nur: In einem Interview in Die Welt (http://www.welt.de/regionales/nrw/article155850831/Eine-Gentrifizierung-wie-aus-dem-Lehrbuch.html) vertritt FLorian Matzner als Leiter der Emscherkunst die Meinung, dass es das Projekt Emscherkunst erst seit 2013 gibt. Das stimmt so nicht. Bereits 2004 haben Künstler aus der Recklinghäuser Süd-Stadt die Emscherkunst mit unterschiedlichen und über mehrere Jahre wiederkehrenden Kunstaktionen ins Leben gerufen. Dabei sind auch beteiligungsorientierte Kunstaktionen auf den Weg gebracht worden, an den sich viele Bürgerinnen und Bürger aus dem Umfeld beteiligt haben. Beispielhaft dafür ist das Kunstobjekt "Mährenfurt" in Recklinghausen-Süd gewesen, dass direkt an der Emscher stattfand.
Der Ansatz von Matzner ist ja interessant, Künstler von außerhalb der Emscheregion zu animieren, sich mit dieser Region auseinander zu setzen.
Da es aber – wie gesagt – schon seit Jahren auch Kunstschaffende aus der Region gibt, die sich mit dieser Region kreativ auseinandersetzen, wäre es viel spannender gewesen, einen Dialog zwischen den aus der Region kommenden Kunstschaffenden und denen, die von außerhalb kommen, zu initiieren.
Zentral wichtig ist zu vermeiden, dass die Menschen, deren Leben das Emschertal und dessen Eigenheiten geschaffen haben, nicht auf den Nenner Kulturkonsumenten reduziert werden. Es geht dabei auch um die Vermeidung neuer Klassengrenzen. Partizipation und Nachhaltigkeit sind sonst leere Worte. Dennoch, insgesamt ist sie hochspannend, die Verwandlung der Region und deren Artikulation durch die Kunst!