Berlin – Hamed kann es nicht lassen: der sympathische besorgte Islamkritiker läßt sich wieder vor den Karren der rechtsextremen AfD spannen, im hippen Charlottenburg.
Als ich letzte Woche darauf hinwies, dass Menschen wie Hamed Abdel-Samad einen Legitimierungsrahmen für Rechtsextremisten, wie die AfD bieten, gab es viel Zustimmung, aber auch Kritik und Beschimpfungen. Einige glaubten, dass es schlicht nicht wahr sei, dass Abdel-Samad nach wie vor bei der AfD auftrete. Nun er tut es.
Und ja, er müßte wissen, wes Geistes Kind die AfD ist; ist es doch dieses Jahr das zweite Mal dass er ihr in Berlin einen Besuch abstattet.
Das hier war im Juni:
Und das hier ist heute Abend (Update: 26.10., 12:11 Uhr – jetzt mit dem neuen Veranstaltungsort, lest weiter unten, wieso):
Abdel-Samad argumentiert stets, dass der Islamismus nicht vom Islam abgetrennt betrachtet werden dürfe. Analog dürfen brennende Flüchtlingsunterkünfte und Messerattacken auf Politiker nicht abgelöst von rechtsextremen Parteien und ihren Unterstützern betrachtet werden. Der Glaube daran, dass Abdel Samad seine Rolle darin nicht erkennt, schwindet – und es ist ein Glaube, denn rational betrachtet gibt es schon lange keinen Grund mehr, diesbezüglich etwas anderes zu denken.
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Update: 26.10.,11:20 Uhr
Wie wir soeben mitbekommen haben, wurde der Veranstaltungsort „geändert“ – oder anders: Im LaLuz hat man keinen Bock auf „Rechts-außen-Positionen oder hetzerischer Populismus“.
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Update (26.10., 12:29 Uhr)
AfD-Fans hergehört: Es bleibt bei den Tegeler Seeterassen. Zwischenzeitlich flog uns noch ein alter Flyer durchs Netz, dass die Veranstaltung im Berliner Logenhaus sah. Stimmt alles nicht. Gerade habe ich mit den Tegeler Seeterassen telefoniert. Kurz war man sich unsicher, ob man mit mir sprechen will. Ich durfte einem Dialog zwischen der Dame am Telefon und ihrem Vorgesetzen mithören, weil der Telefonhörer nur unzureichend zugehalten wurde. Kurz wurde dann bestätigt: „Ja, das findet heute hier statt“ – bevor ich hörbar fix verabschiedet wurde. AfD-Abdel hat also einen Raum.
Was ist das – ein Kommentar, eine Meldung? Oder ganz einfach nur eine schnell hingedroschene Meinung?
Wahrscheinlich letzteres.
Immer wieder erstaunlich, wie viele auch sonst kritische Menschen bei dem Thema AfD oder auch PEGIA blind und dumpf Bild & Co. hinterlegen und beide als bitterböse Rechtsextremisten pauschalisieren. Ein deutlich differenzierter Text davon von Prof. Werner Patzelt – mit erheblich größerem Erkenntnisgewinnung als bei diesem Text. Gibt hier bessere Texte!
"Zur Medienberichterstattung über Pegida fällt auch vielen ausländischen Journalisten auf, die mich für Interviews aufsuchen, dass deutsche Medien nicht allzu sorgsam zwischen Berichterstattung und Kommentierung trennen. Fakten werden oft so ausgewählt, aneinandergereiht und sprachlich umkleidet, dass der Leser, Hörer oder Zuschauer zum Urteil geleitet wird: Pegida ist schlecht, Pegidianer sind dumm und gemein, die Gegner von Pegida stehen für das Gute – und auf deren Seite sollte jeder stehen.
Etwa wird von Pegidianern so gut wie immer „gebrüllt“, während Gegendemonstranten „rufen“. "
http://www.tagesspiegel.de/politik/werner-j-patzelt-antwortet-leser-pegida-demonstranten-werden-pauschal-beschimpft-und-kriminalisiert/12494338.html
Wenn Bio-Deutsche den Nicht-Bio-Deutschen vorschreiben, wann wo und wie sie über etwas sprechen, wirds übel. Nicht nur bei Abdelsamad, auch bei Necla Kelek oder Akif Pirinçci wurde und wird mit allen Mitteln versucht, sie in die rechtsextreme Ecke zu drücken.
Meiner Meinung nach ist gerade der Vernichtungstsunami, der über Akif Pirinçci hereingebrochen ist, einem Großteil der Tatsache zuzuschreiben, dass er eben ein "Ausländer" ist.
Einem Sarrazin hat man nie die Bücher geschreddert oder ihn de facto mit Publikationsverbot via Vertragskündigungen bedacht. Wer den Furor von weiten Teilen Parteien, Medien, "Kulturschaffenden" und Klerisei zum Thema "Islam" und "Flüchtlinge" ansieht, kann man nur der düstere Vision Michel Houellebecqs folgen: Die "Submission" unter totalitäre Systeme ist ein Grundbedürfnis der Eliten dieses Landes.
Wie zu Zeiten unserer Großeltern, da Deutsche mit Arabern und Türken vereint die Juden, die Engländer und Amerikaner bekämpften. Mit Segen und unter dem grünen Banner des Propheten.
@Bernd: Richtig, permanent "Lügenpresse" skandieren, Galgen aufstellen und unbeteiligte Bürger anpöbeln ist ja auch lt. Knigge erste Bürgerpflicht in Dresden…
Und vielleicht, bei allem "Verständnis" ob Ihrer Sorgen um Pegida, den Artikel nochmal lesen, um wen es da eigentlich geht und auf was sich der Artikel bezieht?? Würde Prof. Patzelt sicher genauso machen.
"Oder ganz einfach nur eine schnell hingedroschene Meinung."
Nur die übliche Diffamierung:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wir_sind_der_kiez
@ Gerd
Schon lustig, wenn der Galgen der Pegida gebasht wird aber die blutige Guillotine bei TTIP kein Thema zu sein scheint, passt wohl einfach nicht ins linke Weltbild und wird deshalb ausgeblendet.
Und wenn man dann vollkommen verblendet ist, dann behauptet man sogar die Leute mit der Guillotine auf der TTIP-Demo wären bestimmt Rechte gewesen.
Die Rechten haben bestimmt auch auf der letzten Pegida-Demo Autos von Teilnehmern angezündet und Leute krankenhausreif geschlagen.
hier gibt es nur noch Verunglimpfung von anders denkenden,sobald man den ganzen Politik Wahnsinn anders kommentiert als maas,gabriel,roth usw.oder die schreibende Zunft hier,wird man sofort in die nazi ecke gesteckt und bekommt nur dumme hohle Phrasen zu hören.genau so passiert es überall im land und deswegen verliert der Politik betrieb an vertrauen und Rückhalt in der Bevölkerung.alle Kritik ist verwerflich wir schaffen das,wir schaffen das,wir schaffen blablabla
Genau @Hans: wir sind hier bei den Ruhrbaronen durch die Bank dafür bekannt, TTIP-Gegner überpositiv darzustellen. Deswegen rücke ich diese auch immer und klar in den Kontext von Antiamerikanismus und Antisemitismus. Du hast das alles verstanden. Nicht.
Hans, das könnten welche gewesen sein, denn der Hass auf die USA und den mit den USA assoziieren Kapitalismus eint linke und rechte Extremisten, wozu man die AfD aber nicht zählen kann.
"Ablehnung demokratischer Werte
Rechtsextremismus lehnt die zentralen Errungenschaften des demokratischen Staatswesens ab: die Gewaltenteilung zwischen Regierung, Parlament und Gerichten, das Recht auf Opposition, das Mehrparteiensystem und die Rechenschaftspflicht der Regierenden vor dem Volk.
Statt dessen propagiert er ein Kollektiv, das von starker Hand geführt wird und dem sich der Einzelne bedingungslos unterzuordnen hat.
Bereitschaft zur Gewalt
Rechtsextremismus verherrlicht Eigenschaften wie Kraft, Ausdauer, Härte oder Durchsetzungsvermögen, auch Graumsamkeit oder Mitleidslosigkeit – wer stark ist hat Recht. Gewalt ist für Rechtsextremisten deshalb ein legitimes Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele."
@#2 Frank Heinze: Einem Sarrazin wird man auch nicht so schnell ein literarisch-klinisches Tourette-Syndrom nachweisen können wie Pirincci. Aber es soll in unserer freiheitlich-demokratischen Republik ja Verlage geben, die für Geld jeglichen braunen Hassmüll abdrucken, also hätte Pirincci jetzt doch gut zu tun.
@#8: "..der Hass auf die USA und den mit den USA assoziieren Kapitalismus eint linke und rechte Extremisten, wozu man die AfD aber nicht zählen kann."
Falsch: http://www.metropolico.org/2014/05/13/elsaesser-erneut-bei-berliner-afd/
Wer Verschwörungs-Popstars wie Elsässer einlädt, holt sich den Hass gezielt in seine Partei.
Mal zwischendurch gefragt:
Was ist das – "Darf man lächelnden wirklich Musliminnen trauen?" – für eine irrlichternde Bild-Unterschrift?
@Torsten: es sollte maximale Zynik mit Blick auf Religionshass sein. Ist aber wohl verschiedentlich falsch verstanden worden. Bitter. Habe deswegen "/ironie-off" ergänzt.
Sebastian, warum machst du nicht mal ein Interview mit Abdel Samad und fragst ihn, wieso er (auch) bei der AFD Vorträge hält, bzw. dort Lesungen veranstaltet, und was er von den aktuellen Hasstiraden Akif Pirinccis hält? Bei der Gelegenheit wäre dann gut zu klären, ob es eine solche oder ähnliche Hasssprache auch in den Büchern von Abdel Samad gegen den Islam gibt, bzw. er selbst mittlerweile in diese Richtung denkt, oder nicht.
@#12/13
Ihr klingt so, als sei "Religionshass" irgendwie negativ konotiert? Was soll daran ethisch/juristisch
relevant sein? Religion ist einfach eine Ideologie, wie Kommunismus oder Sozialdemokratismus oder Libertarismus. Und als solche keine Trägerin irgendwelcher Rechte.
Die Welt hat sich weiter in ihren vorgefassten Schubladen zu bewegen?
Man stelle sich vor,ein Gregor Gysi würde einmal vor einer NPD Versammlung sprechen.
Vielleicht hätte das eine heilsame Wirkung.
Nun spricht Herr Hamed Abdel Samad vor einer AFD Versammlung.
Da wird schnell der gesellschaftspolitische Knigge bemüht und fertig ist die Schuldzuweisung.
Schade.
Ich verachte auch jede Religion. Also auch den islam. Wo ist das Problem?
@Daniel: solange du daraus nichts ableitest, kein Problem. Wenn doch: Art. 4 GG.
@ #17 Was soll man daraus ableiten? Solange nicht zu Gewalt aufgerufen wird, muss Religion eben Verachtung, Spott und meinetwegen aus Hass hinnehmen. Geht dem Kommunismus oder Neoliberalismus auch nicht anders.
Dieser vielgeforderte "Respekt" vor dem Glauben ist einfach nur ein Versuch, eine Schere im Kopf zu installieren.
Btw: Kein Grundrecht ist absolut, sondern gilt immer in gewissen Schranken. Da steht zum Beispiel in Art. 4: "(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet."
Momentan laufen auch bei uns nach und nach immer mehr Aschura-Schiiten rum und schlagen sich und ihre Kinder blutig mit Messern etc. Falls es mal hier zu einer Anzeige kommt, bin ich ganz sicher, dass Art. 4 hier seine Grenzen aufgezeigt wird.
@Sebastian Bartoschek
Wenn ich mal Ihre selbst ausgedachte Methodik des "was ist extrem/radikal im politischen Bereich" (Vortrag "Die Psychologie der Verschwörungstheorien) bei der AFD anwenden würde muss ich zum folgenden Schluss kommen: NÖ ist sie nicht….
Das mag jetzt sicherlich spitzfindig daherkommen, aber die AFD wird, Stand heute, eben nicht vom Verfassungsschutz beobachtet. Ob sie doch noch beobachtet wird müssen Experten, die mehr Ahnung von der Materie haben als Sie, Ich oder jeder andere "dahergelaufene" User haben, entscheiden.
Genauso ist die AFD selbst heute mit einem Höcke und Konsorten und allem Stimmenfang, bei weiten nicht so radikal in den Worten und Handlungen wie die Pegida schon letztes Jahr war.
Außerdem könnte man sich bei Ihrer Beitragshistorie hier auf RB folgende Fragen stellen:
Wieso in dieser Frage so hart auf Konfrontation, während Sie bei der Homöopathie einen auf "Sigmar Gabriel" machen und etwas vom verlorenen Krieg erzählen?
Ja, ich lehne mich da jetzt sehr weit aus dem Fenster, im vollsten Bewusstsein, aber ich glaube wirklich dass das System Homöopathie in all ihren Facetten hier in der Bundesrepublik Deutschland genauso viel Schaden, Leid und Verblendung angerichtet hat wie die rechtsradikale Bewegung.
Darf ich mich also darauf gefasst machen das in zwei Jahren hier geschrieben wird das so ein Molotowcocktail ja nicht so schlimm ist, solang man vorher den Täter noch zuhörte und ihm erzählte das man ihn ernst nimmt und empfahl doch wenigstens nur ein unbewohntes Haus niederzubrennen?
Trotzdem, ja man kann einen Gastauftritt bei der AFD bescheiden finden.
Ich würde es wahrscheinlich selber nicht die Toleranz aufbringen um bei der AFD oder der Linken zu reden. Das würde eher ein Abledern auf Kosten des Gastes werden.
Das macht Abdel-Samad jetzt nicht, aber schaut ihnen auch nicht aufs Maul. Ich habe mir jetzt über Video eine dem Vortrag anschließende Podiumsdiskussion, Gastgeber die Junge Alternative NRW, angeschaut.
Da sehe ich einen leidenschaftlichen Streiter für den Pluralismus, das versucht er immer wieder zu betonen… und hält relativ wenig von den Fragen hält die da kommen (zB wie soll den ein Muslim, wo die Familie noch in Ordnung ist sich im dekadenten Westen überhaupt wohlfühlen.)
Ehrlich gesagt nötigt das mir schon Respekt ab, da er zu seinen Ansichten steht und nicht für das Publikum größtenteils irgendwo draufhaut.
Größtenteils nur deswegen weil es doch einen Negativpunkt gibt, den jedenfalls ich bedenklich/naiv finde: Auf die Frage der Rolle der Medien angesprochen redet er etwas von "Das wollen wir aber nicht drucken" Zensur, von Medienmachern im Elfenbeinturm die nicht wissen wie das "einfache Volk" denkt, das man doch alle Positionen anhören müsse und so weiter.
Einerseits kann man das sozusagen als intellektuellen Lügenpressevorwurf werten, andererseits liegt für mich da ein Denkfehler vor:
Ja man kann alles schreiben, Nein man hat nicht das Recht das alle jetzt zum Jubeln anfangen und es freudestrahlend drucken.
Ich halte sehr wenig von einem Denken das einfordern das die Taz Gauland, oder die Junge Freiheit einem Ströbele Platz für dren Artikel einräumen muss. So eine Weltsicht funktioniert vielleicht als Rhetorikübung in der Uni, eventuell noch in einen reinen Debattenblatt, aber in solch einer Welt der Beliebigkeit würde ich nicht leben wollen.
Schlussendlich: Ich sehe nicht wo Abdel-Samad bewusst mit dem Feuer spielt um so einen Angriff zu verdienen.
Zurück zum Vorwurf des Rechtsextremismus. Ein Kennzeichen ist:
"Gewalt ist für Rechtsextremisten deshalb ein legitimes Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele."
Da hat sich was getan. Zw der AfD und politisch motivierter Gewalt gibt es unbestreitbare Zusammenhänge:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article148048883/Brandanschlag-und-Einbruch-bei-AfD-Funktionaeren.html
*sncr*
Noch etwas zu tatsächlich passierender Gewalt von "friedlichen" Antifaschisten:
http://www.focus.de/politik/deutschland/wer-sich-nicht-distanziert-der-ist-mitschuld-brandanschlag-auf-wagen-der-afd-politikerin-von-storch_id_5041280.html
Was ist, Herr Bartoschek?
Reicht es Ihnen, dass die AfD kaum noch Räumlichkeiten bekommt, um Ihr verbrieftes Recht auf Versammlungsfreiheit auszuüben?
Oder finden Sie sowas auch gut?
Und wer ist dann der geistige Brandstifter?
Fragen über Fragen….
Hamed Abdel-Samad sollte einen Preis dafür bekommen, dass er bei der AfD Vorträge hält. Damit leistet er nämlich einen in diesen Tagen unschätzbaren Beitrag zur Überwindung der harten Fronten, die sich herausbilden und der Filter-Bubbles, in denen sich der öffentliche Diskurs zu immer mehr Themen zu bewegen scheint. Dass man nur noch selektiv zuhört, scheint mir ein großes Problem zu sein. Hetzern muss man übrigens nicht zuhören, aber er ist keiner.
Ansonsten ist es so herum übrigens zu begrüßen: Abdel-Samad bekommt bei der AfD das Mikrofon und darf reden. Ist mir lieber als Höcke vor Humanisten reden zu lassen. (Aber da würde vielleicht auch sowieso keiner hingehen.)
Lieber Joe, der du nicht einmal den Mut hast, deinen Klarnamen hier offen zu führen, aber scheinmutige Fragen stellst, hier die Antworten für dich:
1) Was soll sein, Joe?
2) Ich kenne keinen Artikel, keinen Paragraphen, der einen privaten Raumbesitzer dazu zwangsverpflichtet, irgendeiner Partei einen Raum zu vermieten. Und ich finde das richtig. Wem ich meine Räume vermiete, sollte mE nicht der Staat entscheiden, sondern ich. Und ich finde ebenso, dass Eigentum verpflichtet, und dass sich somit mit der Vermietung eines Raumes eine politische Aussage verknüpfen kann. Kurzum: ja, ich finde gut, wenn eine rechtsextreme Partei wie die AfD nirgends mehr zur Miete unterkommt.
3) Brandanschläge sind kein Ausdruck des politischen Diskurses der BRD; sie sind stets zu verurteilen. Schade, dass ich dir, Joe, das erklären muss. Dementsprechend ist der Anschlag auf das Auto von Frau von Storch ebenso falsch wie die Dutzende Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte jede Woche.
4) Siehe 3)
Antworten über Antworten…
Hallo Herr Bartoschek,
Bin jetzt ehrlich erleichtert über Ihre Antwort bzgl. 3), denn so ganz sicher war ich mir beim Lesen Ihrer Antifa-verherrlichenden Artikel in den letzten Monaten nicht mehr, ob dieser selbstverständliche demokratische Grundkonsens von Ihnen noch geteilt wird (von weiten Teilen der Antifa nämlich nicht…)
Unabhängig davon glaube ich, obwohl grundsätzlich eher nationalkonservativ denkend und auch partiell der AfD gegenüber positiv eingestellt, dass momentan von beiden Seiten des politischen Spektrums die Grenzen des Anstands immer häufiger überschritten werden und dies auch immer dreister geschieht (die unseligen Auftritte von Herrn Höcke lassen grüssen!)
Das Problem ist allerdings, dass der letzte Schritt zur Gewalt dann eigentlich nie von den Hetzrednern oder -Schreibern gegangen wird, sondern von irgendwelchen wenig gefestigten kleinen Lichtern, die aus dem Gehörten oder Gelesenen Ihre Rechtfertigung ziehen.
Derjenige, der Hetzbotschaften verfasst oder verbreitet hat, wäscht seine Hände dann in Unschuld und distanziert sich natürlich brav (siehe auch die Ausführungen von Herrn Höcke zum Anschlag auf Frau Reker am letzten Sonntag bei Günther Jauch).
Vielleicht könnten Sie diese Zusammenhänge ja zukünftig im Hinterkopf haben, wenn sie einen kritischen Artikel über die AfD oder sonstige Ihnen unliebsame Gruppierungen schreiben, und bei aller Kritik Ihre Wortwahl und das kritiklose Bejubeln jeder auch noch so undemokratischen Aktion der Antifa unterlassen (dazu gehört übrigens auch das verfassen von Drohschreiben an Gastronomen, die dann – oh Wunder – die AfD oder sonst wen ausladen).
P.S.:
Finde es – trotz aller von mir geäußerter Kritik – sehr gut, dass man hier bei den Ruhrbaronen offen und ohne Registrierung kommentieren darf. Nehme mir gleichwohl – wie viele andere hier – das Recht heraus, meine Kommentare ohne Klarnamen zu verfassen. Ob mit oder ohne Klarnamen nehme ich aber nicht für mich in Anspruch, dass es irgendeinen Mut erfordert, hier zu kommentieren oder Fragen an den Autor zu stellen. Ganz so weit sind wir in Deutschland zum Glück noch nicht wieder.
Oder haben Sie andere Erkenntnisse, Herr Bartoscheck?
Allgemein:
Der Humanistische Pressedienst hat sich der Sache angenommen und Abdel-Samad Auftritt bei der Berliner AFD besucht.
Das ganze kann man hier begutachten:
http://hpd.de/artikel/12337
@Arnold Voss
Also Pirinccis kommt mit einem "ein Clown mit Migrationshintergrund der in Dresden Muslime als 'Muselmüllhalde" weg. Müsste man wohl das kommende Video des Vortrags anschauen um zu wissen wie er das jetzt genau gemeint hat… Eindeutigkeit schaut halt anderes aus.
Also
Sehr interessant wie hier der Extremismusbegriff benutzt wird, der ja offensichtlich als politischer kampfbegriff eingeführt wurde. Ich mag die christlichen fanatiker und völkischen trottel der afd nicht – aber verfassungsfeindlich ist diese Partei definitiv nicht. Insofern verstehe ich die Aufregung in keiner Weise. Hätte er mit "der rechten" gesprochen , wäre das eine andere Ausgangslage. So nehme ich nur klagen über abweichende Meinungen wahr. Das musst du aushalten Sebastian! Du schaffst das!
Daniel, "die AfD" ist nicht verfassungswidrig, es sind gottseidank immer nur deren Mitglieder und Vorstände, die ihren braunen, verfassungsfeindlichen Gedankenmüll öffentlich entsorgen müssen. Dass allerdings die "neue" AfD damit kein Problem hat, zeigt ja die Entmachtung Luckes. Sieh's mal als "sneak preview of coming attractions";-)
[…] Publizist und Beiratsmitglied der religionsfeindlichen Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) sich gerne und wiederholt im Fahrwasser der rechtsradikalen AfD oder rechtsextremistischer Burschenschaftler […]