Advent, Advent! Quasi als kleinen Adventskalender stellen wir jetzt bis zum heiligen Abend jeden Tag eine Band aus dem Ruhrgebiet vor.
Törchen 17: Attic. Mit einem geschmackssicherem Händchen für Einzelheiten und einem herausragenden Sänger, der das hohe Stimm-Falsett wie kaum ein zweiter beherrscht, orientiert sich diese Band am traditionellen und klassischen Heavy-Metal-Sound der frühen 1980er Jahre. Diese Band kreuzt die Schwerter aus rostfreiem Stahl. Wie kaum ein anderes Ensemble, präsentiert das Quintett perfekt das Ruhrgebiet, denn die Attic-Mitglieder stammen aus Dortmund, Gelsenkirchen, Lünen und Duisburg, geprobt wird in Wattenscheid.
Für Gitarrist Katte, der zudem in Bochum studiert und in Oberhausen arbeitet, ist das Ruhrgebiet ein idealer Platz zum Leben: „Ich persönlich bin schon Fan von naturbesiedelten Gegenden. Abgeschiedene Ecken, so wie man diese kurz hinter Dortmund oder Iserlohn findet, sind schon sehr reizvoll. Ich möchte aber nicht die einzelnen Großstädte im Ruhrgebiet missen, wo man eine groß besiedelte Stadt an der nächsten hat und man eine Vielzahl an Aktivitäten unternehmen kann.“
Derzeit wird die Band mit viel Lob ausgezeichnet. Kein Wunder, denn die dynamischen Musiker gehören derzeit zu den markanten und auffälligen deutschen Heavy-Metal-Ensembles, weil sie technisch gut sind und das Band-Image gekonnt charismatisch wirkt. Das routinierte Auftreten der fünfköpfigen Truppe erscheint noch glanzvoller, wenn man sich vor Augen führt, dass alle Mitglieder noch blutjung sind. Der Altersdurchschnitt liegt irgendwo zwischen Mitte 20 und Mitte 30. Ihr erste Studio-Album „The Invocation“ (Ván Records/Soulfood) wurde sehr gut besprochen, im Jahr 2017 folgt mit „Sanctimonius“ der zweite Output – ebenfalls ein tolles Album, der Horror kommt hier aus dem Zusammenspiel aller Faktoren.
„Wir haben am Anfang überhaupt nicht damit gerechnet“, sagt Katte fast schon etwas gleichmütig, „dass so viel positive Resonanz kommt und das unsere Platte solch große Kreise ziehen würde.“ Dabei haben Attic auch keine Angst vor Größen wie Sodom oder Kreator, die seit Jahren die harte Metal-Szene im Ruhrgebiet prägen. Die beeindruckende Bühnenpräsenz hievte die Band als Support ins Vorprogramm von der legendären Band Devil’s Blood. Aktuell sind Attic mit Marduk durch Europa getourt und spielten unter anderem in Paris, Brügge, London – sowie in Slowenien (Ljubljana) und Italien (Brescia).