
Avishai Cohen, Weltstar am Bass, spielt mit seinem Trio in der Christuskirche Bochum. Jazz aus Israel, höchstes Niveau, mit 0,00 € gefördert.
Er war der Bassist von Chick Corea, hat mit Bobby McFerrin gespielt, mit Herbie Hancock, Wynton Marsalis, Alicia Keys … Und hat dann, zurückgekehrt aus New York, seine eigene Stimme entworfen, mediterrane Sounds, arabische, sephardische. Latin, Rock und Soul. Elektro, Folk und Pop. „Israeli zu sein, heißt multikulturell zu sein“, sagt Avishai Cohen, aufgewachsen an der israelischen Grenze zum Libanon in einer Familie mit spanischen und griechischen, mit polnischen und arabischen Klangfarben. Jazz ist für ihn Alltag, ein Lebensstil, „ein ständiger Flirt mit Optionen“. Was ihn zu einem der erfolgreichsten Jazzer im Erdenrund gemacht hat. Ein Weltstar, zweifellos, der sich als Straßenmusiker, Möbelpacker, Bauarbeiter durchgeschlagen hat in New York, jetzt reißt er ästhetische Himmel auf. Sein Trio: unfassbar kompakt, keine Addition von drei Instrumenten – Piano, Bass, Drums – , und auch nicht deren Summe, sondern, man kann es nur theologisch formulieren, dreieinig. „Brightlight“ heißt sein neues Album. Und das in diesen Tagen.
Sieben Jahre lang hat Cohen den Bass für Armando Anthony „Chick“ Corea (1941-2021) gespielt, einen der Größten unter den Großen, der die Grenzen zwischen den Genres der Musik nur deshalb akzeptiert hat, um sie zu verschieben. Das wollen viele und meinen viele zu tun, Corea konnte es und seine Band konnte es auch, Cohen am Bass. Der 2004 zurück gegangen ist nach Israel, er hatte seine Familie vermisst, und wurde nun – mit Mitte 30 – zum Grand Seigneur einer Szene, in der sich die Jazz-Idee so rasant und kreativ entwickelt wie die Hightech-Branche im Land, ein Startup mit Jazz. „Den Gestus der Improvisation“, sagt Cohen beiläufig, „diesen ständigen Flirt mit Optionen sollte man auch aufs Leben anwenden.“
Warum nicht auch auf die Kulturpolitik. Ein Konzert dieses Kalibers, ohne dass jedes Ticket mit 100 oder 200 € bezuschusst werden müsste? Es geht, der Anteil öffentlicher Fördermittel für ein Cohen-Ticket liegt bei 0,00 €, der Anteil kirchlicher Mittel bei weniger als 1,50 €. Wie sowas geht? So: hier klicken.
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AVISHAI COHEN TRIO
Itay Simhovich (pi), Avishai Cohen (b), Roni Kaspi (dr)
Sonntag 23.03.2025 | 19:00 h | Einlass 18:00 h
VVK 38 / 19 € zzgl Geb
Christuskirche Bochum
Platz des europäischen Versprechens 1
44787 Bochum