Brüssel, die EU – das ist für die AfD ein Hort des Prassens und der Geldverschwendung. Wie schön, als Europaabgeordnete nun mitprassen zu können, dachte sich von Beatrix von Storch und zog ihre Spendiehosen an. Auf Kosten der des Europäischen Parlaments lädt sie Anhänger nach Brüssel ein – natürlich auf Kosten der Europäischen Union. In einem Rundschreiben sucht sie nach AfD-Anhängern und Förderern, die es gerne mal auf EU-Kosten in Brüssel ein wenig krachen lassen wollen:
Liebe Mitglieder und Förderer in Berlin,
ich möchte Sie herzlich einladen.
Nachdem die Arbeit von uns jungen EU-Parlamentsabgeordneten mehr und mehr in geordneten Bahnen verläuft, ist es Zeit für einen ersten Empfang. Ich darf Ihnen berichten, dass mir der Brüsseler „Apparat“ den Termin für eine erste Bildungsreise in Belgiens Hauptstadt und vor allem in das EU-Parlament zur Verfügung gestellt hat. Vom 01. bis zum 02. Dezember habe ich die Möglichkeit, 55 Gäste einzuladen.
Zu dieser Reise möchte ich besonders Sie und Ihre Partner sehr gerne einladen. Das Treffen soll neben der Besichtigung des EU-Parlaments und der Stadt Brüssel natürlich auch dem gegenseitigen Kennenlernen dienen.
Sie wissen, dass mein Regionalbüro für die Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zuständig ist. Es würde mich freuen, wenn Mitstreiter aus allen drei Landesverbänden zu Gast wären, denn dies ist eine gute Gelegenheit, die Kontakte untereinander zu vertiefen.
Die EU bezuschusst diese Einladung wie folgt:
Übernachtungskosten 60 Euro
Reisekosten ca. 135 Euro
Verpflegungskosten 2×40 EuroFliegen wollen wir am Montag, dem 01.12., ab Berlin Schönefeld um 7 Uhr. Zurück geht es am 02.12. um 19.05 Uhr.
Die Buchung von Flug und Hotel nehmen Sie bitte selbst vor, die Erstattung der Pauschalen erfolgt dann vor Ort oder als Überweisung.
Wenn Sie meiner Einladung folgen wollen, bitte ich Sie um eine schriftliche Nachricht bis zum 12.11.2014 an unseren Regionalreferenten Leif-Erik Holm: l.holm@beatrixvonstorch.de .
Die Plätze für die Besuchergruppe sind auf 55 Leute begrenzt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir darüber hinaus keine Zusagen annehmen können.
Ich freue mich, Sie am 01. Dezember in Brüssel begrüßen zu können.
Mit sehr freundlichen Grüßen bin ich Ihre
Beatrix von Storch
Mitglied des EU-Parlaments
Dem Reiz des alte Satz, dass nichts so viel Spaß macht wie das Geld anderer Leute auszugeben ist offenbar auch die „Störchin“ erlegen.
Hallo Herr Laurin,
diese Art Reisen veranstaltet seit jeher jeder EP-Abgeordnete regelmäßig. Sie werden diese Reisen auch bei SPD und CDU finden und nicht nur bei der deutschnationalen AfD. Die großen Parteien bedenken damit ihre lokalen Mitglieder und hängen das vielleicht weniger an die große Glocke.
Gruß
Kiesel
@Kiesel: Der Artikel dient wohl nur als Hinweis, dass in der AfD genau die gleichen Ar…löcher Karriere in Brüssel machen wie in den anderen Parteien auch. Wasser predigen etc., you know?
naja.
Solche Art von Bildungsreisen kann einen Sinn haben. Ich habe auch mal eine mitgemacht.. Bundestag gesehen, bisschen Sightseeing in Berlin (gibts nicht viel interessantes in Berlin, also wirds wohl bei jeder Reise dasselbe sein), paar Restaurants, übernachten, Busreise zurück…
sowas ist weder politische Bildung, noch glaube ich, dass jemand sowas langweiliges freiwillig mitmacht, wenn er weiß, was ihn erwartet…
ich war allerdings auch mal über ne politische NGO auf Bildungsreise in Brüssel… mit Lobbyisten diskutiert, mit Gewerkschaftlern, Politischen Mitarbeiten… das war richtig gut. Solch ein Programm würde ich auch von den Politikern erwarten. Denn sowas gäbe nen guten Einblick in die Arbeitsweise von Politikern.
Ich vermute aber, die oben geschilderten Kaffefahrten sind das übliche Veranstaltungsprogramm von Bildungsreisen über Politiker…
nichtsdestotrotz ist es nicht unbedingt verkehrt, Abgeordneten Gelder für sowas zur Verfügung zu stellen… man sollte nur Qualitätskriterien für das Programm aufstellen oder so, damit dem Bildungsauftrag genüge getan wird
Stefan Laurin,
wie müssen Sie die neue Partei (AfD) doch hassen, um solch einen Beitrag zu verfassen.
Jedem Mitglied des Europäischen Parlamentes stehen diese Einladungen zu. Sollen die Kritiker dieser EU also diese Möglichkeit für Eigenwerbung nicht nutzen, nur weil sie Kritik an den Entscheidungen der EU üben, und es den unkritischen Profiteuren überlassen ?
Und glauben Sie, dass es die 7 AfD-MEP’s innerhalb weniger Monate hätten schaffen können, das gesamte Finanzgebaren der EU zu ändern?
Also bleiben Sie auf dem Teppich und geben Sie auch einer neuen Partei die Chance.
Diktatoren aufgepasst, die Eu zeigt wie es geht. Anstatt Kritiker, Gegner und jene die sich dafür halten zu bekämpfen einfach einlullen und zum Teil des Systems machen. Jeder hat seinen Preis, wenn in diesem Fall auch keinen besonders hohen.
@“Gert Dr. Teska“
Eine populistische Klein-Partei, die sich genau so gierig wie die Altparteien verhält, wenn es um Kohle geht – siehe „Goldhandel“ – ist nicht „neu“. Sie ist einfach nur heuchlerisch, wenn sie diese Gebahren bei Anderen anprangert.
Wenn es von Storchs erklärtes Ziel wäre, die EU-Institutionen zu schwächen, so wäre ihr in dem Artikel beschriebenes Vorgehen nur konsequent.
@Klaus Lohmann
Auf dem freien Markt mit Gold zu handeln ist natürlich weit schlimmer als ganze Medienimperien zu kontrollieren und damit die öffentliche Meinung zu beeinflussen, wie es die beiden großen Parteien tun. Alleine die SPD kassiert mit ihren Beteiligungen jährlich über 10 Millionen Euro.
Frau von Storch gibt bei der erstbesten Gelegenheit einen Umfaller zum Besten. Es wäre intellektuell aufrichtig gewesen, hätte sie eingeladen mit dem Hinweis: „Wir verzichten auf die EU-Subventionen, was denn sonst?“ So aber wird es zu einer Gönnertour, die ein dritter bezahlt.
Dass EU-Subventionen ok sind, wenn sie auf die eigenen Mühlen fließen, ist die Story, die jeder Empfänger erzählt oder denkt. Frau Storch demonstriert, dass sie keinen Deut besser ist als die, die sie bislang kritisiert hat. Das kann sie nun nicht mehr.
Vielleicht sollte Madame von Storch den Termin etwas nach hinten schieben, dann könnte Sie am 05. Dezember evt. ihren Gästen demonstrieren, dass sie neben ihrer EU-Abneigung auch ihre Homophobie überwunden hat: La Demence @ Fuse, eine der größten und besten schwulen Partys in Europa – http://www.patroc.de/bruessel/d/demence.html
@Holzbein: Sie scheinen nicht zu begreifen, dass ich jetzt schon das dritte Mal schreiben muss: Ja, die AfD ist mindestens genauso schlimm, machtgierig, populistisch und dumm wie die Altparteien. Wobei die allerdings nicht offen in TV-Shows über ihre „dollen Billigpreise“ lügen müssen – das muss nur ein Zwerg Lucke.
Der Sinn einer Demokratie besteht darin, dass man eine unerträglich gewordene Regierung friedlich loswerden kann.
Das stammt nicht von mir, sondern von L. von Mises sowie K. Popper.
Dazu braucht man Oppositionsparteien wie die AfD. Sie müssen nicht besser sein als die Regierung. Sie müssen bloß die Regierung stürzen.
@Rainer Möller: Eine unerträgöich gewordene Regierung durch eine schon im Vorfeld nicht ertragbare Kleinpartei mit homo- und xenophoben Dummbeuteln und egomanen Quasselbirnen an der Spitze abzulösen, macht keinen Sinn, nicht mal einen humoristischen.
Ach so, ein ganz normaler Vorgang im politischen Alltag wird skandalisiert. Weil dem Autor diese bestimmte Partei nicht gefällt oder ist er allgemein gegen solche Praktiken? In dem Fall hat er sich schon viel ähnliche Artikel zu CDU/SPD/Grünen/Linke verfasst, die in Sachen Verschwendung von Steuergelder viel Erfahrung haben.
@Gerd: Einfach mal die letzten Absätze dieses Welt-Artikels http://www.welt.de/politik/deutschland/article128315011/Das-luxurioese-Leben-von-EU-Abgeordneten.html lesen, wie ein AfD-Lucke solche „normalen Vorgänge“ beurteilt und dann evt. nochmal richtig kommentieren…
Das ist schon ganz richtig kommentiert, oder steht da, dass sich Lucke gegen die Einladung von Parteifreunden ausspricht? Nöö, er ist gegen steuerfinanzierte Luxusreisen für die Politiker selber.
PS: Im ICE nach Hamm saßen neulich über 20 Sozen, die sicher nicht auf eigene Kosten zum Besuch der SPD Fraktion gefahren sind.
Och nöö, Gerd, doch bitte nicht so plump.
Lucke macht Wahlkrampf-Populismus mit Wut gegen Reisekostenverschwendung in Brüssel und sein homophobes Sidekick vom Storch lädt mal eben ihren ebenso homophoben Wahlkreis zum Shoppen und Eierschaukeln in Brüssel auf Ratskosten ein – und Ihnen fällt nichts besseres ein, als diese zur Abzocke auffordernde Tatsache per Elefanten-Relativismus zur normalsten Sache der Welt zu erklären?
Nö, so eine Dummbatz-Truppe war schon mit der Büso-Partei als erfinderischem Vorläufer komplett gescheitert. Nur die Aluhut-Aufsetzer scheinen das noch nicht mitbekommen zu haben.