Dumm, dümmer, Duisburg. Der Duisburger Zoo buhlt um Junggesellenabschiedsparties. Nachdem die Düsseldorfer Altstadtwirte sie rauswarfen, macht sich jetzt das Affenhaus des Duisburger Zoos anheischig. Für „eine voreheliche Veranstaltung im Schafs- und Ziegengehege“. Von unserem Gastautor Thomas Meiser
Du stehst nach einem anstrengendem Tag in der Kommunikationsbranche in der Düsseldorfer Altstadt vor dem Uerige rum, reflektierst gepflegt die Landeslage – und dann kommen sie und sind laut, masslos und unhöflich.
Sie tragen unkomische Hüte und Kostüme, stümpern auf seltsamen Instrumenten, wollen Dich in ihr Geschehen einbringen, belästigen Dich mit Ihrer schieren Gegenwart:
Junggesellen aus dem Sauerland verabschieden einen der Ihren aus dem Schützenverein mit dem traditionellen Kult des Exzesses in der grossen Stadt in den Ehestand.
Und dabei bringen sie ihr eigenes Bier mit – deswegen sind Warsteiner und Veltins mittlerweile verfemt in der rheinischen Landeshauptstadt.
In den Traditionsbrauhäusern Düsseldorfs haben Junggesellenabschiedspartie-Gäste mittlerweile pauschal Hausverbot.
In der Altstadt werden sie immer öfter mit Matjesschwänzen, Pommesschalen, gar Altbiergläsern beworfen, es ist kein Raum mehr für Junggesellenabschiedsparties in Düsseldorf.
Doch, wer öffnet immer noch die Tür für dieses überflüssige Ritual, dass der Wohlerzogenheit Hohn spricht und die Zivilisation bekotzt?
Es ist, natürlich: Duisburg, die sterbende Eisenhüttenstadt.
Dümm, dümmer, Duisburg, so lautet deren Stadtwerbungsclaim seit langem. Während andere zwei Öltanks sind. Und: IAMsterdam.
Jedenfalls, es lässt sich der Duisburger Zoo seit gestern angelegen sein, für sich und das grösste Affenhaus Europas Junggesellenabschiedsparties anzuwerben.
Feilgeboten wäre eine All-Inclusive-Organisation für den „Großevent im Freundeskreis“ lässt die Koberakklamation verlauten.
Und zwar: „Ohne die üblichen Peinlichkeiten.“ Was natürlich gelesen werden kann als: Wenn Ihr Sauerländer Kuhfreunde für’s Black out zahlt, wird gern weggeguckt.
Denn, es ist die Streu für Euch bereitet, Junggesellen, lest die Lippen:
„Der Zoo Duisburg hat ein ca. 2,5-stündiges Programm ausgearbeitet, bei dem die Zoo-Mitarbeiter Lustiges, Skurriles und Interessantes aus dem Liebesleben verschiedenster Tiere verraten.“
Abschliessend gibt es für den Beritt Diplom:
„Bei erfolgreichem Ausgang wartet auf alle Teilnehmer der Veranstaltung zum Abschluss ein Glas Sekt im Entdeckerhaus.“
Zitat: „Und dabei bringen sie ihr eigenes Bier mit – deswegen sind Warsteiner und Veltins mittlerweile verfemt in der rheinischen Landeshauptstadt.“
Das impliziert ja, in Düsseldorf gäbe es eigenes Bier. Soweit ich weiß, gibt es dort aber nur Alt… 😉
Mein Tip an Thomas Meiser:
Grün wählen und anschließend Barbara Stefens kontaktieren – wäre doch gelacht, wenn sich im Zusammenhang mit Junggesellenabschieden nicht auch ein die Volksgesundheit optimierendes Verbot als Gesetz formulieren ließe.
Offen gesagt:
Affen sind auch nur Primaten…
Das Affenhaus im Zoo hat seinen besonderen Reiz, denn dort kann dem
natürlichen „menschlichen“ Verhalten der Primaten zusehen.
Auch Affen beobachten gerne das ungezwungene Sozialverhalten anderer Primaten.
Junggesellenabschiede im Affenhaus würden sicherlich das triste Leben der
Affen im Zoogefängnis bereichern, wenn die Affen nur gut zusehen und
zuhören können.
Der Erfolg von Fernsehformate wie „Big Brother“ bemeist die Vorlieben der
Menschen für die Beobachtung von Primaten.
Auch solche Realformate wie „Strasscafe in der Fussgängerzone“ beweisen die Vorliebe von Menschen für die Primatenbeobachtung.
Eine Bahnfahrt am Wochenende mitten durch das
Sauerland mit dem RE von Hagen nach Kassel gibt
hervorragende Möglichkeiten zur Primatenbeobachtung.
(Hinweis: Der Zug ist so klein, dass sich das Mitführen eines
Schaffners nicht lohnt, aber immerhin gibt es noch einen Lokführer
und der Zug wurde noch nicht auf die innovative Selbstbedienung umgestellt.)
Auch bei meinem letzten Zoobesuch war die Primatin am
Seehundbecken das Interessanteste im Zoo.
Eine Biologiestudentin führte Versuche mit einem
dressierten Seehund durch.
Kann der Seehund mit verbundenen Augen die
Fischattrappe fangen?
Das interessierte mich (Abiturnote im Bioleistungskurs 1+)
wesentlich mehr als andere Primaten oder gar eher
langweilige Tiere…
Achim
@Nansy.
Ich habe lange in D’dorf gearbeitet. Und bin immer noch oft dorten.
Ich würde jedes Mainstreampils einem Schumacher-Alt, in der Schwemme auf der Oststrasse, vorziehen.
https://www.schumacher-alt.de/index2.html
@Thomas,
kann da leider nicht so mitreden, hier um Köln herum, neckt man aber die Düsseldorfer ganz gerne, das gehört zum „guten Ton“.
Habe aber vorlanger Zeit mal (geistesabwesent) in einer Kölschkneipe ein Pils bestellt, war froh heil wieder rauszukommen…
@Nansy: Kölner hab ich, auch was das Bier betrifft, immer als sehr souverän und locker kennengelernt. So richtig verbiestert und verkniffen ist man da doch eher in der an der falschen Rheinseite gelegenen Kleinstadt flussabwärts 🙂
@Stefan, @Nansy:
Machen wir das Neckfass zu, okay, es verwässert den Thread. (:
Das ist ein neues Unterhaltungsprogramm für ansonsten hospitalisierende Zoo-Bewohner… Primaten wollen auch unterhalten werden…
Ein Kölner, ein Dortmunder und ein Düsseldorfer gehen in eine Kneipe.
Sagt der Kölner zum Kellner:
„Ich nehme ein Kölsch.“
Sagt der Düsseldorfer: „Ich nehme ein Alt.“
Sagt der Dortmunder: „Ich nehme eine Cola“
Die anderen beiden sind entsetzt:
„Warum trinkst du denn Cola?“
Der Dortmunder: „Na, wenn ihr kein Bier trinkt, trinke ich auch keins.“
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