Seit Wochen sorgt der Müll aus Neapel im Ruhrgebiet für Ärger. Der Grund ist auf jeden Fall immer gleich. Deutsche Überkapazitäten in den Müllverbrennungsanlagen werden mit Süditalienischem Müll aufgefüllt. Damit werden die potentiellen Verluste der meist kommunalen Öfen reduziert. Oder wie es im Kreis Recklinghausen heißt: Die Müllgebühren werden stabil gehalten, denn die Italiener bezahlen 119 Euro je Tonne Dreck , der tausende Kilometer weit gekarrt wird, um in Herten oder in Asdonkshof in Kamp-Lintfort in Flammen aufzugehen. Man könnte auch sagen, die Italiener bezahlen für Mülltourismus.
Doch mit dem Dreck kommen die Probleme. In der zweiten Fuhre aus Neapel, der nach Köln kam, fand sich radioaktiv belasteter Abfall. So als ob die Mafia direkt versucht, mit dem einen Geschäft das andere zu machen. Denn mit der illegalen Entsorgung von Sondermüll kann man mehr noch als mit Mülltourismus eine richtig dicke Mark machen. Schon vor zwei Monaten war in einer Hamburger Müllverbrennungsanlage leicht radioaktiv belasteter Hausmüll aus Italien angeliefert worden, der aus einer Praxis oder einem Krankenhaus stammte.
Immerhin wollte NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) nach dem Fund des schwachstrahlenden Drecks in Köln ein "offizielles Schreiben" an die italienische Regierung schicken und auf genauere Kontrollen drängen. Das wird die Mafia beeindrucken. Der betreffende Waggon wurde nach Italien zurückgeschickt.
Wie dem auch sei. Immerhin verkündete die AGR, die den Müll aus Neapel in Herten verbrennt, dass sie ein paar hunderttausend Euro damit einnimmt.
Unter der Überschrift ?Entsorgung von Abfällen aus Neapel stabilisiert Gebühren im Kreis? schlägt eine lobbyistisch geprägte Verwaltung und Politik in Herten und im Kreis Recklinghausen wieder einmal zu. Sie vergleicht die Abfalltransporte mit Brötchentourismus.
Noch mal zum Nachdenken: Hier geht es um den Neapelmüll und Mülltourismus. Unverständlich die Aussage des ?sogenannten? Entsorgungsexperten der Kreisverwaltung Stuhldreier, der uns weismachen will, dass 2000t Müll aus Neapel unsere Müllpreise stabilisiert. Herr Stuhldreier, als Verantwortlicher müssten Sie wohl wissen, dass wir eher mit einem Müllpreis von 136 ? / t den Neapelentsorgungspreis von 119 ? subventionieren. Und was soll das ? bleiben wir einmal beim Mengengerüst. 2000t Müll aus Neapel machen weniger als 1% der jährlichen Verbrennungsmenge im RZR aus. Ich frage Sie ernsthaft, wem wollen Sie glaubhaft versichern, dass dieser Müll die Kassen der AGR / ECO-City konsolidieren wird?
Tatsache ist, dass die AGR, glaubt man verschiedenen Presseveröffentlichungen, sich in einer extrem finanziellen Schieflage befindet und jedes Gramm Müll für ihre überdimensionierte Anlage braucht. Und das trotz der Aussage des Pressesprechers:
Rückblende: AGR-Sprecher Heinz Struszczynski sagte dem Medienhaus Bauer zum 11. Januar in diesem Jahr: ?Im Hertener RZR werden wir keinen Abfall aus Neapel verbrennen.“ Und weiter: ?Nach dem Wirbel um das gescheiterte Australien-Geschäft sind wir an keinen neuen Schlagzeilen interessiert.“
Den Vogel schießt einmal wieder der CDU-Politiker und das AGR-Aufsichtsratsmitglied Hegemann ab. Hatte er nicht in der australischen Giftmüllgeschichte noch vom Ritterschlag für die Abfallgesellschaft gesprochen. Merkt er nicht, wie sehr er seinem eigenen CDU-Umweltminister in Düsseldorf mit seinen Worten das Schwert der Ritterlichkeit in den Rücken bohrt?
Nun, den Mülltourismus mit Brötchentourismus zu vergleichen, bedeutet mit Verlaub in meinen Augen, den verantwortungsvollen Politiker mit einem Hofnarren gleichzustellen. Lieber Herr Hegemann, hier einmal eine Feststellung, die Sie sich einmal genussvoll über die Zunge gehen lassen sollten: Die Experten des Prognos-Instituts haben herausgefunden, dass jährlich bis zu 224 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden könnten, wenn alle Mitgliedsländer verstärkt recyceln würden, anstatt Müll zu verbrennen. Die Kollegen von Ökopol kommen sogar auf 247 Millionen Tonnen, wenn es gelingen würde, den Siedlungsmüll zu halbieren. „Das ist so viel, als würde man 87 Millionen Autos von der Straße nehmen?. Also verbrennen Sie weiter was Sie wollen, Ihre Enkel werden es Ihnen danken.
Joachim Jürgens
Müllverbrennung ist überflüssig und wurde den Politikern entweder von Konzernen aufgeschwatzt oder mit Kotrruption durchgesetzt. Warum wohl hat die Stadt Dortmund ( https://www.dortmund.de ) Prof. Dr. Harry Rosin ( https://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Rosin ) und das von ihm geleitete Hygieneinstitut im jahr 2000 abgesägt? Weil er ein Konzept erstellt hat, das die in seinen Augen sehr gefährliche Müllverbrennung ablösen sollte: Kryo- Recycling für Kunststoffe und Elektroschrott und eine verbesserete bioloog. mechan. Abfallbehandlung. Das wollte aber von den Politikern keiner hören und so hat man Dr. Rosin trotz bereits erreichter großer Verdienste für Umwelt, den Arbeitsplatz entzogen!
Hintergundinfos stehen hier:
https://www.buendnis-zukunft.de/phpBB2/viewtopic.php?t=165
Eine Petition gegen Müllverbrennung und für Recycling:
https://www.petitiononline.com/noburn08/
Über diese Seite:
https://en.wikipedia.org/wiki/PetitionOnline