Aktuelle Stunde im Bundestag: „Linkspartei weist Antisemitismus nicht zurück“

Wie antisemitisch ist die Linkspartei? Der Frage widmete sich der Bundestag heute in einer aktuellen Stunde.

Während einer aktuellen Stunde wurde der Antisemitismus in der Linkspartei von den Rednern aller Fraktionen scharf verurteilt. Auch die Nähe der Linkspartei zu Gruppen wie der Hamas und der Hisbollah sowie die Teilnahme von Linkspartei-Abgeordnete an der Gaza Flotte und er Palästinenser-Konferenz in Wuppertal wurden kritisiert.

Nur die Linkspartei war der Ansicht, damit kein Problem zu haben. Die Redner von CDU, SPD, FDP und Grüne betonten allerdings auch, dass es das Problem des Antisemitismus in allen Parteien und in allen Schichten der Gesellschaft gibt. Christian Lange, SPD:  „Der Unterschied: Alle  Parteien weisen Antisemitismus zurück – Bei Linkspartei ist das nicht der Fall.“ Für Hans-Peter Uhl, CDU, ist klar, dass der moderne Antisemitismus im Gewandt der Israelkritik daher kommt: „Israel bekommt eine Sündenbockrolle. Der Staat Israel wird als andersartig bezeichnet wie die Juden früher als  andersartig bezeichnet wurden.“  Die Linkspartei fahre eine Doppelstrategie: Gregor Gysi betone bei jeder Gelegenheit seine Ablehnung des Antisemitismus – und gleichzeitig werbe die Linkspartei um die Stimmen von Antisemiten. Ruppert zeigte auch das Hakenkreuz-Flugblatt, das auf dem Server der Linkspartei in Duisburg lag.

Stefan Ruppert von der  FDP erinnerte an die Linkspartei-Abgeordneten, die bei der Rede von Shimon Peres sitzen blieben: „Grüne, SPD, CDU, CSU, FDP treten gegen Antisemitismus ein- Linke und NPD tun das nicht.“  Ruppert sagte allerdings auch dass Petra Pau von der Links überzeugend gegen Antisemitismus aktiv sei.

Volker Beck, Grüne, erinnerte an den Duisburger Linken-Fraktionsvorsitzenden Hermann Dierkes, der die Frage des Exiszenzrechts Israels als läppisch bezeichnete. Beck kritisierte auch die Boykottaufrufe gegen Israel, an denen sich Politiker der Linkspartei beteiligten.

Für die Linkspartei antwortete Luc Jochimsen auf die Vorwürfe. Jochimsen wies die Vorwürfe scharf zurück: „Wir brauchen uns von nichts abkehren. Unsere Parteispitze ist klar gegen Antisemitismus.“ Jochimsen sagte auch, das Boykottaufrufe gegen Israel nicht hinnehmbar seien. Ausser in Bremen und Duisburg möchte man ergänzen.

 

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Hans-Dampf
Hans-Dampf
13 Jahre zuvor

”Der Unterschied: Alle Parteien weisen Antisemitismus zurück – Bei Linkspartei ist das nicht der Fall.”

„Grüne, SPD, CDU, CSU, FDP treten gegen Antisemitismus ein- Linke und NPD tun das nicht.“

Das diese Sätze aus der Sarrazin-SPD und Möllemann-FDP hier unwidersprochen zitiert wird und sich auch noch positiv auf ihn bezogen wird, zeigt eigentlich nur dass, was ohnehin bekannt ist: Der Kampf gegen Antisemitismus wird als LINKEN-Bashing missbraucht und es zeigt auch wie dünn der antifaschistische Lack in dieser Gesellschaft ist. Ich find’s widerlich.

P.S. Welche Partei gehört der Essener OB Paß noch einmal an?
https://www.derwesten.de/staedte/essen/Alte-Synagoge-Der-Brief-von-Pass-und-seine-Folgen-id4621074.html

Steff
Steff
13 Jahre zuvor

Sie wollen doch nicht allen Ernstes die Behandlung von Antisemiten in anderen Parteien mit der in der Linken vergleichen? Wenn Sie das ernst meinen, scheinen Sie politischen Geschehnisse nicht zu beobachten. Sie scheinen vor allem völlig auszublenden, wie krass der Antisemitimus von Linken ausgelebt wird, indem man z.B. sich mit dem IHH ins Bett legt – auch dabei auf dem Frauendeck einsperren ließ. Das sind doch Ausmaße, welche allem widersprechen, wofür unsere Verfassung steht.

Wollen Sie allen Ernstes, dass der strukurelle Antisemitimus der Linkspartei nicht deutlich angesprochen wird? Wollen Sie weiter Antisemiten im Bundestag haben? Dass keine 70 Jahre nach WK II hier in Deutschland wieder Antisemiten die Politik mitbestimmen dürfen. Oder was wollen Sie damit bezwecken, dass man es unter den Tisch kehren soll?

Es gibt in der Linke einige, leider nur einige, welche den strukturellen Antisemitimsus ihrer Partei anprangern. Diese werden als Nestbeschmuster angegangen, während man das eigentlich Problem verharmlost. Wollen Sie diesen Verhalmloseren oder gar Rechtfertigern zur Seite springen und die ungehörten Stimmen gegen menschenveractende Einstellungen unterstützen?

Sicher nicht. Daher überlegen Sie besser noch mal, ob Sie wirklich wollen, dass Thema nicht ganz hoch auf dfie Tageordnung kommt. Antisemiten wollen Sie sich nicht unterstützen. Und eben das tun Sie mit Ihrer Verharmlosung da oben.

Rainer Lang
Rainer Lang
13 Jahre zuvor

@Hans-Dampf. GenossIn, die Zeit rüder Ausfälle und der billigen Nazimethode des Aufrechnens als Reaktion auf Kritiken ist zu Ende.

Frank
13 Jahre zuvor

Ich lese aus Stefan Laurins Beitrag, dass Luc Jochimsen nur für die „Parteispitze“ jeglichen Antisemitismus ausgeschlossen hat.

Aber der Punkt ist doch, dass einige Mitglieder den ihren ausleben. Hat er dazu geschwiegen?

Und, ja es stimmt: Der schwarze linke Block marschiert in Berlin stramm mit der Hamas gegen Israel. In Berlin kopieren einige Linksextremisten auch ihre braunen Brüder im Geiste, in dem sie nachts brandschatzend durch die Straßen ziehen.

Der Begriff der „Antifa“ -auf Linksextremisten gemünzt- ist ein Widerspruch in sich.

seyinphyin
seyinphyin
13 Jahre zuvor

Der Rassismus und Sozialdarwinismus, d.h. die Be- bzw. Entwertung menschlichen Lebens anhand dessen wirtschaftlichen Nutzens und damit so ziemlich das verfassungsfeindlichste Verhalten, was man in diesem Land haben kann, ist in anderen Parteien Teil des Programms und der Politik der letzten 13 Jahre.

Diese Vorwürfe, ob nun Kommunismus oder Antisemitismus oder was sonst noch alles betreffend, ist Sandwerferei, um von diesen FAKTEN abzulenken.

Was interessieren mich irgendwelche Äußerungen irgendwelcher kleinen Nummern in einer Partei? Selbst wenn da irgendwo klein Adolf sitzen würde, die Politik der Partei ist das entscheidende. Und die Politik der Linkspartei ist nunmal derzeit leider die einzige, die sich um das Volk schert, was Grüne und SPD hier und da zwar nachäffen, aber letztlich dann doch glasklar den Forderungen ihrer Parteispendern folgen.

Sollte ein Politiker der Linkspartei ein Buch a la Sarrazin schreiben, mit quasieugenischen Lehren und die Linke einen solchen Rassisten nicht sofort rausschmeißen, dann kann man ihr gerne Vorwürfe machen.

Solange der angebliche Antisemitismus – der letztlich ja ohnehin maximal Antizionismus ist und durchaus berechtige Kritik am Verhalten der israelischen Regierung ist – mühsam ausgegraben werden muss, weil sonst niemand etwas davon mitbekommt, geht mir das sonstwo vorbei.

Der existierende und politisch gelebte Rassismus gegen verschiedenste Völkergruppen in Deutschland, ob nun Ausländer, Arbeitslose, Glaubensgemeinschaften, usw. und auch die den Rassismus fördernden Folgen der politischen Entscheidungen, wie z.B. die Ermöglichung von Lohndumping, wodurch viele Menschen nicht etwa Konzernen und Politik, sondern den „bösen Ausländern“ die schuld geben werden, die hier „den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen“ – der ist das wahre Problem.

Die Linkspartei weist darauf hin und weil den anderen vier Parteien dagegen nichts einfällt, müssen sie eben ad hominem „argumentieren“. Denn wenn die Linken böse Rassisten und Menschenfeinde sind, ist dadurch ja auch automatisch alles falsch und böse, was diese fordern und behaupten.

Ein armer, unmündicher Mensch, wer das, so offensichtlich wie es ist, nicht bemerkt.

Rainer Lang
Rainer Lang
13 Jahre zuvor

ein Schwachpunkt der Voigt/Salzborn Studie ist das populäre Anknüpfen an der falschen These, wonach die WestgenossInnen die Drahtzieher des Antisemitismus der Partei Die Linke sind. So auch im Interview Stefan Laurin’s mit Salzborn. Auf die wichtige Frage Stefans bezüglich des offensichtlichen „instrumentelle(n) Verhältnis zum Thema Antisemitismus“ verweist Salzborn einmal mehr darauf, dass der „heutige Antisemitismus vor allem von Mitgliedern im Westen aus (-geht) – womit Stefans Frage nicht beantwortet wird.

Tatsächlich überschätzt Salzborn den Einfluss der K-Gruppen in den Westgliederungen der Partei. Viel stärker ist dagegen der Einfluss von Ex-DKP Leuten und ihrem (damaligen) Umfeld. Die DKP war vor 1989 definitiv keine antisemitische Partei und ihr Umfeld in Gewerkschaften, SPD und anderswo war ebenfalls nicht antisemitisch.

Wie Wolffsohn und andere bereits vor Jahren festgestellt haben, war die DDR antisemitisch. Der Antisemitismus die heutigen Die Linke geht ganz klar vom Osten aus. Dies wiederum bewirkte, dass Antisemiten in den Westgliederungen der Partei hochgespült wurden und werden. Wie ich mit grossem Entsetzen feststellen musste bewirkt exakt dieser östliche Einfluss sogar, dass vormalige ganz und gar nicht antisemitische GenossInnen aus dem DKP Milieu neuerdings antisemitische Tendenzen aufweisen.

Noch ein Nachtrag: bezüglich der Frage Stefans über das offensichtlich „instrumentelle(n) Verhältnis zum Thema Antisemitismus“ hätte ich von Salzborn zumindest den Hinweis auf die brutale Instrumentalisierung der Faschismus und Antisemitismusbegriffe Moskaus und später Ostberlins erwartet. Bereits in den 1930ern erfolgten Todesurteile im Rahmen der Moskauer Prozesse auf der Basis eben dieser Instrumentalisierung. Auch gegen aus jüdischen Familien stammende GenossInnen.

Die ekelhafte Instrumentalisierung hat eine sehr lange Tradition in der linken Tendenz für die Gysi, Wagenknecht&Co stehen. Moskaus und später Ostberlin sind die Zentren der Instrumentalisierung. Wer das nicht beim Namen nennen will knüpft zwar beim populären Status Quo an, der sozialdemokratische Koalitionen und kommunistische Mehrheiten im Osten toleriert, die Linkspartei auf dem Gebiet der alten BRD jedoch nicht haben will, trägt allerdings zur Erkenntnis nichts bei.

Hans-Dampf
Hans-Dampf
13 Jahre zuvor

@ #2 bis #4: Ihre Beiträge sind – sofern sie ernst gemeint waren – eine Bestätigung für meine Eingangsthese und in der Ausrichtung somit nicht wirklich überraschend.

Allen Linksliberalen, die sich im Zweifelsfall eher im Bürgerlichen Lager bei SPD und Grünen verorten, seien aber noch darauf hingewiesen, dass sie das Geschäft der Konservativen und der extrem Rechten in diesem Lande erledigen, wenn sie die LINKE mit der NPD gleichsetzen bzw. das gesellschaftliche Problem Antisemitismus via „Israelkritik“ schlicht in DIE LINKE auslagern.
Eine solche Affirmation der Extremismustheorie kann schnell als Bumerang zurückkommen: So verglich im Sächsischen Landtag ein Christdemokrat schon die SPD mit der NPD. Und auch das Aufheulen entsprechender Politiker bei einer regelmäßigen Neuauflage der FES Studie „Extremismus der Mitte“ zeigt, wie ungern sich diese Gesellschaft und insbesondere ihre Repräsentanten kritisieren und auf demokratiefeindliche Tendenzen hinweisen lassen. Von einem wirklichen Widerstand dagegen ganz zu schweigen – Stichwort: Sarrazin. Ich habe zumindest von den oben genannten Redner/innen keinen Proteststurm gegen dessen Verbleib in der SPD gehört.

Da kommt das beliebte LINKEN-Bashing hier gerade recht – können diese Politiker doch herrlich gegen die eigene Fratze Zivilgesellschaft „Zivilcourage“ zeigen und sich dennoch mit der Mehrheit derselben im Einklang fühlen. Kritik ist halt immer solange erwünscht, wie sie konsequenzlos bleibt..

@Stefan Laurin
@Stefan Laurin
13 Jahre zuvor

„“Wir brauchen uns von nichts abkehren. Unsere Parteispitze ist klar gegen Antisemitismus.” Jochimsen sagte auch, das Boykottaufrufe gegen Israel nicht hinnehmbar seien. Ausser in Bremen und Duisburg möchte man ergänzen.“

Wieso schließen sie daraus, dass Jochimsen diese beiden Fälle mit dem Satz ausgrenzt?
Wenn Boykottaufrufe gegen Israel als nicht hinnehmbar bezeichnet werden, schließt es diese Aktionen in Bremen und Duisburg mit ein. Man muss schon sehr sehr selektiv zuhören, um diese sehr eindeutige Aussage so zu interpretieren.

„Der Unterschied aber ist: In diesen Parteien fliegen Antisemiten raus. In der Linkspartei finden Leute wie Höger, Paech und Dierkes dagegen eine Heimat.“

– Möllemann (FDP) war bis zu seinem Freitod in der Partei.
– Jamal Karsli (GRÜNE) hat die Partei freiwillig verlassen, um mit seiner eigenen Kleinstpartei in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
– Sarrazin (SPD) ist bis heute Mitglied.

Nur Martin Hohmann (CDU) wurde ausgeschlossen. Ihre Bilanz stimmt also nicht so ganz.

Nur ein paar Einzelbeispiele. Luc Jochimsen nennt ja ein weitere in ihrer Rede, die Sie unterschlagen haben, für die CDU 😉

Übrigens: Auch alles Einzelfälle, genau wie bei der LINKEN, die man in 60 Jahren Bundesrepublik an einer Hand abzählen kann. Keine der im Bundestag vertretenen Parteien ist antisemitisch sondern alle bekennen sich zu Israel als Staat, wenn auch nicht zur Politik Israels. Beides sollte man auch mal trennen können und anerkennen, dass es eine Errungenschaft ist, dass demokratische Parlamentarier untereinander andere demokratische Parlamentarier für ihr tun mitunter scharf kritisieren können. Sie sollten es sogar.

Und: Man kann einzelne Leute nicht einfach so rausschmeißen, weil sie im Rahmen der freien Meinungsäußerung unsäglichen Blödsinn reden. Auch das hat der Fall Sarrazin gezeigt. Parteiausschlussverfahren sind komplex, das letzte Mittel und ziehen sich über Wochen bis Monate hin. Und da niemand in der LINKEN etwas strafbares gesagt hat, sondern sich (wie gesagt) im Rahmen der freien Meinungsäußerung bewegt, ist der Erfolg auch äußerst fragwürdig.
Was man machen kann, und das tut (fast) die gesamte Partei seit Wochen, sich klar und deutlich gegen die Hand voll Genossinnen und Genossen in einer Partei mit 70.000 Mitgliedern distanzieren.

OK, ich erwarte in diesem Krawall-Blog keine ausgewogene Berichterstattung. Ist ja auch in Ordnung. Aber entweder sich extra dumm stellen oder gezielt unrealistische Forderungen aufzustellen, ist doch ein bisschen sehr billig. Und dann kriegen sie Bestätigung von Kommentatoren wie „Steff“, die wohl besser im Kommentarspaltenschlamm von PI-News oder derwesten.de aufgehoben wären.

Thomas
Thomas
13 Jahre zuvor

@Stefan Laurin
„Mit Ausnahme einiger Landesverbände …“ ist in meinen Augen keine Lappalie, wenn die Maßstäbe, die Du hier im Blog vertrittst, nicht nur einseitig auf die Linkspartei angewendet werden sollen, bestätigt aber die von Dir und anderen hier im Blog gepflegte Bigotterie.

Thomas
Thomas
13 Jahre zuvor

@Stefan:
Der Verweis auf 2007 ist doch nur Ablenkung, die Benutzung des Zitats aus Wikipedia als „Gegenbeweis“, dass die FDP sich in diesem Zusammenhang anders verhält, wurde von Dir vor knapp einer Stunde vorgenommen. Das zeigt, dass Du im Zusammenhang mit der FDP da heute andere Maßstäbe gelten lässt, denn sonst hättest Du selbst die Untauglichkeit des Zitats erkannt und es nicht benutzt.

Thomas
Thomas
13 Jahre zuvor

@Stefan: stimmt, in diesem Punkt gebe ich Dir recht.

Hans-Dampf
Hans-Dampf
13 Jahre zuvor

@ #9: „Alle Redner von SPD, CDU, FDP und Grüne erklärten gestern, dass Antisemitismus ein Problem von allen Teilen der Gesellschaft sei und in allen Parteien vorkommt. Der Unterschied aber ist: In diesen Parteien fliegen Antisemiten raus.“

Stimmt, wie konnte ich das übersehen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, mit welcher Ablehnung den Herren Walser und von Dohnanyi in der Walser-Bub is Debatte [ https://www.hagalil.com/antisemitismus/deutschland/walser-1.htm ] begegnet wurde – da ging ein Sturm der Entrüstung durch die SPD. Und auch Norbert Blüm ist nach seinem Warschauer-Ghetto Vergleich ruckzuck aus der CDU geflogen. Und auch der Druck auf Möllemann war enorm; die FDP hat diese Farce keineswegs über Monate hingezogen, sondern sofort einen Schlussstrich gezogen – im Konsens mit allen Parteigremien [ https://www.faz.net/artikel/C30189/fdp-der-fall-moellemann-30114421.html ]

🙂 🙂

Ich denke ich liege mit meiner Analyse in #8 schon ganz richtig, Herr Laurin. Für die von ihnen zitierten Politiker von CDU/SPD/FDP/Grüne und Journalisten ihres Schlages ist der Kampf gegen Antisemitismus und der Nahostkonflikt längst eine beliebige politische Manövriermasse geworden. Das sind eben die Folgen eines politischen deutschen Selbstbewußtseins, dass sich anmaßt, mit dem Hinweis auf die Verantwortung für Auschwitz Zivilisten zu bombardieren. Argumente helfen bei einer derartigen Bigotterie mehr wirklich weiter…Wer die Statements der LINKEN zu diesem Thema schlicht nicht wahrnimmt oder als bloße PR behandelt, dem ist sein LINKEN-Bashing eben wichtiger als der Kampf um eine aufgeklärte Gesellschaft. Sei’s drum.

P.S.
https://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/spd-und-gruene-lassen-gysi-schaeumen/

Hans-Dampf
Hans-Dampf
13 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin:

ich vermute, Sie freuen sich mehr darüber dass es die „Junge Welt“ gibt als ich das tue. :-).

Yael
Yael
13 Jahre zuvor

„Solange der angebliche Antisemitismus – der letztlich ja ohnehin maximal Antizionismus ist und durchaus berechtige Kritik am Verhalten der israelischen Regierung ist – mühsam ausgegraben werden muss, weil sonst niemand etwas davon mitbekommt, geht mir das sonstwo vorbei. “

Ihre Verharmlung des Antisemitismusses in der Linken fällt mir jetzt schon zum zweiten Mal negativ auf. Wer wirklich behauptet, man müsse mühsam kramen um Antisemitismus zu finden, bekommt entweder nichts mit, blendet es aus und was noch schlimmer ist, er macht sich zum Komplizen dieser Judenhasser. Aber Juden interessieren Sie ja nicht.
Aber wir wissen ja, nicht alles an den Nazis war schlecht. Genauso argumentieren Sie im bezug auf den Judenhass in dieser Partei. Schlafen Sie weiter!

Marc
Marc
13 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin – RUHRBARONE: „Stefan Laurin weist Vorwurf tendenziöser Berichterstattung nicht zurück“.
Hat irgendjemand gesagt.
Ist das Ihre Vorstellung von seriösem Journalismus?

Warum sind Sie nicht bereit, die klare und eindeutige Distanzierung von Frau Jochimsen im deutschen Bundestag zur Kenntnis zu nehmen?
Sie erwecken mit dieser Überschrift bewußt den Eindruck, dass die Linkspartei sich in dieser Debatte NICHT vom Antisemitismus distanziert hätte.
Das hat sie aber.
Warum machen Sie das?
Das würde mich sehr interessieren.

Herzliche Grüße,

Marc

Steff
Steff
13 Jahre zuvor

@Marc

Nunja, jeder der sich ein bißchen mit dem Antisemitismus in der Linken beschäftigt hat, weiß, dass die „eindeutige Distanzierung“ leider gar nicht so eindeutig war und doch eher nur der Versuch, den Antisemitismus in den eigenen Reihen mit Tricks unter den Tisch kehren zu wollen. Mir hat es die Sprache verschlagen, als ich die Replik von Luc Jochimsen ansah und fragte mich nur, für wie blöd hält die Dame die Zuhörer. Mit Verlaub, hierin eine eindeutige Distanzierung zu sehen bedeutet entweder grobe Naivität oder bewusstes Augen verschließen. Was ich im übrigen Lic Jochimsen nicht vorwerfe, die versuchte Schadensbegrenzung. Es ist aber wie bei zu Guttenberg. Wenn die Fakten für jeden ersichtlich auf dem Tisch liegen, nutzt ein Abstreiten und der Versuch der Erklärungen einfach nichts mehr – dachte ich, bis ich Ihren Kommentar las….

Sollte es daran liegen, dass Sie sich bisher noch nicht mit dem Antisemitismus der Linken beschäftigt haben, empfehle ich Ihnen zum einfachen Einstieg diesen Link:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article13399484/Die-Linke-ist-antisemitisch-und-groessenwahnsinnig.html

Hier finden Sie einige der „Tricks“ aufgeführt anhand derer man schon sehen kann, dass hier alles andere keine Distanzierung erfolgt ist.

Marc
Marc
13 Jahre zuvor

Puh.
Ich habe es geahnt: es geht um Israel.
Mal abgesehen davon, dass mit der sog. „Einstaatenlösung“ nicht die Vertreibung (oder schlimmeres) der Israelis aus Israel gemeint ist, sondern die Idee, das beide Völker/alle Bewohner in EINEM Staat gemeinsam leben (Man/frau muss das nicht richtig finden).
Die – meinetwegen überzogene – Kritik an einem Staat (letztlich einer Organisation) kann doch kein Argument für Antisemitismus sein, m.W. der Hass auf alle Juden.
Oder?
Wer jetzt den Kritikern des israelischen Staates unterstellt, auch wenn diese das bestreiten, dass sie dies mit „böser“/antisemitischer Absicht tun, muss sich fragen lassen, warum er/sie das tut.
Oder ist Antisemit, wer z.B. die Siedlungspolitik des Staates Israel heftig kritisiert?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße,

Marc

Steff
Steff
13 Jahre zuvor

Die haben „nicht nur“ die Einstaatenlösung auf dem Programm – also Vernichtung des einzigen jüdischen Staates -, sondern auch in ihrer Charta stehen, dass jeder Jude umgebracht werden soll egal wo. Wobei ja letztlich alles auf gleiche rausläuft. Aber da ja auch hier nicht erkannt wird, welche Geistes Kind hinter den Forderungen nach der Einstaatenlösung steht, wird es vielleicht dann so doch noch für so den ein oder anderen deutlich, um was es geht….

Steff
Steff
13 Jahre zuvor

Das denke ich ja auch, aber die Leute behaupten ja, darum ginge es nicht. Deshalb drösel ich das doch auf, dass es klar werden muss, denn man liest und hört es an allen Ecken, dass man nicht das Existenzrecht bestreite, aber denke, ein gemeinsamer Staat sei die beste Lösung.

Ist doch das gleiche in hellgelb wie bei der Flüchtlingsfrage, Wenn die Leute in einem Atemzug sagen, die Flüchtlinge müssen alle zurück dürfen nach Israel, das sei ein Menschenrcht und man respektiere das Existenzrecht Israels. Das ist ein Widerspruch in sich, wird aber auch mit ernster Miene so vorgetragen von nicht wenigen, so dass man annehmen muss, die glauben was sie da erzählen.

Marc
Marc
13 Jahre zuvor

Vielen Dank für die Antworten!
Ich habe die Rede Von Luc Jochimsen im Bundestag gehört. Gegen das Duisburger Flugblatt, bzw. den Autor wurde Strafanzeige gestellt.
Ich bin seit über 20 Jahren aktiver Linker. Wenn es gegen Rechts ging, Demos, Veranstaltungen, etc oder um den Schutz jüdischer Einrichtungen oder um das Gedenken an die Opfer des Holocaust, dann waren da immer Vertreter der „Linken“ oder deren Vorläufer (bitte jetzt kein SED-Hinweis). Die Vertreter anderer Parteien waren da, wenn die Presse da war.
Ich kenne (und finde) keine Position der Partei „Die Linke“, in der die Hamas als befreundete Organisation oder sonstwas bezeichnet wird.
Die Bundespartei (nicht einzelne Mitglieder, da finde ich Ihnen in jeder Partei „Experten“, die nicht repräsentativ sind) distanziert sich klar.
Die Linke Duisburg ist ein Problem. Man kann nicht einfach einen ganzen Kreisverband aus einer Partei schmeissen, wobei eine Mitgliederbefragung hierzu eindeutig zu diesem Ergebnis kommen würde.
Aber das reicht m.E. nicht aus, um eine ganze Partei zu diffamieren.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Marc

Steff
Steff
13 Jahre zuvor

Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber Sie machen sich selbst was vor, wenn Sie sich einreden, dass Antisemitismus Problem der Linken beschränke sich auf Duisburg.

Wo kamen denn die Abegordneten her, welche mit dem türkischen IHH gen Gaza reisten, um Israel propagandistisch in die Knie zu zwingen unter in Kaufnahme von Toten? Der IHH hat nachweislich enge Bindungen zur Hamas und agiert dort auch zusammen mit Hamas. Das ist also eine Verbrüderung dieser Abgeordneten mit Hamas.

Diese Zusammenarbeit wurde von der Parteispitze durch Frau Lötzsch gelobt, durch den Empfang den man den beiden aktiven MDB und dem ehemaligen. Höger, Groth und Peach bereitete.

Was ist mit Bremen und den Boykottaufrufen?

Was ist mit Hamburg und der Veranstaltung zur Einstaatenlösung diese Woche?

Die Beispiele sind endlos und beziehen sich alles andere als nur auf einen Ortsverband, sondern finden Billigung aus der Parteispitze und in weiten Kreisen der Linken.

So zu tun, als sei nur ein Ortsverband das Problem, hält doch überhaupt nicht den Fakten stand. Ich kann verstehen, dass es schmerzhaft ist, in einer Partei zu sein, in der strukturell Antisemitismus praktiziert wird. Aber die Augen davor zu verschließen, kann doch nicht die Lösung sein oder ist Ihnen das egal, solange andere Ihnen wichtige Themen dort auch zu Hause sind? Das kann nicht Ihr Ernst sein.

Setzen Sie sich dafür ein, dass das Thema auf den Tisch kommt und die betreffenden Personen ausgeschlossen werden und antisemitische Inhalte künftig keinen Boden mehr haben.

Dann dezimiert sich die Partei zwar zunächst:

“Ich habe Dietmar Bartsch vor kurzem auf diese ganze Geschichte angesprochen, das ist ein anständiger, netter Mann, mit Sicherheit kein Antisemimit, und er sagte, wenn er alle Leute aus der Partei rausschmeißen würde, würde sich die Partei auf die Hälfte reduzieren.”

https://www.domradio.de/aktuell/73748/stroemungen-aus-guten-alten-ddr-tagen.html

aber auch das wird Ihnen doch lieber sein, als einen strukturell antisemitsichen Partei anzugehören, oder?

Marc
Marc
13 Jahre zuvor

Vielen Dank für Ihre Antwort.
Als ich schrieb, ich sei „aktiver Linker“ meinte ich damit nicht die Mitgliedschaft in dieser Partei.
Aber ist es antisemitisch, an einer Schiffsflotte mit Hilfsgütern für die zu diesem Zeitpunkt eingeschlossenen BewohnerInnen des Gazastreifens teilzunehmen?
Das erschliesst sich mir nicht.
Solche Aktionen sind in der Geschichte der diversen linken Solidaritätsbewegungen der letzten Jahrzehnte doch nichts Ungewöhnliches, oder?
Man muss ja eine solche Aktion nicht befürworten, aber allen Beteiligten Antisemitismus zu unterstellen, scheint mir doch eine recht unseriöse Position zu sein.
Ohne mich auf eine Seite stellen zu wollen: ich empfinde Mitleid mit den Menschen im Westjordanland, aber vor allem im Gazastreifen. Den Menschen dort geht es insgesamt sehr schlecht, die Details werden sie kennen.
Der Staat (!) Israel – nicht „die Juden“ – ist dafür mitverantwortlich.
Wenn das jemand kritisieren möchte, meinetwegen mit Aktionsformen, die nicht meine sind, finde ich das erstmal ok.
Jedenfalls nicht antisemitisch.
Auch Boykottaufrufe (Südafrika) waren und sind Bestandteil linker Aktion weltweit und niemand wird gezwungen, sich da anzuschliessen.
Gleichzeitig halte ich einen solchen Aufruf von einem Deutschen, egal , ob links oder rechts, – vor dem Hintergrund unserer Geschichte und besonderen Verantwortung für nicht hinnehmbar, um das deutlich zu sagen.
Aber das ist MEINE Meinung und wenn jemand eine andere hat, muss ich ihn nicht pauschal als antisemitisch verdammen, oder?
Auch wenn es Ihnen vielleicht nicht passt: nicht jeder, der eine sog. „Einstaatenlösung befürwortet, will damit das Existenzrecht Israels oder gar dessen faktische „Vernichtung“, wie Herr Laurin so dramatisch schreibt.
Und ,keine Ahnung, wo Sie dieses Zitat herhaben, aber glauben sie ernsthaft, jedes zweite Mitglied der „Linkspartei“ ist ein Antisemit?!?
Ich glaube das nicht.
Mein Eindruck ist, dass sie emotional sehr stark auf der Seite Israels stehen, wogegen es nichts auszusetzen gibt, dabei aber allzu heftig auf vermeintliche Kritiker oder „Gegner“ der israelischen Politik im Umgang mit den Palästinensern einschlagen.
Wer Kritik an der Politik des Staates (!) Israel (z.B. Siedlungspolitik) mit Antisemitismus verwechselt, der sieht natürlich vor allem da Antisemiten, wo Israel kritisiert wird.
Auch wenn da keine sind.
Menschenrechtsverletzungen sind Menschenrechtsverletzungen, da lässt sich nicht die eine mit der anderen rechtfertigen.
Oder?!?

Über eine Antwoet würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße,

Marc

Michael Böcker
Michael Böcker
13 Jahre zuvor

Ich kann Ihnen nicht ganz folgen und habe das Gefühl, sie stehen hier – wie auch die Menschen denen sie einen Vorwurf machen -, extrem auf einer Seite und vergessen dabei, bei den Fakten zu bleiben. Denn diese zeigen nunmal, dass der Staat Israel in den letzten Jahren sehr viele Verbrechen begangen hat. Ich frage mich auch, warum sie nicht anprangern, dass da nie ein Aufschrei durch die Politik ging? Ist es heutzutage wirklich notwendig antihuman zu denken und Verbrechen zu billigen, damit man nicht dem Vorwurf des Antisemitismus ausgetzt wird? Das ist sehr traurig und beängstigend. „Hallo, ich bin der Antifaschismus“. Aber sicher doch.

Yael
Yael
13 Jahre zuvor

@Marc

Sie wissen doch von dem diese Gazaflotte initiiert wurde, von einer islamistischen Organisation aus der Türkei.

https://www.welt.de/politik/article7863184/Israel-rechtfertigt-toedliche-Schuesse-als-Notwehr.html

„Allerdings wollte eine Sprecherin der Organisation Free-Gaza sich im Gespräch mit WELT ONLINE nicht darauf festlegen, dass es an Bord des Schiffes keine Waffen gegeben habe. Sie halte das aber zumindest „für äußerst unwahrscheinlich“, sagte Audrey Bomse. Dabei ist es vielleicht kein Zufall, dass es ausgerechnet auf der Mavi Marmara zu einem Blutbad kam, während die weiteren fünf zur „Friedensflotte“ gehörenden Schiffe von israelischen Truppen ohne Zwischenfälle aufgebracht wurden.

Die Mavi Marmara befand sich nämlich unter dem Kommando der IHH, einer türkischen Wohltätigkeitsorganisation mit Verbindungen zu verschiedenen islamistischen Organisationen. Das „Danish Institute for International Studies“ hat der IHH nicht nur Verbindungen zur Hamas sondern auch zu al-Quaida und anderen Organisationen nachgewiesen, die der globalen Dschihad-Bewegung nahe stehen.

Auch hat der Chef der Organisation, Bülent Yilderim, jüngst in einer Rede Israel als „zionistisches Gebilde“ bezeichnet und erklärt, das Ziel der IHH sei es, „Israel und die israelische Armee zu blamieren und der Hamas und ihrer Regierung im Gazastreifen zu helfen“. Bei der Abschiedsfeier des Schiffes in Istanbul in der vergangenen Woche waren dann auch zwei hochrangige Hamas-Mitglieder aus Großbritannien und ein Führer der jordanischen Muslimbruderschaft anwesend gewesen.“

Das war doch oft genug Thema. Sicher waren dort nicht alle, die mitgemacht haben, Antisemiten, aber wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Und da wussten die Linken auf dem Schiff ganz genau. Die Intension war klar, Israel sollte provoziert werden. Das angeblich humanitäre war nur Mittel zum Zweck.
Es ist nur ein Beispiel was dort vorher schon abging:

„Oh Juden, die Armee Mohammeds wird zurückkehren!“

https://www.memri.org/clip/en/0/0/0/0/239/0/2489.htm

Es geht eben nicht um irgendwelche Kritik an der Siedlungspolitik. Ich dachte das hätte man schon mitbekommen. So kommt man nicht weiter.

@Michael Böcker

das Thema hier ist der Antisemitismus in der Linkspartei, das man da reflexartig auf die angeblichen Verbrechen der Israelis ablenken will, ist eine recht beliebte Methode ein Thema zu verfehlen und Antisemitismus zu negieren.

Helmut Junge
Helmut Junge
13 Jahre zuvor

#32 Michael Böcker,
Politiker können ihre Ideen gelegentlich in die Praxis umsetzen.
Journalisten, wenn sie nicht zusätzlich auch Politiker sind, nicht.
Weil das so ist, sind sie auch nicht miteinander vergleichbar.
Nicht mal dann, wenn sie persönlich dem gleichen Unsinn verkünden sollten,
oder, wie hier, gegenteilige Positionen vertreten.
Die Fakten werden doch genannt, wenn auch mit Meinung vermengt.
Sie, als Wähler, sind aber doch frei, den Politiker zu wählen, obwohl der Journalist sagt, daß dieser Mensch gefährlich sei.
Sollte der Journalist lieber nicht sagen, was er denkt?
Was meinen Sie?
Nur positive Berichte?
Ich will das jetzt hier nicht weiter ausspinnen, sondern beim Grundsätzlichen bleiben.

Yael
Yael
13 Jahre zuvor

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,765597,00.html

https://www.welt.de/politik/deutschland/article13399484/Die-Linke-ist-antisemitisch-und-groessenwahnsinnig.html

Ich erinnere auch an Frau Höger, die folgendes sagte:

„Vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung gewisser Blätter als “Judenpresse” wohl weniger ein Schimpfwort als vielmehr die zutreffende Umschreibung der einseitig philosemitischen und anbiedernden Berichterstattung über Israel und die Juden.“

und die darüber schwadronierte, dass nur die Israelis die Morde an dem paläst. Künstler aus Jenin und an dem im Gaza ermordeten Aktivisten begangen haben.

Sie schreibt:

“Die Frage, die man sich stellen muss, ist: Wer profitiert von diesen furchtbaren Verbrechen? Zum einen sind nun zwei der für Israel ‘gefährlichsten’, weil engagiertesten, bekanntesten und renommiertesten Aktivisten ausgeschaltet. Die Morde an Vittorio und Juliano könnten außerdem ein Mittel sein, um der internationalen Solidaritätsbewegung einen empfindlichen Schlag zu versetzen – gerade angesichts der bevorstehenden zweiten Flotilla und der Tatsache, dass sich internationale Aktivisten noch immer nicht davon abbringen lassen, nach Palästina zu fahren. Durch die Behauptung, Juliano und Vittorio seien durch extremistische Palästinenser umgebracht worden, könnten viele Aktivisten nun davon abhalten werden, weiterhin nach Gaza und in die Westbank zu fahren. Das wäre die schlimmste Konsequenz, die die Morde haben könnten, es würde das Lebenswerk dieser beiden Menschen unterminieren. Und die Palästinenser stünden wieder einmal als gewaltbereite Extremisten in der Weltpresse.”

Sry, aber das ist Antisemitismus (z.B. jüdische Verschwörung) in Reinkultur und eben kein Einzelfall.

Steff
Steff
13 Jahre zuvor

Alles nur ein Problem der Duisburger:

Doch Gysis Parteifreund Hermlin, Sohn des DDR-Schriftstellers Stephan Hermlin, störte die Feststimmung – und prangerte die Partei, der er nach der Wende beigetreten war, heftig an wegen antisemitischer Ausfälle. „Widerlich und ekelerregend“ sei es, was er in den vergangenen Wochen erlebt habe, sagte Hermlin, dabei wolle sich die Linke doch eigentlich radikal von den anderen unterscheiden.

(…)

Mehrere Linken-Bundestagsabgeordnete fordern jetzt klare Regeln für die Fraktion. Sie meinen, dass sich sowohl mehrere Abgeordnete als auch deren Mitarbeiter als unbelehrbar erwiesen haben. Parlamentsgeschäftsführerin Dagmar Enkelmann sagte am Dienstag dem Tagesspiegel, den Appell von Hermlin gegen die Verbreitung von Vorurteilen betrachte sie „als Auftrag“. Gerade die Linke stehe in Verantwortung, keine Relativierung des Holocaust zuzulassen, das Existenzrecht Israels ohne Wenn und Aber zu verteidigen und zugleich die Schaffung eines palästinensischen Staats einzufordern, ohne den es keinen Frieden im Nahen Osten geben könne. „Ich habe die Nase voll, dass einige das immer wieder in Frage stellen wollen.“ Explizit will sie auch die Aktivitäten von Fraktionsmitarbeitern unter die Lupe nehmen. „Wenn die Grundwerte der Partei und der Fraktion negiert werden, muss das Konsequenzen haben – bis zur Trennung.“

(…..)

Andrej Hermlin hat inzwischen nachgelegt. Der „Jüdischen Allgemeinen“ sagte er, es sei „die feige Spielart des linken Antisemitismus“, antisemitische Positionen als legitime Kritik an Israel zu verkaufen. Und: Die Führung der Linken habe auf das Problem “ bisher keineswegs überzeugend“ reagiert.

https://www.tagesspiegel.de/politik/widerlich-und-ekelerregend/4240568.html

Hans-Dampf
Hans-Dampf
13 Jahre zuvor

@Yael: „Ich erinnere auch an Frau Höger, die folgendes sagte:

“Vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung gewisser Blätter als “Judenpresse” wohl weniger ein Schimpfwort als vielmehr die zutreffende Umschreibung der einseitig philosemitischen und anbiedernden Berichterstattung über Israel und die Juden.”“

Also für dieses angebliche Zitat von Frau Höger hatte ich gerne eine klare Quellenangabe.

Die werden Sie nicht finden. Und so demonstrieren Sie unfreiwillig, dass die Antisemitismus-Kritik gegenüber der DIE LINKE nicht ohne Unterstellungen und schlichte Unwahrheiten auskommt und durch sie gefüttert wird. q.e.d.

Yael
Yael
13 Jahre zuvor

@Stefan Laurin

stimmt, das war mein Fehler, es stammt nicht von Höger, aber von diesem antisemitischen Dreck auf der Seite der Linken.
Aber da das ja erst seit heute Thema hier ist :D, hat ein Hans Dampf (ich kenne den Herrn schon genügend von Hagalil) wohl schlicht verpennt. Auf dessen blöde Mantra gehe ich lieber nicht ein.

Yael
Yael
13 Jahre zuvor

Danke, Steff, ich habe den Artikel heute auch gelesen.

„Alles nur ein Problem der Duisburger“

Leider eben nicht. Als ob eine Negierung oder totschweigen das Problem lösen würde. Dieses nicht wahrhaben wollen, kommt mir so bekannt vor.

Marc
Marc
13 Jahre zuvor

@Stefan Laurin
Vielen Dank für Ihre Antworten.

Möchte mich gerne nochmal erklären.
Ich habe nichts, aber auch gar nichts gegen kritische Berichterstattung, aber bitte seriös!
„Yael“ zitiert:

“Ich erinnere auch an Frau Höger, die folgendes sagte:

“Vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung gewisser Blätter als “Judenpresse” wohl weniger ein Schimpfwort als vielmehr die zutreffende Umschreibung der einseitig philosemitischen und anbiedernden Berichterstattung über Israel und die Juden.””

Selbst Sie Herr Laurin weisen darauf hin, das dieses Zitat nicht von Frau Höger, sondern von einem Flugblatt (bzw. dessen Verfasser), gegen das die Linkspartei Strafanzeige gestellt hat, stammt.
Also wieder Duisburg.

Und das ist mein Problem.
Ihr „Journalismus“ ist eben keiner, der den Namen verdient. Oder geht es bei den Ruhrbaronen nur um Meinungsmache?
Zitate werden verdreht oder in den Mund gelegt, Tendenzen als Meldungen, Mutmaßungen als Fakten verkauft. Und zwar buchstäblich.
Warum nicht mal EIN Artikel, in dem sauber und mit Quellenangabe BERICHTET wird, was sich – belegbar – zugetragen hat?
Und DARUNTER – nicht mittendrin – ein deftiger Kommentar von Ihnen, Herr Laurin, der uns allen die Augen öffnet und alle vorhandenen FAKTEN nochmal richtig einordnet?

Ich würde mich freuen.

So habe ich als Leser das mulmige Gefühl, das als Journalismus daher kommt, was früher mal Agitation hieß.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße,

Marc

Steff
Steff
13 Jahre zuvor

@Marc

Zig Personen aus der Linksparteien erheben weitaus schwerere Vorwürfe über Antisemitismus in den eigenen Reihen. Alles Agitatoren, die ihrer eigenen Partei schaden wollen?

Benennen Sie auch nur einen einzigen Fakt, den Herrn Laurin auffführte, der nicht stimmt. Den gibt es nicht.

Sie wollen, also, dass die Fakten nicht genannt werden. Dass die Medien nicht über den Antisemitismus in der Linken berichten sollen. Warum? Das hatten wir oben schon, da dachte ich noch, Sie sind einfach schlecht informiert, Nun ist es leider klar. Sie wollen Antisemitismus nicht thamatisiert haben, weil Ihnen dieser egal ist – sie vielleicht selbst diese Einstellung teilen, denn mit der Einstaatenlösung haben Sie ja kein Problem? oder ihn izumindest n Kauf nehmen wollen, weil dort andere Anliegen von Ihnen vertreten werden.

Ich hoffe sehr, man sieht sie nie auf Demos gegen Nazis. Denn das wäre reines Geheuchel, da Ihnen nämlich die braune Soße egal ist, wenn sie von links kommt, Sie wollen nicht einmal, dass die Medien drüber berichten und schlimmer noch, sie unterestellen unlautere Motive, wenn Herr Laurin versucht, gegen diese braune Soße Position zu beziehen.

Wo leben wir hier eigentlich? Dass der, der Antisemitismus anspricht, fiese Motive unterstellt werden und die, welche ihn praktizieren, in Schutz geommen werden.

Find ich höchst unapetitlitch.

Marc
Marc
13 Jahre zuvor

@Steff
„Zig Personen aus der Linksparteien erheben weitaus schwerere Vorwürfe über Antisemitismus in den eigenen Reihen.“
Ja, es gibt Kritiker und es gibt Menschen innnerhalb der Partei, die mit ihrer Kritk an der Politik des Staates (!) Israel verbal über das Ziel hinaus schiessen.
Wie in jeder Partei.
Aber „zig Personen“? Bitte Namen und Quellen und bitte nicht mehr vehemente Kritiker des Staates (!) Israel mit Antisemiten in einen Topf werfen.
Ich halte übrigens nichts davon – egal, in welchem Konflikt – die Akteure in Opfer und Täter einzuteilen.
Aber die Menschenrechtsverletzungen des Israelischen Staates (!) machen auch mich manchmal sehr wütend, weil sie aus einer Position der Stärke gegen einen wesentlich schwächeren „Gegner“ erfolgen.
Und das die Gründung des Staates Israel mit der gewaltsamen Vertreibung hundertausender Araber einherging, dürfte Ihnen auch bekannt sein.
Darf ich das kritisieren, ohne als Antisemit zu gelten?
Darf ich das mit gewaltfreien Aktionen anprangern?
Darf ich sagen, dass mich der aktuelle Umgang des Staates (!) Israel mit den Palästinensern an die Arpartheidspolitik Südafrikas erinnert und ich eine solche Politik verabscheuungswürdig finde, OHNE ALS ANTISEMIT BEZEICHNET ZU WERDEN?
Oder werden Sie mir jetzt mal wieder erklären, was ich mit welcher Absicht eigentlich wirklich will, wenn ich genau das mache?
Das würde mich wirklich sehr interessieren.

Dann schreiben Sie:

„Sie wollen, also, dass die Fakten nicht genannt werden. Dass die Medien nicht über den Antisemitismus in der Linken berichten sollen. Warum?“

Warum schreiben Sie so etwas?
Ich habe in meinem letzten Kommentar darum gebeten, Fakten und Meinung zu trennen. Nicht, die Fakten zu verschweigen.
Kennen Sie die Bedeutung des Wortes „tendenziös“?
Kritisieren Sie doch. Wer hält sie auf?
Aber mir oben genanntes zu unterstellen, trifft den Falschen.
Ich bin übrigens sehr interessiert an einer seriösen Berichterstattung bzgl. dieses Antisemitismusvorwurfs an diese Partei.
Selbstverständlich möchte ich mir mein eigenes Urteil bilden.
Aber wer angesichts der Rede von Frau Jochimsen in der aktuellen Stunde des Bundestages meldet (nicht kommentiert):

„Aktuelle Stunde im Bundestag: „Linkspartei weist Antisemitismus nicht zurück““

Der möchte mich nicht informieren, damit ich selber urteilen kann, sondern der erzeugt absichtsvoll Zerrbilder dessen, was geschehen ist.
Und das finde ich unappettitlich.

Dann schreiben Sie:

„Sie wollen Antisemitismus nicht thamatisiert haben, weil Ihnen dieser egal ist – sie vielleicht selbst diese Einstellung teilen…“

Warum behaupten Sie das?

Ich finde dieses Thema sehr wichtig.
Ich habe hunderten jungen Menschen in meiner politischen Arbeit dieses Thema nahe gebracht. Unentgeltlich.

Dann schreiben Sie:

„Ich hoffe sehr, man sieht sie nie auf Demos gegen Nazis. Denn das wäre reines Geheuchel, da Ihnen nämlich die braune Soße egal ist, wenn sie von links kommt, Sie wollen nicht einmal, dass die Medien drüber berichten und schlimmer noch, sie unterestellen unlautere Motive, wenn Herr Laurin versucht, gegen diese braune Soße Position zu beziehen.“

Herrjeh, was soll ich dazu noch sagen?
Können Sie Gedanken lesen?
Soll ich jetzt zurück schimpfen?

JEDER Fall von Antisemitismus – erst recht in einer Partei, die Mitglied des Bundestages ist – gehört in die Öffentlichkeit.
Und wenn es nach mir geht, sollten ALLE Parteien klar gegen solche Positionen/Mitglieder vorgehen.
Schande über Sie, falls „Die Linke“ das nicht tut.
Aber mein Eindruck ist doch, dass dies innerhalb der „Linken“ passiert ist.
Z.B. im Bundestag.
Gegen das Duisburger Flugblatt ist Strafanzeige erstattet worden. Kann man sich als Partei stärker distanzieren?

Warum behauptet Herr Laurin in der Überschrift seines Artikels das Gegenteil?
Wenn er gute Gründe hat – außer düstere Mutmaßungen – möchte ich sie gerne erfahren. Und mich vielleicht ja sogar überzeugen lassen, dass wäre kein Tabu für mich.

Und noch ein letzter Hinweis zu Herr Laurins Suche nach der „braunen Soße“:
Da gibt es ganze Ölfelder im Deutschen Bundestag.
Aber leider in den anderen Parteien. So ab rechter SPD, dann CDU/CSU und FDP.
Da bin ich Herrn Laurin auch gerne bei der Recherche behilflich.
Wenn er bereit ist, die gleichen Maßstäbe an diese Parteien anzulegen, wie an die „Linke“, wird er aus dem schreiben nicht mehr raus kommen.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße,

Marc

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[…] ist zu lesen über aktuelle Debatten, die die Linkspartei bundesweit beschäftigen, wie die Antisemitismus-Debatte oder die linken Wahldebakel der vergangenen Zeit, und schon gar nichts kritisches zum Verhalten der […]

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[…] InspirationSilo Conferencias La religiosidad en el mundo actual 1986 prop In Blogs gefunden: Aktuelle Stunde im Bundestag: Linkspartei weist Antisemitismus Volker Beck Grüne erinnerte an den Duisburger LinkenFraktionsvorsitzenden Hermann Dierkes der […]

Marc
Marc
13 Jahre zuvor

Schade.
Würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Stefan Wehmeier
13 Jahre zuvor

Jüdische Tradition

Schüler: Was bedeutet ez pri ose pri?

Rabbi: Baum, der Frucht ist und Frucht macht.

Schüler: Warum sagen dann alle „Baum des Lebens“ dazu?

Rabbi: Wäre ich ein Rabbi, wenn ich das wüsste?

Schüler: Entschuldigung!

Rabbi: Akzeptiert.

Schüler: Und was bedeutet ez ose pri?

Rabbi: Muss ich dir alles vorsagen? Finde es selbst heraus!

Schüler: Baum, der Frucht macht?

Rabbi: Möglicherweise.

Schüler: Dann ist das also der „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“?

Rabbi: Wäre ich ein Rabbi, wenn ich das bestätigen würde?

Schüler: Nein, Rabbi. Aber wenn Du es bestätigt hättest, wäre es dann nicht logisch, dass die „Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ das ist, was J. M. Keynes 1935 „reward for liquidity renunciation“ nannte?

Rabbi: Soll ich Fremdsprachen lernen, nur um deine Vermutungen zu bestätigen?

Schüler: Auf gut Deutsch: „Urzins“, S. Gesell, 1916.

Rabbi: Willst du damit andeuten, der Allerhöchste habe dem auserwählten Volk seine wohlverdiente Belohnung für Konsumverzicht verboten?

Schüler: Natürlich nicht. Ich muss mich wohl geirrt haben.

Rabbi: Noch so ein Irrtum, und du kannst in die nächste Koranschule wechseln!

Schüler: Aber wenn das kein Irrtum wäre, bräuchten wir uns mit unseren Nachbarn nicht mehr zu streiten.

Rabbi: Wer ist reich und wer ist arm?

Schüler: Wir sind reich.

Rabbi: Richtig. Das auserwählte Volk ist reich. Und jetzt benimm dich auch so!

Schüler: Ich werde mich bessern, Rabbi.

…so it´s on and on and on – it´s Heaven and Hell:
https://www.deweles.de/willkommen/himmel-und-hoelle.html

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[…] Voigt erschien, nahmen die meisten in der Linkspartei wie die Bundestagsfraktion routiniert die Abwehrhaltung ein. Die Studie wurde als “unwissenschaftlich” tituliert, als Polemik aus angeblich […]

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