AKUT: Ukrainische Flüchtlingskinder zu Gast beim MSV Duisburg

Das Stadion in Duisburg. Foto: Daniel Jentsch

AKUT widmet sich Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine, um mit ihnen ihre furchtbaren Kriegs- und Gewalt-Erfahrungen zu verarbeiten. Jetzt macht das Projekt in der Duisburger schauinsland-reisen-arena Station. Das Projekt AKUT ist im Mai 2022 von der Björn Steiger Stiftung in Kooperation mit dem Initiativkreis Ruhr ins Leben gerufen worden. Gefördert wird das AKUT-Programm durch die RAG-Stiftung.

Prof. Dr. Jürgen Gramke, Vorsitzender des Präsidialrates der Björn Steiger Stiftung und AKUT-Koordinator, erklärt: „Mit unserem Projekt AKUT leisten wir gemeinsam mit der Unterstützung starker Kooperationspartner einen wichtigen Beitrag zur Betreuung von traumatisierten ukrainischen Kindern und Jugendlichen, damit sie in den ersten Wochen nach der Flucht die Hilfestellung erhalten, die sie am dringendsten benötigen: Psychologische Hilfe zur Stabilisierung in der akuten Phase des Ankommens, Begleitung bei der Neuorientierung in Deutschland und Vermittlung qualifizierter psychotherapeutischer Angebote zur Traumabewältigung.  AKUT bietet insbesondere Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sieben und 18 Jahren für zwei Wochen die Möglichkeit, intensiv mit speziell ausgebildeten Pädagogen an durch Kriegsereignisse entstandenen Blockaden und Traumata zu arbeiten.“

Seit dem 5. Dezember 2022 und noch bis Ende Februar ist die Duisburger schauinsland-reisen-arena nach den ersten Projektstationen bei den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und der FC Schalke 04, für den Dr. Christine Walther den „Staffelstab“ – in diesem Fall ein Wimpel – an MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt überreichte,  der dritte AKUT-Projektstandort im Ruhrgebiet. Der MSV zeichnet gemeinsam mit der Stadionprojektgesellschaft für die Projekt-Räumlichkeiten, Logistik und die Verpflegung der Projektbeteiligten verantwortlich.

„Als die Björn Steiger Stiftung auf uns zugekommen ist, haben wir gemeinsam mit der Stadionprojektgesellschaft sofort unsere Unterstützung zugesagt und weitere Partner unseres Netzwerkes eingebunden“, verdeutlicht Mohnhaupt. „Es ist selbstverständlich, dass wir den Kindern nach all‘ diesen schrecklichen Erlebnissen helfen.“

Bis zu 30 Teilnehmer können in einem AKUT-Programm-Durchgang von zwei Wochen aufgenommen und begleitet werden. Die Kinder werden ganztägig von neun bis 16 Uhr in großen, lichtdurchfluteten Räumlichkeiten auf der Gegengerade betreut und erfahren dabei neben Spiel und Spaß vor allem intensive psychosoziale Unterstützung von pädagogischen und psychologischen Fachkräften. Feinkost Kersten versorgt die Teilnehmer mit warmen Mahlzeiten und Getränken.

Unterstützt wird das Projekt ebenfalls durch die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, die den Kindern und Jugendlichen sowie den Begleitpersonen für die Dauer des 14tägigen Angebots entgeltlos Fahrkarten zur Verfügung stellen.

Auch die Stadt Duisburg unterstützt diese wichtige Initiative: „Die Kinder sind die Leidtragenden des russischen Angriffskriegs. Ihnen zu helfen, das Geschehene zu verarbeiten, müssen wir zu unserem gemeinsamen Ziel machen. Ich danke der Björn Steiger Stiftung und dem MSV für ihr Engagement“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.

Die Stadt Duisburg hat kurzfristig die notwendigen Zugänge für das Projekt geschaffen. Die städtischen Dienststellen wie das Kommunale Integrationszentrum, das Institut für Jugendhilfe und das Amt für Schulische Bildung, die sich mit der Betreuung und Unterstützung von ukrainischen Flüchtlingskindern beschäftigen, haben das Projektteam aktiv unterstützt. Das Institut für Jugendhilfe steht für eine mögliche notwendige Nachbetreuung einzelner Kinder fachlich bereit.

Joachim von Beesten, Geschäftsführer der Björn Steiger Stiftung erläutert: „Wir sind dem MSV, der Stadt Duisburg und auch allen anderen Förderern sehr dankbar, dass sie unser AKUT-Programm unterstützen und wir damit nun auch in Duisburg weiteren ukrainischen Kinder und Jugendlichen helfen können. In den vergangenen sechs Monaten konnte über 330 Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Borussia Dortmund und Schalke 04 das Angebot unterbreitet werden. Dabei wurden etliche Erfolge erreicht: 80 Prozent der Kinder gingen in der Regel gestärkt und stabilisiert aus dem Programm. 20 Prozent benötigen eine intensivere Begleitung, für die Kooperationspartner wie die Ruhr-Universität, das Klinikum Essen oder die LVR-Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Essen bereitstehen.“

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