Weiber, fast Nacht
Da geht man als Mann besser nicht aus dem Haus, sondern improvisiert ein wenig auf seiner Sektflöte und dem Limoncello zu Jean Sibelius‘ „Valse triste“.
Adabeis: Reinhold B. Lanzner & Co.
Beim Wiener Opernball pöbelt ein alter Glatzkopf, ein Piefke, wider den Johannes B. Kerner (Johannes B.-Kenner): „Schaut ihn Euch an! Schaut ihn Euch an! Sie sind der neue Wulff!“ – und will ihn prügeln. Richard „Mörtel“ Lugner mischt sich kurz ein – an diesem Abend von Kim Kardashian sowieso arg vorgeführt. Auch Oliver Pocher lungert in der Nähe und macht tumbe „Niggas in Vienna“-Witzchen.
Irrsinn heißt: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. (Matthäus 18,20).
Fehlten nur noch Jörg „Palaver“ Pilawa, Reinhold Blechmann und Kai Pflaume.
Vom Aus- und Zulassen
Ich denke, auch ich sollte meinen Job vernachlässigen und mich als heilpraktischer Energietherapeut selbstständig machen. Habe dazu eine neue Therapieform entwickelt:
Mauki – Quantensprünge durch indonesisches Fußauflegen. Inspiriert von Meisterin Luna Zeh.
Bei Notfällen empfehle ich jenen Frauen, die auf mich nun wirklich nicht warten wollen, den „Frauen-Raum“ im Recklinghäuser Schneewittchenring 24 (sic!):
„Mache mit beim Ausgelassen- und Weisesein. Lass Dich berühren von der Nähe zu Dir selbst und der Begegnung mit anderen… Alles, was du zulässt, schenkt dir eine Weise-Sicht und wird Dich in Deine Mitte führen.“
Liebe Schaumlöffel-Weisinnen! Frau könnte aber auch damit anfangen, „Dich“, „Dir“, „du“, „dir“, „Dich“ und „Deine“ einheitlich groß- oder kleinzuschreiben.
Viel freier bitte nicht!
Einen ähnlichen – sagen wir mal …hhmm – TEXT finden Sie bei „Carmens Massageparadies“, das ich den Männern unter Ihnen ja nicht empfehlen muss („Prostata-Massage“!):
„Entdecke die Schönheit, sich vom Fluss des Lebens tragen zu lassen, sich Hinzugeben an das was ist und dabei zufühlen was in Dir berührt wird. Lebe die Berührung und lass die Berührung Dich beleben!“
Alles bio also, nachhaltig sowieso und natürlich fair gehandelt: „Orale Befriedigung und körperlicher Verkehr sind grundsätzlich kein Service unseres Hauses und daher AUSGESCHLOSSEN! Dieses bißchen weniger bietet Dir dafür soviel mehr an Würde und echtem Verständnis. Zu uns kommen keine Freier sondern Gäste!“
(Liebe Tantra-Tussen und Sex-Softienen: „Hinzugeben“ bitte kleinschreiben, „zufühlen“ auseinander, „bißchen“ mit Doppel-„s“ und „soviel“ als „so viel“. Und dann bitte noch auf die Interpunktion achten. Interpunktion? Neinnein, hat nichts mit Nadeln oder Nageln zu tun.
Seitenhieb
Gestern brachte die WAZ unter „Das Beste am Wochenende“ im Kästchen „Gut gesagt“ ein Zitat der beharrlich als Kabarettistin auftretenden Lioba Albus: „Eine Frau: tausend kleine Problemzonen. Ein Mann: eine einzige große.“ Was habe ich gelacht über diesen … darf man sagen? … Rohrkrepierer. Wie lange wollen prästabilierte Vulgär- und Postfeministinnen ihre abgehalfterten Gags noch abnudeln? Da kann man auch gleich ‚Mario-hat-so-einen Barth‘ bejubeln. Kennste, kennste?
Wie Alice im Wunderland
Gaia-sei-Dank sorgt die WAZ aber auch immer brav für Gender-Lastenausgleich. „… bei den Frauen sind die Deutschen Nummer eins in Sachen Seitensprung“ heißt es im „Panorama“, natürlich nur im europäischen Vergleich zu den Frauen anderer Länder. In Deutschland selbst wildern 46 % aller Männer „auf dem amourösen Seitenstreifen“, dagegen nur 43 % der Frauen. Angesichts der Tatsache, dass prozentual immer noch weniger Frauen als Männer seitenspringen, müsste dies doch bedeuten, dass Frauen oft mehreren Männern zugleich als möglichen Sexpartnern nachstellen oder ihnen oft von mehreren Männern zugleich nachgestellt wird. Oder?
So oder so, ich habe jetzt persönliche Konsequenzen gezogen. Überfordert wie ich bin, werde ich dieses Land verlassen und habe schon einmal vorsorglich etwas Geld in der Schweiz gebunkert. Hierzu möchte ich – der großen Alice Schwarzer nacheifernd – abschließend bemerken:
„Ein Wort (…) zu meinen Gründen für dieses Konto: Ich habe in Deutschland versteuerte Einnahmen darauf eingezahlt in einer Zeit, in der die Hatz gegen mich solche Ausmaße annahm, dass ich ernsthaft dachte: Vielleicht muss ich ins Ausland gehen.“
(Trick)
Als Schaf im Wolfspelz
gibt sich aus:
der Wolf.