Sie hat ein wirklich bezauberndes Lächeln, also bis an die Zähne entwaffnend.
Man möchte ihr förmlich schreiben: „Ich stehe jederzeit zu Ihrer Verführung.“
Kleinanzeige (Michael Klaus gewidmet):
Würde gern lieben. Wer hat Ahnung?
Mit Liebeslügen kann ich leben, mit Verlogenheit nicht.
Ich selbst lüge nie. Muss allerdings immer öfter darauf hoffen, dass zwei Halb-Wahrheiten eine ganze ergeben.
Versuchen Sie, politically correct zu lieben? Es lohnt sich nicht.
Orgasmuss: Der Mai ist gekommen. Alle vögeln. Sind schon da.
Diese da hat zwei so herrlich blaue Augen, man könnte meinen, sie arbeite im Schwinger-Club. Auch bei dem an ihrer Seite sind die Augen die Fenster der Seele – doch die scheint „unbekannt verzogen“.
Furchtbare Logik: Verleibt – verlobt – verheiratet. Kommt gleich hinter: Gescheit – gescheiter – gescheitert.
Das können viele: Sich hingeben, ohne etwas herzugeben.
Spät-Pubertät: Nichts gegen nächtliche Samenergüsse. Aber an die erotischen Träume davor würde ich mich gerne viel länger erinnern.
Sage mir, mit wem Du schläfst – und ich sage Dir, wie Du aufwachen wirst.
(Das ist natürlich Quatsch. Que sais-je?, schreibt Montaigne.)
Seit Tagen versuche ich herauszukriegen, wie die Frau neben mir wohl aussieht – unter all der Schminke, den gefärbten Haaren, den Tattoos und den Piercings. Viele sagen, sie sei einmal eine Schönheit gewesen und müsse es wohl auch jetzt noch sein, so weit man sehen könne.
Stand genau so neulich an der Haltestelle der örtlichen Verkehrsbetriebe: Mors omnibus instat. Nein, das heißt eben nicht „Arsch fährt mit Omnibus in die Stadt“.
Ich werde zu alt dafür, an die See zu fahren. Dieser phallische Leuchtturm mit seiner Lichterglans und den zwei kleinen Häuschen unten. Diese nichtrasierten grasbewachsenen Vulva-Dünen, ganz offen schamlos. Dazu überall das Geschrei der Lachmösen in der Luft.
(Mal ehrlich, das sind doch keine Freudschen Verschreiber mehr, da schreibt die Freud’ doch schon selbst.)
Ach, Herholz, nichts gegen Männerfantasien! Aber Fantasien sollten es schon sein.
In Indien wurde jüngst versehentlich eine Reihe Heiliger Kühe geschlachtet. Das Fleisch exportierte man aus religiösen Gründen auch bis ins Ruhrgebiet: Karma-Schinken. Wer ihn isst, wird viele Male als Ochse wiedergeboren. Dies alles soll schon des Öfteren vorgekommen sein.
Hallo Gerd,
mmh – schon ein wenig „gequält“ und das Thema wiederholt sich – aber den Ohrwurm hast du vergessen … da helf ich dir mal:
„tormentone“ [italienisch, wörtlich: „grosse Qual“] = „Ohrwurm“
„Il ritornello divenne un tormentone tra i giovani“
„Der Refrain wurde ein Ohrwurm unter den Jungen“
Der Refrain von „Anna“, Text vom „paroliere“ [„Wortmacher“] Mogol, interpretiert von Lucio Battisti.
Ich sehe ganz deutlich, du musst jetzt ganz schnell Italienisch lernen, das:
1. macht mächtig Spass, wenn man laut mitsingen kann
2. steigert deine Attraktivität gewaltig (Wolf Haas, „Das Wetter vor 15 Jahren“, empfiehlt Italienisch-Kurs zum Kennenlernen …)
3. hilft dir zu verstehen, wie gut die Texte von Mogol wirklich sind: bei der Übersetzung geht das Gefühl (die „Konnotation“) verloren – aber ich hab’ sie trotzdem gemacht:
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„Anna“: https://www.youtube.com/watch?v=I8zZi8a4rTc&feature=related
Hai ragione anche tu
cosa voglio di più
un lavoro – io – l’ho
una casa – io – l’ho
la mattina c’è chi – mi prepara il caffè – questo io lo so
e la sera c’è chi – non sa dir di no
cosa voglio di più – hai ragione tu
cosa voglio di più – cosa voglio
Anna – voglio
Anna
Non hai mai visto un uomo piangere
apri bene gli occhi sai perché tu ora lo vedrai
apri bene gli occhi sai perché tu ora lo vedrai – se tu
non hai mai visto un uomo piangere
guardami – guardami
Anna – voglio
Anna
Ho dormito li
fra i capelli suoi
io insieme a lei
ero un uomo
quanti e quanti si
ha gridato lei
quanti non lo sai
ero un uomo
Cosa sono ora io
cosa sono mio Dio
resta poco di me
io che parlo con te
io che parlo con te – di
Anna
Anna – voglio
Anna – voglio
Anna – voglio
Anna – voglio
Anna
Anna
Anna
voglio Anna
voglio Anna
.
Da hast du auch Recht
Was will ich mehr?
Eine Arbeit – die hab’ ich
Eine Wohnung – die hab’ ich
Morgens ist da jemand, die mir den Kaffee macht, das weiss ich
Und Abends ist da jemand, die nicht „Nein“ sagen kann
Was will ich mehr? Du hast Recht
Was will ich mehr? Was will ich?
Anna – ich will
Anna
Du hast noch nie einen Mann weinen gesehen
Mach gut die Augen auf, weisst du, weil du ihn jetzt siehst
Mach gut die Augen auf, weisst du, weil du ihn jetzt siehst – wenn du
noch nie einen Mann weinen gesehen hast
Schau mich an, schau mich an
Anna – ich will
Anna
Ich habe dort geschlafen
Zwischen ihren Haaren
Ich zusammen mit ihr
Ich war ein Mann
Wie viele, und wie viele „Ja“s
Hat sie geschrien
Wie viele weiss ich nicht
Ich war ein Mann
Was bin ich jetzt?
Was bin ich jetzt, mein Gott?
Es bleibt nicht viel von mir
Ich, der mit dir spricht
Ich, der mit dir spricht – über
Anna
Anna – ich will
Anna – ich will
Anna – ich will
Anna – ich will
Anna
Anna
Anna
ich will Anna
ich will Anna
Wie anachronistisch unbedarft und umgeben von Denk- und Fühlverboten wir alle im öffentlichen Diskurs über Eros/Intimität sprechen, kann man ermessen, wenn man z.B. liest: https://www.chbeck.de/Pierre-Recherchen-Reich-Sinne/productview.aspx?product=15712 :
Erfahrungen im Reich der Sinne. Die zwölf Gespräche der Surrealisten über Sexualität. (C.H. Beck Verlag, herausgegeben von Jose Pierre).
Diese Gespräche wurden vor mehr als siebzig Jahren geführt. Man(n), sind wir seitdem der Regression anheimgefallen und haben es auch versäumt, dieses Gespräch mit Frauen zu führen (nicht mit ‚Girls‘)! Macht- und Machopatriarchat und Vulgärfeminismus haben zu lange Zeit jeder Erkundung dieses Themas den Rest gegeben. Heute reden öffentlich vor allem die Kirchen über das Thema (vor allem auf der Grundlage ihrer Ideologien und Erfahrungen). Wird Zeit für neue Gesprächsversuche abseits der ausgetretenen Trampel-Pfade.
@ Gerd
Genauso wie in jedem Mann eine Junge steckt, so steckt in jeder Frau ein Mädchen. Gerade bei Gesprächen über Sex sollten die Gesprächspartner das nicht vergessen. Beim Sex ist das Erwachsenwerden nämlich besonders schwierig. Ich bezweifele sogar,dass es in diesem so wichtigen Lebensbereich überhaupt Erwachsene gibt.
#4 Arnold
Da is was dran. Außerhalb des Bereichs körperlicher Reife kann ich mit dem „Erwachsensein“ sowieso wenig anfangen. In der Regel wird’s verwendet, um zu disziplinieren. „Werden Sie erwachsen“, d.h.: „Passen Sie sich an“, „Übernehmen Sie Verantwortung“. Und wenn du dann Verantwortung für dich selbst und andere übernimmst, mit dem ‚Sapere aude‘ beginnst und etwa bestehende (Macht-)Verhältnisse befragst, dann war alles nicht so gemeint. So erwachsen, also mündig ohne Vormund, soll man dann auch wieder nicht werden.
Wie heißtet im Pott: Wiesses machs, isset verkehrt.
Schöne Romane über Männer von Männnern sind übrigens auch:
Robert Menasse: Don Juan de la Mancha (Suhrkamp)
Michael Kleeberg: Karlmann (DVA
und etwas schräger im Erzählungen-Abseits:
David Foster Wallace: Kurze Interviews mit fiesen Männern (Rowohlt).