Kaum ist die Fußball-Europameisterschaft vorbei, richtet sich der Blick der Fans bereits zunehmend auf die im August beginnende neue Bundesliga-Saison. Viele hoffen darauf, dass dann auch wieder Teil-Zuschauermengen erlaubt sein werden, was der Stimmung zweifelsohne guttun würde, wie bei der ‚Euro‘ ja kürzlich mitzuerleben war.
Es muss ja nicht gleich dermaßen übertrieben werden, wie in einigen Arenen zuletzt. Was aber schon ein paar Tausend Fans stimmungstechnisch ausmachen können, was war ja beispielsweise in der Arena in München mitzuerleben, wo rund 20 Prozent der Plätze belegt werden konnten.
Im Vereinsfußball dürfte das demnächst wohl ähnlich aussehen. Das freut viele, die zuletzt komplett auf einen Stadionbesuch verzichten mussten. Ob die Fans, die den Weg in das Westfalenstadion finden werden, dort noch auf Starstürmer Erling Haaland treffen werden, das erscheint aktuell völlig offen.
Borussia Dortmund bekräftigt zwar gefühlt bei jeder Gelegenheit, dass der Norweger auch in der neuen Saison für den Fußball-Klub spielen wird, wirklich vernünftig wäre das, in Anbetracht der kolportierten Angebote für den Spieler, aber wohl nicht.
Es mehren sich übereinstimmende Medienberichte, wonach Roman Abramowitsch beim FC Chelsea 175 Millionen Euro für eine Verpflichtung des Norwegischen Wunderstürmers freigegeben hat. Laut „Daily Mail“ will der russische Milliardär beim Werben um Haaland nicht aufgeben. Zudem soll auch der zweite Champions-League-Finalist Manchester City derzeit ein lukratives Angebot für diesen vorbereiten.
Die kolportierten 175 Millionen Euro wären nach dem Wechsel des Brasilianers Neymar in der Saison 2017/18 vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain für 222 Millionen Euro die zweithöchste jemals im Fußball gezahlte Summe. Der nach der kommenden Spielzeit aus dem Amt scheidende BVB-Sportdirektor Michael Zorc betonte zwar schon beim Aufkommen der ersten Gerüchte, dass sich an der ablehnenden Haltung des BVB nichts geändert habe.
„Wir planen mit Erling für die neue Saison“, erklärte Zorc. Ähnlich knapp kommentierte zuletzt Klub-Boss Hans-Joachim Watzke die Gerüchte. Angeblich will der Geschäftsführer im Notfall an Haaland ein ähnliches Exempel statuieren wie im Sommer 2013 im Fall von Robert Lewandowski. Den Polen ließ der Verein damals nicht vorzeitig gehen, verzichtete lieber auf eine Millionenablöse. Ein Jahr später ging Lewandowski dann ablösefrei nach München.
Stellt sich natürlich auch im aktuellen Fall die Frage, ob das vernünftig wäre?
Sollte die gebotene Summe für den Norweger tatsächlich in dieser Größenordnung bewegen, wäre sie weit von dem entfernt, was Lewandowski einst hätte einbringen können. Damals ging es ‚nur‘ um Summen zwischen 30 und 50 Millionen Euro.
Für Haaland nun eine Summe auszuschlagen mit der sich andere Bundesligisten für eine komplette Spielzeit finanzieren könnten, wäre unvernünftig. Und das gleich aus mehreren Gründen.
Zum einen hat der BVB in Pandemie-Zeiten große finanzielle Verluste zu tragen. Da ist jede zusätzlich Einnahme erst einmal grundsätzlich willkommen. Zum anderen ist die Abhängigkeit vom jungen Norweger in Dortmund aktuell eh schon viel zu groß. Fiel er in der abgelaufenen Spielzeit einmal kurzzeitig aus, was die Mannschaft der Schwarzgelben gleich ein paar Klassen schlechter. Ohne ihren Top-Angreifer gelang dem Team offensiv deutlich weniger.
Gar nicht auszumalen, was beim BVB im Angriff los wäre, sollte sich Haaland einmal eine wirklich schwerere Verletzung zuziehen und monatelang nicht mitwirken können.
Abgesehen davon wäre es auch unklug einen wechselwilligen Top-Star nur mit ‚Zwang‘ in Dortmund halten zu wollen. Die rund um die ständigen Wechselspekulationen herrschende Unruhe bei den Westfalen ist schon groß genug gewesen seit er in Dortmund angekommen ist.
Entscheidend sollte also einzig und allein die Frage sein, was Haaland will. Will er gerne noch in diesem Sommer wechseln, sollten sie in Dortmund, in Anbetracht dieser Mega-Ablöse, seinen Abgang zu einem Klub im Ausland ermöglichen. Mit dem dadurch in die Kasse gespülten Geld könnten sie sich beim BVB gut und gerne zwei neue Top-Talente im Sturm leisten, die sich dann aber auch längerfristig zum Verein bekennen müssten. Da hätten am Ende dann auch alle Seiten mehr davon und das Risiko würde sich im Lager des DFB-Pokalsiegers deutlich reduzieren.
Sturheit und das bloße Pochen auf Verträge helfen da letztendlich nicht.
Haaland ist `ne Tor-aber keine Meistergarantie. Also her mit den Millionen. Als ich das gestern im VT las, ging mir das sofort durch den Kopf.
175 Mio Euro……………
Verkaufen!!!
VT!
You made my day!