Anti-palästinensischer Rassismus hat das Zeug, der neue heiße Scheiß zu werden

Auch in Videos bewirbt Ramsis Kilani die Idee eines anti-palästinensischen Rassismus Foto: Screenshot


Der Begriff des anti-palästinensischen Rassismus steht vor dem Beginn einer großen Karriere. Er unterstützt die BDS-Kampagne und erschließt den Zugang zu öffentlichen Fördermittel.

Am 22. Mai wäre es so weit gewesen: Im Rahmen der Documenta-Reihe „We need to talk“ wäre es an diesem Tag um die Frage gegangen, was anti-muslimischer und anti-palästinensischer Rassismus sei. Zwar war die Reihe eine Reaktion auf die auch in diesem Blog veröffentlichte Kritik des Bündnisses gegen Antisemitismus Kassel an der Nähe etlicher Documenta-Fifteen Macher zur antisemitischen BDS-Kampagne, deren Ziel letztendlich die Vernichtung Israels ist. Aber sich nur mit Antisemitismus zu beschäftigen, war der Documenta zu profan: Man wollte auch über „Anti-Antisemitismus im postkolonialen Diskurs“, „Rassismus in Deutschland heute“ und schließlich „anti-palästinensischen Rassismus“ reden. Die Teilnehmer an den Gesprächsrunden waren zur Hälfte BDS nah. Gesprächsangebote des Zentralrats der Juden in Deutschland hatten die Macher abgelehnt und nach einem Brandbrief von dessen Vorsitzenden Josef Schuster an Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) wurde die Reihe erst einmal vertagt. Irgendwann soll sie irgendwie stattfinden und vielleicht sogar irgendwo.

Anti-palästinensischer Rassismus hat das Zeug, der neue heiße Scheiß im postkolonialen und antiimperialistischen Milieu zu werden, in der man mit großer Kreativität nach immer neuen Vorwürfen sucht, die man den westlichen Demokratien machen kann. Er geht offenbar Ramsis Kilani zurück, der ihn 2019 „zur Diskussion“ gestellt haben soll. Ramsis Kilani hat palästinensische Wurzeln, studiert in Siegen und ist nebenbei auch Aktivist. In Interviews und Berichten wird er als Mitglied der Linkspartei, der trotzkistischen Gruppe Marx21 und von „Palästina spricht“ vorgestellt. Palästina spricht war für eine antiisraelische Demonstration im April in Berlin verantwortlich, in deren Verlauf Journalisten angegriffen und antisemitische Parolen gerufen wurden.

Sollte Kilani den anti-palästinensischen Rassismus tatsächlich erfunden und den Begriff nicht irgendwo gelesen oder aufgeschnappt haben, wäre ihm ein großer Wurf gelungen: Jede Kritik an der BDS-Kampagne oder Terrorgruppen wie der Hamas oder der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) lässt sich nun als anti-palästinensischen Rassismus denunzieren.

Auch wirtschaftlich könnte es eine gute Idee gewesen sein. Wenn alle erst einmal akzeptieren, dass es sowas wie anti-palästinensischen Rassismus gibt, wird Forschung notwendig. Dafür braucht es Experten. Der Begriff muss auf Tagungen besprochen, Maßnahmen gegen diese neue Form des Rassismus entwickelt und umgesetzt werden. Das alles kostet viel Geld und es wird der Staat sein, der es in Form von Steuergeldern zur Verfügung stellt. Das bedeutet neue Stellen für die Bewohner Wokeistans, der postmodernen Klasse, die immer auf der Suche nach jemanden ist, der sie dafür bezahlt, von ihr beschimpft zu werden.

Die Chancen, in der Zukunft häufiger vom anti-palästinensischen Rassismus zu hören, sind also groß. Er könnte der neue heiße Scheiß werden. Er hat einfach zu viele Vorteile.

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[…] Ein paar gute Artikel zum Nachlesen:– Podcast von Sandra Kreisler: Akadämlicher und Leerer: Irgendwas mit Israel und Kolonialismus– Die palästinensische Nullsummen-Mentalität– Über Antisemitismus will die Documenta nicht sprechen– Die Medien und der Terror in Israel– „Erkennbar jüdische Personen“ von Lufthansa-Flug ausgeschlossen.– Fake-Nuss spezial: Wie die Deutsche Welle Nahostgeschichte fälscht– Wenn Lufthansa Juden nicht in ein Flugzeug lässt– Den «Nakba-Tag» abschaffen– Nachhilfe für Amnesty International– Erziehung zum Hass: Eine Mena-Watch-Analyse palästinensischer Schulbücher– Kommentar: Antiisraelischer Konsens– Anti-palästinensischer Rassismus hat das Zeug, der neue heiße Scheiß zu werden […]

nussknacker56
nussknacker56
2 Jahre zuvor

♫♫♫ Anti-pa-läs-ti-nen-si-scher-Rassismus ♫♫♫

Großartige Idee dieses palästinensischen Rassismus-Erfinders. Diese Kreation geht durch die Decke, da bin ich mir sicher. Kilani dürfte damit der ersehnte Titel „Größter palästinensischer Nationaldichter aller Zeiten“ sicher in der Tasche haben.
Herzlichen Glückwunsch nach Siegen.

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[…] klaglos beschwiegen werden. Und erst wenn es „palästinensische Menschenrechte“ gibt, kann es „anti-palästinensischen Rassismus“ […]

Bert Führmann
Bert Führmann
2 Jahre zuvor

Schade, daß ich erst jetzt von dieser Kreation erfuhr. – Aber w e r wundert sich darüber?

Ich habe doch schon wiederholt von den Hintergründen des islamischen und auf unterschiedliche Weise russisch und „europäisch“ geförderten

islamischen Antisemitismus geschrieben: Den meisten fiel dazu auch hier nicht mehr ein, als Schweigen oder lächerlich machendes „Verschwörungs“-Geschwurbel gegen mich.

Daher nur kurz:
Die Idee vom „anti-palästinensischen Rassismus“ ist nichts anders als die linkssozialistisch, ursprünglich des EKKI, nachkriegs verschärft durch den KGB, später, nach Abschluss des „Euro-Arabischen Dialog“-Vertrages 1975, links-EU-modernisierte Formulierung des „jüdischen Rassismus“, gegen die sich die guten ( islamischen !) Araber ( nicht die jüdischen) doch wehren müßten; nebenbei sei doch der Zionismus und die israelische Regierung doch ein imperialistisch-faschistisches Siedlerregime . . . .

Seitdem galt allmählich unter den Mehrheitslinken und zunehmend unter den linken öffentlich-rechtlichen Journalisten der sozialistisch geförderte islamische Terrorismus als legitimer, zumindest aber verständlicher „Widerstand“ gegen den jüdischen was auch immer . . .-ismus,
— wenn auch zumindest in West-/Deutschland ( lange) die offen „antirassistische“ Sprachregelung vermieden wurde. Um so mehr wird dem zunehmend pervertierten Antirassismus über die „Palästinierung“ der Westlinken und des Westens die eigene Bevölkerung traktiert, – egal ob sie antisemitisch/ israel-feindlich ist oder nicht, um so mehr aber gegen alle islamkritischen Ansätze.

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