Die Antideutschen haben es geschafft. Zuerst wurde ihnen vor eineinhalb Wochen mediale Aufmerksamkeit in Gestalt eines Artikels zuteil, der in der magazinigen Beilage der Pädagogenprawda erschien. In der Regel ist an diesem Druckerzeugnis das Kreuzworträtsel durchaus lesenswert. Doch wer mehr über die Projektionsleistungen deutscher Journalisten lernen möchte, hat hier eine neue Pflichtlektüre.
Mohamed Amjahids Fieberträume von angeblichem Rassismus auf der Demonstration gegen den antisemitischen Al-Quds-Aufmarsch und Zweite-Hand-Kolportagen von „Sexparties“ haben nicht nur ein spöttisches Echo in den sozialen Medien und auch in diesem Blog ausgelöst.
Mehr noch: Die Antideutschen haben es geschafft… etwas über eine Woche später* eine Erwiderung in etwas mehr als 400 gepfefferten Worten zu verfassen.
In einem frisch erschienenen Pamphlet nimmt die Antideutsche Aktion Berlin (ADAB) den Zeit-Journalisten Mohamed Amjahid auf’s Korn, den sie eine Reihe mit „Jakob Augstein, Alan Posener oder Moshe Zuckermann“ stellt, die sich alle schon mit den „Antideutschen“ auseinandergesetzt haben.
Journalistische Sorgfalt spiele „beim Kampf gegen den politischen Gegner aka die antideutschen Volksschädlinge keinerlei Rolle. Es gilt ja schließlich einen Feind zu vernichten, Stichwort: Sexpartys, Bayern München und Kinderzimmer“, ätzen die Berliner Aktionisten Kritiker. Amjahids Stück ist ihnen „deutschen Volkshygiene, eine Art publizistischer Frühjahrsputz, oder […] gesellschaftliches Initiationsritual und berufliches Sprungbrett“.
Der Antisemitismus wiederum interessiere Amjahid „genauso wenig wie seine autochthonen Kollegen“, fährt die ADAB fort, um ihm schließlich „zur erfolgreichen Integration zu gratulieren!“
* So sehr sich die Antideutschen inhaltlich von der Linken differenzieren: Der komplikationsreiche Texterarbeitungsprozess zeigt, wie links sie im Habitus geblieben sind
[…] Antideutsche Aktion gratuliert Mohamed Amjahid zur „gelungenen Integration“ […]