Antifa Witten warnt vor Grauen Wölfen

Der Sitz der Grauen Wölfe an der Wittener Hauptstraße
Der Sitz der Grauen Wölfe an der Wittener Hauptstraße

Die Antifa Witten hatte in der Vergangenheit immer wieder auf Umtriebe der rechtsradikalen türkischen „Grauen Wölfe“ aufmerksam gemacht. Sie kritisieren die Bereitstellung von Räumen seitens der Stadt Witten für die Gruppierung. Die Grauen Wölfe richten unter dem Deckmantel eines „Deutsch-Türkischen Kulturvereins“ jährlich ein Kinderfest in der Husemannhalle  aus. Selbst der WDR hatte im vergangenen Jahr aus den Recherchen der Antifa Witten einen TV-Beitrag gemacht.

Die Pressemitteilung der Antifa Witten:

Hinter dem „Internationalen Kinderfest“ stehen die extrem-nationalistischen „Grauen Wölfe“

Wie in den vergangenen Jahren, so stellt auch in diesem Jahr die Stadt Witten dem „Deutsch-Türkischen Kulturverein e.V.“ die Husemannhalle für das sogenannte „Internationales Kinderfest“ zur Verfügung.

Bereits im letzten Jahr hatten wir darauf hingewiesen, dass türkische Nationalisten hier versuchen ausgerechnet unter dem Deckmantel internationaler Völkerverständigung Kinder und Jugendliche mit ihrem reaktionären Weltbild zu indoktrinieren. Das Kinderfest und seine Organisatoren sind nicht international, sondern extrem nationalistisch. Der „Deutsch-Türkische Kulturverein“ ist in der „Föderation der Demokratischen Türkischen Idealistenvereine in Deutschland“ (Türk Federasyon) organisiert, die als deutsche Vertretung der türkischen rechtsradikalen Partei MHP gilt (deshalb beobachtet auch der Verfassungsschutz die Organisation). Mitglieder und Anhänger der Föderation sind vor allem unter dem Namen „Graue Wölfe“ bekannt. Die Ideologie der Grauen Wölfe ist nationalistisch, rassistisch und antisemitisch: Ziel der Bewegung ist die Errichtung eines groß-türkischen Reiches, erklärte Feinbilder sind Kurden, Armenier, Juden, Griechen, Alewiten, Kommunisten und Homosexuelle. All das sind keine Spekulationen, sondern wurde in dem vergangenen Jahr innerhalb der lokalen Berichterstattung umfangreich aufbereitet. Nachdem die Grünen eine Ratsanfrage bzgl. der Vermietung der Husemannhalle an den „Deutsch-Türkischen Kulturverein“ gestellt hatten, die lokale Presse über den Vorgang berichtete und sich sogar das WDR Format „Cosmo-TV“ in einem Beitrag kritisch mit den Wittener „Grauen Wölfen“ beschäftigte, können alle Unklarheiten die weltanschauliche Ausrichtung des Vereins betreffend als geklärt betrachtet werden.

Es ist es uns ein Rätsel, wieso die Stadt weiterhin den Initiatoren des „Internationalen Kinderfestes“ städtische Räume zu Verfügung stellt. Der Verweis darauf, die Organisation sei nicht verboten und es sei daher schwierig ihnen eine Vermietung zu verweigern ist schlicht unseriös. Andere Städte schaffen es auch der NPD, Pro NRW oder anderen unappetitlichen Zeitgenossen ihre Räume nicht zu vermieten. Nach dem im Jahr 2011 die „Grauen Wölfe“ in der Essener Gruga-Halle ihr Deutschlandtreffen veranstaltete schlugen auch hier die Wellen hoch. Das Ergebnis war, dass der Stadtrat eine Resolution verabschiedete dies in Zukunft nicht mehr zuzulassen. Sollte das nicht auch Witten möglich sein?

Wer in sich in das Wittener Stadtgebiet begibt, kann an allen Ortseingangsschildern lesen: „Witten hat keinen Platz für Rassismus“. Wäre es nicht an der Zeit diesem Versprechen Taten folgen zu lassen?

Auch die Ruhrbarone hatten mehrfach berichtet, z.B. hier.

Hier geht’s zum WDR-Beitrag über die grauen Wölfe in Witten.

 

 

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Pjotr
Pjotr
10 Jahre zuvor

Viel schlimmer das sie(und andere wie Mili Görüs)in fast allen Parteien sitzen!

Elżbieta Wawrzyńska
Elżbieta Wawrzyńska
10 Jahre zuvor

Danke an die Ruhrbarone für den Bericht. In Mönchengladbach scheint den Ultranationalisten der erneute Einmarsch in den Integrationsrat zu gelingen.

Ein Gründungsmitglied des TDIV (Türkisch-Deutscher Integrationsverbund) ist der Türkische Kulturverein Mönchengladbach als der lokale ülkü ocağı im rechtsextremistischen ADÜTDF (Graue Wölfe). Erst im April 2014 hatte die Stadtverwaltung das in einer Gesamtschule geplante Konzert von drei rechtsradikalen türkischen Musikern untersagt, Gastgeber war der Türkische Kulturverein. Nach Bekanntwerden der Kandidatur von Grauen Wölfen hatten Bürger die Annullierung der Wahlen zum Integrationsrat und Neuwahlen ohne die Liste TDIV gefordert, Norbert Bude reagierte darauf in den letzten Tagen seiner Amtszeit als Oberbürgermeister bekanntlich nicht. Mittlerweile ist Fachaufsichtsbeschwerde gegen die Wahlen eingelegt worden.

Wie wird Hans Wilhelm Reiners als der neue Oberbürgermeister mit dem Problem Graue Wölfe umgehen?

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