Mannheim – Es sind seltsame Zeiten. Zeiten, in denen um Wörter gekämpft wird. Was man früher noch „dummes, kriminelles Nazipack“ nannte, wird nun „besorgte Asylkritiker“ genannt. Sicherlich, es bietet sich der Kalauer an, dass einige der „Asylkritiker“ es sicher nie „besorgt“ bekommen haben, und deswegen rumheulen. Aber was hat das mit Xavier Naidoo zu tun? Nun auch der heult ja bekanntlich viel herum. Und auch der will nicht, dass bestimmte Worte im Kontext mit ihm fallen. Antisemit ist so ein Wort. Meine Güte, nur weil Naidoo mit „Baron Totschild“ einen Code für das bekannte Mitglied der jüdischen Familie Rothschild benutzt, der sonst von Neonazis benutzt wird. Also, das ist doch kein Antisemitismus. Kapitalismuskritik ist das, bestimmt. Guuuuut, vielleicht ein bißchen Antizionismus. Obwohl. Zion ist ja Mannheim, hat Naidoo auf einem Trip erfahren in der Bibel herausgelesen. Naidoo könnte also möglicherweise besorgter Mannheimkritiker sein. Naja. Aber auf keinen Fall ein Antisemit. Nie. Never. Nur weil er antiamerikanische Verschwörungstheorien teilt, und sich mit den Menschen solidarisiert, die die BRD nicht anerkennen und, äh, besorgte Israelkritiker sind?
Aber eines ist sicher: die BRD existiert so nicht, Deutschland hat keinen Friedensvertrag und das Besatzungsrecht gilt weiterhin. Und noch was ist sicher: Nur weil ich rede, wie ein Nazi und Codes von Nazis benutze, und Überzeugungen von Nazis teile, bin ich doch ganz bestimmt noch lange kein Nazi.
Nun gab es aber Organisationen, die dann doch das mit dem Antisemiten sagten. Und das obwohl der Xavier irgendwann früher einmal doch was für die gemacht hat. Gegen Rechts. Weil das total gute PR gebracht hat. Aber ein Xavier Naidoo weiß sich zu wehren – und da ist es dann auch egal, dass es die BRD gar nicht gibt – und ihre Gerichte keine Befugnisse haben, weil ja weiterhin Besatzungsrecht gilt, und Deutschland keinen Friedensvertrag hat. Trotzdem: ab zu den Gerichten.
Was dabei rumgekommen ist, ist ein Vergleich – mitnichten das mitunter verbreitete „Gerichtsurteil“. Es hat also bisher kein Gericht darüber beschieden, wie es zu bewerten wäre, wenn man Xavier Naidoo einen „Antisemiten“ nennen würde.
Die Dokumente des Verfahrens liegen den Ruhrbaronen vor. Aus ihnen geht hervor, dass sich die Seite von Xavier insbesondere schwer mit der Behauptung tut, dass die Söhne Mannheims oder Herr Naidoo zum „Systemsturz“ aufrufen würden und dass Reichsbürgerversammlungen „rechte Versammlungen“ seien.
Vielleicht könnte man ja im Zusammenhang mit Naidoo dann einfach in Zukunft von einem „besorgten Systemkritiker“, der vor „mutmaßlich rechten Staatskritikern“ redet, sprechen.
Nur so als Idee.
Wer bekommt bei solchen Verfahren gegen Mitglieder der "Söhne Mannheims" eigentlich das Erziehungsrecht für solche "Söhne" zugesprochen? Die Stadtverwaltung oder die Mannheimer NPD?
> Nur weil er antiamerikanische Verschwörungstheorien teilt, und sich mit den Menschen solidarisiert, die die BRD nicht anerkennen und, äh, besorgte Israelkritiker sind?
Soll uns das sagen, dass Israelkritiker Antisemiten sind?
Samuel, Israelkritiker sind so wie Deutschlandkritiker, Ungarnkritiker, Hollandkritiker, Finnlandkritiker, Malawikritiker, Australienkritiker, Chinakritiker usw. usw.. Solche Leute kritisieren halte gerne Länder. Nicht deren Menschen oder deren Regierungen sondern immer die ganzen Länder. Am liebsten aber das Land Israel. Wenn man es genau nimmt, Samuel, eigentlich nur Israel. Aber mit Antisemitismus hat das natürlich nichts zu tun. Ist doch klar, Samuel. 🙂
Xavier und seine Freunde sind bereits in sehr jungen Jahren oft rechtsextremer Gewalt ausgesetzt gewesen. "2001 erschien ihre bekannteste Single Adriano (Letzte Warnung). Hintergrund des Songs ist der Todesfall von Alberto Adriano, der 2000 in Dessau von Neonazis zusammengeschlagen wurde und drei Tage nach der Tat seinen Verletzungen erlag. Die Erlöse der Konzerte wurden genutzt, um den Opfern rechtsextremer Gewalt und ihren Familien zu helfen. Außerdem wurden mit dem Geld Initiativen gegen Rechtsextremismus in Deutschland unterstützt (https://de.wikipedia.org/wiki/Brothers_Keepers)". Dieser Mann kann ganz bestimmt zwischen Rechtsradikalen und gemäßigten Systemkritikern unterscheiden. Und Selbstverständlich kann man Rothschild, Rockefeller und co. wegen ihrer Verbrechen kritisieren ohne antisemitisch oder antizionistisch zu sein. Nimm dir mal ein Beispiel an Max Uthoff und Klaus von Wagner (Die Anstalt), welche sich in ihrer Sendung die deutschen Geheimdienste mit ihren Naziwurzeln und rechtsradikalen Tendezen vorgeknöpft haben https://www.youtube.com/watch?v=fktbUhChvGw. Das ist die richtige Adresse um gegen Rechtsradikale vorzugehen. Ob das ein engstirniger und dogmatischer Mensch wie dieser Autor allerdings jemals verstehen wird, wage ich zu bezweifeln.
Klar. Wer was gegen Nazis sagt, kann kein Nazi sein. So wie die NPD. Die ist ja auch gegen Nazis.
Die Söhne Mannheims sind meiner Meinung nach mit Abstand deutlich authentischer als die NPD. Ich halte es für gefährlich die Augen auf die medial hochgeputschten, halbwegs berühmten Personen, welche ach so rechtsextrem agierenen, zu richten und die wirklich hauptsächlich agierenden Akteure (V-Leute und deren Bezahlung) keinerlei Augenmerk zu schenken, obwohl genau da der Hase im Pfeffer begraben liegt. Treffendes Zitat von Volker Pispers (https://www.youtube.com/watch?v=YcERsq2zCDM, 2012, 2min 42sek): "Wenn man nicht sucht kann man auch nichts finden. Wenn man etwas gut findet, dann muss man auch nicht suchen."(Dürfen sich auch Linke, wie ich, zu Herzen nehmen). @Alle Friedensbefürworter: "Hass und Verachtung bringen uns niemals näher.", "Die Missgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt.", "Die Männer, welche heute die Menschlichkeit mit Füssen treten werden nicht immer da sein. Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass.", "Nur wer nicht geliebt wird, hasst. Nur wer nicht geliebt wird…" siehe Charlie Chaplin. Der Xavier ist in Ordnung (nicht links, aber definitiv gemäßigt und gegen Rechtsextreme). Dogma tötet! Bitte lerne das endlich.
[…] Ruhrbarone und wir haben es trotzdem […]
Früher: "Ein gescheites Wort, schon ist man Kommunist."
Heute…
Zugegeben: natürlich ist nicht alles (eigentlich das wenigste), was dieser schreckliche Sänger sagt oder heult, "gescheit". Aber von der Sorte gibt's reichlich. Die sind nur nicht so berühmt. Drum sollte dieser Sänger etwas mehr nachdenken bevor er den Mund aufmacht. (Aber dann würde er diese Schlagermusik auch nicht machen)
@Klaus: ich denke, es sollte "Ein gescheites Wort, schon ist man nicht mehr Kommunist" heißen….
Um aus diesem bloßen Meinungsbeitrag einen informativen Artikel zu machen:
Bei der "Organisation" handelt es sich um die Antonio-Amadeo-Stifung. Die Stiftungsvorsitzende Kahane hat sich entschieden,, einen publizistischen Rückzieher zu machen:
" In dem Vergleich erklärte sich die Stiftung zur Unterlassung verschiedener Äußerungen bereit. Überdies wurde klargestellt, dass die Amadeu Antonio Stiftung nicht Xavier Naidoo persönlich als Antisemiten darstellen wollte, dass die Stiftung aber weiter die Auffassung vertritt, dass Zeilen aus Naidoos Liedtext „Raus aus dem Reichstag“ als antisemitisch interpretiert werden könnten."
Vielleicht könnte also auch Bartoschek ruhig und ohne negative Folgen darauf verzichten, Naidoo persönlich als Antisemiten hinzustellen. Wenn Frau Kahane das schon kann …
[…] habe wirklich nichts gegen das Können von Xavier Naidoo. Aber es gibt nun einmal diese Berichte. Das kann man doch nicht alles ausblenden. Und er hat sich ja auch nie dazu geäußert und […]