Antisemiten-Prozess: Ditfurth gewinnt gegen Elsässer

14.„Muss Ditfurth wegen Elsässer 6 Monate in den Knast?“, fragte der rechte Publizist Jürgen Elsässer im Mai genüsslich auf seiner Website. Sie muss nicht: Jutta Ditfurth hat beim „Antisemiten“-Prozess gegen Elsässer einen Erfolg eingefahren.

Das war wohl nix für Elsässer und seine Anhängerschaft aus den Reihen der neurechten „Montagsmahnwachen“. In einem 3Sat-Interview am 16. Mai hatte die Autorin Jutta Ditfurth gesagt, Eslässer sei ein „glühender Antisemit“. Dieser zog daraufhin vor Gericht. Zwischenzeitlich errang er eine einstweilige Verfügung, die Ditfurth bis Prozessende untersagte, diesen Vorwurf zu öffentlich wiederholen. Dies log Elsässer vor seiner Communitiy in einen Sieg um und ließ sich dafür feiern. Erst später fügte er kleinlaut hinzu, dass noch nichts gewonnen sei. Nun erschien folgender Text auf Ditfurths Website:

Jürgen Elsässer bleibt ein glühender Antisemit
Jutta Ditfurth gewinnt gegen Elsässer vor Landgericht München I

Jutta Ditfurth hat sich heute vor Gericht einstweilig gegen Elsässer durchgesetzt. Sie darf ihre Meinung, dass sie Elsässer für einen »glühenden Antisemiten« hält, weiter frei sagen. Ditfurth gewann heute (30.7.2014) mit ihrem Widerspruch gegen die Einstweilige Verfügung von Jürgen Elsässer vor dem Landgericht München I. Es wird mit einer Klage von Elsässer und einer Hauptverhandlung im Herbst 2014 gerechnet. Er ist nicht klug genug, um es gut sein zu lassen und will unbedingt, dass alles über ihn ans Licht kommt. – Wir gratulieren Jutta!

Aluhut für Ken

P.S.: Jutta ist z.Zt. in Schreibklausur im Ausland und nicht erreichbar

Die Seite „Aluhut für Ken“ beobachtet die Mahnwachen kritisch. Die Infos gelten als gesichert, vor einiger Zeit kündigte die Autorin an, vorerst nicht mehr erreichbar zu sein. Daher war ein Statement von ihr nicht zu bekokmmen. Elsässer freilich hat seinen Schäfchen die schlechten Nachrichten noch nicht mitgeteilt.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
13 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Locke
Locke
10 Jahre zuvor

Naja, gewonnen ist noch garnichts.

Man sollte doch erstmal die Hauptverhandlung abwarten.

M. Adelmann
M. Adelmann
10 Jahre zuvor

Daumen hoch! Beide!

Klaus
Klaus
10 Jahre zuvor

Ich halte es für unglücklich von einem Prozess zu sprechen. Da bisher keine Partei geklagt hat, fand streng genommen kein Prozess statt. Stattdessen sollte man von einem Verfügungsverfahren oder kürzer einem Verfahren schreiben.

Meva
Meva
10 Jahre zuvor

Auch die anderen „Medien“ (sollte man die so nennen?), die Ende Mai noch noch behaupteten Jutta Ditfurth hätte einen Prozess gegen Elsässer verloren, schweigen wie die Steine.
Passt denen wohl nicht.

Herr Karl
10 Jahre zuvor

Der letzte Artikel im Blog von Elsässer stammt vom 21. Juli 2o14.

mickey
mickey
10 Jahre zuvor

gewinnen kann keine im leben, wir sind alle Verlierer, nur manchmal kann man schön verlieren.

Simsalabim
Simsalabim
10 Jahre zuvor

Nicht viele waren beim Gerichtstermin vor Ort – ich war es. Es wird hier köstlich umschrieben, dass die Aufhebung der einstweiligen Verfügung nur durch einen (angeblichen?) Formfehler erwirkt wurde – und die äußerst korrekte Richterin bereits an diesem Tag sagte, dass Frau Ditfurth in einer Hauptverhandlung denkbar schlechte Karten hat, weil sie zur eigentlichen Sache (bisher?) keine Beweise vorgelegt hat. Nu denn, gutes Gelingen Frau Ditfurth; man kann nur hoffen, dass sie Beweise hat, sonst wird das für sie so blamabel werden, wie man es sich nicht auszudenken vermag…..

Aron Sperber
10 Jahre zuvor

Elässer ist selbst nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht, seine Gegner als „Nazis“ oder „Faschisten“ zu diffamieren:

http://aron2201sperber.wordpress.com/2014/04/11/elsassers-nazis/

wahlweise sind bei Elsässer die EU, die Nato und natürlich ganz besonders Netanjahu „Nazis“

aber selbst rennt er sofort zu Gericht.

trackback

[…] Jürgen Elsässer im 3sat-Format Kulturzeit einen „glühenden Antisemiten“. Elsässer verklagte Ditfurth und unterlag vor dem Landgericht München I, nachdem Ditfurth gegen dessen einstweilige Verfügung Widerspruch eingelegt […]

trackback

[…] Elsässer zunächst eine Einstweilige Verfügung gegen die Meinungsäußerung erreichte, die allerdings schnell wieder kassiert wurde, beschäftigt sich seit Mittwoch die Pressekammer des Landgerichts München mit der Sache. Und nach […]

Dieter
Dieter
10 Jahre zuvor

Warum sind die Autoren gegenüber Frau Ditfurth so unkritisch ?
Elsässer ist zweifelos ein Verschwörungstheoretiker und hat- teilweise- sehr krude und realitätsfremde Ansichten, aber ihn als ,,glühenden Antisemiten“ zu diffamieren, sprengt den Rahmen des Erträglichen.

Nach dem organisierten Massenmord an den Juden durch Deutsche , sollte man mit dem Begriff Antisemit nicht inflationär rumschmeißen. Dies kann einem Menschen , in diesem Fall Herrn Elsässer, die komplette Existenz zerstören, zumal durch Nichts belegt ist, dass er Antisemit ist.

Schade, dass Ihr nicht objektiv differenziert , sondern Euch ohne Hinterfragen des Sachverhalts auf die Seite dieser abehalferten Jute-Tasche stellt.

der, der auszog
der, der auszog
10 Jahre zuvor

@Dieter

Du schreibst: „Nach dem organisierten Massenmord an den Juden durch Deutsche , sollte man mit dem Begriff Antisemit nicht inflationär rumschmeißen.“

Diesen Satz verstehe ich nicht. Ist Deiner Meinung nach nur Antisemit, wer massenhaft Juden ermordet? Oder soll der Satz bedeuten, dass wir uns mit dem Vorwurf, jemand sei Antisemit, zurückhalten sollen, weil wir Deutsche sind?

Beide Varianten finde ich recht wirr.

Werbung