Antisemitismus an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf: „Wann genau ist für alle „Nie wieder“?“


Ein antisemitisches Camp, Hassparolen, Drohungen gegen Studenten: Die Heinrich Heine Universität (HHU) gehört zu den antisemitischen Hotspots in Nordrhein-Westfalen. Die Jüdische Gemeinde der Landeshauptstadt hat sich nun mit einem Offenen Brief an die Hochschulleitung gewandt und fordert sie dazu auf, endlich Gegenmaßnahmen zu ergreifen:

Die Heinrich-Heine-Universität entwickelt sich zunehmend zu einem Hotspot für Antisemitismus. Das ist erschreckend und entsetzt uns. Die HHU muss endlich handeln!

Jüdische Studierende werden hier mit dem Tod bedroht, nur weil sie jüdisch sind. Die antisemitischen Äußerungen, die gestern an den Wänden in mindestens vier Seminarräumen und Vorlesungssälen entdeckt wurden, markieren einen neuen Tiefpunkt.

Es ist leider offensichtlich, dass die Heinrich-Heine-Universität ein viel größeres Antisemitismusproblem hat, als bisher angenommen. Wir müssen uns auch die Frage stellen, ob die HHU noch ein sicherer Ort für jüdische Studierende, jüdische Lehrende aber auch für unsere demokratischen und freiheitlichen Werte ist.
Wenn an den Wänden „Juden ➝ Gas“, „Juden ➝ Auschwitz“ und „Happy Holocaust“ zu sehen ist, müssen wir uns große Sorgen um die Sicherheit jüdischer Studierender und Lehrkräfte machen.

Nach dem antiisraelischen „Protestcamp“ auf dem Campus der Universität, das mit antisemitischen Chiffren einherging, folgt nun eine weitere Welle des offenen Judenhasses.

Die aktuelle Situation spiegelt eine zunehmende Radikalisierung an der HHU und zeigt sehr deutlich, dass ein Klima des Hasses an der Universität Fuß gefasst hat.

Wir fordern die Universität und die Hochschulleitung auf, sofort und entschlossen zu handeln. Wir fordern aber auch die Stadtgesellschaft auf, klar und deutlich Position zu beziehen.

Diese Vorfälle müssen verurteilt und sehr gründlich untersucht werden. Die Leitung der HHU darf nicht dabei zusehen, wie der Campus und nun auch die Seminarräume zu rechtsfreien Räumen verkommen. Es ist die Verantwortung der Universitätsleitung, ein sicheres und tolerantes Umfeld für ALLE Studierenden gleichermaßen zu gewährleisten. Die gesamte Universität muss zusammenstehen und sich entschieden gegen Antisemitismus und demokratiefeindliche Tendenzen stellen.

Der offene Aufruf, jüdisches Leben zu vernichten und alle Jüdinnen und Juden zu vergasen, ist eine neue Dimension der Gewalt, die uns alle schockiert.
Jüdische Studierende fühlen sich an ihrer eigenen Universität nicht mehr sicher, und das im
Jahre 2024, in Düsseldorf!
Wann genau ist für alle „Nie wieder“?

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