Armut essen Seele auf. Wildes Lesen dagegen täte allen Kindern gut

Welche Vorschläge tauchen zu kommunalen oder Landes-Haushaltspleiten immer zuerst auf? Genau: bei Jugend, Soziales, Kultur & Bildung kürzen!
Doch schon heute gilt, was Prof. Strohmeier vom ZEFIR (Zentrum für interdisziplinäre Sozialforschung an der Ruhr-Uni Bochum) 2009 in einem Vortrag über „Zwei Kindheiten in der Stadt“ auch für die Region zwischen Duisburg und Dortmund mit ihrem „Sozialäquator A40“ beschrieb:
Dort wo die meisten „Ausländer“ und die meisten „armen Leute“ leben, wächst in den großen Städten die Mehrheit der nachwachsenden Generation auf. Die soziale Lage der Eltern, der Migrationshintergrund und die Adresse (Wohnort, G.H.) sind wichtige Determinanten ihrer Lebenschancen.

Selig sind, die da geistlich arm sind?
Die sich im Ruhrgebiet ungleich ausbreitende Armut wird vor allem das Wachstum vieler sozial deklassierter Kinder und Jugendlicher weiter gefährden. Materielle Armut führt fast zwangsläufig zu geistiger Armut. Wenn dem geplünderten Staat nicht mehr einfällt, als das globale Finanz-Casino hemmungslos zu subventionieren und weiterhin Steuergelder zu verbrennen, dann nehmen wir auf der anderen Seite de facto billigend die Verwahrlosung von Geist, Körper und Seele junger Menschen in Kauf.

Unterlassene Hilfeleistung
Ich gehe davon aus, dass es keine dummen und leseunwilligen Kinder gibt. Dumm wird man eher gemacht und gehalten als geboren. Jiao Guorei (www.qigong-yangsheng.de), der Begründer des Qigong Yangsheng, hat es einmal so gesagt: „Um einen jungen Baum kräftig wachsen zu lassen, zieht man ihn nicht an seinen Blättern, sondern man nährt seine Wurzeln.“ Wenn aber zunehmend das Bewusstsein, die Menschen und die Mittel für Sprach- und Schreibförderung in Elternhäusern, Kindergärten und Schulen fehlen, züchten wir fahrlässig Generationen von Nicht-Lesern heran. Und die dann fehlende Sprach-, Schreib- und Nachdenk-Kompetenz ist eben kein Problem von Migrantenkindern allein, schon gar kein genetisches (wie Sarrazin pöbelte), es ist ein Problem aller Menschen, die die Auswirkungen sozialer Benachteiligung, d.h. groben Behindertwerdens, am eigenen Leib und Geist zu spüren bekommen.

Und in der Mittelschicht?
Lesen muss man vorleben & Vorlesen muss man leben. Dazu gehört auch ein geistiger Horizont bei den Eltern, der auch in der zerbröselnden Mittelschicht nicht mehr vorausgesetzt werden darf. Der französische Autor Daniel Pennac beschreibt in seinem Buch „Wie ein Roman. Von der Lust zu lesen“ die grassierende Leseunlust/Leseverdrossenheit vor allem als enttäuschte Liebe. Im besten Falle lernt ein Kind Leseglück beim Vorlesen der Eltern kennen und kann von da aus selbst Leselust entwickeln. Irgendwann aber delegieren die Eltern das Vorlesen und Miteinanderlesen an die Schule. Dort wird aus Leselust dann Lesezwang und Bildungsdruck. Texte, die unsere Phantasie anregen sollten, die ein anderes Leben vorstellbar machen, die ins Träumen bringen, werden zu ‚Stoff’, zu etwas, dem man durch Analyse und Interpretation das Lebendige nimmt (Vivisektion von Literatur – und Vivisektionen erfolgen in der Regel unter Narkose oder Lokalanästhesie). Herzensgute Lehrer sind da nur die Ausnahme von der institutionalisierten Geist-Beschneidung, zumindest ab der Mittelstufe.

Die „größte Lust des Lesers, dieses Schweigen nach dem Lesen!“
Analyse und Interpretation können als reife (freiwillige) Leistung des Lesers für ihn ungeheuren Genuss bedeuten –  als Alltag des erzwungenen und benoteten Umgangs mit Texten sind sie nichts als Abwehr-Methoden, um jeden Text auf Distanz zu halten und seine geistig-seelische Sprengkraft zu entschärfen.
Was Schule nicht zulässt?
Das wilde Lesen, das wiederholende Lesen, das individuelle Lesen, das nutzlose Lesen gegen den Leerplan, und vor allem die „größte Lust des Lesers, dieses Schweigen nach dem Lesen!“ (Daniel Pennac)

Apropos: Ruhrbarone-Hilfsaktion: Ein Link für das Lab!
Meine Beiträge Kultur-Alltagsmythen 1 (Tanze ums goldene Kalb – bete den Sponsor an) und 2 (Leseförderung ist politisch erwünscht, der lesende Citoyen das Ziel) finden sich noch unter www.2010lab.tv/blog/…

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ralf schwartz
13 Jahre zuvor

‚Geistlich‘ arm – oder doch ‚geistig‘?

ate heck
ate heck
13 Jahre zuvor

Wenn einer Nichtleser ist, dann hat er meist noch nicht entdeckt, dass Literatur ihn selbst spiegelt, über seine Gefühle und Befindlichkeiten schreibt und seine Wut oder Enttäuschung längst Wort werden ließ. Ich finde, die Schule könnte da viel tun, aber mit anderen Lehrplänen und viel mehr Zeit.

Leser sind meist auch Erzähler. Sie können in Worte fassen, was sie fühlen und mit Worten kämpfen und verletzen. Sie können deshalb auf Amoklauf und Vandalismus verzichten.

ralf schwartz
13 Jahre zuvor

Interessant. Wissenslücke gefüllt. Danke.

Mir
Mir
13 Jahre zuvor

Professor Strohmeier hat eine zu negative Sicht. Bildung ist kein Garant für ein erfülltes Leben.
Es gibt Leute die lesen Jack London, und andere die machen sich auf die Spuren von Jack London. So wie die Gastarbeiter, die ins Ruhrgebiet kamen. Verantwortung für sich und andere übernahmen gleichzeitig pure Abenteuerlust erlebten, auch ohne Bildung.

Marcel
Marcel
13 Jahre zuvor

…aber keine Bildung ist mit Sicherheit ein Garant für ein UNerfülltest Leben 😛

Mir
Mir
13 Jahre zuvor

Mein Vater war Sohn eines Landpächters in einer wirtschaftlich rückständigen Region. Er hat im reicheren Westen seines Landes saisonal gearbeitet, obwohl er aus dem Osten stammt und dort Familie hatte. Er hatte nur einen Grundschul-Abschluß, konnte also lesen, schreiben und rechnen.

Damit kam er dann bis nach Deutschland, und die Familie hat er auch herholen können. Meine Mutter war gar nicht in der Schule. Kinder und Jugendjahre habe ich mit der Großfamilie in einem Getto im Ruhrgebiet verbracht. Es glaubt zwar keiner, aber ich habe nur positive Erinnerungen daran. Förderung kam weder von Lehrern, noch von den Eltern. Zum Gymnasium wurden wir nicht empfohlen. Aber ein Bruder war ein Jules Verne Narr und ein anderer las nur kommunistische Bücher. Alle Bücher waren in unserer Muttersprache. Sie redeten viel darüber. Die Bücher kamen aus der Stadtbücherei, der Ausweis wurde herumgereicht. Eine Schwester war ein Sportass, gewann oft Titel für die Schule, aber dennoch durfte sie nicht in ein Sportverein. Alle Geschwister sind heute brave Bürger, berufstätig, teilweise Eltern von Studenten. Einige waren auf der Abendschule um Abitur zu machen. Meine Mutter hat das lesen gelernt. Und mein Vater konnte bis zu seinem Tod nicht richtig deutsch sprechen. Na und? Dennoch hat er selbst bewegt gelebt, hat vernünftige Kinder und Enkel hinterlassen.

Bildung ist immer nachholbar. Falsch finde ich die Ungleichbehandlung in jungen Jahren. Wenn ein zehnjähriger junger Mensch in eine Schublade (Haupt, Real oder Gymnasium) reingesteckt wird. Richtiger wäre ein Gemeinsames lernen bis zur 7. Klasse und danach entscheidet das Kind selbst. Das Kind kann ab jetzt selbst entscheiden, ob es Abitur machen will oder eine Lehre oder Auswandern.

Helmut Junge
Helmut Junge
13 Jahre zuvor

@MIR (8),
die Zeiten, in denen Du groß geworden bist, sind leider vorbei.
Ich kenne einige Handwerker, die in den Siebzigern, oder Achtzigern über Akademiker gelacht haben, weil sie in ihrem Beruf mehr verdient haben als die.
Das hat sich bereits in den Neunzigern allmählich geändert.
Wer heute ohne Ausbildung dasteht, kriegt nur selten einen guten Job.
Ausbildung aber gibt es nur mit Schulbildung.
Klar kann man alles nachholen.
Das aber tun nur sehr wenige.
Und warum tun das nur wenige? MIR, es st schwieriger, als in der Schule, wo man im Zweifel den Lehrer mal kurz fragen kann.
Dann ist später das Leben mit Familie oft auch zu anstrengend als daß man Zeit und Lust auf`s Lernen hat. Es gibt auch Rentner, die mit einem Studium beginnen.
Das aber sind Ausnahmen, und die werden nie was materielles daraus machen.
Die machen das, weil sie ihr Leben lang gespürt haben, daß ihnen etwas entgangen ist. Denen hat der Beruf zum Leben gereicht, aber zum eingeschränktem Leben. Weil das nicht befriedigend war, darum machen sie das im Alter, obwohl sie eigentlich sagen könnten, daß sie alles geschaftt haben, und jetzt langsam angehen lassen könnten.
Aber im obigen Artikel geht es ja um das Lesen.
MIR, statistisch gesehen ist es so, daß die, die viel gelernt haben, zusätzlich auch noch mehr Zeit ins Lesen stecken, als die, die nicht viel gelernt haben.
Da sie das freiwillig tun, muß es ihnen doch Spaß machen, denke ich. Und dieser Spaß entgeht denen, die, aus welchen Gründen auch immer, keine gute Schulbildung erhalten haben. Es handelt sich um eine Beeinträchtigung der Lebensqualität, die meist durch fremdes Verschulden in der Kindheit schon vorprogrammiert wird.

Mir
Mir
13 Jahre zuvor

Eins, zwei, drei im Sauseschritt, läuft die Zeit wir laufen mit. Wilhelm Busch

Patrizia
Patrizia
13 Jahre zuvor

@Mir
Vielleicht darf ich da noch einen kleinen Gedanken anfügen.

Nach der „Nikomachischen Ethik“ von Aristoteles, zugegeben die ist schon reichlich
angestaubt, ist die „Glückseligkeit“ das höchste Gut. Wir streben sie an um ihrer
selbst willen. Bildung, und das dadurch erworbene Wissen, ist nur eine unter vielen
Möglichkeiten dieses höchste Gut „Glückseligkeit“ leben zu können.

Deshalb ist die Aussage von Monsieur Herholz, „Armut essen Seele auf. Wildes
Lesen dagegen täte allen Kindern gut“, nicht richtig, weil er offenbar, abgeleitet
aus seiner persönlichen Lebenserfahrung ein hochgebildetes Arbeiterkind geworden
zu sein, Bildung als das „Glückseligkeitsvehikel“ oder den „Glückseligkeitskatalysa-
tor“ schlechthin betrachtet. Dem ist aber nicht so. Was für ihn zutrifft, muss nicht
für andere gelten. Wieso sollte eine Melonenverkäuferin in Lugano oder Locarno,
(mein Traumberuf 🙂 ), mit einem Kind im Arm und zwei quengelnden Kindern unter
ihrem Verkaufsstand, nicht ein erfülltes Leben führen ? … ganz ohne Buch, ganz
ohne Gausssches Fehlerintegral, ganz ohne Kunst, ganz ohne Theater, ganz ohne
Börsenkurse usw., usw,. Das Leben ist eine kunterbunte Veranstaltung. Frau/Mann
müssen sich für ein erfülltes Leben nur die für sie richtigen Farbkleckse aussuchen.
Ein zuviel an Bildung kann da leicht zu einer Trübung der Augenlinse führen.

Der Eingangssatz müsste dann richtigerweise, „Armut lassen Seele leiden – wildes
Lesen dagegen täte vielen! Kindern gut“, lauten (oder so ähnlich).

pistacchio
pistacchio
13 Jahre zuvor

@ Patrizia

„Wieso sollte eine Melonenverkäuferin in Lugano oder Locarno, (mein Traumberuf), mit einem Kind im Arm und zwei quengelnden Kindern unter ihrem Verkaufsstand, nicht ein erfülltes Leben führen ?“

Du würdest nicht nur dich glücklich machen, wenn du dir diesen Traum erfülltest … ich kauf dir auch eine Melone ab, und für deine Kindern gibt’s ein gelato.

Mir
Mir
13 Jahre zuvor

Jack London, Jules Verne, Karl May und andere Abenteurer sind die Helden meines Bruder. Die Hobo-Geschichten, Zeitreisen-Geschichten, Freundschafts-Geschichten hat er uns jüngeren erzählt, vorgelesen oder geschwärmt. Ich hatte nie das Bedürfnis diese Autoren selbst zu lesen, weil ich die Bilder im Kopf habe.
Ich habe eher die Simenoninitis.

Im übrigen es gibt eine Alternative: Film, Musik, Kunst. Auch diese Formen können das eigene Leben unterhalten oder auch den Sinn des Daseins andeuten. Das sind Hilfen für Intellektuelle, um das Leben zu verstehen. Es geht aber auch anders, auch meine Nachbarin kann mir ihre Geschichte erzählen oder Fernando Pampillon Miguez
Lesen Sie mal seine Geschichte.

Patrizia
Patrizia
13 Jahre zuvor

@Gerhard Herholz
Ihre falsche Interpretation meines Beitrages, – ganz zu schweigen von den wenig zutreffenden Vorstellungen, welche Sie offenbar über unseren Ticino und seine Bevölkerung haben -, führt zu Ihrer negativen Auslegung meiner positiven Einschätzung eines möglichen „erfüllten Lebens“ jenseits von Bildung und Büchern, – eine von vielen möglichen Quellen des Wissens -, und gipfelt in der Frage, ich zitiere, „O.k., bin ich zu fies ?“ …

Erwarten Sie jetzt einen positiven Gegenentwurf Ihres konstruierten, negativen Abziehbildes ? … nicht wirklich oder ? …

Einigen wir uns auf Hermann Hesse 🙂 … der für uns beide hübsche Zitate zurechtgezimmert hat über „das Tessin“ und über „Bücher“ …

„Hier ist die Sonne intensiver und wärmer, die Berge sind röter, hier wachsen Kastanien, Trauben, Mandeln und Feigen. Die Menschen sind gut, wohlerzogen und freundlich…“. 🙂

„Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.“

Ich habe keine Ressentiments gegen Bildung oder gegen(Geld-)Eliten, – ob selbsternannt oder nicht ist Nebensache, weil diese Einschätzung sehr viel mit individuellen Ansichten zu tun hat -, oder gegen „Verkopfte“, sondern mich stört nur „die Übermacht“, welche der Bildung in unserer modernen Kommunikations-gesellschaft eingeräumt wird. Eine Gesellschaft die Bildung zum kategorischen Imperativ erklärt, entmündigt ihre BürgerInnen und nimmt ihnen die Fähigkeit Alternativen, jenseits gängiger Vorstellungen, für ihr persönliches Lebensglück zu entwickeln. Wieso sollten sich Jugendliche auf einer weiterführenden Schule herumtreiben, wenn jede Stunde für sie dort eine Qual ist ? … scheitern sie, bleiben meist nur die rassistischen Steiner-Schulen … oder wieso sollten sich junge Menschen auf einer Uni herumquälen, z.B. in einer ökonomischen Fakultät, – die erfreuen sich besonderer Beliebtheit -, wenn sie an einfachsten mathematischen Aufgabenstellungen scheitern ?

Zugegeben ich liebe auch meine wunderbare Bücherwelt, – Harry Potter ist spannender als Jack London, Milton Friedman relevanter als Marx und Hermann Hesse faszinierender als Brecht -, aber was für mich von Bedeutung ist und meinen Vorstellungen von Lebensglück entspricht, „Bildung“ eingeschlossen, – was immer das ist -, muss kein allgemein gültiger Massstab sein. Das grosse Glück lässt sich sicher auch jenseits von Büchern, Bildungseinrichtungen, Matura und Dissertation entdecken.

@Mir
Soso dein Bruder hat nur kommunistische Literatur gelesen. Haben es deine Eltern mit dem armen Kerl einmal bei einem guten Arzt versucht ?

Ate Heck
Ate Heck
13 Jahre zuvor

Meiner Ansicht nach sind Bildung und Leselust nicht zwingend deckungsgleich, genausowenig wie jeder begeisterte Fernsehkonsument auch ein Cineast ist.

Der Unterschied zwischen Fernsehkonsum und Lesen ist einerseits der, dass beim Lesen von Gesangbuchliedern, von Marx oder von Rosamunde Pilcher eine Reihe komplexer Vorgänge im Gehirn ablaufen muss, damit man statt schwarzer Flecken auf weißem Grund einen Inhalt erkennen und erfassen kann. Andererseits, und hier kommt das Einzigartige des Lesens zum Tragen, erfasst man nicht nur, was ein Autor mal niederschrieb, sondern man füllt ein Buch immer mit eigenen Bildern und Vorstellungen. Ob Kleist oder Simmel, wenn ich lese, ist es auch mein Werk. Und das macht Lesen zum kreativen Akt oder das macht Lesen für jeden fühlenden Menschen zu einer (vorstrukturierten) Leinwand für seinen eigenen Film;-)

Natürlich kann man auch ohne Lesen glücklich sein und weise.

Ich bin mit Lesen aber ein bisschen glücklicher und vielleicht auch weiser geworden, als ich es sonst wäre. Denn Bücher, so sagte einmal die Werbung ganz richtig, sind Erfahrungen, die man kaufen kann. (Oder ausleihen, wenn man Leihbibliotheken nutzt).

mir
mir
13 Jahre zuvor

@ ate heck
Bücher
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

von Hermann Hesse
Rest des Gedichts unter
https://www.hhesse.de/gedichte.php?load=buecher

@ Patrizia
Es war mein Vater der tolerant und gerecht tat, als ich mein Partner (aus einem anderen Kulturkreis) vorstellte, nicht mein ach so belesener Bruder. Der brauchte mehr Zeit dafür. Nur so als Beispiel für Weisheit und Bildung.

Patrizia
Patrizia
13 Jahre zuvor

@Mir
Was wäre unser Ticino ohne Hermann Hesse und was wäre Hermann Hesse ohne unseren Ticino. Ein absolutes Muss – das Museo Hermann Hesse in Montagnola.

https://www.lugano-tourism.ch/de/149/hermann-hesse-museum.aspx?idActivity=36&idMod=546

Nur Paulo Coelho gelingt es auf ähnlich schöne Weise Dinge zu umschreiben und Sehnsüchte zu wecken … Hesse-Zitat: „Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht.“ … z.B. in seinem Buch „Der Alchimist“. „Erst die Möglichkeit einen Traum zu verwirklichen macht unser Leben lebenswert“ … und … „Denn alle Menschen haben immer genaue Vorstellungen davon, wie wir unser Leben am besten zu leben haben. Doch nie wissen sie selber, wie sie ihr eigenes Leben am besten anpacken sollen.“

Den „zwanghaft Gebildeten“ fehlt der Respekt vor der Schönheit des Einfachen, und ihnen fehlt die Bewunderung für die Liebe zur Freiheit. Stattdessen proleten sie an ihrer angelernten Richtschnur entlang, ständig bemüht, ihre jüngeren Mitmenschen nach ihrem verbogenen Ebenbild zu formen. Das ist die andere Seite der Medaille Buch.

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