Würden Sie sich mit einem Covid-19-Impfstoff impfen lassen, der zu 99,9% wirkt? Mit Sicherheit!
Würden Sie sich mit einem Covid-19-Impfstoff impfen lassen, der zu 99,9% wirkt, aber bei dem sie mit einem Risiko von 0,05-0,12% eine Thrombose bekommen? Das bedeutet also jeder 1000. Geimpfte bekommt eine Thrombose. Vielleicht eher nicht.
Nur vorab: diesen Impfstoff gibt es gar nicht. Die Zahlen für die zugelassenen Covid-19-Impfstoffe sehen anders aus. Dies genannten Zahlen gehören zur Anti-Baby-Pillen und damit sind die Leser eigentlich schon raus. Als Mann ist das schon charmant: die Frau kümmert sich um die Verhütung, nimmt das bis zu fünffach erhöhte Thromboserisiko in Kauf und „Mann“ ist fein raus.
Nur nebenbei: Eine durch eine Thrombose ausgelöste Lungenarterienembolie ist die häufigste Todesurache junger, gesunder Frauen.
Aber kommen wir zum Covid-Impfstoff: warum der Vergleich mit der Anti-Baby-Pille?
Nun, die Einnahme dieser wird in unserem Alltag unreflektiert hingenommen, sie ist normal. Damit ist auch das benannte Risiko für eine Thombose normal, es wird in Kauf genommen.
Heute wurde ein Stopp der Verimpfung des Impfstoffes von AstraZeneca verkündet. Das Paul-Ehrlich-Institut will untersuchen, ob ein Zusammenhang von Thrombosen mit der Impfung besteht. In 1,6 Millionen Impfungen mit AstraZeneca traten in sieben Fällen Thrombose auf.
In 0,00044% der Fälle könnte die Impfung eine Thombose ausgelöst haben, deshalb wurde von der weiteren Verimpfung mitten in einer globalen Pandemie, zu Beginn einer prognostizierten dritten Welle zunächst abgesehen. In einer Pandemie, in er die Impfung quasi unserer einziger Ausweg ist.
Nochmal zur Anti-Baby-Pille: Eine von 1000 Frauen, die die Anti-Baby-Pille einnimmt, bekommt eine Thrombose. In 0,1% der Fälle tritt eine Thombose auf. Dieser Zusammenhang ist geklärt. Es gibt verschiedene Zahlen, aber etwa 50% der Thombosen lösen eine Lungenarterienembolie aus. Die Lungenarterienembolie hat eine Letalität von 10%. Das sind alles Zahlen die auf die gesamte Bevölkerung bezogen sind und nicht nur isoliert auf Frauen im gebärfähigen Alter.
Nutzen wir sie dennoch, um das Problem plastischer zu machen: Eine von 1000 Frauen bekommt eine Thrombose nach der Einnahme der Anti-Baby-Pille. Eine von 2000 Frauen bekommt deshalb eine Lungenarterienembolie. Eine von 20000 Frauen stirbt nachgewiesenermaßen wegen der Einnahme der Anti-Baby-Pille. Bei 7.000.000 Anwenderinnen im Jahr hätten wir 350 Tote durch die Anti-Baby-Pille.
Kommen wir nun nochmal auf den Impfstoff von AstraZeneca zu sprechen:
Würden Sie sich mit einem Covid-19-Impfstoff impfen lassen, der zu 99,9% vor schwerer Erkrankung und Tod wirkt, aber bei dem sie mit einem Risiko von 0,00044% eine Thrombose bekommen? Mit Sicherheit!
Warum also wird um einen noch nicht nachgewiesenen Zusammenhang von Thombosen mit dem Impfstoff von AstraZeneca so ein Wirbel gemacht, Frauen sollen sich aber dem nachgewiesenen Risiko für eine Thrombose selbstverständlich aussetzen?
Update: Das Paul-Ehrlich-Institut hat seine Aussagen etwas konkretisiert. Bei 1,4 Millionen Geimpften ist es in sieben Fällen in zeitlichem Zusammenhang zu einer Sinusthrombose gekommen. Dies verzerrt den Vergleich mit der Anti-Baby-Pille etwas. Dieser Vergleich dient in erster Linie auch nur der Einordnung, dass Medikamente mit deutlich höherem Schädigungspotential bei uns alltäglich sind.
Die Inzidenz für eine Sinusthrombose liegt bei 3-5/1000000 Einwohnern/Jahr und damit bei 0,0003-0,0005%. Die Anzahl der Sinusthrombosen nach Impfung mit AstraZeneca liegt also genau in diesem Bereich. Allerdings auf ein ganzes Jahr gesehen.
Kann man sich irgendwo freiwillig für eine Impfung mit diesem Stoff melden? Ich würde ihn nehmen.
Ne, für sowas musst Du schon zu Herrn Stöcker.
Es ist eine Hysterie!
Mit Logik kommt man hier leider nicht mehr weiter:
7 Fälle auf 1.500.000 Impfungen …
… noch Fragen?
Man ist einfach nur noch angewidert. Erst zu wenig Impfstoff, dann noch weniger Impfstoff. Astra erst bis 64 dann doch auch ab 65 . Nun gestoppt. Nun noch weniger Impfstoff. GB , USA und Israel usw. Impfen ohne Ende. Sputnik wird aus politischen Gründen heraus gezögert. Spahn völlig überfordert, Merkel abgetaucht.
[…] weiter erhöhen. Die ersten drei Impfkategorien decken diese Risikogruppen recht gut ab. Die Fallzahlen liegen also absolut im zu erwartenden Schnitt. Und wenn Deutschland irgendwo absolut im Schnitt liegt, läuft irgendwas absolut schief. Da die […]
Nein, die Antibaby-Pille muss man nicht verbieten, man sollte nur vielleicht schauen, ob nicht die Personen, bei denen diese genannte Problematik aufgetreten sind, weiblich sind, rauchen und die Antibaby-Pille nehmen.
Ansonsten, ich glaube, im bundesdeutschen Straßenverkehr sterben täglich mehr Menschen.
Und, pure Vermutung, Länder wie Dänemark sind in Bezug darauf, ihre Staatsbürger zu einem richtigen Verhalten zu lenken, wesentlich weiter als Deutschland. Man nimmt den Bürgern viel mehr Entscheidungen ab (insbesondere, wenn sie sich richtig verhalten). Auf der anderen Seite heißt das, trifft eine Regierung eine falsche Entscheidung (aus Unwissen, auf Grundlage falscher Erkenntnisse oder auch nur weil man meint, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben), fällt einer Regierung diese "Fehlentscheidung" viel eher auf die Füße. Das passiert auch, weil allein auf Grund der Größe eines Landes wie Dänemark und der erst mal offeneren Art zwischen Politikern und Bürgern zu sprechen, eine Rückmeldung vom Bürger zum Politiker viel schnelle und direkter erfolgt. Und als Schlussfolgerung. Die Regierung des Landes hat sehr schnell gesehen, da kann etwas für uns nach hinten losgehen, deshalb stoppen wir erstmal alle Impfungen mit AstraZeneca, egal ob die Entscheidung richtig oder falsch ist. Das bei dieser Entscheidung wirklich das Wohl der Bürger im Vordergrund steht, bezweifle ich.
Sehr geehrter Herr Ilger,
vorausschickend möchte ich als impfbefürwortender Heilpraktiker (was im Übrigen auf den allergrößten Teil meiner Kolleginnen und Kollegen zutrifft) Ihnen in ihrer Einschätzung zustimmen, dass es zurzeit für eine voreilige Dämonisierung des Astrazeneca Impfstoffes keine validen Fakten gibt, zumal wir weder den beurteilenden, noch den entscheidenden Fachkreisen zugehören. Darüber hinaus straft die Vor- und Umsicht der Verantwortlichen alldiejenigen Impfgegner und Querdenker Lügen, die einen mangelnden Patientenschutz konstatieren.
Dennoch hinkt der Anti-Babypillen-Vergleich, der sich auf ein generelles Auftreten von Thrombosen unter der Pilleneinnahme bezieht.
Gemäß dem Paul Ehrlich Institut handelt es sich um ein möglicherweise gehäuftes Auftreten einer speziellen, äußerst seltenen Form von Thrombosen der Hirnvenen (Sinusthrombose), in Verbindung mit der Astrazeneca Impfung (Quelle: https://www.pei.de/DE/newsroom/hp-meldungen/2021/210315-voruebergehende-aussetzung-impfung-covid-19-impfstoff-astra-zeneca.html).
Richtiger Weise geben Sie die übliche Inzidenz einer Sinusthrombose mit 3-5 Fällen auf eine Million Menschen jährlich an (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sinusthrombose, Aufruf am 16.03.2021).
Gemessen an ca. 80 Millionen BundesbürgerInnen sprechen wir also von etwa 400 Fällen pro Jahr.
Laut Studien beläuft sich der Anteil von Sinusthrombosen, die ausschließlich durch Einnahme der Pille verursacht werden, auf ca. 16 %, was etwa 64 Fällen jährlich, in Deutschland, entspricht. (Quellen: Sinus- und Hirnvenenthrombose, Röther J, Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie, 2010; 11 (4), 65-70, S. 65 / S. 67. ; JAMA Neurology (2016; doi:10.1001/jamaneurol.2016.0001)
Insofern beläuft sich der Anteil an Sinusthrombosen, die alleinig durch die Pille verursacht werden auf etwa 0,00008 % und ist daher niedriger als das von Ihnen angegebene, mögliche Nebenwirkungsrisiko des Astrazeneca Impfstoffes (0,00044 %).
Gemessen am Mortalitätsrisiko einer Corona Wildinfektion, das global, unberücksichtigt von Folgekrankheiten und des Komplikationsrisikos, zurzeit bei etwa 2,2 % liegt, (Quelle: https://coronavirus.jhu.edu/map.html), brauchen wir meiner Meinung nach keine Vergleiche mit der Pille anzustellen, um den eindeutigen Nutzeffekt aller zurzeit zugelassenen Impfstoffe herauszustellen.
Allerdings sollte man der Frage nachgehen, inwiefern eine mögliche Häufung von Sinusthrombosen mit einer vor der Impfung durchgemachten (evtl. asymptomatischen) Coronainfektion zusammenhängen kann?
Aktuelle Studien legen zumindest nahe, dass es unter diesen Umständen zu einem gehäuften Auftreten systemischer Nebenwirkungen kommt, da die Antikörper nach der Impfung 10-20fach höher ansteigen, wenn eine Coronainfektion vorab durchgemacht wurde.
Quellen: Krammer F, Srivastava K, Simon V. Robust spike antibody responses and increased reactogenicity in seropositive individuals after a single dose of SARS-CoV-2 mRNA vaccine. 2021. Preprint vom 01.02.2021, https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.01.29.21250653v1; Epidemiologisches Bulletin 12/2021, S. 11-12).
Herzliche Grüße:
Thomas P. Peplowski
PS: Ich persönlich habe die erste Astrazeneca Impfung ohne nenenswerten Reaktionen überstanden, habe keine Bedenken, mich im Mai ein zweites Mal impfen zu lassen und rate allen meinen PatientInnen, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen.
Ich habe gestern abend, Stundenlang Info Materia, auf mehreren Kanälen angeschaut, heute bin ich etwas schlauer.
Punkt 1) die Trombosen von der Pille und die, die noch nicht bewiesener Maßen, von A. Z. Stammen sollen, sind nicht mit einander Vergleichbar, die einen betreffen meißt die Beine, die anderen das Gehirn.
Zweotens ist es ?egal, bei der niedrigen Zahl, bei dehnen das aufgetrten ist, sind och schwindend gering. Ich glaube, wenn wir nicht weiter Impfen, sterben mehr Menschen an Corona, als mit der Trombose erkranken.
Im übrigen, kam in Hamburg heute durch die Lokal Nachrichten, dass "hier" weiter A.Z. Verimpft wird, sofern welcher da ist. Mal ehrlich, was wollen wir denn? Die Experten sagen alle, sie würden sich mit A.Z. impfen lassen, sofort. Mit den anderen Vakzinen alleine, schaffen wir das nicht. Frau klöckner lässt doch die Lebensmittelindustrie auch freiwillig entscheiden, ob sie Mehr oder Weniger Zucker in unsere Lebensmittel hauen wollen, und ich glaube, es sterben mehr Menschen an Übergewicht als an einer Trombose. Also lasst uns doch selbst entscheiden, ob wir uns mit A.Z. impfen lassen wollen. Ich bin 62 und habe COPD, mir ist es gleich mit was ich geimpft werde, hauptsache es passiert endlich mal was. Ach so, wenn ich den ganzen Tag auf dem Sofa liege, weil ich die Wohnung schon zum hundertsten mal geputz habe, und mir nichts mehr einfällt, was ich noch machen kann, laufen aber nicht meine Welt ist, ich einfach nur noch faul sein will, steigt die Trombose gefahr ebenfalls an. Noch was, hat sich mal jemand die Orte angesehen, wo die Fälle aufgetreten sind? Hauptsächlich in Schneegebieten. Sollte man mal drüber nachdenken.
Schönen Tag zusammen