Die Aktion ‚Stolpersteine‘ zieht immer weitere Kreise. Auch der VfL Bochum ist jetzt aktiv geworden und hat zum Gedenken an einen ehemaligen Spieler und seine von den Nazis ermordete Familie nun Stolpersteine in Bochum verlegt.
Erich Gottschalk kickte für einen Vorgängerverein des VfL Bochum 1848, wurde mit dem Fußballverein Hakoah/Schild Bochum Deutscher Fußball-Meister und verlor seine Eltern, seine Ehefrau und seinen Sohn, die alle 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet worden sind.
Ab sofort erinnern fünf Stolpersteine in der Bochumer Luisenstraße an das Schicksal von Erich Gottschalk und seiner Familie. Dort wohnte die Familie bis zur ihrer Flucht im Jahre 1938. Da kaum noch Mitgliederlisten aus der Zeit existieren, „wollen wir als VfL stellvertretend für die anderen Sportler an das Schicksal der Familie Gottschalk erinnern, deren Oberhaupt Erich Gottschalk in der Jugend für den TuS Bochum gespielt und 1938 als Kapitän mit Schild Bochum Deutscher Fußballmeister der jüdischen Vereinen geworden ist“, so Frank Goosen, der als Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender an der Verlegung der Stolpersteine teilnahm.
Die Stolpersteine (Messingschilder mit Text auf einem Pflasterstein) finden sich inzwischen an vielen Stellen im Bochumer Stadtgebiet, und zwar immer genau dort, wo Menschen wohnten, die in der NS-Zeit verfolgt und meist auch ermordet wurden.
Die Patenschaft für die nun aktuell verlegten fünf Steine für die Familie Gottschalk haben die Erich-Kästner-Schule, die im Rahmen der Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit dem VfL kooperiert hat, und eben der VfL Bochum 1848 übernommen.
Nachahmenswerte Aktion!
Ich bin gespannt, wann die ersten moralinsauren Gutmernschen sich darüber ereifern werden, daß Herr Goosen Erich Gottschalk als ‚Oberhaupt der Familie Gottschalk‘ bezeichnet hat. So etwas gibt es heute doch gar nicht mehr …
Aber die Aktion ist gut und richtig und sollte lieber spät als gar nicht kommen!