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Die Nachricht kommt aus Bochum, von der GLS-Bank. Und sie macht irgendwie Hoffnung. Elf der weltweit führenden Öko-Banken haben sich schon Anfang März in Holland in einem neuen Bündnis zusammengeschlossen. Ziel dieser „Global Alliance of Banking on Values“ ist die gemeinsame Entwicklung einer Alternative zum zerrütteten Finanzmarkt in der gegenwärtigen Form. Es geht um Geldgeschäfte, die nicht allein auf Profit aus sind, sondern die ökologisch und ökonomisch Sinn machen sollen. Es sollen Biobauerhöfe unterstützt werden und Firmen, die sich hohen moralischen Werten verpflichtet haben. Ein netter Nebeneffekt der frühen Ablehnung von Junk-Bonds: Die Ökobanken sind allesamt nicht von der Krise betroffen und machen nach eigenen Angaben Profit.
Neben der sozial-ökologischen GLS Bank gehören zu der neuen Allianz unter anderem die BRAC Bank. Dieses Haus ist das weltweit größtes Mikrofinanzinstitut mit Sitz in Bangladesch. Es vergibt Kredite über wenige hundert Euros an Farmer und Händler, die sonst keine Chance auf neue Werkzeuge oder Waren hätten. Dabei ist auch die ShoreBank aus Chicago sowie die Triodos Bank mit Sitz in den Niederlanden. Zusammen verfügen die elf Banken der Allianz, über Einlagen von über 10 Mrd. US-Dollar. Und sie betreuen über sieben Mio. Kunden in 20 Ländern.
Die Allianz plant, ihre Arbeitsweisen und Finanzierungsinstrumente international zu bündeln, Organisationen aufzubauen, die besser auf nachhaltige Ziele ausgerichtet sind, sowie neue Eigentumsformen und ökonomische Kooperationen zu schaffen.
GLS Bank Vorstandssprecher Thomas Jorberg freut sich über die Partnerschaft: „National geben wir bereits seit langem Impulse für politische und gesellschaftliche Diskussionen. Doch gerade jetzt, in Zeiten der Krise und des Umbruchs, ist es entscheidend, dass sich erwiesenermaßen starke Partner zusammenschließen, um ihr Know-how international zu bündeln und auch global beispielgebend zu agieren.“
Peter Blom, von der der Triodos Bank ist froh, dass die alternativen Banken im Gegensatz zu den etablierten Häusern auch in Zeiten der Krise "sehr profitabel sind". Er sagt weiter: „Obwohl es außer Mode war, hielten sie sich an das klassische Kerngeschäft von Banken, das die Bedürfnisse der Menschen sowie ökologische Aufgaben auf der einen und die Rendite auf der anderen Seite im Gleichgewicht hält. Es gibt nicht nur eine Antwort auf die globale Finanzkrise, sondern zahlreiche. Die Vorsitzenden dieser international agierenden Institute halten viele davon bereit.“
Fazle Hasan Abed, Gründer und Vorsitzenden von BRAC, hält die Allianz für einen kleinen Gegenentwurf zur Globalisierung der Ausbeuter: „Wo auch immer wir in der Welt leben, ökonomisch sind wir zunehmend voneinander abhängig. Wenn wir die globalen Probleme, mit denen wir alle konfrontiert sind, angehen wollen, ist ein internationales Vorgehen notwendig. Wir glauben, dass diese Banken das Potential haben, die Architektur der Finanzwelt zu reformieren und dauerhafte Lösungen für bisher nicht oder unterversorgte Gemeinschaften und Sektoren anzustoßen.“
Die Allianz wird von der niederländische Prinzessin Máxima Zorreguieta Cerruti, einer ehemalige Bankerin und Mitglied der UN-Beratergruppe für die allgemeine Zugänglichkeit von Finanzsektoren (United Nations Advisors Group on Inclusive Financial Sectors) sowie von Achim Steiner, Leiter des UN-Umweltprogramms, unterstützt.