Ist euch schon einmal aufgefallen, wie viele Abrechnungen in den Supermärkten falsch sind? Erst kürzlich hätte man mich fast wieder um 7,50 Euro geprellt. Und weil das längst nicht zum ersten Mal passiert ist, möchte ich hier und jetzt meine Beobachtungen einmal zur Diskussion stellen.
Ich habe mir den täglichen Stadtgang im Laufe der vergangenen Jahre zu einer liebgewordenen Angewohnheit gemacht. Von Montag bis Samstag gehe ich nahezu täglich in mindestens einen Lebensmittelmarkt und kaufe dort die Dinge des täglichen Bedarfs ein. Von Aldi bis Rewe, von Edeka bis Lidl: Überall bin ich mindestens einmal in der Woche. Da erlebt man im Laufe der Zeit so einiges und kann sich ein recht genaues Bild der verschiedenen Läden und ihrer Kundschaft machen. Jede Kette hat natürlich ihre eigenen Vor- und Nachteile, die jeder von uns unterschiedlich beurteilen wird.
In letzter Zeit ärgere ich mich jedoch immer häufiger über falsche Abrechnungen. Die am Regal ausgewiesenen Preise unterscheiden sich leider regelmäßig von denen, die an der Kasse berechnet werden – fast ausnahmslos zum Nachteil der Kunden. Besonders ärgerlich: Nicht alle Läden sind von diesen Fehlern gleich häufig betroffen. Während ich bei Aldi in all den Jahren nur ein oder zweimal Fehler auf meinen Kassenbons gefunden habe, entdecke ich gerade bei den ohnehin teureren Läden wie Edeka und Rewe geschätzt in fast einem Viertel der Fälle zum Teil erhebliche Abrechnungsfehler. Ein reiner Zufall? Das fällt mir schwer zu glauben.
Ein Beispiel: Beim örtlichen Edeka entdeckte ich jüngst einen Abrechnungsfehler von knapp 7,50 Euro zu meinen Ungunsten – und das bei einem Einkauf von insgesamt weniger als 40 Euro. Der Blick auf den Kassenbon hat sich also wirklich gelohnt! Umso mehr wundere ich mich, wie viele Leute ihre Bons gar nicht kontrollieren, die Aushändigung entweder ablehnen oder den Bon direkt im nächsten Abfalleimer entsorgen.
Die jüngste Summe war zwar außergewöhnlich hoch, doch ähnliche Fehler habe ich zuletzt immer wieder festgestellt. Ob Obst, Milchprodukte oder Alkohol – in nahezu allen Bereichen des Sortiments gibt es falsche Preise. Besonders häufig kommt das naturgemäß bei Sonderangeboten vor, da diese Preise ja geändert wurden, doch auch das Standardsortiment bleibt nicht verschont.
Dass dies nur unglückliche Zufälle sind, glaube ich längst nicht mehr. Dafür passiert es einfach zu häufig, und die Fehler werden einfach nicht abgestellt. Hier scheint auch eine gewisse Gleichgültigkeit im Spiel zu sein.
Konkret: Ich kaufe regelmäßig meine bevorzugten Kaffeepads zum Angebotspreis von inzwischen 3,49 Euro. Vor wenigen Tagen jedoch wurden mir 4,99 Euro für eine Packung berechnet. Das Gleiche passierte bei einem Sonderangebot für Waffeln: Am Regal waren 2,79 Euro ausgewiesen, an der Kasse standen jedoch plötzlich 4,29 Euro auf der Rechnung. Das klingt banal. doch insgesamt hätte ich ohne Kontrolle alleine bei diesem Einkauf rund 7,50 Euro zu viel gezahlt. Zum Glück hatte ich einen Blick auf den Bon geworfen und die Abrechnung korrigieren lassen…
Es passiert zudem regelmäßig, dass die Angebote schon mehrere Tage gültig sind, die Preise an der Kasse jedoch (noch immer) nicht den aktuellen Angebotspreisen angepasst wurden. Wie viele Kunden mögen in den Tagen davor in solchen Fällen wohl schon zu viel bezahlt haben? Werden die Fehler nach Reklamationen überhaupt korrigiert? Ich weiß es nicht. Auffällig war ebenfalls, dass sich im Regelfall auch niemand für die falsche Abrechnung entschuldigte. Verantwortliche für das Dilemma zu finden, das ist nahezu unmöglich.
Wie dem auch sei: Ein kritischer Blick auf die Kassenbons der Supermärkte lohnt sich – leider viel zu oft. Umso unverständlicher finde ich es, dass die meisten Kunden ihre Abrechnung offensichtlich nicht einmal kontrollieren. So lange dauert das ja nicht. Und viel zu häufig lohnen sich die paar Sekunden dafür….