Ausbau der erneuerbaren Energien: Der Osterhabeck bringt den grünen Kindern ihre Ökoeier

Robert Habeck Foto: rawpic@protonmail.com Lizenz: CC BY-SA 4.0

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat gestern sein „Osterpaket“ vorgestellt. Die Erneuerbaren Energie sollen massiv ausgebaut werden. Auch der Naturschutz muss zurückstecken. Das Ziel der Ampel, teilt Habecks Ministerium mit, ist „bis 2030 mindestens 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs aus Erneuerbaren zu beziehen. 2035 soll der Strom in Deutschland nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien stammen.“ Habeck hat damit geliefert. Windräder und Sonnenkollektoren werden bald das Land überziehen und Strom liefern, wenn denn mal der Wind weht oder die Sonne scheint. Gut, dass Habeck seine  Pläne jetzt umsetzt. Gut, dass wir darüber geredet haben.

Denn natürlich ist die Idee, ein Industrieland wie Deutschland könne seinen gesamten Energieverbrauch auf die von den Grünen gewünschte Art und Weise, und zum größten Teil selbst, produzieren, vollkommener Mumpitz: Nach Angaben des Umweltbundesamtes hatten die Erneuerbaren 2021 einen Anteil von mageren 16 Prozent am Primärenergieverbrauch Deutschlands. Beim Strom haben die Erneuerbaren einen Anteil von 42 Prozent. Es ist unrealistisch, dass sich  Deutschland absehbarere Zeit mit Wind und Sonne auskommen kann.

Aber Habecks Osterpaket sollten wir trotzdem preisen. Damit er und seine Wähler sich gut und radikal fühlen können, als entschlossene Kämpfer für Klima und Fortschritt.

Denn nur wenn Habeck gelingt diesen Eindruck zu erwecken, wird er die Kraft haben möglichst schnell all die Dinge zu tun, die wirklich notwendig sind, um die Versorgung Deutschlands zu sichern: Die Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängern, die Gasförderung, auch durch Fracking, hochzufahren, LNG-Terminals zu errichten, den Abbau von Braunkohle auszuweiten und CCP die Abscheidung und Carbon-Capture-Methoden zuzulassen, mit denen CO2 aus konventionellen Kraftwerken abgesondert und später gelagert werden kann.

Wir werden in den kommenden Monaten und Jahren jede Energiequelle die verfügbar ist nutzen müssen, damit dieses Land eine Chance hat, ein halbwegs wohlhabendes Industrieland zu bleiben. Damit Habeck tun kann, was notwendig ist und trotzdem politisch überlebt, brauchte es die grüne Show des Osterpaketes. Und wenn die Show vorbei ist und die grünen Kinder glücklich die Ökoeier gesammelt haben, die der Osterhabeck versteckt hat, kann sich der Wirtschaftsminister endlich um die Energieversorgung des Landes kümmern.

 

 

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Lee O.
Lee O.
2 Jahre zuvor

Schön, dass man die Texte auf RB mittlerweile ohne Autorenangabe zuordnen kann. Fände es spannend, mal ein Streitgespräch zwischen Ihnen und Robin Patzwald zur Thematik zu lesen.

Zum Text: Alter Schwede. Das war selbst für Sie schwach.
Wie kann unser Land wohlhabend bleiben, wenn der Rest der Welt vor die Hunde geht? Braucht es nicht eine Vision, mit der wir voran gehen und an der wir uns ausrichten?
Habeck beweist m. E. Mut. Ja, wir werden uns was überlegen müssen für unsere Industrie. Aber wer sagt denn, dass das nicht passiert? Ein „weiter so“ hilft da auch nicht. Braunkohle aus dem Boden zu baggern, Dinosaurier zu verbrennen, das alles ist doch keine Lösung.

Burger
Burger
2 Jahre zuvor

Als „Mumpitz“ erscheint mir eher – die alten konventionellen Energieträger wieder auferstehen zu lassen bzw. deren Laufzeiten zu verlängern. Was muss noch passieren, damit der Klimawandel in seiner Bedrohlichkeit ernst genommen wird?! Auch die Handhabung der Atomenergie gleicht mehr einem Spiel mit dem Feuer.
Dass 2021 „nur“ 16% der erzeugten Energie aus Erneuerbaren stammt, liegt doch nicht am geringen Potential sondern an den Knüppeln, die in den Weg geworfen werden. In Bayern gibt es dafür das Kürzel „10H“ oder wie es in der Staatskanzlei formuliert wurde „die Verspargelung der Landschaft verhindern“. Auf mich wirken emissionsfreie Windräder beruhigend, auf andere Blutdruck steigernd, deshalb stagniert der Ausbau seit langem. Auch dass bislang nur etwa 4% der Dächer bayerischer Staatsimmobilien mit Solarmodulen ausgestattet sind gleicht einem Armutszeugnis. Ich bin mit vielem nicht einverstanden, was die Grünen umtreibt aber bei diesem Thema erleben wir eine Situation, indem die Grünen Gas geben wollen während viele andere auf die Bremse steigen (den Autor des Artikels mit eingeschlossen).

Michael Salbinger
Michael Salbinger
2 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Laurin,
unsere heutigen Probleme haben ja ihre politischen Freunde in der Vergangenheit verursacht, somit finde ich ihr "weiter so" bzw. "da kann man nichts machen", schon merkwürdig.
Wenn sie ehrlich wären würden sie einsehen, dass uns dieses Geschreibe keinen Meter weiter bringt. Zum Glück sieht die Bevölkerung das schon anders und baut nun selbst Erneuerbare aus.
Von Ihnen und ihren Parteifreunden ist nichts als ein, weiter wie bisher und somit Stillstand zu erwarten.

Georg Hofrichter
Georg Hofrichter
2 Jahre zuvor

Erneuerbare Energien sind durch die Bank keine Quellen, die beständig liefern können (Windkraft, Wasserkraft, Sonnenenergie) bzw. Nischentechnologien (Geothermie, Bioenerige). Es ist absehbar, dass eine Industrienation nicht in Gänze auf solche Technologienen setzen kann, weil sie die konstante Versorgungssicherheit in Frage stellen werden. Diese Schwankungen ließen sich nur über Speichersysteme auffangen, die allesamt keinen besonders guten Wirkungsfaktor aufweisen bzw. durcvh den notwendigen Energiewandel selber für einen hohen Energieverbrauch verantwortlich sein werden. Die imensen Kosten dieser notwendigen Speichersysteme werden nicht mit einbezogen, wenn in den gängigen Vergleiche die Kosten von fossilen Energieträgeren gegen die der erneuerbaren Energien gestellt werden. So zeichnen die Befürworter dieser Technologienen ein Zerrbild der Kostenstrukutur

Die Position von Habeck, respektive der Grünen, ist Ökoträumerei. Das ist aber ganz bestimmt kein Freifahrtsschein für den Einsatz von Fracking in Deutschland. Ging noch nie gut, wenn man den Teufel mit dem Belzebub austreiben wollte.

Helmut Junge
Helmut Junge
2 Jahre zuvor

@Georg Hofrichter (4), ich stimme Ihnen Satz für Satz zu.
@Stefan Laurin, ich bin auch für den Ausbau der Wasserkraft, Schon als Wasserspeicher für Trockenzeiten. Die gibt es leider. Insofern ist Wasserkraft auch keine zuverlässige Energiequelle.

Georg Hofrichter
Georg Hofrichter
2 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin

Wir haben Gezeitenkraftwerke, die allerdings bei den Übergängen zwischen Ebbe und Flut kaum Strom erzeugen. Dann sind da noch die Wasserkraftwerke, deren Turbinen über höher gestautes Wasser betrieben werden. Die finden sich meist an Stauseen, teils an Wehren der Flüsse. Da sind Funktion wie Ertrag von der Wassermenge abhänghig, die über die Bäche und Flüsse kommen, die die jeweiligen Seen speisen bzw. Wehren passieren. Geraten Frühjahr und Sommer sehr trocken, wären auch das kein verlässlichen und über Perioden reliabel kalkulierbare Stromlieferanten. Wir können uns nicht auf Techologien verlassen die von Faktoren abhängig sind, auf die wir keinen relevanten Einfluss nehmen können.

Je mehr der erneuerbaren Technologien eingesetzt werden, desto eher lassen sich die diversen, teils zyklischen Ausfälle der Erdieser Technologien kompensieren. Dabei dürfen wir nicht ausser acht lassen, dass wir keine national orientiertes Stromnetz betreiben. Im Wesentlichen sind die Stromnetze innerhalb der EU in einem Verbundsystem, um so besser Berdarfsspitzen und Kraftwerksausfälle abfangen zu können. Wir würden auch die Funktionsfähigkeit dieses Verbundsystems in Frage stellen, sollten wir wirklich innerhalb von gut 10 Jahren brachial und komplett auf Erneuerbare umsteigen.

JoBrunner
JoBrunner
2 Jahre zuvor

Die Energiepolitik muss sich endlich wieder an den existentiellen Interessen der Bürger orientieren und das sind nun einmal pinzipbedingt:
1.) die Versogungssicherheit /Verfügbarkeit
2.) die Bezahlbarkeit/ Wirtschaftlichkeit
3.) Klimaschutz etc. darf nur mit dem bestmöglichem Nutzen/Aufwand-Verhältnis betrieben werden.

Gebetsmühlenartig wurden stets neue Forderungen nach Ausstieg und Abschaltung gestellt.
Für jedes noch so absurde Szenario wurden nach dessen Umsetzung ( Kohleausstieg) sofort weitergehende Forderungen nachgereicht.
Kaum war der Kohleausstiieg für 2038 beschlossen musste es schon 2030 sein.
Hatte man im Bereich Automobil in 2018 die irrwitzigen Vorgaben nach 37,5% Reduktion durchgesetzt, so wurde umgehend erhöht auf 55% sogar 65% oder 100%
Man weiß es schon bald nicht mehr genau, so absurd ist es.
Natürlich immer unter gleichzeitigem Ausschluss bzw. progagandistischer Verteufelung nahezu aller konventioneller Lösungen. Immer von den Akteuren der einschlägigen NGOs und daran angeschlossener Politiker massiv vorgebracht und kaum kritisch in den Medien hinterfragt. (Ruhrbarone u.a. ausgenommen)
-CCS: verteufelt aus rein politscher Motivation um nicht die Deutungshoheit im Kohleausstieg zu verlieren
-Moderne Kohlkraftwerke mit über 50% Wirkungsgrad: in Grund und Boden prozessiert und mit hauptberuflicher Hetze und Propaganda überzogen (Datteln,Moorburg)
-Synthetische Kraftstoffe: blockiert
-Diskussion über Solarthermie: abgewügt, stattdessen Zwangs-Wärmepumpe rein
-2014 wurde die Krim und der Donbas besetzt:
Da haben wir uns lieber mit dem Dieselskandal und einer daraus abgeleiteten massiven Schädigung der Bürger durch sinnfreie, von fragwürdigen NGOs herbeiprozessierte, Fahrverbote beschäftigt. Jahrelang übrigens! Nun kam heraus das sich in 2014 wohl der damalige Nato Generalsekretär über eine vermeintlich von Russland bezahlte Anti-Fracking Kampagne in osteuropäischen Länden beschwert hat. Ich habs damals nicht mitbekommen mitten in der ganzen Anti Diesel Hetze.

Es muss endlich eine Diskussion über technologische und ökonomische Machbarkeit von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen her, die nicht von den üblichen Jubelpersern der grünen Konversion bestimmt wird.

A. Weiß
A. Weiß
2 Jahre zuvor

Fracking hochfahren? Soll das ein Witz sein? Jeder halbwegs klar denkende Mensch würde niemals auf die Idee kommen, Unmengen krebserregender Stoffe in die Erde zu pumpen und sie damit auf unbestimmte Zeit weitflächig zu verseuchen. Im Übrigen wird dadurch auch das Grundwasser verseucht. Deutschland ist eines der dichtbevölkersten Länder der Welt. In den USA kann man sowas vielleicht in einer abgeschiedenen Region machen, in Deutschland sollte man so einen Schwachsinn tunlichst unterlassen.
Vielmehr sollte man hinterfragen, weshalb es vor Kurzem noch geheißen hat, DE muss Strom an Frankreich abgeben, da die Offshore Windparks in der Nordsee soviel produzieren, dass das Netz sonst überlastet wird. Also erstmal das Problem mit der Stromspeicherung lösen, z.B. durch eine Power-to-Gas Umwandlung. Hier hätte Habeck als Erstes ansetzen müssen.

Albert Rech
Albert Rech
2 Jahre zuvor

Und warum muß Deutschland ein Industrieland bleiben?
Die aktuellen Krisen sind eine Chance unsere Gesellschaft grundlegend umzubauen.
Weg von einer industriellen Landwirtschaft die uns mit ihren Agrargiften und genmodifizierten Pflanzen umbringt, hin zu einer biologisch-dynamischen Landwirtschaft die ohne chemischen Dünger auskommt.

Weg von einer Exportindustrie die Waffen, Maschinen, Chemikalien und Autos verkauft die kein Mensch braucht – hin zu einer Gesellschaft die Wissen und Kultur exportiert.
Hierbei sollte auch das Wissen der Geflüchteten genutzt werden, z.B. durch die Förderung von muslimischer Theologie & Philosophie an deutschen Universitäten.

nussknacker56
nussknacker56
2 Jahre zuvor

#11
„Und warum muß Deutschland ein Industrieland bleiben?“
Weil die Zeche für solche Überlegungen nicht Sie zahlen, sondern Millionen von Bürgern, die dadurch in das absolute Elend gestürzt werden. Im Übrigen empfehle ich, mal ein paar Jahre in der Landwirtschaft zu arbeiten, dann stellt sich vielleicht die Erkenntnis von selbst ein.

„… die Förderung von muslimischer Theologie & Philosophie an deutschen Universitäten.“
Eine Manifestation muslimischer „Theologie & Philosophie“ kann man zurzeit wieder in Israel beobachten: 13 Tote und noch mehr Verletzte in etwas mehr als einer Woche, 15 Anschläge konnten in den letzten zwei Wochen verhindert werden.

A. Weiß
A. Weiß
2 Jahre zuvor

@Stefan Laurin

Man muss schon grenzdebil sein oder bezahlter Lobbyist, wenn man Salz, einen völlig ungefährlichen Stoff, der selbst in reiner Form als sog. Steinsalz absolut harmlos ist und natürlich vorkommt, mit giftigen Chemikalien, die krebserregend sind, gleichzusetzen. In den USA ist die Krebsrate im Umland von Fracking Gebieten deutlich angestiegen. Trinkwasser ist nicht mehr nutzbar. Die Leute müssen abgepacktes Wasser in Flaschen kaufen.

A. Weiß
A. Weiß
2 Jahre zuvor

@Stefan Laurin

Eine weitere Diskussion erübrigt sich. Informieren Sie sich erstmal richtig über die Gefahren von Fracking. Wenn Sie die Märchen der Fracking Industrie glauben, ok Ihr Problem… Es sind die Firmen aus dem Kraftstoff-Oligopol, die das Fracking nun in Deutschland einführen möchten. Diese Firmen wie ExxonMobil schwimmen in Geld und können einen Abteilungsleiter problemlos mit Geld "überzeugen". Wie sagte mal ein kluger Mann: Jeder ist bestechlich, es kommt nur auf die Summe an. Das gleiche Spiel hatten wir bei Glyphosat, alles sicher und ungefährlich… offiziell jedenfalls lt. Abteilungsleiter des BfR und der EU Behörden…

A. Weiß
A. Weiß
2 Jahre zuvor

Auch oder gerade in einer Notsituation sollte man rational handeln. Daher: Vergessen Sie den Fracking Schwachsinn.

Karl Tuwat
Karl Tuwat
2 Jahre zuvor

#11 | Albert Rech :
Als erstes sollten Sie sich srgen machen um die Überbevölkerung Deutschlands im Besonderen , aber auch des Restes der Welt.
Ein großer Teil der Flüchtlinge aus Entwicklungsländen kommt nach Europa, weil die in ihren Heimatländern nach alter Väter Sitte betriebene Landwirtschaft sie und ihre 9 -27 Geschwister nicht ernähren kann.
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thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

Die Piratenpartei hatte das Fracking 2012 bei der LTW im Visier. Die von ihnen geäußerten wissenschaftlichen Bedenken hat meiner Erinnerung nach Hand und Fuß. Ich habe sie seinerzeit auch deshalb gewählt.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
2 Jahre zuvor

Wenn sich Rahmenbedingungen grundlegend ändern, kann sich auch die Bewertung zu bestimmten Techniken ändern, denn deren Risiken sind immer im Verhältnis zu sehen zu anderen Risiken und Problemen.
Platt ausgedrückt ist der Beitrag von Frackinggas bei uns für den geringeren Preis wichtig genug um dafür Umweltrisiken in Kauf zu nehmen.
Das galt sicher nicht, solange wir billiges russisches Gas hatten, aber nun?
Denn es sit offen ob sich alle das neue Preisniveau werden leisten können oder ob Löhne schnell genug sich anpassen können, statt das Arbeitsplätze abwandern.
Können also Alternative Energien schnell genug die Lücken füllen und wenn ja bis zu welchem Versorgungsgrad.

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