Für die heutige Eröffnung der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte das Blockupy Bündnis zu Protesten aufgerufen. Dem Aufruf folgten tausende Menschen. Blieb der Vorabend noch weitegend friedlich, beginnt der heutige Tag mit schweren Ausschreitungen. An mehreren Stellen lieferten sich Autonome Straßenschlachten mit der Polizei. Einer Demonstration mit 2000 Teilnehmer gelang es direkt an die Absperrungen zu ziehen. Derzeit hat sich die Situation beruhigt. An einer Baustelle in der Nähe der EZB stiegen Meterhohe Flammen in den Himmel.
Derzeit hat sich die Situation etwas beruhigt. Es ist aber mit weiteren Ausschreitungen am Tag zu rechnen.
Für Bilder und aktuelle Ereignisse: Sebastian Weiermann auf Twitter
UPDATE: 11:25 Uhr
Die Situation in Frankfut hat sich im Laufe des Vormittags gewandelt. Zwar brannten auch am späten Nachmittag noch vereinzelte Barrikaden in der Frankfurter Innenstadt, aber mittlerweile hat die Polizei an den meisten Stellen die Überhand gewonnen. Mehrere Gruppen von Demonstranten wurden von der Polizei eingekesselt, immer wieder kam es, auch bei friedliche Kundgebungen, zu Festnahmen. Viele der linken Aktivisten ruhen sich mittlerweile aus und bereiten die Großdemonstration am späten Nachmittag vor. Für die EZB dürfte der Tag ein Misserfolg sein, tausende Europäer demonstrieren gegen ihre Politik. Gerade bei den Demonstranten aus Südeuropa, die am stärksten unter der EZB zu leiden haben, ist die Wut groß.
Einfach nur krank sowas:
https://twitter.com/chris_albrecht/status/578131912348303360
Demo-Beobachterin @jessybkk: „Gefilmt, wie #Blockupy-Aktivisten bemanntes(!) Polizeiauto in Brand setzten“
Wenn sich Blockupy nun nach den Krawallen hinstellt und auf der PK verkündet, man hätte jetzt ja das Aufmerksamkeits-Ziel „erreicht“, dann ist das kein „Misserfolg für die EZB“, sondern nur ein Beweis der Armseligkeitsdenke dieser schick gekleideten, mit allem Smartphone-Schnickschnack ausgerüsteten und von den Eltern wohlbehütet in Watte erzogenen Wohlstandsblagen, die sich Krawall als Hobby ausgesucht haben.
„Für die EZB dürfte der Tag ein Misserfolg sein, tausende Europäer demonstrieren gegen ihre Politik.“
Ach, das nimmt noch überhaupt niemand wahr; sowohl in den Medien als auch „ungefiltert“ auf Twitter bleibt als Erkenntnis des heutigen Tages höchstens „Krawalltouristen nutzen Bankeröffnung als Anlass für Randale“. „Kapitalismuskritik“ als (geistiges) Armutszeugnis.
Südeuropa hat unter der EZB zu leiden?????
Es ist doch eher ein südeuropäisches/amerikanisches Konzept als eine Tradition auf Basis der Bundesbankpolitik.
Ich mag die die EZB Politik auch nicht.
Hier geht es doch wohl eher darum, sich mal wieder zu prügeln.
Die Occupy Camps im Winter und bei Regen waren da schon eine andere Nummer des Protestes. Das gilt nicht nur für Frankfurt.
Im Frühjahr legen die Schönwetterprotestierer also wieder los. Und Flüchtlingsunterkünfte sind dann halt Teil der Kollateralschäden:
https://www.facebook.com/KolpingwerkDeutschland/photos/a.163057393708243.45867.160313663982616/1041734865840487/?type=1
Vor allem haben die Sparer unter der Politik der EZB zu leiden – wegen der extrem niedrigen Zinsen. Sparer schienen mir heute auf den Barrikaden eher wenige gewesen zu sein.
Stefan Laurin Auch dem reisenden Gewalttätr muss wer „den Weg frei machen.“ Die Bank an seiner Seite gar?
Diskutieren, in der Sache, hart miteinander streiten, wenn es um „den Kapitalismus“ geht, wenn es um die EU Fiannz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik geht -besser wohl um die einschlägige weltweite Poltik-, wenn es um den Euro geht, wenn es um die Euro-Krise geht, wenn es um die Funktion, wenn es um das Funktionieren der EZB geht, konkret u.a. um deren bis dahin für mich undenkbaren Politik der Geldmengenvermehrung, dann handelt es sich um Selbstverständlichkeiten.
Zu einer solchen Diskussioin, zum einem harten Streit miteiannder in der Sache kann gehören, daß man mittels großer Demonstration verscucht, sich Gehör zu verschaffen, auf seine Anliegen aufmerksam zu machen und für sein Anliegen um Zustimmung in der Bevölkerung zu werben.
Insofern wäre „Frankfurt heute“ ein normales Ereignis gewesen, das hier bei den Ruhrbaronen und anderswo Anlaß hätte sein können für einen kritischen Diskurs über die Inhalte und Ziele der Demonstranten.
Gewalt aus den Reihen der Demonstranten gegen Personen und Sachen macht aus dem „normalen Ereignis“ ein anromales, ein Ereignis, das politisch kontraproduktv bezogen auf die Anliegen der Demonstraten ist, und das zudem so wie es passiert ist durch die Organe eines Rechstaates nicht tatenlos hingenommen werden durfte.
Die laufende Diskussion hat doch schon jetzt medikal ihren Schwerpunkt gefunden, nämlich in der Diskussion über das Ob, das Warum, das Wie der Gewalt nebst einer Bewertung polizeilicher Aktionen. Das Inhaltliche,das Wesentliche der Kritik seitens der Demonstraten bleibt außen vor. Sie dienen schlechtestenfalls als Argumentationshilfe im Streit über das OB, das Wie, das Warum der Gewalt und der Gegenmaßnahmen der Polizei.
Schade drum, schade der Sache wegen!
Was will man erwarten, wenn selbst der Autor diese Artikels bedauerlicherweise grosse Erkenntnislücken zur EZB und ihren Aufgaben hat….
„Gerade bei den Demonstranten aus Südeuropa, die am stärksten unter der EZB zu leiden haben, ist die Wut groß.“
Das ist so falsch, da weiss man gar nicht, wo man anfangen soll…
Die Wut der Menschen auf die Folgen der Sparpolitik kann ich gut verstehen…sie sind besonders in Griechenland dramatisch….nur haben die nix mit der EZB zu tun…verantwortet und beschlossen wurde die Sparpolitik von gänzlich anderen politischen Akteuren…
Und die gegenwärtige Politik der EZB den Euro abzuwerten ist eine gewaltige Hilfsmassnahme gerade für die südllichen Euroländer….und wird Millionen in den nördlichen Euroländern um ihre Ersparnisse bringen und Altersarmut befördern…aber die haben in Frankfurt nicht demonstriert….