Oh ja Leute, es gibt Rassismus und das nicht zu knapp. Auch bei der Polizei. Es gibt ihn im Alltag auf den Straßen, in Schulen, Krankenhäusern und Universitäten. Es gibt ihn in der Politik, in der Kultur und in der Wirtschaft, in Familien, unter Freunden, ja sogar zwischen Menschen die sich lieben. Aber es gibt ihn auch als einen antirassistischen Popanz, der ausschließlich dazu dient, sich selbst von jedem Rassismus freizusprechen. Rassisten sind nämlich immer die anderen, und dazu gehören in der Regel die Menschen, die man sowieso schon scheiße findet. Mit Vorliebe Polizisten und Militärs oder anderes strukturell nervendes staatliches Ordnungspersonal. Aber auch gerne mal die, die weiß sind, oder ungebildet, oder zu reich, oder zur Unterschicht gehören, oder die sonst eine Eigenschaft haben, die man selbst nicht zu haben wünscht oder im geheimen gerne hätte, aber nie bekommen wird.
Wobei der Haken bei den Weißen ist, dass deren Hautfarbe genauso angeboren ist wie jede andere. Sie kann also nicht geändert werden wie die Zugehörigkeit zu einer Religionsgruppe, zu einer Nation oder zu einem wertebezogenen Kulturkreis. Sie kann auch immer noch nicht wegoperiert werden, wie mittlerweile – wenn auch mehr oder weniger notdürftig – das Geschlecht. So sehr man sich in eine andere Hautfarbe wünscht, oder sich in sie hinein zu fühlen versucht, man bekommt sie dadurch nicht selbst.