Das Heimatdingsbums II


Heimat? Auch die Autoren dieses Blogs haben sich über diesen Begriff Gedanken gemacht. Und sie kamen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Voilá – die zweiten Fünf:

Robin Patzwaldt Für mich ist Heimat ein ziemlich einfacher Begriff. Es ist die Gegend aus der ich stamme, die wo meine Wurzeln liegen. Hier habe ich viele Freunde, viele schöne Erinnerungen an Schule, Jugendzeit und Familie. Ich war immer auch ein gutes Stück weit glücklich darüber ausgerechnet aus Dortmund zu stammen. Wenn ich in meinen Personalausweis schaue, dann freut es mich noch immer, dass da als Geburtsort ausgerechnet ‚Dortmund‘ eingetragen ist. In der Fremde habe ich schon in meiner Kindheit begeistert von meiner Geburtsstadt, von ihrem bekanntesten Fußballteam, dem BVB, und von der ganzen Region aus der ich stamme, dem Ruhrgebiet, erzählt, wenn ich einmal wieder irgendwo im Lande, oder auch darüber hinaus, unterwegs war, dort neue Freundschaften schloss, oder auch gearbeitet habe. Heim gekommen bin ich stets immer wieder gerne. Im Laufe der Jahre wurde mein Blick auf meine Heimat dann auch durchaus deutlich kritischer, ist inzwischen bis zu einem gewissen Grad sogar zynisch geworden, weil ich eben auch immer mehr Fehler an und in meiner Heimatregion entdeckt habe, ich bemerkt habe, wie schön es doch auch woanders sein kann. Trotzdem bin ich bisher nie wirklich lange von hier fortgegangen. Hier komme ich immer noch gerne her, hier gehöre ich hin. Das ist und bleibt eben meine Heimat. Und ich bin selber auch ein kleines Stück davon.

Michael Kolb Was ist Heimat? Pffff… dumme Frage, natürlich weiß ich genau was Heimat ist… zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem mich wirklich jemand fragt und ich darüber nachdenken soll, was ich antworte. Am Ende ist Heimat, für mich, doch nur ein abstrakter Ort. Ein Ort, den man erst dann „Heimat“ nennt, wenn man gezwungen ist, oder gezwungen wird, ihn, möglicherweise für immer, zu verlassen. Heimat ist eine Kombination aus Ort, Menschen und Erinnerungen. Der Ort, an dem man sentimental wird, wenn man noch einmal an alle Plätze geht, noch einmal Revue passieren lässt, was hier alles geschehen ist. Bilder und

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Fünf Jahre Antideutsche Aktion Berlin: „The real antigerman sind und bleiben nun einmal wir!“


Seit fünf Jahren gibt es die Antideutsche Aktion Berlin. Ein guter Anlass, sich einmal zu unterhalten. Das Gespräch führten Elke Wittich und Stefan Laurin. 

Ruhrbarone: Fünf Jahre Antideutsche Aktion Berlin. Zum Jubiläum habt ihr prompt etwas Unangenehmes erlebt: Euer FB-Account wurde gesperrt.

Antideutsche Aktion Berlin: Ja, letzte Woche hat es uns kalt erwischt. Unser Facebookseite wurde wegen sogenannter „Hassreden“ gesperrt. In einer Meldung wurden wir vage auf einen Verstoß gegen die „Gemeinschaftsstandards“ von Facebook hingewiesen.

Ruhrbarone: Nun seid ihr keine Seite, auf der sogenannte Hassreden zum Alltag gehören.  Ihr arbeitet ja eher mit Fragen, Fakten und Humor. Wie sehr ihr Euch selbst und was war der Grund, die Antideutsche Aktion zu gründen?

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Das große Ruhrbarone Bundestagswahl-Orakel


Wie wird die Bundestagswahl ausgehen? Wir haben ein paar Prognosen gewagt.

Sebastian Bartoschek:  CDU/ CSU: 36 SPD: 20 AFD: 13 FDP: 11 LINKE: 9 GRÜNE: 8 Sonst: 3
Merkel bleibt Kanzlerin. Lindner geht nach Berlin, Schulz dorthin, wo der Pfeffer wächst – und wird von Órban zurück geschickt. Wo er ankommt: dazu später mehr.
Die AfD feiert einen braun-blauen Rausch, und wird sich im Laufe der Legislatur zerlegen, wenn nicht sogar schon vor Ende des Jahres – es sei, es gibt das braun-dunkelrote Oppositionsbündnis, das Querfront-Sahra schon länger zu schmieden bereit ist.
Die Wahlbeteiligung geht im Vergleich zu 2013 nur leicht zurück: 70% der Wahlberechtigten geben ihre Stimme ab. Die Mobilisierung von Nichtwählern ist besonders der AfD gelungen, die zudem Zugewinne von ehemaligen Wählern der SPD und der GRÜNEN verzeichnen kann. Die CDU wiederum hat vor allem an FDP und überraschenderweise an die LINKE verloren (dies vor allem in Thüringen und Hessen).

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Ein zweites TV-Duell um die Kanzlerschaft? Och, nö… Besser nicht!

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat Kanzlerin Angela Merkel in einem Brief um ein zweites TV-Duell gebeten. Diese ziert sich. Nicht überraschend, wie wir mehrheitlich finden. Nachdem wir heute Vormittag redaktionsintern darüber diskutiert haben, haben wir jetzt mal ein paar Ruhrbarone-Gedanken zusammengetragen.

Hier das Ergebnis:

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OB Eiskirch zum Bochumer Prinzregenttheater: „Wenn eine geht, dann sollte sie auch gehen“

Auf einer Dialogveranstaltung der Stadt  gestern auf der Bühne auf den Konrad-Adenauer-Platz im Bermudadreieck äusserte sich Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) zu den Geschehnissen am Prinzregenttheater. Von Stefan Laurin und Dirk Krogull.

Der Trägerverein hatte überraschend den Vertrag von Prinzregenttheater-Leiterin Romy Schmidt nicht verlängert. Dem vertretungsberechtigten Vorstand gehört Schmidt-Vorgängerin Sibylle Broll-Pape an, die zur Zeit Intendantin am Bamberger E.T.A-Hoffmann-Theater ist.  Mit Blick auf die Rolle Broll-Papes sagte Eiskirch:  „Wenn eine geht, dann sollte sie auch gehen“. In der kommenden Woche wolle er sich mit dem Fall beschäftigen. Er sei in die Veranstaltungen von Romy Schmidt immer ausgesprochen gerne gegangen. Mit einem jährlichen Zuschuss von 300.000 Euro ist die Stadt Bochum der mit Abstand wichtigste Geldgeber des Prinzregenttheaters.

Ein hochrangiger Mitarbeiter der Stadtverwaltung sagte diesem Blog bereits vor Beginn der Veranstaltung, er glaube nicht, das Broll-Pape den Streit um die Nichtverlängerung des Vertrages von Schmidt überstehen werde. Die Stadt tue sich schwer damit, sich zu Interna von unabhängigen Organisationen zu äußern, auch wenn sie ihnen Geld gäbe. Doch der Trägerverein des  Prinzregenttheaters handele dermassen intransparent, dass es so nicht weiter gehen könne.

Mehr zu dem Thema:

Prinzregenttheater: Schmidt Rauswurf wegen zu viel Transparenz?

Eine Bochumer und Bamberger Koproduktion: Willkommen im In­t­ri­gan­ten­stadl

„Vertrag nicht verlängert: Die dritte Spielzeit von Romy Schmidt am Prinzregenttheater wird ihre letzte sein!

Unregelmäßigkeiten“: Prinzregenttheater in Bochum bekommt keine Landesförderung mehr

8 Tabus, die die FDP noch „brechen“ könnte

Christian Lindners neu gedachte Ostpolitik. (Symbolfoto: Kremlim.ru / CC-BY-SA 4.0)

Der AfD-Politiker Bernd Höcke, nein Moment.

Die Linkspartei-Politikerin Sahra Wagenknecht, nein auch nicht.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner (jetzt aber) will die Annexion der Krim durch Russland nachträglich legalisieren. Man müsse, so Lindner, das „Krim-Tabu brechen“.

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Netzfrauen am Ende: In Trottelland wehen die Fahnen auf Halbmast (UPDATE)


Hetze, Ökohysterie, eine ordentliche Portion Verschwörungstheorie und ganz viel Selbstgerechtigkeit und Empörung – das war die Mischung, mit der es das Blog „Netzfrauen“ auf Facebook auf eine beachtliche Reichweite von über 220.000 Fans gebracht hat. Dass es sowas wie Urheberrechte gibt, das man sich Bilder und Geschichten nicht einfach zusammen klauen kann, das war den Netzfrauen nicht so wichtig. Was wohl zu vielen Verfahren und Kosten führte, wie man dem Abschiedspost entnehmen kann.

In Trottelland hängen heute dann wohl die Fahnen auf Halbmast.

Stefan Laurin

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Update: 16:47 Uhr

Soeben erfolgte ein Telefonat mit Doro Schreier, der Verantwortlichen für die Netzfrauen. Ich erfragte, unter Nennung meines Namens und der Ruhrbarone, ob sich der Rückzug nur auf Facebook bezieht oder auf die Webseite insgesamt. Dabei sagte ich Frau Schreier auch offen, dass sie sich denken könne, dass ich über den Rückzug nicht traurig sei.

Frau Schreiber gab an, diese Aussage meinerseits an ihren Anwalt weiter geben zu wollen. Es sei eine Bestätigung. Wofür auch immer. Zu meiner Frage wollte sie sich nicht äußern.

In den nachfolgenden lauten Aussagen warf Frau Schreier mir vor, dafür verantwortlich zu sein, dass ihre Familie bedroht würde, und dies gut zu heißen. Ich stelle ihr gegenüber fest, was ich auch hier betone: egal, was Frau Schreier oder die Netzfrauen taten, resultiert daraus für niemanden das Recht unbeteiligte Dritte, so Familienangehörige, zu bedrohen oder zu beschimpfen. Ich lehne das ab, und begrüße die Strafverfolgung gegen solche Personen.

Leider wollte Frau Schreier das nicht hören. Sie schrie mich an. Wir beendeten das Gespräch.

Sebastian Bartoschek

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Update: 17:11 Uhr

Wie der Blogger Niederrheiner im Gespräch von Frau Schreier erfuhr, bezieht sich das Ende der Netzfrauen auf die gesamte Webseite. Hintergrund seien Abmahnungen. Sie würde selbst dann nicht weitermachen, wenn ihr 100.000 Euro gespendet würden. Die Seiten blieben gleichwohl vorerst on, es gäbe aber keine neuen Beiträge. Es stünden zunächst anwaltlliche Gespräche an.

Sebastian Bartoschek

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„Ohne die Gewalt rund um die Proteste wäre die Kritik am G20 Gipfel zur Randnotiz geworden“

Ein Schwarzer Block 2007 in Hamburg Foto: Autonome NewsflasherInnen Lizenz: CC BY-SA 2.0 de


Jörg und Bernd sind ehemalige Autonome. Sie waren in den 80er und 2000er Jahren aktiv in der Szene und haben beide an zahlreichen gewalttätigen Auseinandersetzungen teilgenommen. Heute führen beide ein bürgerliches Leben. Wir wollten von ihnen wissen, wie sie die Ausschreitungen um den G20 Gipfel in Hamburg sehen:

Ruhrbarone: Wie seht ihr, was in Hamburg passiert ist? War das ein Erfolg oder eine Niederlage?

Jörg: Ein Erfolg. Keine Stadt in Deutschland wird sich mehr für die Ausrichtung solcher Treffen bewerben. Dass diese Konferenzen nutzlos sind, darüber herrscht breiter Konsens. Dazu haben drei Tage Straßenschlachten nicht unwesentlich beigetragen.

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Zum Tod von Helmut Kohl: Der Kanzler der Kindheit

Helmut Kohl Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F054631-0013 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0

Heute morgen starb der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl im Alter von 87 Jahren. Für viele unserer Autoren und Autorinnen war der letzte Kanzler der alten Bundesregierung eine Jugend- und Kindheitserinnerung.

Maxine Bacanji: Über Helmut Kohl habe ich meine erste politische Diskussion geführt. Es war auf dem Pausenhof meiner Grundschule. Wir sprachen darüber, ob unsere Eltern bei der anstehenden Wahl Kohl oder Schröder wählen würden. Die meisten waren für Schröder. Wir fanden, dass Helmut Kohl gruselig aussieht.

Sebastian Bartoschek: Meine erste Erinnerung an Helmut Kohl ist tatsächlich das Ärzte- Lied über Hannelore. Später war er dann der erste Politiker, gegen den ich lauthals demonstriert habe, und das obwohl ich damals in der FDP war. Das fanden die anderen nicht so schick. Die Wiedervereinigung geht in meiner Welt vor allem auf das Konto von Hans Dietrich Genscher. Letztlich war ich tatsächlich froh, als Helmut Kohl von Gerhard Schröder abgelöst wurde.

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