Live-Ticker: Protest gegen Nazi-Demo in Dortmund

11082682_10203821252831347_1776646922_nDie Nazis Partei Die Rechte feiert heute den zehnten Jahrestag des Todes von Thomas Schulz, der 2005 von dem Neonazi Sven Kahlin erstochen wurde. Wir berichten live aus Dortmund.  Felix Huesmann, Michael Kolb, Stefan Laurin, Ulrike Märkel, Thomas Meiser, Alex Gehrhardt, Bastian Pütter, Sebastian Weiermann. 

18.33 Uhr: An allen Ecken und Enden lösen sich die unterschiedlichen Veranstaltungen auf und es werden die jeweiligen Bilanzen gezogen. Auch unsere Kollegen vor Ort machen sich nun auf den Heimweg. Wir beenden damit den offiziellen Teil unseres Tickers. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben.

18.22 Uhr: Länger schon war es still um das Nazikonzert… Schuldigung, schlechter Wortwitz… Erst sollte er kommen, dann wieder nicht, dann doch und nun muss er gehen… Lunikoff, alia Michael Rengener wurde von der Bühne gezogen… zum Zwecke der Feststellung der Personalien durch die Polizei… angeblich verstieß der Aufdruck seines T-Hemdes gegen die Demonstrationsauflagen… Wir sagen: Doof wenn einem morgens die Klamotten nicht rausgelegt werden… oder die falschen… je nachdem…

18.12 Uhr: Einzeln oder in kleinsten Gruppen werden die Demonstranten durch die Polizeikette in den Bahnhof gelassen.

18.02 Uhr: Knapp 120 Antifa Demonstranten versuchen zum Bahnhof zu gelangen. Damit hat die Polizei nicht gerechnet und überlegt kurz, wie sie reagieren soll… aber nur kurz. Schnell hat

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Ungleichheit und Demokratie: Ein Teil des Puzzles fehlt

KongressPolitischeBildungVom 19. bis zum 21. März fand in Duisburg der 13. „Bundeskongress Politische Bildung“ statt. Rund 600 Interessierte aus Wissenschaft, Schule, Sozialarbeit und politischer Bildung hatten sich in der Stadt eingefunden, um über „Ungleichheiten in der Demokratie“ zu diskutieren. Die Themenbereiche waren breit gefächert: Es ging nicht nur um Klassiker wie Wahlbeteiligung, politisches Engagement, Bildung oder Migration, sondern auch um Aspekte wie die Arbeitswelt, die Technologisierung und Dataisierung der Gesellschaft und auch der Politik. Diese Themen müssen analysiert, wissenschaftlich auseinandergenommen und Lösungsstrategien entwickelt werden. Dazu braucht es auch einen Blick auf die Praxis. Um über die Klassiker im Bereich Ungleichheit zu diskutieren, ist Duisburg wohl ein idealer Ort, und so versuchte der Kongress auch, dem Fachpublikum einen Input aus der Stadt zu geben. Dies gelang allerdings nur zum Teil.

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Demokratie – wieviel Gleichheit ist möglich?

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Was ist Demokratie wert? Sind wirklich alle Menschen gleich, nur weil sie es vor dem Gesetz sind? Wieviel Ungleichheit darf sein und wieviel ist zuviel? Dem versucht bis Samstag der Bundeskongress Politische Bildung in Duisburg auf den Grund zu gehen. Zur Eröffnung am Donnerstag gab der US-amerikanische Politikwissenschaftler und Zivilgesellschaftsforscher Benjamin R. Barber den Teilnehmenden einen ersten Input.

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Wuppertal: Die Zivilgesellschaft hat sich die Straße zurück geholt

Protest gegen Salafisten in Wuppertal
Protest gegen Salafisten in Wuppertal


Zum ersten Mal gingen in Wuppertal gestern Salafisten und Pegida zeitgleich auf die Straße. Was im Chaos hätte enden können, wurde zu einer Niederlage der Feinde der offenen Gesellschaft auf beiden Seiten. Von Felix Huesmann, Stefan Laurin und Sebastian Weiermann.

Sie hatten sich vor die Alte Synagoge gestellt, um sie vor den Salafisten zu schützen, protestierten laut gegen Pegida und beschimpften die Salafisten als Mörderbande. Über 2000 Wuppertaler waren gestern auf der Straße, um gegen religiöse Fanatiker und Rechtsradikale zu demonstrieren. Wuppertal, das machten das breite Spektrum der Demonstranten gestern deutlich, ist ihre Stadt, nicht die von Pegida und Salafisten.

Und auch die Polizei machte das deutlich: Wer zu einer der beiden Hass-Kundgebungen wollte, musste sich in Zelten nach Waffen und anderen verbotenen Gegenständen filzen lassen. Die Polizei sicherte das Demonstrationsrecht von Pegida und Salafisten, aber es war klar, dass sie auf Seiten der Bürger stand. Durch einen massiven Polizeieinsatz sorgte sie zudem dafür, dass die befürchteten Ausschreitungen ausblieben. Ob Bürger oder Polizei –Wuppertal zeiget sich gestern von seiner besten Seite.

Pegida und  Salfisten blamierten sich bis auf die Knochen: Statt der angekündigten 300 Fundamentalisten bekam Sven Lau gerade einmal 70 Anhänger für seine Kundgebung zusammen, darunter auffallend viele junge Konvertiten. Pegida wollte mit 2000 angemeldeten Teilnehmern gestern in Wuppertal ein Comeback starten. Nur 500 kamen und durften nach Ausschreitungen nicht einmal mehr demonstrieren. Auch der aus Dresden angereiste Hass-Ossi Lutz Bachmann konnte daran nichts ändern. Nach der Scharia-Polizei im Herbst und dem langen Pegida Winter hat Wuppertal gezeigt: Die Zivilgesellschaft hat sich die Straße zurück geholt.

Mehr zu  dem Thema:
FAZ: Zwei lahme Haufen ziehen in die Schlacht
Ruhrbarone: Wut in Wuppertal: Unser Ticker zu Salafisten, Pegidas und Hools in Wuppertal
Spiegel: Spielplatz der Verirrten
Süddeutsche: Bis den Hooligans das Bier ausgeht
Tagesspiegel: Hunderte Extremisten in Wuppertal, Polizei stoppt Pegida-Kundgebung
Welt: Ausschreitungen beim Klassentreffen der Extremisten

Wut in Wuppertal: Unser Ticker zu Salafisten, Pegidas und Hools in Wuppertal

IMG_4175In Wuppertal soll heute demonstriert werden und zwar nicht zu knapp. Zum ersten mal stehen sich die Gruppen rund um Hogesa/Pegida und Salafisten, mehr oder weniger direkt, gegenüber. Die Situation ist mehr als unübersichtlich und es stellen sich viele Fragen. Schafft es z.B. die Polizei mit ihrem Einsatzkonzept die Gruppen zu trennen? Wie viele Teilnehmer konnten beide Seiten mobilisieren? Und wie sieht es mit dem Gegenprotest von Bürgern und der Antifa aus? Wir versuchen uns ein eigenes Bild zu machen und berichten live…

18.20 Uhr: Die offiziellen Teile sind also alle beendet, ebenso der offizielle Teil unserer Berichterstattung. Völlige Ruhe herrscht trotzdem noch nicht, immer wieder kommt es im Bereich der Wuppertaler Innenstadt zu kleineren Jagdszenen zwischen Polizei, Hoolgans und Gegendemonstranten.

18.17 Uhr: Die Salafisten haben mehr oder weniger zusammengepackt und ihre Veranstaltung beendet. Nur noch knapp 20 von ihnen, gemeinsam mit jeder Menge Presse und Polizei, stehen noch auf dem Willy Brandt Platz herum und fragen sich, was man nun mit dem angebrochenen Abend noch so anfangen kann.

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Bombenangriff auf Dortmund: „The cure is in their own hands“

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Heute vor 70 Jahren bombardierten die Alliierten Dortmund. Es war der schwerste Bombenangriff auf eine deutsche Stadt während des gesamten 2. Weltkriegs. Die Deutschen hatten den Krieg bestellt, nun lieferten die Alliierten. Für die Treue zu ihrem Führer, für die Verbrechen in den besetzten Ländern, an den Juden und an der Zivilbevölkerung in Groß-Britannien wurde nun eine immer blutigere Rechnung gestellt.

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Liveticker: Erneuter Naziaufmarsch vor Dortmund Flüchtlingsunterkunft

Zum ersten mal, seit ihrem unsäglichen Fackelmarsch vor einer Asylunterkunft in Eving und nach den Todesdrohungen gegen Journalisten, wollen die Nazis heute wieder in Dortmund demonstrieren. Wieder geht es gegen Flüchtlinge im Dortmunder Norden. Verhindern möchte diese neuerliche Provokation unter anderem das Dortmunder Bündnis Blockado. Mitarbeit: Felix Huesmann, Michael Kolb, Stefan Laurin, Ulrike Märkel, Sebastian Weiermann. 

Auch wir haben uns auf den Weg gemacht und berichten von den unterschiedlichen Ereignissen.

21.18 Uhr: Und wieder zurück in die Richtung, aus der sie gekommen sind. Mit der U-Bahn fahren die Nazis nun wieder in Richtung Hauptbahnhof.

21.04 Uhr: Die Nazis ziehen ab… und skandieren dabei die ihnen in den Auflagen untersagte Parole: Deutschland den Deutschen…

20.56 Uhr: Relativ zeitgleich mit dem Eintreffen der Blockado Gegendemonstranten in Eving, beenden die Nazis ihre Kundgebung. Jedoch nicht ohne gleich mal ein paar weitere anzukündigen…

20.45 Uhr: Langsam wird auch die Motivation für die alberne Verkleidung der Nazis mit Maleroveralls deutlich… Nazis, die nach der letzten Demonstration von der Polizei in Gewahrsam genommen worden sind, seien ihrer Kleidung beraubt und in die Kälte entlassen worden… Wir sagen: Sibirische Kälte ist der Nazi noch von früher gewohnt… so!

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20.42 Uhr: Das hatten wir ja ganz aus dem Blick verloren… Bislang hatten ca. 20 linke Gegendemonstranten versucht, die Haltestelle Minister Stein zu blockieren. Diese Blockade soll von nun von der Polizei geräumt werden.

20.26 Uhr: Hart gegen sich und andere sind die Nazis. Nachdem Heines „Die Gedanken sind frei!“ lieblos auf der Wandergitarre runtergeklampft und geknödelt worden sind, folgt nun ein weiterer Sprechbeitrag. Aber wie sieht es rund um die Nazis auf dem Evinger Platz aus? Von drei Seiten sind sie von Gegendemonstranten umringt, die sich ihnen lautstark entgegenstellen. Stellenweise trennen Nazis und Gegendemonstranten nur 10m. Da ist die Parole: „Schwarz war die Nacht, weiß war der Schnee – von allen Seiten die rote Armee…!“ nicht gänzlich unpassend.

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Live: Antifa-Protest nach Nazi-Fackelmarsch

2015-02-07 18.21.11Nach einem, angeblich spontanen, Fackelmarsch von Dortmunder Neonazis am gestrigen Abend im Stadtteil Eving, demonstrieren heute Antifa-Gruppen in der Innenstadt. Wir berichten live.

18:05 An den Katharinentreppen haben sich etwa 100 Nazi-Gegner versammelt. Die Stimmung ist gut. Die Polizei ist mit einer halben Hundertschaft anwesend.

18:25 Die Menge ist auf 220 Personen angewachsen. Die ersten Reden werden gehalten, und das sogar in verschiedenen Sprachen.

18:50 Die Kundgebung ist mit fast 300 Menschen zu Ende gegangen. Es wurde an die rassistischen Ausschreitungen in den 1990er Jahren erinnert. Und angekündigt, so etwas in Dortmund nicht zuzulassen.

19:45 Eine Meldung haben wir noch. Gegen 19:30 Uhr versammelten sich ungefähr 100 Nazi-Gegner im Stadtteil Eving. Sie zogen zur Wohnung von Sascha Rudloff, einem Mitglied der Partei „Die Rechte“, der sich an den Aktionen der Nazis gegen die Asylunterkunft im Stadtteil beteiligt. Nach einer kurzen Kundgebung zerstreuten sich die Nazi-Gegner.

20:31 Auf dem linken Medienportal „Indymedia“ wurde gerade ein Schreiben veröffentlicht, in dem die Bekenner erklären, warum sie das Haus des Die-Rechte-Mitglieds aufgesucht haben: Er hetzt und agitiert in der Realität und im Internet gegen die Unterkunft für Geflüchtete, heißt es in der Mitteilung. Nach wenigen Minuten war die spontane Aktion wieder vorbei.

Nach Nazi-Fackelmarsch – Antifa plant Kundgebung

IMG_9461Am gestrigen Abend veranstalteten ca. 40 Dortmunder Neonazis einen Fackelmarsch in Eving. Die Aktion der Nazis richtete sich gegen eine Asylunterkunft im Stadtteil. Mit brennenden Fackeln konnten die Nazis direkt vor die Unterkunft ziehen, und zündeten dabei sogar Feuerwerkskörper. Die Neonazis setzen mit der Aktion ein eindeutiges Zeichen. Beim nächsten Mal, soll es nicht bei Fackeln bleiben, sondern die Asylunterkunft soll brennen.

Der Stadtteil Eving und die dortige Unterkunft sind derzeit ein Schwerpunkt, der neonazistischen Agitation. Am Ende des Aufmarsches wurden 26 Neonazis von der Polizei gestellt, und in Gewahrsam genommen. Ein Unding ist es allerdings, dass es überhaupt soweit kommen konnte. Eine Zusammenrottung von so vielen Neonazis darf der Polizei, vor allem der Abteilung Staatsschutz nicht entgehen. Zumal in den letzten Tagen vermehrt auf rechten Internetseiten von Eving und der Asylunterkunft die Rede war.

Wenige Stunden nach dem Nazi-Fackelmarsch veröffentlichte die Gruppe „Autonome Antifa 170“ einen Aufruf, für eine Kundgebung am heutigen Abend um 18 Uhr, an den Katharinentreppen. Die Nazi-Gegner fordern Solidarität mit den Asylsuchenden, kritisieren die Polizei, und warnen davor in staatlichen Stellen, im Kampf gegen Neonazis, zu vertrauen.

Die Ruhrbarone werden von der Kundgebung berichten.

Wir dokumentieren den Aufruf der Nazi-Gegner:

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